• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Einstellung zu Verhütung und Sicherheit

Kokiri
Benutzer157013  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #1
Da der andere Thread zu diesem Thema ja leider etwas eskaliert ist, das Thema jedoch an sich interessant ist, möchten wir hier einen neuen Versuch einer Diskussion starten.

Als Guidelines zum Einstieg:
1) Wird Verhütung (Schwangerschaft und STIs) eurer Meinung nach heutzutage oft auf die leichte Schulter genommen? Was sind eure Eindrücke/Erfahrungen?

2) Wie sicher sind Verhütungsmittel wirklich? Kennt ihr euch mit dem Pearl-Index aus?

These aus dem anderen Thread: Die Mehrzahl der ungewollten Schwangerschaften kommt von inkorrekter Anwendung und nicht vom Methodenversagen (= korrekte Anwendung, aber trotzdem gibt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die Methode nicht wirkt) . Eure Meinung dazu?


Off-Topic:
Aus gegebenem Anlass bitten wir dabei auf die üblichen Regeln und gute Diskussionskultur zu achten:
  • keine absichtliche Provokation
  • kein Herabsetzen persönlicher Erfahrungen
  • Meinungen sachlich und nicht auf der persönlichen Ebene diskutieren
 
Zuletzt bearbeitet:
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #2
Ja meine Meinung ist, dass Methodenversagen so gut wie nie vorkommt.
Viele sehen aber zum Beispiel eine nicht wirksame Pille weil gleichzeitig Penicillin genommen wird als Methodenversagen. Es ist aber ein Anwendungsfehler!
Gleiches gilt zum Beispiel wenn man den Spritztermin für die Dreimonatsspritze verschwitzt und nicht zusätzlich verhütet. Da versagt auch die Anwenderin, nicht die Methode :zwinker:

Zu den konkreten Punkten

1) Ja mein Eindruck ist, dass Verhütung oft auf die leichte Schulter genommen wird. Wobei dem gegenüber auch viele stehen, die sich doppelt absichern. Also es gibt beide Seiten.

2) Die allermeisten Verhütungsmittel sind sehr sicher, wenn sie richtig angewendet werden. Einzig auf ein Diaphragma und auf Scheidenzäpfchen würde ich mich nicht verlassen.
auf alles andere jederzeit.
Coitus Interruptus zählt für mich nicht zu den Verhütungsmethoden :zwinker:
 
H
Benutzer91965  dauerhaft gesperrt
  • #3
Meine Meinung: jein. Ich glaube, es gibt zwei Fraktionen:

A. Diejenigen, die sich mit Verhütung nicht auskennen oder die „blind“ ohne vernünftige Verhütung Sex haben. Diese Gruppe ist problematisch. Ich habe sie aber als relativ klein erlebt. Vielleicht liegt das aber auch an meinem Umfeld und meiner Partnerwahl.

B. Diejenigen, die bewusst ein gewisses Risiko eingehen. Beispiel: Man will keine hormonelle Verhütung. Man will auch keine Spirale/Kupferkette (wegen Regelschmerzen oder weil jemand einfach keine Fremdkörper in sich tragen will. Man will aber auch auf Kondome verzichten können. Hier kann man zum Beispiel beim Analsex und an „relativ sicheren“ Tagen das Kondom weglassen. Insbesondere bei anal gibt es dann ein (relativ kleines, aber vorhandenes) Risiko. Man kann das aber natürlich bewusst eingehen. Wenn das bewusst und überlegt passiert, ist das völlig ok.

Zur zweiten Frage: ich persönlich kenne den Pearl-Index. Ich finde die Datenlage aber leider relativ dünn. Je nach Quelle gibt es sehr unterschiedliche Werte. Manchmal auch echte Überraschungen (eine Studie hat zum Beispiel herausgefunden, dass coitus interruptus bei sehr gewissenhafter Anwendung ähnlich gut ist wie Pille/Kondome bei normaler Anwendung).
 
WomanInTheMirror
Benutzer123832  (28) Beiträge füllen Bücher
  • #4
Einzig auf ein Diaphragma und auf Scheidenzäpfchen würde ich mich nicht verlassen.
Warum stehst du dem Diaphragma so kritisch gegenüber? Ich habe den PI gerade nicht in Kopf, aber besser als Kondom ist er, glaube ich. Ich habe auch mal eine Zeit lang damit verhütet und war vorher bei ProFamilia zur Beratung und Anpassung :smile:
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #5
WomanInTheMirror WomanInTheMirror das sind einfach anatomische Gründe :smile: eine Barriere auf dem Penis ist meiner Meinung nach sicherer anwendbar als eine Barrieremethode in der Scheide :zwinker:
ist aber nur meine persönliche Einstellung dazu.
 
