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Eine Frau und einen "Haken"

Erdbeeren_Retter
Benutzer98402  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo Leute,

ich hatte gestern ein Date mit einem wirklich sehr attraktiven, gut aussehenden Mädchen.
Wir trafen uns, sprachen viel miteinander und ich muss sagen, ihre Art wie sie zu mir war war einfach einmalig, noch nie zuvor hatte ich so ein liebes Mädchen kennengelernt, eine charmante Art von der ich wirklich begeistert war, und ich dachte schon, ich werde mich nie mehr für eine Frau begeistern können.
Ihre strahlenden Augen hatten mich sofort in den Bann gezogen, ich fühlte mich wirklich wohl. Ja - es war unser erstes "Date".
Ich bin bald fertiger Physiotherapeut-
Wir kamen auf ein Thema zu sprechen bezüglich ihrer Vergangenheit, eigentlich wollte sie mir ja nichts drüber erzählen, da ich von Natur aus halt sehr wissbegierig bin redete man weiter, fragte nach und sie erzählte von ihrer Vergangenheit, was denn alles schon so passiert sei, und auch, dass ihr Körper sie selbst nicht möge. Daraufhin hatte ich natürlich gefragt, wie sie das denn jetzt meine? Sie sagte mir halt, dass sie es mir wahrscheinlich eh nicht vorenthalten kann, es keinem anderen sagen würde beim ersten Treffen, wäre er nicht wie ich, vorbelastet. Sie sagte sie hatte eine Autoimmunerkrankung. Ich fragte nochmals nach...und sie sagte sie hätte Multiple Sklerose.

Auch wenn ich einiges gewohnt bin, egal, ob jung oder alt, aber in dem Zusammenhang war sogar ich etwas baff muss ich sagen. Man trifft ein junges, bildhübsches Mädchen, denkt vielleicht schon ans zweite Date, und fühlt sich wohl, und dann bekommt man etwas gesagt was das Ganze in ein anderes Licht rückt...

Wir redeten dann noch ein darüber, wie lange das denn schon gehe, wie sie damit umgeht usw. Ich fühlte mich aber nicht als "Trostgeber", sondern viel mehr gab sie mir das Gefühl, dass sie mir das halt eben jetzt nur sagt, aber eh alles okay sei, und sie mich nicht damit belasten möchte. Tja...wäre ja nicht das erste Schlimme auf der Welt was ich erlebe, aber in dem Kontext hatte ich es natürlich noch nie.

Man lernt eine tolle Frau kennen, erfährt, dass sie schwer krank ist. Was ist die Zukunft? Ich möchte sie gerne weiter kennen lernen, weil sie einfach so eine tolle Art hat, was, wie sie selbst sagt, auch mit ihrer Krankheit zutun hat, da sie sich seit jeher sehr geändert hatte.
Auch ihre letzte Beziehung, in welcher sie die Diagnose bekam endete ziemlich traurig, ihr Freund hat ihr noch an den Kopf geworfen, was sie denn da für eine Überweisung hätte (ihr Freund arbeit im MRT Institut und hatte als einer der ersten ihre Diagnose erfahren, klingt makaber, ist aber so), und sie dann auch noch zur Sau gemacht (das nächste was daran sehr makaber ist, unfassbar eigentlich).

Tja...was will ich euch sagen, oder eigentlich - fragen. Sagt einfach eure Meinung darüber, was würdet ihr machen?

Mir ist zu 100% bewusst was diese Krankheit heißt, hatte auch schon mit solchen Patienten zutun, was für mich persönlich noch schlimmer ist. Man hat so viele Beispiele vor Augen. Keiner weiß wie lange sie noch "gesund" leben wird, es können 20 Jahre sein, es können 2 Monate sein. Ich habe irgendwie Angst davor, mich ihr zu öffnen, da ich sie nicht als Kranke sehe, sondern als Mensch der etwas sehr interessantes an sich hat, auch wenn wir uns nur einmal getroffen haben, aber ja, ich finde sie sehr sympatisch und ihre Augen haben mich wirklich total verzaubert. Ihre Art wie sie mit mir umging fand ich klasse, sie war so sympathisch, einfühlsam und auch sehr interessiert mir Aufmerksamkeit zu schenken und mir zuzuhören...wirklich klasse

Was meint ihr?

