• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Eine Art geistige Behinderung?

N
Benutzer109876  (42) Benutzer gesperrt
  • #1
Bitte lacht nicht, aber je öfter ich mich selbst reflektiere, desto mehr festigt sich bei mir der Verdacht, dass ich grenzdebil bin.
Ich weiß nicht, wie es in meinem Leben weitergehen soll, denn ich scheine wirklich für fast alles zu doof zu sein.

Irgendwie war ich schon als Kind anders als andere. Wenn ich mit meiner Mutter oder Oma an der Hand in der Stadt war, fiel ich regelmäßig hin. Kaum konnte ich Fahrrad fahren, da fiel ich auch schon auf den Mund und schlug mir die Frontzähne aus. Mehrere Stürze folgten, bei denen ich mir teilweise böse Wunden zuzog.
Mir fiel in der Schule (ich war in einer Gesamtschule) fast alles schwer. So war ich mit die schlechteste Schülerin in unserer Klasse. Gut war ich nur in Deutsch und Englisch. Mit am schlimmsten war Sport. Ich konnte so viel trainieren wie ich wollte, bekam aber nie eine Urkunde. Nur superschlechte Noten.
Ich könnte auch heute niemals Badminton spielen.
Wenn ich diesen Federball hochwerfe und mit dem Schläger dagegen schlagen will, treffe ich den Federball nicht!
Schrecklich waren auch Mathe und Naturwissenschaften, da ich überhaupt nicht logisch denken kann.

Ich war auch immer sehr verträumt und hatte enorme Probleme mich längere Zeit zu konzentrieren. Oft fing ich auch meine Hausaufgaben an, und mir fiel dann ein, dass ich doch zuerst noch in einem spannenden Buch weiterlesen könnte.
Ich fiel auch ständig durch meine extreme Langsamkeit auf.
Meine Freundinnen nannten mich "Schnecke" und lachten über mich, während meine Mutter mich böse als "Lahmarsch" betitelte.

Trotzdem wollte ich als junges Mädchen viel ausprobieren. Nahm Ballettunterricht, den ich aber nach zwei erfolglosen Jahren wieder abbrach.
Machte mit einer Freundin einen Tanzkurs, der aber ein voller Misserfolg war, da ich kein Gehör für den Takt habe.
Ich ging reiten, nahm nur einmal an einem Turnier teil und belegte den letzten Platz. Da versuchte ich es noch mit Humor zu sehen, dass ich als Trostpreis einen Hufkratzer gewann.
Ich versuchte mich auch mit Geige und Orgel spielen. Da ich aber so unmusikalisch bin, beendete ich beides nach relativ kurzer Zeit.
Wollte auch Handarbeiten zu meinem Hobby machen. Häkelte mir eine Decke fürs Bett, die total schief wurde.

Meinen Schulabschluss beendete ich mit einer guten Drei, machte eine Ausbildung zur Bürokauffrau. Da wurde mir schon recht bald bewusst, wie schwer mir das fiel. Denn vor allem die Arbeit mit dem Computer war und ist nicht mein Ding. Auch stand mir meine langsame Auffassungsgabe ständig im Weg.
Ich quälte mich mehr schlecht als recht durch die ersten Berufsjahre. Zwischendurch warf ich auch mal das Handtuch und arbeitete eine gewisse Zeit in einem Möbelgeschäft, wo ich saubermachte und im Verkauf mithalf.
Dann arbeitete ich auch mal an einer Tankstelle, wo man mich aber rauswarf, weil ich ein paar Fehler an der Kasse gemacht hatte.
Anschließend arbeitete ich als Küchenhilfe, war aber zu langsam, so dass die Kollegen einen Rappel bekamen.
Später ging ich auch mal putzen und wurde bei einer Stelle hochkant rausgeschmissen, weil das "alles Käse" war.
Ich versuchte es auch mal in einem Call-Center, wo ich aber nach ein paar Tagen das Weite suchen musste, weil ich den Leuten am Telefon nichts andrehen konnte. Ich bin halt kein Verkaufstyp.
Danach ging ich wieder ins Büro, hielt es aber nicht lange aus.
Ich habe jetzt das Praktikum innerhalb meiner Fortbildung geschmissen, weil ich gemobbt wurde.

Auch im normalen Alltag fällt mir immer wieder auf, dass ich nicht so clever bin wie viele andere.
Das fällt mir schon bei Kleinigkeiten auf.
Ich habe bis heute nicht rausgefunden, wie man einen Flug über das Internet bucht.
Ein Bekannter zeigte mir, wie ich Lieder auf meinen MP3 Player laden kann. Ich habe mir alles säuberlich aufgeschrieben, komme aber immer noch nicht damit zurecht. Angeblich sollen das ja schon 10-jährige hinbekommen.
Vor ein paar Tagen kaufte ich mir einen neuen Bezug fürs Bügelbrett mit einer Schnur und einem Clip. Ich fand nicht heraus, wie man den Bezug drüber bekommen sollte und wollte ihn schon umtauschen. Ich habe ihn dann mit zur Fortbildung genommen, wo man mir zeigte, wie es funktioniert.

Immer habe ich das Gefühl daß man mir alles dreimal erklären muss, wo bei anderen ein einziges Mal reicht.
Im Haushalt bin ich auch nicht super. Ich kann bis heute kaum etwas kochen, mir fällt es schwer eine Bluse zu bügeln und Fensterputzen ist auch ein Problem.
Ich habe auch keinen Orientierungssinn. Einmal bin ich von einem Restaurant in meinem Wohnort eine kleine Abweichung vom üblichen Weg gefahren und stand plötzlich am Ortseingang einer anderen Stadt.
Auch vor einem Vorstellungsgespräch passierte mir mal was peinliches. Ich fuhr in die entgegengesetzte Richtung über die Autobahn als ich eigentlich gemusst hätte. Bemerkte erst sehr spät den Irrtum. Wie peinlich! Ich musste den Personalchef anrufen und sagen, dass ich mich verfahren habe!

Kann man etwas machen um im Leben besser klar zu kommen?
Es ist furchtbar immer auf die Hilfe von anderen angewiesen zu sein!

Vor allem muss es doch eine Ursache für so viele NICHT-Fähigkeiten geben.
Habe schon mal mit meiner Psychologin über die Möglichkeit von ADS gesprochen, aber sie ist gar nicht darauf eingegangen.

LG,
Nadeschda
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #2
"Grenzdebil" ist ein Wort, das heute nicht mehr verwendet wird - heute wird von Lernbehinderung oder geistiger Behinderung gesprochen. Es beschreibt heute das, was früher eben mit "debil'" oder "Grenze zur Debilität" bzw. "grenzdebil" beschrieben wurde.

Und wenn du so was hättest - dann hättest du auf der Gesamtschule niemals eine Drei in Deutsch oder gar in Englisch geschafft. Ich arbeite mit Schülern in diesem Bereich - tolle Kids, alle, wirklich. Viele von denen können auch wunderbar MP3s konvertieren - was ich übrigens immer noch nicht kann. Aber sie schaffen es nicht mal, zwei einfache Hauptsätze nacheinander ohne Rechtschreibfehler zu schreiben. Sich selbst und die eigenen Gedanken so ausdrücken wie du es hier im Forum tust wäre für sie völlig unmöglich.

Diese Diagnose wäre für dich also nicht zutreffend. Es wäre auch nicht schlimm, wenn es zutreffend wäre - meine Kids sind alle tolle junge Menschen und werden ihren Weg irgendwie gehen. Aber sie passt einfach nicht auf dich. Deine Grundintelligenz im abstrakten Bereich scheint also absolut normal zu sein.

Fenster putzen kann ich selbst immer noch nicht, Ordnung halten auch nicht, und jeder Sport mit einem Ball ist für mich (wegen einer Augenfehlstellung) eine totale und grausame Katastrophe.

"Grenzdebil" bist du also nicht, sondern normal intelligent.