WomanInTheMirror
Benutzer123832  (28) Beiträge füllen Bücher
  • #6
WomanInTheMirror WomanInTheMirror das sind einfach anatomische Gründe :smile: eine Barriere auf dem Penis ist meiner Meinung nach sicherer anwendbar als eine Barrieremethode in der Scheide :zwinker:
ist aber nur meine persönliche Einstellung dazu.
Die "Hauptarbeit" der Verhütung mit Dia macht das spermizide Gel, das man auf das Dia aufträgt, nicht die Barriere als solche.
Aber ich kann gut nachvollziehen, wenn du dich damit nicht wohl fühlst :smile:
 
xMioxDa
Benutzer162736  Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Ich finde momentan ist vor allem auch bei jüngeren Leuten das Thema Spirale als hormonfreie Verhütung Thema. Ich habe daher nicht dass Gefühl, dass Verhütung auf die Leichte Schulter genommen wird, sondern eher, dass aktuell mehr als vorher Verhütung thematisiert wird. Gerade heute hatte ich mir mehrere Reportagen zu diesem Thema angeschaut.

Puuuh dieser Index ist doch diese Tabelle mit "wie sicher ist welches Verhütungsmittel" oder?:hmm:
Also meine Pille wirkt bisher ganz zuverlässig, zumindest habe ich bisher noch kein Kind aus mir raus gepresst :grin: und das sogar, obwohl ich nicht die zuverlässigste bin, was das pünktlich einnehmen angeht. Aber in meiner aktuellen Situation wäre es jetzt auch nicht soo dramatisch wenn ich schwanger werden sollte.
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #8
Wird Verhütung (Schwangerschaft und STIs) eurer Meinung nach heutzutage oft auf die leichte Schulter genommen? Was sind eure Eindrücke/Erfahrungen?
Aus meinem persönlichen Umfeld: Nein, ich glaube nicht, dass das auf die leichte Schulter genommen wird. Außerdem wird öffentlich deutlicher drauf hingewiesen, zumindest gab es pre Corona immer wieder Werbetafel bei U-Bahn Stationen, die sich mit dem Thema Schwangerschaften beschäftigten in unterschiedlichen Ausrichtungen. Das hat natürlich auch eine Wirkung nach außen.

Wie sicher sind Verhütungsmittel wirklich? Kennt ihr euch mit dem Pearl-Index aus?
Ja ich kenne ihn und mir ist bewusst, wenn ich nicht doppelt und dreifach verhüte, dass ich ein gewisses Rest-Risiko habe. Dies kann ich je nach Verhütungsmittel minimieren. Dem bin ich mir bewusst und verhüte nach eigenem Ermessung so, dass es für uns passt.

These aus dem anderen Thread: Die Mehrzahl der ungewollten Schwangerschaften kommt von inkorrekter Anwendung und nicht vom Methodenversagen (= korrekte Anwendung, aber trotzdem gibt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die Methode nicht wirkt) . Eure Meinung dazu?

Ja, die Mehrzahl der ungewollten Schwangerschaften wird durch inkorrekte Anwendungen verursacht. Dem widerspreche ich nicht. Dennoch gibt es faktisch Frauen, die ungewollt schwanger werden obwohl sie korrekt verhütet haben.

Ich finde, jedem sollte bewusst sein, dass es ein Rest-Risiko gibt und wenn Frau wirklich nicht schwanger werden will, muss sie sich auch mit dem Fall auseinandersetzen, wenn eine mögliche Schwangerschaft im Raum steht bzw. wenn sie dann tatsächlich doch schwanger geworden ist. Das gehört für mich tatsächlich auch zur Verhütung sich darüber Gedanken zu machen.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #9
1) Wird Verhütung (Schwangerschaft und STIs) eurer Meinung nach heutzutage oft auf die leichte Schulter genommen? Was sind eure Eindrücke/Erfahrungen?
Aus dem persönlichen Umfeld kann ich das nicht bestätigen.
In meinem Ehrenamt in einer Beratungsstelle erlebe ich es schon häufiger, allerdings nicht zunehmend in den letzten Jahren, eher im Gegenteil, es gibt viel mehr Nachfrage und Informationsbedarf in Sachen nicht-hormonelle Verhütung und insgesamt mehr Auseinandersetzung mit dem Thema.
Beides ist natürlich nicht repräsentativ, in der Beratungsstelle ist der Anteil an Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund und/oder aus schwierigen sozialen Verhältnissen recht hoch.
Was mir aber immer schon aufgefallen ist, ist dass HIV und Schwangerschaft sehr im Bewusstsein sind, andere STDs aber viel weniger.
2) Wie sicher sind Verhütungsmittel wirklich? Kennt ihr euch mit dem Pearl-Index aus?
Ja, sicher. Ich habe selbst eine langwierige und wiederholte Auseinandersetzung damit gehabt, gezwungenermaßen, weil hormonelle Verhütung immer problematisch war und es gedauert hat, bis ich den für mich richtigen Weg gefunden hatte.
These aus dem anderen Thread: Die Mehrzahl der ungewollten Schwangerschaften kommt von inkorrekter Anwendung und nicht vom Methodenversagen (= korrekte Anwendung, aber trotzdem gibt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die Methode nicht wirkt) . Eure Meinung dazu?