Liebe Grüße
 
redviolin
Benutzer151496  (47) Meistens hier zu finden
  • #2
Ist schon eine schwierige Situation. Wirklich raten kann man nicht. Toll ist, daß ihr so gut miteinander reden könnt. Sie will Dir gegenüber fair sein und ist ehrlich. Wie sich die Erkrankung entwickelt, kann keiner voraussagen. Ich verstehe, daß Du Angst hast, Dich einzulassen, mir würden sicherlich die gleichen Gedanken durch den Kopf gehen. Aber: Krankheit hin oder her, Du wüßtest auch so nicht, ob ihr wirklich zusammenkommt und wenn ja, wie lange ihr zusammenbleiben würdet. Vielleicht hättet ihr viele schöne Jahre vor euch?
Wie seid ihr denn verblieben? Habt ihr ein weiteres Treffen schon ausgemacht?
 
Erdbeeren_Retter
Benutzer98402  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Ist schon eine schwierige Situation. Wirklich raten kann man nicht. Toll ist, daß ihr so gut miteinander reden könnt. Sie will Dir gegenüber fair sein und ist ehrlich. Wie sich die Erkrankung entwickelt, kann keiner voraussagen. Ich verstehe, daß Du Angst hast, Dich einzulassen, mir würden sicherlich die gleichen Gedanken durch den Kopf gehen. Aber: Krankheit hin oder her, Du wüßtest auch so nicht, ob ihr wirklich zusammenkommt und wenn ja, wie lange ihr zusammenbleiben würdet. Vielleicht hättet ihr viele schöne Jahre vor euch?
Wie seid ihr denn verblieben? Habt ihr ein weiteres Treffen schon ausgemacht?
Ja wir hatten was ausgemacht, und ich glaube auch, dass wir uns wieder treffen. Wenn nicht, kann ich sie auch verstehen.
Klar, natürlich macht man sich normal keine Gedanken bei einem ersten Date, aber hier ist das ja anders, weil es eben nicht ganz so einfach ist, wie du auch vermerkt hattest.
Und ganz klar, weiß ich das nicht, deswegen auch der Anzreiz sie weiter kennenzulernen, es ist immer ein Risiko vorhanden, aber wieso sollte ich sie nicht einfach als gesund ansehen, sie hat doch auch ein Recht dazu ihr Leben zu genießen, und dazu gehört doch eine Beziehung.
 
redviolin
Benutzer151496  (47) Meistens hier zu finden
  • #4
aber wieso sollte ich sie nicht einfach als gesund ansehen, sie hat doch auch ein Recht dazu ihr Leben zu genießen, und dazu gehört doch eine Beziehung.
Absolut! Daran dachte ich auch, als ich schrieb, daß ihr ja auch vielleicht viele schöne Jahre vor euch habt. Man weiß es einfach nicht. Und grundsätzlich ist es wichtig, jetzt zu leben und das Leben auch bewußt jetzt zu genießen.
 
K
Benutzer Gast
  • #5
Hat sie denn irgendwelche Symptome? Du scheinst davon ja nichts gemerkt zu haben.

Ich sehe es auch wie mein Vorposter: Lebt im hier und jetzt.

So, wie du sagst, scheint dich die Dame ja zu interessieren. Also warum nicht? Ich finde es zwar etwas unangebracht, aber da du nun um die Diagnose weißt, hast du den Vorteil, dich gegebenenfalls auf Rückschläge einzustellen. Und du weißt ja nicht, ob ihr überhaupt eine Beziehung führen werdet und inwiefern sich die Krankheit bemerkbar macht.

Bei einem gesunden Date hättest du ja auch nie die Gewissheit, dass sie gesund bleibt, oder ein langes erfülltes Leben an deiner Seite führt.
 
Zauberhaft
Benutzer151524  (31) Benutzer gesperrt
  • #6
Ich würde ihr eine Chance geben und sie besser kennenlernen. Vielleicht lässt du dir sonst eine Traumfrau entgehen. Lass es auf dich zu kommen. Entscheide mit dem Bauchgefühl und mit dem Herzen.
 
Erdbeeren_Retter
Benutzer98402  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Hat sie denn irgendwelche Symptome? Du scheinst davon ja nichts gemerkt zu haben.

Ich sehe es auch wie mein Vorposter: Lebt im hier und jetzt.

So, wie du sagst, scheint dich die Dame ja zu interessieren. Also warum nicht? Ich finde es zwar etwas unangebracht, aber da du nun um die Diagnose weißt, hast du den Vorteil, dich gegebenenfalls auf Rückschläge einzustellen. Und du weißt ja nicht, ob ihr überhaupt eine Beziehung führen werdet und inwiefern sich die Krankheit bemerkbar macht.

Bei einem gesunden Date hättest du ja auch nie die Gewissheit, dass sie gesund bleibt, oder ein langes erfülltes Leben an deiner Seite führt.
Ja, grundsätzlich ist es ja nicht nur relevant wie es nach außen sichtbar ist, sondern wie es ihr damit geht und was -nur sie- selbst davon merkt. So im Nachhinein hätte ich es an ihrer Kopfbewegung gesehen, was aber jetzt nicht tragisch ist, wieso auch. Ein Laie hätte das jedenfalls keineswegs bemerkt, was eigentlich nur an mir liegt. Aber ja - grundsätzlich wirkt sie "jetzt" noch gesund, was ich ihr auch gönne das es so lange wie möglich bleibt. Ich bin mir aber jetzt ziemlich sicher, dass ich sie kennenlernen möchte. Auch wäre es irgendwie anders meinerseids, ich könnte nie böse oder ungut zu ihr sein, oder auch gar nicht übermäßig dominant oder "atschlochmäßig" - was nicht heißt, dass ich es sonst bin. Aber auch das könnte ja vielleicht ein Problem werden, da sie ja vielleicht möchte, dass man sie "normal" behandelt, ich aber mit Sicherheit sie eher schonen würde und ihr niemals was ungutes antun würde oder...ach...schwer zu erklären. Ich weiß einfach wie schwer es manche Patienten dann haben, und wünschte sie hätten vorher ein so lange wie mögliches tolles Leben gehabt, und genau das wünsche ich ihr natürlich auch.

Und ja, klar hat man nicht die Gewissheit, dass jemand gesund bleibt wenn man ihn so kennenlernt, jedoch ist der Start, der Beginn, doch sehr viel unbeschwerter...
 
Pinguinkind
Benutzer151301  Meistens hier zu finden
  • #8
Schwierige Situation, ja. Jetzt ist sie gesund, aber wann sie es nicht mehr ist, ist natürlich nicht absehbar.

Ich glaube, díhr solltet einfach offen drüber reden. Sie hat ihre Karten auf den Tisch gelegt, und jetzt kannst du mit ihr offen drüber reden. Teil ihr doch deine Bedenken und Gedanken mit!

Du kannst ihr ja sagen, wie du dazu stehst, dass du Angst hast, sie nicht normal behandeln zu können. Dass du sie respektvoll und gut behandeln willst, aber nicht weisst, ob du das später bei einem stärkeren Verlauf der Krankheit packen kannst, die nötige Distanz dazu zu halten, die du brauchst, da du im Beruf damit auch konfrontiert wirst und daher schwieriger deinen Asgleich zu der Situation mit ihr zu Hause kriegen könntest. Dann lassen sich vielleicht jetzt schon Bedingungen oder Ansätze finden, wo ihr wisst, das könnt ihr ausprobieren.

Fakt ist - wenn du jetzt offen und ehrlich bist, weiss sie, worauf sie sich einlassen kann. Wenn ihr klar kommunizieren könnt, was in eurer Beziehung OK wäre und was nicht, wenn sie weiss, du willst mit ihr so umgehen, wie sie es auch will, dann geht das ja klr. Wenn ihr von vornherein Probleme aufzählen könnt, wo es schwer werden kann, wird sie wenigstens mit dem Respekt behandelt, dass sie sich ohne Vorbehalte damit konfrontiert sieht. Im schlimmsten Fall merkt ihr, dass die Beziehung zu schwer wird, aber dann von vornherein nicht ineinander zu investieren wäre zwar schmerzhaft, aber nicht so schmerzhaft, wie wenn die Beziehung dann später in die Brüche geht (was, angenommen, eure Einschätzungen voneinander sind richtig, ziemlich sicher geschehen würde).

Also: Rede mit ihr. Offen und ehrlich. Das ist das Mindeste. Sie kann nicht verlangen, dass du mit ihrer schwierigen Situation keine Probleme hast - in irgendeiner Form wird es aber so oder so immer Probleme geben. Dessen solltet ihr euch eben bewusst sein. Dann kann sie auch offen was dazu sagen, und ihr geht ohne große Vorbehalte an die Sache heran. Das minimiert zumindest ihre Angst davon, dass du sie plötzlich doch nicht mehr mögen würdest.

Klar, einfach wird es nicht, aber das ist es nie, ob mit MS oder ohne. Vielleicht hat sie auf Grund ihrer Krankheit auch ein besseres Verständnis für eure eigenen Fehler im Rest der Beziehung, wei weiss ? Erfahrungen, die man mit solchen Dingen macht, kommen einem ja manchmal auch unverhofft zu Gute.
 
Hedonistin
Benutzer141862  Sehr bekannt hier
  • #9
Ich habe irgendwie Angst davor, mich ihr zu öffnen, da ich sie nicht als Kranke sehe, sondern als Mensch der etwas sehr interessantes an sich hat, auch wenn wir uns nur einmal getroffen haben, aber ja, ich finde sie sehr sympatisch und ihre Augen haben mich wirklich total verzaubert.
Genau davor musst du keine Angst haben, da sie bestimmt genug Mitleid in ihrem Leben mitbekommt und meistens als Opfer betrachtet wird. Wenn man mit einem ersten Problem lebt und offen darüber spricht, will man eigentlich mal darüber vergessen können und wie Normalo behandelt werden.

Klar ist die Krankheit ein fester Teil ihres Lebens und wenn ihr zusammen seid, musst du diesen Teil auch teilen (sorry für Wortspiel). Aber es ist eben nur ein Teil, nicht das ganze Leben. Die Frage ist, wie kommt sie mit diesem konkreten Problem zurecht und welche Auswirkung das auf andere Facetten ihres Lebens (und ggf. dich) hat. Ob da noch ausreichend Platz für eine Beziehung gibt? Ob du dich als Partner wohlfühlen könntest? Ob sie das Leben genießen kann? Es gibt Leute wie Stephen Hawking, die trotz langjähriger schweren Erkrankungen ein fast erfülltes Leben führen, sich selbst keineswegs als Opfer betrachten und die anderen noch inspirieren. Es gibt aber auch diejenige, die während einer Erkältung die ganze Zeit nur meckern und auf die schönen Dingen verzichten.

Wo und wie habt ihr eigentlich kennengelernt?
 
Erdbeeren_Retter
Benutzer98402  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
Genau davor musst du keine Angst haben, da sie bestimmt genug Mitleid in ihrem Leben mitbekommt und meistens als Opfer betrachtet wird. Wenn man mit einem ersten Problem lebt und offen darüber spricht, will man eigentlich mal darüber vergessen können und wie Normalo behandelt werden.

Klar ist die Krankheit ein fester Teil ihres Lebens und wenn ihr zusammen seid, musst du diesen Teil auch teilen (sorry für Wortspiel). Aber es ist eben nur ein Teil, nicht das ganze Leben. Die Frage ist, wie kommt sie mit diesem konkreten Problem zurecht und welche Auswirkung das auf andere Facetten ihres Lebens (und ggf. dich) hat. Ob da noch ausreichend Platz für eine Beziehung gibt? Ob du dich als Partner wohlfühlen könntest? Ob sie das Leben genießen kann? Es gibt Leute wie Stephen Hawking, die trotz langjähriger schweren Erkrankungen ein fast erfülltes Leben führen, sich selbst keineswegs als Opfer betrachten und die anderen noch inspirieren. Es gibt aber auch diejenige, die während einer Erkältung die ganze Zeit nur meckern und auf die schönen Dingen verzichten.

Wo und wie habt ihr eigentlich kennengelernt?
Es war übers Internet, womöglich hätte ich sie so nie kennengelernt.
[DOUBLEPOST=1426351841,1426333907][/DOUBLEPOST]Was ich auch noch erwähnen muss, ich finde es wirklich krass.
Bis jetzt verschwiegen, hat sie mir auch erzählt gehabt, dass sie mit 18 (sie ist jetzt 23) mal einen Autounfall hatte und dabei 200m abgestürzt sei. Mehrere Knochenbrüche etc.
Ich finde es wirklich unglaublich welchen Willen dieses Mädchen hat, noch dazu, da sie auch meinte, davor öfters depressiv gewesen zu sein, wegen ihrer Kindheit, die auch nicht schön war. Mit 16 wurde sie "abgeschoben" und wohnte seit dann alleine. Und noch dazu inspiriert mich, dass sie auch bald mit ihrem Studium fertig ist, welche Kraft diese Frau hat ist einfach so unglaublich für mich.
 
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