***

Was mir bei der Beschreibung anderer Dinge aus deinem Leben auffiel: Könnte es sein, dass du ADS in einer recht ausgeprägten Form hast? Im Sinne von üblen Konzentrationsschwierigkeiten?

Hast du dich bei einem Psychologen mal deswegen durchchecken lassen?

Außerdem habe ich den Eindruck, dass du eben große Schwierigkeiten im sozialen und emotionalen Bereich hast. Dass du die Emotionen anderer Menschen nur sehr schwer einordnen und wahrnehmen kannst. So etwas kann psychische Ursachen haben, aber auch eine leichtere Form von Autismus sein...

Es liegt mir völlig fern, hier mit Ferndiagnosen um mich schmeißen zu wollen! Ich habe diese beiden Dinge, Möglichkeit für ADS und Möglichkeit für leichte Form von Autismus, einfach mal genannt, damit du siehst, wie komplex eine solche Diagnose sein könnte... Da muss ein Psychologe ran, um das genauer zu bestimmen!

Wäre es denn eine Möglichkeit für dich, mal zu einem guten (!) Psychologen zu gehen und den zu bitten, dass er dich mal checkt in Bezug auf diese Dinge oder dich dafür an einen Experten überweist?
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
:zwinker: Bis auf dei Auffasungsgabe kann ich fast alles unterschreiben.
Ich bin im Volksmunde ein Trottel.

Zumindest war ich das immer, bis mir diagnostiziert wurde, dass ich nicht 3D sehe :zwinker:
Grade bei Sport und Körperkoordination macht das wohl einen Riesenunterschied, ob man einfach dappig ist oder es schlicht nicht sieht.
Auch wenns albern klingt, aber guck doch mal ob ihr ne Nachhilfeschule in der Stadt habt und schreib mal dahin, ob sich jemand bereit erklären würde, dich zu untersuchen, speziell auf Lernschwächen Sachen hin, die als Kind nie diagnostiziert wurden.
Ich bin ein musikalisches Antitalent, eine mathematische Wurzelsau (mein mein Lehrer so schön sagte, auf schlau heißt das Dyskalkulie) hab null Rhythmusgefühl, verirr mich in meinem Treppenhaus und fall dauernd über meine eigenen Füße.
Laut meiner Diagnose :zwinker: hängt das alles zusammen - mit den Augen, dem Sichtfeld und der Verknüpfung beider Hirnhälften untereinander.

Mir hat die Dame damals total viele "Tricks" bewusst gemacht, die ich etabliert hab, damit mein Defizit im Alltag nicht auffällt. Tut es auch nicht. Für die meisten bin ich einfach etwas schusseliger als andere :zwinker:

Mein großes Glück ist dass ich eben eine schnelle Auffassungsgabe, ein ziemlich gutes fotographisches Gedächtnis und Talent für Sprachen habe - das hat Schulschwächen in Mathe und Pyhsik bis zu nem einser Abi ausgeglichen. Hätte ich das nicht, wäre meine Schwäche sicherlich viel mehr aufgefallen.
 
E
Benutzer98230  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Hey! Ich höre heute zum ersten Mal so etwas und ich kann verstehen, dass dich das total nervt. Um dich ein wenig aufzubauen: Mir ist aufgefallen, dass du einen schön klaren Schreibstil hast und keinen einzigen Rechtschreibfehler produziert hast! :smile:

Offensichtlich hast du nicht nur Schwächen, sondern auch Stärken, zum Beispiel Sprache(n). Du wirkst sehr reflektiert, das ist auch nicht jeder.
Schonmal daran gedacht, eine Übersetzerkarriere anzufangen? Ich mein, wenn dir Englisch ebenso leicht fällt, wäre das doch die Gelegenheit, die Stärken optimal zu nutzen. Auch denke ich, dass da noch mehr in dir steckt als Koordinationsschwierigkeiten.

Dass die erste gehäkelte Decke schief wird, sollte doch 'normal' sein; wer schafft das schon auf Anhieb alles gleichmäßig hinzubekommen?

Was macht dir denn am meisten Spaß? Was sind so deine Hobbies? Da werden ja auch locker weitere deiner Stärken verborgen sein. :zwinker:
Niemand ist überall gut. Die Nerds, die im Kopf locker irgendwelche wilden Gleichungen lösen, sind im Kontakt mit Dritten meist hoffnungslos aufgeschmissen.
Ich bin ja der Meinung, dass alles ein Gegengewicht besitzt, nur meist nicht offensichtlich.
 
N
Benutzer109876  (42) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #5
Dankeschön für Eure Antworten.

Es heißt ja immer so schön, man soll sich seine Stärken vor Augen führen und seine Schwächen akzeptieren. Es ist halt nur schwer, wenn die Schwächen so zahlreich und so ausgeprägt sind.

Ich glaube, Sprachen sind meine einzigen Stärke.
Ich kann mich gut ausdrücken und habe keine Probleme mit Rechtschreibung und Grammatik. Trotzdem hatte ich in Deutsch und Englisch auch nur durchschnittliche Noten, weil es mir schwer fiel Texte zu interpretieren. Mir graute immer vor der Frage, was die Intention des Dichters/Autors sei. Ich lag mit meiner Interpretation regelmäßig völlig daneben!
Trotzdem denke ich, dass ein Job als Übersetzerin sicher machbar gewesen wäre. Ich glaube allerdings, für den Beruf einer Diplomübersetzerin benötigt man ein Studium, was ich mir wiederum nicht zutrauen würde.
Schade, denn ich weiß so langsam nicht mehr, was ich sonst beruflich machen könnte.
Ich würde gern in die Altenbetreuung gehen, z.B. als Betreuungsassistentin für Demenzkranke arbeiten. Habe mal zwei Tage zur Probe in einem Altenheim gerarbeitet, aber man war der Ansicht, ich sei zu sensibel für diese Tätigkeit.

Ich kann übrigens auch nicht 3D sehen. Das wurde damals bei einer arbeitsmedizinischen Untersuchung festgestellt.
Mein Vater hat mir mal für einen Film eine 3D-Brille besorgt. Ich sah nur einen grauen Schleier!
Für mich stellt auch ein großes Problem dar, dass ich einfach nicht einschätzen kann, ob es Menschen mit mir ehrlich meinen oder nicht. Ich bin oft auf Leute reingefallen, die mir böses oder mich ausnutzen wollten. Habe hingegen zu spät erkannt, wenn es jemand mit mir gut meinte und habe solche Personen vergrault.
Eine Bekannte sagte mal zu mir, ich könne im Grunde froh sein meine Eltern zu haben. Ich wäre sonst schon längst unter die Räder gekommen. Dabei wissen meine Eltern nicht sehr viel über mein Leben.

Es ist so oft so, dass andere mich als befremdlich wahrnehmen und sich lustig machen.
Ich erinnere mich an bestimmte Situationen, wo ich wirklich an eine Behinderung gedacht habe.
Eine Bekannte konnte es einmal kaum fassen, wie dämlich es aussieht, wenn ich die Reifen meines Fahrrads aufpumpe.
In einer Reha mokierte sich meine Tischnachbarin darüber, wie ich mein Brot schmierte.
In der Tagesklinik sollten wir Traumfänger basteln. Ich hatte es nach mehrmaligen Vorführen der Ergotherapeutin nicht raus, wie ich die Nadel führen musste. Ich ging als einzige ohne Traumfänger nach Hause.
Das sind alles nur banale Beispiele, aber Beispiele dafür, dass ich anscheinend überhaupt kein Geschick habe!

Vielleicht sollte ich wirklich versuchen, eine andere Psychologin zu finden, die sich mit meiner Problematik auseinandersetzen wird.
Es kann so nicht weitergehen, denn logischerweise verzweifele ich immer mehr desto öfter ich scheitere.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #6
Ich glaube, Sprachen sind meine einzigen Stärke.
Ich kann mich gut ausdrücken und habe keine Probleme mit Rechtschreibung und Grammatik. Trotzdem hatte ich in Deutsch und Englisch auch nur durchschnittliche Noten, weil es mir schwer fiel Texte zu interpretieren. Mir graute immer vor der Frage, was die Intention des Dichters/Autors sei. Ich lag mit meiner Interpretation regelmäßig völlig daneben!
Trotzdem denke ich, dass ein Job als Übersetzerin sicher machbar gewesen wäre. Ich glaube allerdings, für den Beruf einer Diplomübersetzerin benötigt man ein Studium, was ich mir wiederum nicht zutrauen würde.
Sprachen sind auch meine einzige Stärke und auch das einzige, was mich in der Schule je interessiert hat.
Warum hast du denn in dem Bereich keine Ausbildung gemacht? Es muss ja nicht gleich eine Diplomübersetzerin sein. Es gibt auch "niedere" Berufe mit Sprachen.
Ach ja, Texte interpretieren konnte und wollte ich vor allem auch nie. :grin:
Ich bin auch keine Diplomübersetzerin geworden, sondern "nur" Fremdsprachensekretärin. Für mein Sprachtalent bekomme ich von allen Seiten Komplimente und Bewunderung, nur Arbeitgeber lässt sich keiner finden, der dieses Talent schätzt. Also die Erfüllung ist es für mich auch nicht, aber was nützt es?

Schade, denn ich weiß so langsam nicht mehr, was ich sonst beruflich machen könnte.
Ich würde gern in die Altenbetreuung gehen, z.B. als Betreuungsassistentin für Demenzkranke arbeiten. Habe mal zwei Tage zur Probe in einem Altenheim gerarbeitet, aber man war der Ansicht, ich sei zu sensibel für diese Tätigkeit.
Und ich glaube, diese Einschätzung ist völlig richtig.
So ein Job verlangt einem viel ab und man muss auch eine gewisse Abgebrühtheit mitbringen, sonst geht man schnell kaputt.
Ich kann übrigens auch nicht 3D sehen. Das wurde damals bei einer arbeitsmedizinischen Untersuchung festgestellt.
Mein Vater hat mir mal für einen Film eine 3D-Brille besorgt. Ich sah nur einen grauen Schleier!
Für mich stellt auch ein großes Problem dar, dass ich einfach nicht einschätzen kann, ob es Menschen mit mir ehrlich meinen oder nicht. Ich bin oft auf Leute reingefallen, die mir böses oder mich ausnutzen wollten. Habe hingegen zu spät erkannt, wenn es jemand mit mir gut meinte und habe solche Personen vergrault.
Aber das hat doch nichts mit dreidimensionalem Sehen zu tun? :hmm:


Vielleicht sollte ich wirklich versuchen, eine andere Psychologin zu finden, die sich mit meiner Problematik auseinandersetzen wird.
Es kann so nicht weitergehen, denn logischerweise verzweifele ich immer mehr desto öfter ich scheitere.
Das hättest du längst machen sollen und es wurde dir hier ja auch schon mehrfach geraten.
Grade auch um die GEschichte mit deinem Kind und der Zwangsadoptioin zu verarbeiten. Was ist daraus denn eigentlich geworden? Möchtest du nichts unternehmen, um evtl. Kontakt zum Kind herzustellen bzw. die Adoptiveltern ausfindig zu machen?
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #7
Off-Topic:
Zumindest war ich das immer, bis mir diagnostiziert wurde, dass ich nicht 3D sehe :zwinker:
Grade bei Sport und Körperkoordination macht das wohl einen Riesenunterschied, ob man einfach dappig ist oder es schlicht nicht sieht., verirr mich in meinem Treppenhaus und fall dauernd über meine eigenen Füße.
Laut meiner Diagnose :zwinker: hängt das alles zusammen - mit den Augen, dem Sichtfeld und der Verknüpfung beider Hirnhälften untereinander.

Ja, das hab ich auch alles und es hängt auch alles mit diesem nicht-3D-gucken zusammen :smile:. Hat mir meine Mutter auch mal so erklärt. Ein normaler Hausarzt oder Augenarzt weiß so was nämlich gar nicht und erklärt es auch nicht. Und wenn ich keine Brillenträgerin wäre, wäre das bei mir nie diagnostiziert worden :rolleyes:.
 
N
Benutzer109876  (42) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #8
@ krava

Es gibt also wirklich jemanden, der auch nur diese sprachlichen Fähigkeiten hat so wie ich? :smile:
Aber Du bist zumindest in anderen Bereichen sicherlich nicht so eine Niete wie ich, oder?
Also ich meine, dass es Dir so an hausfraulichen Qualitäten mangelt, dass Du zu doof bist für die Bedienung eines PCs, dass Du so wenig Menschenkenntnisse hast, dass Du so langsam bist?
Immerhin hast Du doch einen Job, den Du bewältigen kannst?
Ich habe es nirgendwo geschafft und quäle mich jetzt schon neun Jahre seit Beendigung meiner Ausbildung durchs Berufsleben.
Einige Arbeitgeber haben mir ja zu verstehen gegeben, dass ich es besser lassen solle. Vielleicht besser Hausfrau werden solle.
Wie denn als alleinstehende Frau? :rolleyes:
Es ist alles sehr schwer.
Ja, der neue Versuch einer Therapie wäre sicher sinnvoll.
Es stimmt, allein schon um die Freigabe meiner Tochter zur Adoption zu verarbeiten.
Nein, ich habe bisher nichts unternommen, sie und ihre Adoptivfamilie ausfindig zu machen. Ich habe große Angst davor, dass es mir zu weh tun könnte mitzuerleben, dass ICH niemals mit ihr zusammenleben werde und sie stattdessen bei Fremden groß wird.
Auch wenn sie es noch so gut haben sollte.
Vielleicht kannst Du das verstehen.
 
S
Benutzer102666  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Ich möchte mich noch zum Sport-Aspekt äußern. Ich finde, Sport ist eine sehr große Bereichung für jeden und stärkt nicht den Körper und macht gesund, sondern ist auch gut für die Psyche. Vielleicht hast du dir bisher die "falschen" Sportarten ausgesucht. Ich denke, du brauchst nichts Hektisches oder Leistungsorientiertes, sondern irgendetwas, was dir Spass macht, nach deinem Tempo geht und dich auch von den Sorgen ablenkt. Wie wäre es denn mit Pilates oder Yoga?
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #10
@ krava

Es gibt also wirklich jemanden, der auch nur diese sprachlichen Fähigkeiten hat so wie ich? :smile:
Aber Du bist zumindest in anderen Bereichen sicherlich nicht so eine Niete wie ich, oder?
Also ich meine, dass es Dir so an hausfraulichen Qualitäten mangelt, dass Du zu doof bist für die Bedienung eines PCs, dass Du so wenig Menschenkenntnisse hast, dass Du so langsam bist?
Immerhin hast Du doch einen Job, den Du bewältigen kannst?
Ja momentan hab ich einen Job, aber der ist auch nur befristet und frag nicht wie lang mein Weg war beruflich und wie viele Niederlagen ich einstecken musste. :frown: Mir hat nie ein Arbeitgeber direkt gesagt, dass ich zu blöd bin für den Job. Das nicht. Bei mir wars eher umgekehrt. Ich war oft zu gut und zu schnell. Und das ist auch nicht gerne gesehen, v.a. bei Kollegen, die dann Angst kriegen, wenn die Neue sich so super einarbeitet. Und dann wird man schnell rausgemobbt.
Auch keine tolle Erfahrung, aber was solls?

Eine gute Hausfrau bin ich definitiv nicht! :grin: Ich kriegs einfach nicht hin, obwohl ich mir immer wieder vornehme, mehr zu machen, aber irgendwie gelingt es mir nicht. Aber ich gräme mich deswegen auch nicht groß.

Im Hinblick auf Menschen bin ich auch schon mehr als einmal auf die Nase gefallen. Diese Erfahrung bleibt wohl niemandem erspart.


Ja, der neue Versuch einer Therapie wäre sicher sinnvoll.
Es stimmt, allein schon um die Freigabe meiner Tochter zur Adoption zu verarbeiten.
Nein, ich habe bisher nichts unternommen, sie und ihre Adoptivfamilie ausfindig zu machen. Ich habe große Angst davor, dass es mir zu weh tun könnte mitzuerleben, dass ICH niemals mit ihr zusammenleben werde und sie stattdessen bei Fremden groß wird.
Auch wenn sie es noch so gut haben sollte.
Vielleicht kannst Du das verstehen.
Im Ansatz kann ich es verstehen. Du musst selbst abwägen, was dich mehr quält: Gar nichts von ihr zu wissen oder zu sehen, dass es ihr gut geht, Kontakt zu haben usw. Sie hat eine Mutter, das ändert aber nichts daran, dass du ihre biologische Mutter bist. Und deine Tochter dürfte jetzt ja schon ca. 10 Jahre alt sein. Da kann sie auch schon verstehen, was adoptiert bedeutet. Vielleicht ist es auch besser, mit einem "Outing" noch ein paar Jahre zu warten... Ich kann das nicht beurteilen.
Aber es ist ja nicht so selten, dass ein adoptiertes Kind auch Kontakt zur leiblichen Mutter hat. Und viele Adoptiveltern haben da auch nichts dagegen. Warum auch?
Auf jeden Fall musst du das alles mal aufarbeiten und dir darüber klar werden, was auf dein jetziges Leben Auswirkungen hat. Ich denke nämlich, du schätzt da vieles falsch ein und schiebst viele Probleme, die du derzeit hast auf irgendwas in der Vergangenheit. Dabei hängt das gar nicht unbedingt zusammen.
Du bräuchtest wohl mal eine Art Coach in deinem Leben, der dich einfach mal an die Hand nimmt und dir sagt "Du bist was wert".
Also zögere bitte nicht länger und wende dich an einen Psychologen!!
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Off-Topic:


Ja, das hab ich auch alles und es hängt auch alles mit diesem nicht-3D-gucken zusammen :smile:. Hat mir meine Mutter auch mal so erklärt. Ein normaler Hausarzt oder Augenarzt weiß so was nämlich gar nicht und erklärt es auch nicht. Und wenn ich keine Brillenträgerin wäre, wäre das bei mir nie diagnostiziert worden :rolleyes:.

Off-Topic:
Jap, hat die, die die Tests mit mir gemacht hat auch gesagt. Wenn nicht eine Verkettung lustiger Umstände dazu geführt hätte, dass die Dame sich von sich aus für mich interessiert hätte und ich mich überreden ließ zu ihren Tests, wüsst ich bis heute nicht, dass ich nicht einfach ...dappig bin. Ist nur immer schwierig auf die Frage "Hä? Und siehst du mich dann flach?" zu antworten :rolleyes:
 
N
Benutzer109876  (42) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #12
Teilweise habt Ihr ja auch mit den Problemen zu kämpfen, mit denen ich mich herumschlage.
Dass ich so ungeschickt bin, könnte natürlich mit dem Defizit zusammenhängen, nicht dreidimensional sehen zu können.
Habe außerdem noch eine nicht therapierbare Netzhauterkrankung, die mit Gesichtsfeldausfällen einhergeht.
Allerdings liegen meine Hauptprobleme ja in meiner extrem verlangsamten Motorik, meiner langsame Auffassungsgabe, der mangelhaften Konzentrationsfähigkeit, der kaum vorhandenen Fähigkeit meine Mitmenschen einzuschätzen und deren Körpersprache zu deuten und meiner großen Naivität.
Ich bin auffgrunddessen schon so oft im Leben in Schwierigkeiten geraten, dass ich dadurch eine ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung entwickelt habe. Auch wenn ich hier manchmal etwas sorg-und arglos wirke.
Die meisten Menschen kommen mit meiner Art nicht klar und ziehen sich nach einiger Zeit von mir zurück.
Jeder wirft mir vor, warum ich nicht in der Lage bin etwas aus meinem Leben zu machen, kritisiert mich wegen meiner negativen Lebenseinstellung und meiner extrem ausgeprägten Unbedarftheit.
Ich hoffe sehr, dass es für mich noch einen Weg gibt.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #13
Nimms mir nicht übel, aber zuallererst musst du mal von deiner Jammerschiene runterkommen.
Klar magst du viele Gründe zum Jammern haben, aber was genau ändert das Gejammer?

Du musst endlich handeln!
Sei ehrlich, einen Psychologen hättest du dir schon vor Jahren suchen können. Du hast schon ewig gewartet, das immer wieder vor dir hergeschoben und du tust es noch.
Oder hast du schon mal in die gelben Seiten geschaut, wo in deiner Nähe vielleicht eine Praxis ist? Welcher vielleicht auch auf Persönlichkeitstraining spezialisiert ist? Und komm jetzt bitte nicht mit dem ARgument, dass heute Samstag ist und die Praxen geschlossen haben.

Ich sags ehrlich: Menschen, die durchwegs alles negativ sehen und den ganzen Tag nur jammern, die kann ich auch nicht ausstehen.
Jeder, ausnahmslos jeder hätte irgendeinen Grund, um tagaus tagein zu jammern. Aber die meisten können es sich ganz einfach nicht leisten, weil sie Arbeit haben, Familie, Angehörige zur Pflege, Kinder oder oder oder.
Und wer noch jammert, der lebt auch noch. Um den muss man sich also keine großen Sorgen machen...

Ändern kannst nur du etwas!
Und Hilfsmöglichkeiten gibt es, also nutz sie einfach.

Alles Gute!
 
N
Benutzer109876  (42) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #14
@ krava

Du hast gut reden.
Du kennst es ja nicht, regelmäßig zu scheitern, denn Du schreibst, Du warst im Job oft zu gut und zu schnell.

Ich wurde meistens mit Schimpf und Schande gefeuert!
Das hat mich schon über die Jahre hinweg entmutigt und zermürbt.
Ok, ich habe Probleme mir neue Dinge anzueignen, sie zu verstehen.
Aber das ist noch kein Grund eine Person mit diesen Problemen fertig zu machen.
Und an meiner Auffassungsgabe würde ja auch ein Persönlichkeitstraining nichts ändern.
Ich könnte lernen selbstsicherer aufzutreten, aber fixer im Denken werde ich dadurch ja nicht.

Ich habe mein Praktikum geschmissen, weil eine Mitarbeiterin mich übelst gemobbt hat.
Als ich der Mitarbeiterin in der Fortbildung von den Vofällen berichtete, wollte sie mir ein Praktikum in einer Behindertenwerkstatt aufbrummen. Ihrer Meinung nach sei das genau das richtige für mich!
Ich bin auch zum Vorstellungsgespräch dorthin gegangen, nur um meinen guten Willen zu zeigen.
Ich wurde in der Behindertenwerkstatt herum geführt und war geschockt. Es herrschte dort so eine beklemmende Atmosphäre und - sorry, wenn ich das jetzt so schreiben muss - , man sah einigen Leuten wirklich an, dass sie einen an der Waffel haben.
Ein Praktikum dort hätte mich ja noch mehr in meinem Selbstwertgefühl runtergezogen! Zm Glück konnte ich die Sache noch abwenden.

Ich wollte damit nur sagen, wie man mich einschätzt.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Schon mal deine Fähigkeit zur Selbstreflektion und deine Fähigkeit, das alles so verständlich und strukturiert aufschreiben zu können, zeigt doch ziemlich deutlich, dass du gar nicht so blöd sein kannst, wie du es hier darstellst... :zwinker:

Ansonsten habe ich den Eindruck, dass du schusselig bist (was wohl mit deiner fehlenden Fähigkeit zum dreidimensionalen Sehen zusammenhängt) und etwas länger brauchst, um dir irgendwelche Dinge anzueignen.
Dazu scheinst du dir aber auch nichts zuzutrauen und beim ersten Misserfolg gleich aufzugeben, was natürlich eine ziemlich unpraktische Kombination ist...
Die erste gehäkelte Decke ist schief? - Das ist für einen Anfänger doch ganz normal. Dann fängt man eben mit der zweiten Decke an, wenn einem das Häkeln einigermaßen Spaß macht... und die wird dann schon gerader sein als die Erste. Und nach der dritten (endlich geraden) Häkeldecke kann man sich dann irgendwelchen schwierigeren Dingen widmen, die auch wieder erst beim 2. oder 3. Versuch funktionieren.
Und wenn man beim ersten Reitturnier (oder sonstigem sportlichen Wettkampf) auf dem letzten oder einem der letzten Plätze landet, ist das doch auch völlig normal. Wenn man Spaß am Sport hat, macht man weiter und verbessert sich langsam aber sicher.
Als ich mit meinem Sport im Alter von ca. 9 Jahren angefangen habe, war ich auch ziemlich schlecht und habe mir meine Fortschritte auch ziemlich hart erarbeiten müssen. Bei den ersten Wettkämpfen auf ziemlich niedrigem Niveau war ich dann natürlich auch auf den hinteren Plätzen. Aber mit der Zeit habe ich mich verbessert, weil ich Spaß am Sport hatte und weiter trainiert habe... bis ich irgendwann bei Wettkämpfen im Mittelfeld gelandet bin und später auch den einen oder anderen Podestplatz erreicht habe und mich damit für die nächst höheren Wettkämpfe qualifiziert habe.
Das alles hat viele Jahre gedauert. Aber ich habe mich nicht abschrecken lassen, als ich bei meinen ersten Wettkämpfen schlecht abgeschnitten habe.
 
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F
Benutzer50283  Sehr bekannt hier
  • #21
Meine Güte! Jemand, der sich so ausdrücken kann wie du, ist doch völlig falsch in einer Behindertenwerkstatt. Ich frage mich gerade, wie du auf deine Umwelt wirken musst, dass man dir tatsächlich so eine Arbeitsstelle nahelegt...
Natürlich kannst du dir weiterhin so einen Mist einreden (bei jemandem, der sich offensichtlich zumindest gut ausdrücken und fehlerfrei schreiben kann und trotzdem SO arge Selbstzweifel hat kann ich mir sogar fast vorstellen, dass das soziale Umfeld in arge Bewertungsschwierigkeiten kommt) und damit deine Zeit verschwenden. Alternativ könntest du dich aber auch mal nach einer Beratungsstelle umsehen und probieren, dein Selbstbild (und im Hinblick auf deine sonstige Threadsammlung wahrscheinlich auch dein Verhalten) dahingehend etwas zu verändern, dass du in der Realität besser zurecht kommst.
Aber natürlich kannst du auch weiterhin metaphorisch wie die Katze den eigenen Schwanz jagen, das steht dir völlig frei. Ich kann's nur absolut nicht nachvollziehen.
 
Bondage
Benutzer53338  Meistens hier zu finden
  • #22
Um was für eine WfbM hat es sich denn gehandelt? Denn da gibt es durchaus Unterschiede. Ich kenne viele Leute die in einer WfbM arbeiten und die sich hier genau so gut ausdrücken könnten.
 
N
Benutzer109876  (42) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #23
Um was für eine WfbM hat es sich denn gehandelt? Denn da gibt es durchaus Unterschiede. Ich kenne viele Leute die in einer WfbM arbeiten und die sich hier genau so gut ausdrücken könnten.

Es war eine Werkstatt für psychisch behinderte Menschen.
Die Mitarbeiterin sagte mir, dass dort Personen mit ganz unterschiedlicher Bildung beschäftigt seien. Einige seien von der Sonderschule, aber es seien auch schon mal Akademiker dabei.
Doch ich fand, man sah es den Leuten dort schon teilweise an, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Daher war der Rundgang dort auch so beklemmend für mich.
Ich hätte mir einfach nicht vorstellen können, ein Praktikum in der Werkstatt zu absolvieren. Dachte auch, wenn ich das gemacht habe, dann bin ich automatisch als psychisch "behindert" abgestempelt.
Ich aber sehe mich nicht als psychisch "behindert" an, nur weil ich wie Millionen andere in unserem Land unter Depressionen leide.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #24
Also ich finde, dass du dringend mal ein paar Baustellen abklappern solltest, um herauszufinden, was genau mit dir los ist.

Meine Pläne an deiner Stelle wären: Ein anständiger Augenarzt, der mal einen ordentlichen Sehtest macht und dir ggf. eine gute Brille anpassen kann. Ich kenne einige Leute, die nicht 3D gucken können und denen das eine große Hilfe ist.

Dann würde ich ein großes Blutbild machen lassen und alle Werte bestimmen lassen - nicht, dass irgendwo was Hormonelles im Argen ist, was sich negativ auf Antrieb, Organisationsfähigkeit oder dein Gemüt auswirken kann.

Weiterhin würde ich mir einen anständigen Psychologen suchen, um zu schauen, was bei der sonst noch eventuell im Argen liegt und der auch hilft, dein Selbstbewusstsein aufzubauen.

Wie es sich für mich liest, bist du keinesfalls dumm! Und ich finde es auch völlig falsch, dass man dich in einer Behindertenwerkstatt unterbringen wollte - und reichlich empathielos, wenn man bedenkt, dass du durchaus in der Lage bist, das zu reflektieren- ich finde die Frau, die dir sagte, dass das dein "Niveau" wäre, schon fast bösartig - nicht, weil ich was gegen behinderte Menschen hätte, aber weil ich genau weiß, was für Menschen dort arbeiten, und die schreiben sicherlich nicht solche Texte wie du!

Ich denke darüber hinaus, dass du aufpassen solltest, wie du dich nach außen gibst. Man sollte bestimmten Leuten weniger Steilvorlagen bieten und etwas mehr professionelle Distanz waren. Sprich: Wenn du deinem Psychologen erzählst, dass du dich für zu doof hälst usw., dann ist das in Ordnung. Im beruflichen Bereich im Rahmen einer Fortbildung hat sowas aber nicht verloren - den Stempel wirst du dann kaum noch los! Und da darf man nicht drauf losplaudern, sondern solche Themen muss man sich für Ärzte aufheben.

Als kleine Anregung noch einen Gedanken: Die Leute, die wirklich doof sind, würden niemals in Foren solche Texte verfassen. Sondern die würden rufen "Ich bin doch nicht blöd!" und sich nie mehr Gedanken zu dem Thema machen :zwinker: Das solltest du nie vergessen. Die Möglichkeit, über die eigene Intelligenz nachzudenken, beinhaltet, dass da zwangsläufig was von da sein muss - sonst würdest du dir solche Fragen nicht stellen.
 
P
Benutzer11557  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #25
Hallo Nadeschda,

erst einmal ein großes Kompliment für deinen Schreibstil, deine Ausdrucksfähigkeit und überhaupt für deine sprachliche Bewandnis.

Ich habe mit "Begeisterung" deine Beiträge gelesen, weil die Art und Weise, wie du dich selbst beschrieben hast, mich sehr gefesselt hat. Und obwohl deine Beschreibung dich eher ins pessimistische, negative Licht rückt, so lass dir damit gesagt sein, dass es eine ganz positive Eigenschaft von dir ist, die Dinge so plastisch und fabelhaft beschreiben zu können. Vor allem dann, wenn sich andere Menschen gut in deine Lage versetzen können, obwohl sie vielleicht ganz andere, gegebenenfalls entgegengesetzte Charaktereigenschaften haben.

Was ich neben deinen erfolglosen Versuchen, teilweise vielleicht schusseligen und unvermögenden Tätigkeiten und Ausführungen trotz alledem erkennen kann, ist deine ehrgeizige Suche nach etwas, was du kannst...was dir Spaß macht und dich vielleicht erfüllen könnte...und dass du von vornherein erkennst, dass du keineswegs eine Klatsche hast. Eine meiner Meinung nach weitere sehr positive Eigenschaft, die ein Mensch besitzt. Andere Menschen an deiner Stelle würden dagegen in Missmut und einer lethargischen Einstellung verfallen. Du solltest deine Suche nach etwas Erfüllendem auf keinen Fall aufgeben.

Was mich interessieren würde, wäre, was dir zurzeit sehr viel Freude und Spaß bereitet. Wo du dich ausleben kannst, so wie du es gerne möchtest. Dinge erledigst, die für dich keinerlei Anstrengung bedürfen, quasi in ein sogenanntes "Flow"-Erlebnis reinkommst, in dem du die Zeit vergisst, dich nur auf eine Sache oder bestimmte Tat konzentrierst und gar nicht merkst, dass sie für dich anstrengend ist.

Würde mich freuen, wenn du mal näher beschreiben könntest, was du eigentlich mit "Sprache" meinst.
Vielleicht sind das erste Ansätze, um dahinter zu kommen, in welche vielleicht auch berufliche Richtung du gehen könntest.

Viel Erfolg
Pratze
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #26
Hallo Nadeschda,

ich möchte dich tatsächlich noch mal auf den Unterschied zwischen einer geistigen und einer psychischen Behinderung hinweisen. Eine geistige Behinderung würde heißen, dass du dich schriftlich niemals so ausdrücken könntest wie du das hier tust. Eine psychische Behinderung heißt im Grunde erst mal nur, dass du dieses Problem damit hast, die Verhaltensweisen und Reaktionen der Menschen um dich herum angemessen wahrzunehmen und deine eigenen Grenzen angemessen zu fühlen und zu signalisieren. Und das scheint bei dir ja tatsächlich der Fall zu sein...

Du musst nicht in die Werkstatt - aber zu einem Psychologen solltest du tatsächlich gehen.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #27
Du leidest also an einer Depression?
Wer hat die denn diagnostiziert? Du selbst oder ein Neurologe bzw. Psychologe?
Und wenn ja, wie wird die therapiert?
 
N
Benutzer109876  (42) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #28
Danke erst einmal für Eure Antworten, besonders für die ausführlichen.
Ich weiß gar nicht so richtig, wo ich anfangen soll.
Bin heute wieder etwas neben der Spur, d.h. habe mal wieder Probleme meine ganzen Gedanken zu ordnen und kann mich irgendwie nicht richtig konzentrieren.
Also erst einmal bin ich froh, dass Ihr mich davon überzeugen konntet wohl zumindest keine geistige Behinderung zu haben.
Unter Depressionen leide ich schon einige Jahre.
Ich gehe auch einmal im Monat zu meiner Psychologin, die mir Antidepressiva und Schlafmittel verschreibt.
Ich habe vor drei Jahren eine Therapie in einer Tagesklinik gemacht.
Dort wurde eine mittelschwere Depression und eine ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung festgestellt.
Leider ist durch diese Therapie nichts besser geworden, was sicherlich auch mit den nachfolgenden privaten und beruflichen Misserfolgen zusammenhängt. Denn ich bekomme mein Leben ja nach wie vor nicht auf die Reihe.
Heute habe ich mir im Internet einen Therapeuten rausgesucht, der auch auf ADS spezialisiert ist. Ich habe Ende Februar dort einen Termin.
Somit werde ich es noch einmal mit einer Psychotherapie versuchen, denn inzwischen glaube ich immer mehr, dass es sich bei mir u.a. unter ADS handelt. Bin froh, einen Arzt gefunden zu haben, der sich damit auszukennen scheint.
Ich habe erkannt, dass mein Leben so nicht weitergehen kann und ich jetzt einfach handeln MUSS.
Habe mich auch ein bißchen mit dem Asperger Syndrom beschäfitigt.
Glaube aber nicht, dass ich davon betroffen bin.
Ich kann ja ganz normal mit anderen kommunizieren, habe aber eben große Probleme die Körpersprache von anderen zu deuten und deren Verhalten und Absichten zu durchschauen.
Ebenso scheine auch ich teilweise Probleme mit meiner Körpersprache zu haben.
Mir ist auch desöfteren aufgefallen, dass andere mein Verhalten dermaßen verurteilen, ich aber erst mal nachvollziehen muss, was jetzt so schlimm an meinen Aktionen war.
Ich hatte z.B. mal unwahrscheinlichen Stress mit dem Sohn meines Ex-Freundes, der sehr eifersüchtig auf mich war. Er beschimpfte mich ganz übel in einer sms, und daraufhin gingen die sms hin und her, wo wir einander die bösesten Schimpfwörter schrieben.
Und das zwischen einem Teenager und einer Frau von Mitte zwanzig!
Ich sah das als ganz normal an, während eine Bekannte meinte, das sei ja schon psychopathisch.
Ich habe auch mal von einem Ex das Unterhemd zerrrissen, es ihm in den Briefkasten gestopft und anschließend noch die Flasche mit seinem ekelhaften Rasierwasser reingekippt. Ganz normal!
Es ist schon sehr oft so gewesen, dass Leute mich als seltsam angesehen haben.
Ich habe das eigentlich immer auf meine Schüchternheit bezogen, aber anscheinend ist da doch mehr im Argen.
Mir wurde schon desöfteren vermittelt, dass meine geistige und emotionale Reife bei weitem nicht meinem Alter entsprechen.
Wenn ich Menschen näher kennenlerne, bin ich immer total verkrampft, aus Angst, sie könnten meine Defizite schnell bemerken.
Ich bin auch sehr enttäuscht von meinem Kollegen aus der Fortbildung, der näheres Interesse an mir zu haben schien.
Keine Ahnung, was das wieder schief gelaufen ist.
Wir wollten Silvester zusammen verbringen, aber ich musste ihm wegen einer schweren Erkältung absagen.
Dafür waren wir dann für letzten Samstagabend verabredet.
Es war ein wirklich schöner Abend. Wir waren in einer gemütlichen Pizzeria essen und danach in einem romantischen Cafe noch etwas trinken. Wir haben uns nett unterhalten und auch mal gelacht.
Doch leider habe ich ihm auch von einigen meiner Probleme erzählt.
Haben ihn auch gefragt, wie er die Äußerungen mancher Leute interpretieren würde, und dass ich mich manchmal richtig doof fühle.
Er zeigte aber viel Verständnis. Sagte auch, er würde sich freuen, wenn wir öfter mal etwas unternehmen würden.
Er brachte mich nach Hause. Als er dann auf dem Heimweg war, schickte ich ihm eine sms, in der ich mich für den schönen Abend bedankte und ihm eine gute Nacht wünschte.
Ich habe bis jetzt keine Antwort bekommen! Er hat weder geschrieben noch angerufen.
Ich befürchte, dass er das Interesse verloren hat.
So geht es mir so oft.
Erst finden Leute mich symapthisch, und wenn sie mich näher kennenlernen, wenden sie sich ab. Oder sie kommen mir gleich aggressiv oder belächeln mich nur.

Also, ich weiß, dass ich jetzt wirklich handeln muss!
 
Bondage
Benutzer53338  Meistens hier zu finden
  • #29
Es war eine Werkstatt für psychisch behinderte Menschen.
Die Mitarbeiterin sagte mir, dass dort Personen mit ganz unterschiedlicher Bildung beschäftigt seien. Einige seien von der Sonderschule, aber es seien auch schon mal Akademiker dabei.
Doch ich fand, man sah es den Leuten dort schon teilweise an, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Daher war der Rundgang dort auch so beklemmend für mich.
Ich hätte mir einfach nicht vorstellen können, ein Praktikum in der Werkstatt zu absolvieren. Dachte auch, wenn ich das gemacht habe, dann bin ich automatisch als psychisch "behindert" abgestempelt.
Ich aber sehe mich nicht als psychisch "behindert" an, nur weil ich wie Millionen andere in unserem Land unter Depressionen leide.


Wie es sich für mich liest, bist du keinesfalls dumm! Und ich finde es auch völlig falsch, dass man dich in einer Behindertenwerkstatt unterbringen wollte - und reichlich empathielos, wenn man bedenkt, dass du durchaus in der Lage bist, das zu reflektieren- ich finde die Frau, die dir sagte, dass das dein "Niveau" wäre, schon fast bösartig - nicht, weil ich was gegen behinderte Menschen hätte, aber weil ich genau weiß, was für Menschen dort arbeiten, und die schreiben sicherlich nicht solche Texte wie du!

Menschen die in einer WfbM arbeiten sind also zu dumm für den 1. Arbeitsmarkt? Anscheinend weißt du eben nicht was für Menschen dort arbeiten. Wie ich schon schrieb gibt es auch bei den WfbM's Unterschiede. Dann, wenn du in einer Werkstatt für beispielweise Menschen mit geistiger Behinderung bist oder in einer für psychisch kranke Menschen.

In der WfbM in der ich gearbeitet habe, hatten wir sogar einen Architekten mit dabei. BWLer, Krankenschwestern, Geschäftsleute... alles mal vertreten. Die konnten ihre Probleme und Defizite übrigens genau so gut reflektieren und haben dennoch bei uns gearbeitet - und ganz sicher nicht, weil sie für den Arbeitsmarkt zu dumm waren bzw. weil sie die nötige Intelligenz nicht besitzt hätten.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #30
Menschen die in einer WfbM arbeiten sind also zu dumm für den 1. Arbeitsmarkt?
Habe ich doch überhaupt nicht geschrieben?? Meine Güte, manche Leute müssen auch alles in den falschen Hals bekommen. In einer Werkstatt wo ich war, arbeiteten jedenfalls Menschen mit geistigen und körperlich stark ausgeprägten Behinderungen, keine Leute mit Depressionen oder dergleichen. Mir ist schon klar, dass es auch Werkstätten gibt, in denen andere Menschen gefördert werden, aber das klang nicht nach dem, was die TE beschrieben hat. Ich war durchaus auch schon in anderen Einrichtungen und weiß schon, dass es da unterschiedliche Richtungen gibt.

Darüber hinaus ging es mir in erster Linie darum, klarzustellen, dass eine Frau, die jemandem sagt "Ich glaube, das wäre das Richtige für Sie!" und jemandem eine geistige Behinderung unterstellt, wenn derjenige in psychologischer Behandlung ist und andere Probleme hat, reichlich empathielos und ungeeignet für ihren Job finde.

Ich finde es schon stressig, wenn man nichtmals über bestimmte Themen schreiben kann, ohne dass sich irgendwer angegriffen fühlt. Ich habe ausreichend Erfahrungen in verschiedenen Werkstätten gemacht, aber die meisten der dort beschäftigten Leute wären zu Texten wie die TE jedenfalls nicht in der Lage gewesen. Die, in denen das anders war, gab es natürlich auch - man muss unterschiedliche Leute ja auch unterschiedlich fördern - aber so klang eben nicht das, was die TE beschrieben hat.
 
N
Benutzer109876  (42) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #31
Habe ich doch überhaupt nicht geschrieben?? Meine Güte, manche Leute müssen auch alles in den falschen Hals bekommen. In einer Werkstatt wo ich war, arbeiteten jedenfalls Menschen mit geistigen und körperlich stark ausgeprägten Behinderungen, keine Leute mit Depressionen oder dergleichen. Mir ist schon klar, dass es auch Werkstätten gibt, in denen andere Menschen gefördert werden, aber das klang nicht nach dem, was die TE beschrieben hat. Ich war durchaus auch schon in anderen Einrichtungen und weiß schon, dass es da unterschiedliche Richtungen gibt.

Darüber hinaus ging es mir in erster Linie darum, klarzustellen, dass eine Frau, die jemandem sagt "Ich glaube, das wäre das Richtige für Sie!" und jemandem eine geistige Behinderung unterstellt, wenn derjenige in psychologischer Behandlung ist und andere Probleme hat, reichlich empathielos und ungeeignet für ihren Job finde.

Ich finde es schon stressig, wenn man nichtmals über bestimmte Themen schreiben kann, ohne dass sich irgendwer angegriffen fühlt. Ich habe ausreichend Erfahrungen in verschiedenen Werkstätten gemacht, aber die meisten der dort beschäftigten Leute wären zu Texten wie die TE jedenfalls nicht in der Lage gewesen. Die, in denen das anders war, gab es natürlich auch - man muss unterschiedliche Leute ja auch unterschiedlich fördern - aber so klang eben nicht das, was die TE beschrieben hat.

Ok, es war wohl eine Werkstatt, wo psychisch behinderte Menschen beschäftigt sind.
Aber gemessen an der Leistung, die sie dort zu erbringen haben, können sie nicht als hochgradig intelligent eingestuft werden.
Ich fand es auch bösartig von der Mitarbeiterin der Fortbildung, dass sie mich dort unterbringen wollte.
Sie sagte schon vor dem Vorstellungsgespräch in der Werkstatt zu mir:"Ich weiß, das wird Ihnen nicht passen, aber ich weiß nicht, wohin mit Ihnen."
Ein anderer Teilnehmer der Fortbildung meinte auch, dass sie mich wegen meiner unsicheren Art und meiner leisen Stimme sicherlich für eine dumme Nuss halte.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #32
Also wie gesagt, mir ging es nicht darum, irgendwelche Einteilungen vorzunehmen in "behindert" und "doof", sondern einfach darum, dass es mich nicht so liest, als wäre diese Einrichtung für dich passend gewesen.

Letztendlich finde ich es einfach ein Armutszeugnis, jemanden so einzuordnen, weil man nicht weiß "wohin damit". Nicht, weil es nicht unter Umständen eine passende Unterbringung sein kann, aber weil man auch mit dem gehen muss, was die Leute für richtig empfinden.

In den Werkstätten wo ich war, haben sich die Leute damit wohl gefühlt und fühlten sich gut aufgehoben - die mochten das Ambiente, den Umgang und die Beschäftigung. Wenn aber jemand sagt "Hier fühle ich mich nicht wohl", dann muss einfach ein bisschen mehr Empathie herrschen, erst Recht, wenn derjenige psychische Probleme in Form von Depressionen hat.

Und demjenigen nicht sagen "Ich finde nicht, dass sie hier unterfordert wären", das ist einfach unnötig herablassend.

Was ist das denn eigentlich für eine Fortbildung, die du da machst?

Ich denke schon, dass man da auch die Ebenen ein bisschen trennen sollte. Nicht jeder, der psychische Probleme hat, ist deswegen so eingeschränkt, dass er keine normale Arbeit machen kann.

Trotzdem würde ich noch ein bisschen mehr nach den Ursachen forschen. Wurdest du denn mal ordentlich körperlich durchgecheckt?
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #33
Also erst einmal bin ich froh, dass Ihr mich davon überzeugen konntet wohl zumindest keine geistige Behinderung zu haben.
Ich will noch mal deutlich unterscheiden zw. einer geistigen Behinderung und einer psychischen Erkrankung.
Ersteres hat man von Geburt an und kann es auch nicht therapieren. Letzteres kann jeden Menschen treffen und im Idealfall kann man davon auch befreit werden. Und vor allem hat eine psychische Krankheit rein gar nichts mit Intelligenz zu tun!!

Unter Depressionen leide ich schon einige Jahre.
Ich gehe auch einmal im Monat zu meiner Psychologin, die mir Antidepressiva und Schlafmittel verschreibt.
Einmal im Monat? :hmm: Das ist aber ziemlcih wenig.
Bekommst du nur Medikamente verordnet oder finden auch Gespräche statt?
Ich habe vor drei Jahren eine Therapie in einer Tagesklinik gemacht.
Dort wurde eine mittelschwere Depression und eine ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung festgestellt.
Leider ist durch diese Therapie nichts besser geworden, was sicherlich auch mit den nachfolgenden privaten und beruflichen Misserfolgen zusammenhängt. Denn ich bekomme mein Leben ja nach wie vor nicht auf die Reihe.
Was im Umkehrschluss heißt, dass du weiterhin Therapie brauchst.
Bei psychischen Erkrankungen ist es sehr häufig der Fall, dass mehrere Therapien probiert werden müssen, bis man eine findet, die hilft.

Heute habe ich mir im Internet einen Therapeuten rausgesucht, der auch auf ADS spezialisiert ist. Ich habe Ende Februar dort einen Termin.
Somit werde ich es noch einmal mit einer Psychotherapie versuchen, denn inzwischen glaube ich immer mehr, dass es sich bei mir u.a. unter ADS handelt. Bin froh, einen Arzt gefunden zu haben, der sich damit auszukennen scheint.
Wie kommst du auf die Idee mit ADS?

Ich habe erkannt, dass mein Leben so nicht weitergehen kann und ich jetzt einfach handeln MUSS.
Diese Erkenntnis ist sehr wichtig!
Habe mich auch ein bißchen mit dem Asperger Syndrom beschäfitigt.
Glaube aber nicht, dass ich davon betroffen bin. [/QUOTE Da muss ich erst googeln, was das ist...

Ich kann ja ganz normal mit anderen kommunizieren, habe aber eben große Probleme die Körpersprache von anderen zu deuten und deren Verhalten und Absichten zu durchschauen.
Ob das eine Krankheit ist, weiß ich nicht. Ich würde es eher auf mangelnde Lebenserfahrung zurückführen. Du hast wohl einfach zu wenig den Umgang mit anderen Menschen gelernt bzw. es wurde dir zu wenig von deinen Eltern beigebracht. Du wurdest wohl zu oft bevormundet. Somit konntest du wenig eigene Erfahrungen machen.

Mir ist auch desöfteren aufgefallen, dass andere mein Verhalten dermaßen verurteilen, ich aber erst mal nachvollziehen muss, was jetzt so schlimm an meinen Aktionen war.
Ich hatte z.B. mal unwahrscheinlichen Stress mit dem Sohn meines Ex-Freundes, der sehr eifersüchtig auf mich war. Er beschimpfte mich ganz übel in einer sms, und daraufhin gingen die sms hin und her, wo wir einander die bösesten Schimpfwörter schrieben.
Und das zwischen einem Teenager und einer Frau von Mitte zwanzig!
Ich sah das als ganz normal an, während eine Bekannte meinte, das sei ja schon psychopathisch.
Psychopathisch ist doch was anderes!
Hier wäre es eher an dir gewesen, dem ganzen ein ENde zu bereiten. Du warst die Ältere und vermeintlich Reifere. Aber da lässt man sich schnell mal von Emotionen leiten und erwidert die Beschimpfungen eben immer wieder.

Ich habe auch mal von einem Ex das Unterhemd zerrrissen, es ihm in den Briefkasten gestopft und anschließend noch die Flasche mit seinem ekelhaften Rasierwasser reingekippt. Ganz normal!
Was normal ist, ist immer Ansichtssache.
Zugegeben, ich hab für solche Aktionen nichts übrig und würde so was auch nicht machen. Aber es gibt auch genug Eigenschaften an mir, die andere nicht verstehen, die für mich aber ganz normal sind (und wenn es nur das Schlafen bei offenem FEnster im Winter ist :grin:).

Es ist schon sehr oft so gewesen, dass Leute mich als seltsam angesehen haben.
:grin: Das passiert mir wahrscheinlich jeden Tag.


Das mit deinem Kollegen ist komisch... Wo es doch so vielversprechend lief. :ratlos:
Es kann gut sein, dass er das Interesse verloren hat, wobei das nicht an deinen Defiziten liegen muss. Vielleicht hat es von seiner Seite aus einfach nicht so gefunkt wie erhofft. Vielleicht datet er mehrere Frauen parallel... Vieles ist möglich.
 
N
Benutzer109876  (42) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #34
Also wie gesagt, mir ging es nicht darum, irgendwelche Einteilungen vorzunehmen in "behindert" und "doof", sondern einfach darum, dass es mich nicht so liest, als wäre diese Einrichtung für dich passend gewesen.

Letztendlich finde ich es einfach ein Armutszeugnis, jemanden so einzuordnen, weil man nicht weiß "wohin damit". Nicht, weil es nicht unter Umständen eine passende Unterbringung sein kann, aber weil man auch mit dem gehen muss, was die Leute für richtig empfinden.

In den Werkstätten wo ich war, haben sich die Leute damit wohl gefühlt und fühlten sich gut aufgehoben - die mochten das Ambiente, den Umgang und die Beschäftigung. Wenn aber jemand sagt "Hier fühle ich mich nicht wohl", dann muss einfach ein bisschen mehr Empathie herrschen, erst Recht, wenn derjenige psychische Probleme in Form von Depressionen hat.

Und demjenigen nicht sagen "Ich finde nicht, dass sie hier unterfordert wären", das ist einfach unnötig herablassend.

Was ist das denn eigentlich für eine Fortbildung, die du da machst?

Ich denke schon, dass man da auch die Ebenen ein bisschen trennen sollte. Nicht jeder, der psychische Probleme hat, ist deswegen so eingeschränkt, dass er keine normale Arbeit machen kann.

Trotzdem würde ich noch ein bisschen mehr nach den Ursachen forschen. Wurdest du denn mal ordentlich körperlich durchgecheckt?

Ich finde auch, dass die Mitarbeiterin es sich zu einfach machen wollte. Sie war anscheinend nur daran interessiert ihre Quoten zu erfüllen, d.h. genügend Teilnehmer vorweisen zu können, die sie in ein Praktikum vermittelt hat.
Nur darum schien es ihr zu gehen, so mein Eindruck!
Die Fortbildung ist ein Projekt, das über die Reha-Abteilung des Arbeitsamtes läuft. Sie umfasst Bewerbungstraining, Kommunikationstraining, PC-Kenntnisse vermitteln bzw. auffrischen und eben ein oder zwei Praktika.
Ich möchte auf jeden Fall den Ursachen für meine Probleme auf den Grund gehen. Daher denke ich auch, dass eine Psychotherapie Sinn machen wird. Vor allem wäre es sicher angebracht wirklich mal zu versuchen herauszufinden, ob ich von ADS betroffen bin.
Denn ich habe diese massiven Probleme ja nicht erst seit Beginn meiner Depressionen, sondern sie bestanden immer schon.
Ich habe mich noch im vorletzten Jahr körperlich gründlich durchchecken lassen. Bis auf mein Bronchialasthma bin ich gesund. Meine Blutwerte waren alle im Normbereich.
Da ich in den vergangenen zwei Jahren mehrere Zähne verloren habe, ließ ich auch noch einen Hormonstatus beim Gynäkologen erstellen. Auch die Hormonwerte lagen im Normbereich.
Daher könnte es schon gut sein, dass es sich bei mir um eine neurologische Erkrankung handelt. Vor allem, was meine Konzentrationsstörungen und meine stark verlangsamte Motorik betrifft.
 
M
Benutzer75087  Verbringt hier viel Zeit
  • #35
hallo,

ich möchte nochmal kurz das thema WfbM aufgreifen.
ich habe letztes jahr meine SPZ (Sonderpädagogische Zusatzausbildung) gemacht, mit dem ziel gruppenleiter in einer werkstatt zu werden.
ich habe sowohl mit geistig sowie psychisch behinderten menschen gearbeitet. ich habe mit menschen gearbeitet die eine bipolare störung oder auch schizophrene wahnvorstellungen haben und man sieht es ihnen nicht an das sie "behindert" sind.
das ziel einer wfbm ist es auch, die persönlichkeit der menschen zu stabilisieren und sie wieder auf den ersten arbeismarkt vorzubereiten. es gibt viele werkstätten die auch sehr anspruchsvolle arbeiten für die mitarbeiter anbieten, damit diese nicht unterfordert sind. es gibt z.B. viele firmen die ihre alten aktenordner in die werkstätten schicken, damit diese digitalisiert werden. denn unterforderung kann auch wieder zu depressionen führen.

ich denke auch das es viel besser ist, wenn du dir ein neuen psychologen suchst, der dich noch nicht kennt und unvoreingenommen dir gegenüber ist.
ich bin der meinung du solltest dich nicht verrückt machen mit dem thema und es ruhig angehen lassen, setz dich nicht unter druck.

mfg
magnoliaDo
 
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