Das denke ich auf jeden Fall, was aber nicht heißt, dass es kein Methodenversagen gibt.
Ich denke, dass meine ungeplante Schwangerschaft eins war, was mich für mich selbst auch skeptisch der Pille gegenüber gemacht hat, aber nicht allgemein.
Aber selbst bei nicht korrekter Anwendung verurteile ich niemanden sofort, so manches ist einfach menschlich.

Natürlich kann man Risiken minimieren, indem man z.B. immer Kondome zusätzlich nutzt bzw. war mir immer bewusst, dass die Entscheidung gegen dauerhaft Kondome in meiner Beziehung die Risiken nicht weitestmöglich minimiert.
Mir hat das aber immer gereicht in Sachen Nutzen-Risiko-Abwägung und das finde ich wichtig, dass Menschen sich bewusst mit dem Thema auseinandersetzen und bewusste Entscheidungen auf einer guten Informationsbasis treffen.
 
brinn
Benutzer180249  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #10
2) Wie sicher sind Verhütungsmittel wirklich? Kennt ihr euch mit dem Pearl-Index aus?
Ich hab mir nur bei meinen ersten Malen Sex Gedanken über die Verhütung gemacht, da eine Schwangerschaft mit 16 oder 17 eher unpraktisch ins Leben fallen würde.
Aber ich hab schnell angefangen auszublenden, dass Sex eigentlich zur Fortpflanzung dient und ich bei unsachgemäßer Verhütung (oder einfach extrem unwahrscheinlich) schwanger werden könnte.
Wenn ich jetzt so drüber nachdenke ist die Pille nehmen für mich inzwischen so zum Normalzustand geworden wie ein Glas Wasser zu trinken. Es geht einfach nicht mehr ohne. Heißt im allgemeinen ich vertraue der Pille wirklich sehr, und da ich aktuell (und vor allem so lange unser geliebtes Virus wütet) noch kein Kind zeugen möchte, hoffe ich, dass sie auch noch eine Weile ihren Dienst tut.
Ich nehme sie inzwischen seit mehr als 5 Jahren, aber es werden sicher keine weiteren 5 Jahre werden. :zwinker:
 
Reaper0309
Benutzer175515  (28) Öfter im Forum
  • #11
Ich bin mir nicht sicher, ob Verhütung auf die leichte Schulter genommen wird, aber was ich glaube ist, dass man gerne bequeme und praktikable Wege der Verhütung benutzt.

Verlässlichkeit ist schon wichtig, aber eben auch eine unproblematische Anwendung.

Deshalb nehme ich zu jedem Date, egal ob Sex am Horizont winkt oder nicht, Kondome mit. Besser haben, als brauchen.

Was die Verhütung in einer Beziehung angeht, habe ich mich bisher immer auf meine Partnerinnen verlassen (können).

Wobei ich das auch direkt mal entschärfen muss. Ich bespreche schon mit meiner Partnerin, wie wir verhüten, was die Konsequenzen davon, Kosten oder auch Vorteile sind.

Spritzen, oder Pillen kommen für mich nicht in Frage, weil sie für mich persönlich befremdlich als Verhütungsmittel sind. Deshalb bleibe ich beim Kondom.

Bisher lief es dann darauf hinaus, dass meine Partnerinnen sich dafür entschieden haben, die Pille zu nehmen.

Ich weiß nicht ob das bei Frauen eine Rolle spielt, aber die Pille ist zumindest so wie ich das mitbekommen habe ein guter Mix aus Wirkung und Handhabung. Das Diaphragma habe ich bisher als zweithäufigste Variante gehört, wobei da halt der Nachteil darin besteht, dass das wohl beim einsetzen etwas weh tut und auch verrutschen kann? Deshalb habe ich damit noch keine Erfahrungen gemacht.

Unterm Strich habe ich mich immer dafür interessiert wie die Verhütung dann bei meiner Partnerin wirkt und auch im Rahmen meiner Möglichkeiten unterstützt. Allerdings muss ich ehrlich sagen, dass ich das auch mittlerweile alles wieder vergessen habe, was wann wo befreuchtet wird und wie die Pille da den Kolben aus der Decke zieht.

Die Male wo es dann zu einer Schwangerschaft in meinem Bekanntenkreis kam, hingen dann aber auch damit zusammen, dass magendarm o.ä. Faktoren die Wirksamkeit der Pille gemindert haben. Also auch bei mir hier menschliches Versagen.

Für mich ein Grund mehr, beide Partner in so ein Thema einzubeziehen und auch ehrlich über Bedenken zu sprechen.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren