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Eigenes Leben führen oder Eltern im Stich lassen (finanziell)

S
Benutzer147825  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo Leute,

ich bin 30 Jahre alt und wohne noch bei meinen Eltern - aber nicht mehr lange. Ich ziehe nächsten Monat in meine erste eigene Wohnung. Dazu sei noch erwähnt, dass ich Einzelkind bin.

Es ist nicht so, dass ich aus Bequemlichkeit bei "Hotel Mama" geblieben bin. Ich hätte schon vor 5 Jahren meine Sachen packen können, aber es ging finanziell nicht - eigentlich gehts auch jetzt nicht.
  • Meinen Eltern gehts finanziell mies. Mein Vater bezieht Frührente. Meine Mutter hat aus Krankheitsgründen Rente beantragt, wurde aber nach mehreren Jahren Streit mit Rentenversicherung vor Gericht abgeschmettert.
  • Ich verdiene gut, aber ich habe immer soviel Gehalt an die beiden abgegeben, damit die beiden zumindest kein Minus in einem Monat machen müssen. Das ist bisher so 30% meines Gehalts.
Ich habe jetzt auf eigene Faust entschieden auszuziehen, aber es wird mir dann auch finanziell nicht mehr möglich sein meinen Eltern auszuhelfen.

Meine Eltern machen mir nun ein schlechtes Gewissen. Sie sind zwar nicht wirklich sauer, aber es kommen ständig so passiv-aggressive Sachen wie:
- "Du hättest zumindest warten können bis du heiratest"
- "Wieso ziehst Du aus, dass ist doch Geldverschwendung"
- "Du hast es doch hier bei uns so gut"
- "Deine Mutter und ich müssen jetzt bis ans Lebensende Schulden machen"

Ich glaube, ich muss nicht weiter ausführen, wieso ich mit 30 ausziehen möchte. Aber mich plagt nun mein schlechtes Gewissen bzgl meinen Eltern.

Meine Mutter könnte und wird zwar Hartz4 beantragen, aber das wird den beiden leider auch nicht so weit reichen, dass Sie monatlich zumindest auf die 0 kommen. Es ist auch nicht so, dass die beiden im Luxus schwelgen, es wird nur das Nötigste eingekauft und Urlaub machen die beiden auch nie. Meine Mutter guckt beim Einkaufen immer auf Angebote und auf jeden Cent, den man sparen kann.

Ich bin etwas ratlos wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Einerseits denke ich mir, ich muss jetzt endlich wirklich auf eigenen Beinen stehen, auf der anderen Seite ist mein Verhalten meinen Eltern gegenüber auch undankbar.
 
CoreyTaylor
Benutzer129180  (37) Benutzer gesperrt
  • #2
Wieviel Euro haben die beiden denn insgesamt jeden Monat zur Verfügung?
 
S
Benutzer147825  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
ca. 1000 EUR - 700 davon geht für Miete drauf. Günstiger gehts hier leider nicht.
 
CoreyTaylor
Benutzer129180  (37) Benutzer gesperrt
  • #4
ca. 1000 EUR - 700 davon geht für Miete drauf. Günstiger gehts hier leider nicht.
Dann müssen sie eben umziehen. Es gibt auch genug Orte wo es Wohnungen gibt für unter 400 Euro. Damit sollte dann ein Leben zu meistern sein.
 
deep voice
Benutzer140528  (53) Meistens hier zu finden
  • #5
Ich finde es nicht relevant, wie viel Geld den Eltern zur Verfügung steht.
Es geht eher um die Sache an sich.

Na ja, das ist schon ein Spagat.
Finde die Aussagen deiner Eltern auch nicht so gut. Aber leider ein Klassiker.

Natürlich musst und darfst du auf eigenen Beinen stehen.
Wann soll es denn sonst beginnen ?

Ich verstehe deine Eltern ja. Die Argumente kommen auch aus einer Verzweifelung heraus.
Wie soll es für sie weiter gehen ?

Hast du schon mal über einen Kompromiss nachgedacht ? Vielleicht so ein Mittelding.
Nicht mehr 30 % sondern vielleicht 15 %.
 
CoreyTaylor
Benutzer129180  (37) Benutzer gesperrt
  • #6
Ich finde es nicht relevant, wie viel Geld den Eltern zur Verfügung steht.
Es geht eher um die Sache an sich.
Natürlich geht es um das Geld?! Genau da haben sie doch Probleme?!

Wieso muss er darunter leiden dass die Eltern in einer Wohnung leben die sie sich nicht leisten können?!
 
S
Benutzer147825  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
CoreyTaylor CoreyTaylor
Ein Umzug ist aus mehreren Gründen nicht drin. Hier in der Umgebung (100km Radius) gibt es absolut nichts für 400 EUR warm, es geht erst bei 600 los. Ein Umzug kostet auch erstmal mehrere Tausende Euro. Meine Eltern können beide nicht mehr Auto fahren, sind also auf ein öffentliches Netz angewiesen.

deep voice deep voice
Nein, geht leider nicht, ohne dass ich mich selbst in Mitleidenschaft ziehe...
 
Blauäugige21
Benutzer66223  (38) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Gibt es bei euch nicht sowas wie Mietbeihilfe?
 
trombone
Benutzer143177  Sehr bekannt hier
  • #9
Gibt es für sie die Möglichkeit, dein Zimmer unterzuvermieten? An einen Studenten oder so? Dann würde da zumindest bisschen Geld reinkommen, sie müssten nicht alles alleine zahlen und junge Leute, die zu wenig Geld für eine eigene Wohnung in ner teuren Umgebung haben, finden sich auch immer.
 
deep voice
Benutzer140528  (53) Meistens hier zu finden
  • #10
Natürlich geht es um das Geld?! Genau da haben sie doch Probleme?!

Wieso muss er darunter leiden dass die Eltern in einer Wohnung leben die sie sich nicht leisten können?!


Ich verstehe ja was du meinst.
Trotzdem sind die Summen im Rahmen der Diskussion hier unerheblich, da wir die gesamte Kostensituation von dort vor Ort nicht beurteilen können.
Da kann dann schnell eine Preis- und Kostendiskussion raus werden, die dem TS nicht viel helfen wird.

Es geht, finde ich, darum, ob er ihnen noch weiterhin helfen kann / soll / möchte oder muss.
Moralische Verpflichtung oder so ähnlich.

Summen wird er sich, so denke ich, selbst errechnen können.
 
CoreyTaylor
Benutzer129180  (37) Benutzer gesperrt
  • #11
Ein Umzug ist aus mehreren Gründen nicht drin. Hier in der Umgebung (100km Radius) gibt es absolut nichts für 400 EUR warm, es geht erst bei 600 los. Ein Umzug kostet auch erstmal mehrere Tausende Euro. Meine Eltern können beide nicht mehr Auto fahren, sind also auf ein öffentliches Netz angewiesen.
Kann ich mir selbst kaum vorstellen. Ich wohne auch in einer recht teuren Umgebung und selbst da habe ich 50 qm für knapp 430 warm bekommen. Und selbst wenn nicht, dann muss man eben umziehen. Und man kann sich für einen Umzug einen Kleintransporter mieten. Das kostet sicherlich keine mehrere Tausend Euro. Sondern weniger als 200. Und man kann sich beim Umzug sicher einen Ort suchen der an das öffentliche Nahverkehrsnetz angeschlossen ist. Da sie beide nicht arbeiten ist es ja auch nicht schlimm umzuziehen.
 
S
Benutzer147825  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
CoreyTaylor CoreyTaylor
Ich möchte aus Anonymitätsgründen keine weiteren Angaben machen, wieso es nicht geht. Ich habe selbst alle machbaren Optionen zum Thema Umzug überprüft. Ich möchte das hier auch nicht in eine Diskussion über Mietpreise abdriften lassen. Bitte erstmal so akzeptieren. Danke
 
CoreyTaylor
Benutzer129180  (37) Benutzer gesperrt
  • #13
CoreyTaylor CoreyTaylor
Ich möchte aus Anonymitätsgründen keine weiteren Angaben machen, wieso es nicht geht. Ich habe selbst alle machbaren Optionen zum Thema Umzug überprüft. Ich möchte das hier auch nicht in eine Diskussion über Mietpreise abdriften lassen. Bitte erstmal so akzeptieren. Danke
Ich muss aber mit den Informationen die du von dir gibst auskommen und daraufhin gebe ich meine Meinung ab. Bisher sehe ich jedenfalls wirklich keine Gründe die dagegen sprechen.
 
S
Benutzer147825  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #14
Gibt es bei euch nicht sowas wie Mietbeihilfe?
Soweit ich verstanden habe, bekommt man entweder HartzIV oder Wohnungsgeld, bzw. eine Kombination aus beidem - in der Summe kommt aber dasselbe heraus, leider.

Für Untervermietung sind meine Eltern leider zu misstrauisch und die Wohnung auch nicht groß genug...
 
deep voice
Benutzer140528  (53) Meistens hier zu finden
  • #15
Ich muss aber mit den Informationen die du von dir gibst auskommen und daraufhin gebe ich meine Meinung ab. Bisher sehe ich jedenfalls wirklich keine Gründe die dagegen sprechen.

Da gibt es eine Menge.

Die Kosten an sich.
Gesundheitszustand der Eltern.
Das Alter der Eltern.
Soziales Umfeld.
Bindung zu seinen Eltern.
"Einen alten Baum verpflanzt man nicht mehr so leicht."
usw.

Zu sagen ein Umzug wäre nicht schlimm, ist zu einfach.
 
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S
Benutzer147825  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #58
Hallo,

sorry, dass ich mich länger nicht mehr gemeldet habe, die letzte Zeit war sehr turbulent.

Die Beziehung zu meinen Eltern hat sich mit dem Auszug dramatisch verschlechtert.

- Sie wollen immer noch Geld von mir
- Sie meinen, ich lasse sie einfach im Stich. "Welches Kind lässt seine Eltern so im Stich, warum bist Du so undankbar?"
- "Schön, dass Du jetzt deine Wohnung hast, wir werden im nächsten Monat einen leeren Kühlschrank haben, wir müssen dann wohl von der Wand essen"
- "Wenn Du uns kein Geld leihen willst, heißt das, dass Du wohl selber pleite bist"

Ich bin jetzt in meine Wohnung gezogen und was als letzter Schritt in die Selbstständigkeit geplant war, zieht mich jetzt total runter. Ich kann meine Wohnung überhaupt nicht genießen, obwohl sie wunderschön ist.

Ich bin mit den Gedanken sowas von unten, dass es in den letzten Wochen auch meine Arbeit belastet, weil ich so neben der Spur bin. Ich habe auch seit Wochen meine Freunde nicht mehr gesehen, weil ich keine Lust auf soziale Kontakte habe.

Jetzt habe ich die Wahl zwischen mein eigenes Leben leben und meinen Eltern erzählen, dass sie sich gefälligst um sich selber kümmern sollen, oder ich ziehe doch wieder "nach Hause", dann ist zwar der Familienfrieden wiederhergestellt, aber das kanns auch nicht sein...

Egal was ich mache, es wird falsch sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sandrose
Benutzer54458  Verbringt hier viel Zeit
  • #59
Nö, Du bleibst schön in Deiner eigenen Wohnung wohnen. Jetzt heißt es durchhalten und sich abgenzen. Und glaub mir, ich weiß, wie es ist wenn einem mit solchen Sprüchen ein schlechtes Gewissen gemacht werden soll. Wichtig ist, dass Du Dich aufrappelst, Dein Leben wieder aufnimmst und Deine Kontakte pflegst, denn sie werden Dir Rückhalt geben.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #60
Egal was ich mache, es wird falsch sein.
Quatsch! Von den Kindern Dankbarkeit zu fordern, weil man sie ungefragt in die Welt gesetzt hat, ist ja wohl eine ganz miese Tour...

Wenn Deine Eltern sich weigern, in eine andere, für sie bezahlbare Wohnung zu ziehen, wenn sie kein Wohngeld beantragen - dann ist das deren und nicht Dein Problem.

Es ehrt Dich, daß Du Dir so viele Gedanken um sie machst - aber in diese Sch***e haben sie sich allein geritten.

Natürlich ist es schlimm, mit den Eltern zu brechen - aber wenn es nicht anders geht, muß man es tun.Du mußt ja nicht alle Brücken abbrechen und kannst Ihnen klar sagen, daß Du jederzeit für sie da bist, wenn sie Hilfe bei der Wohnungssuche/Umzug und/oder Wohngeldantrag brauchen.

Aber selbst bräsig da zu sitzen, zu keiner Veränderung bereit sein und einen Sohn, der auch nicht viel verdient, unter Druck setzen: Das ist mindestens arg naiv - wenn nicht verkommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #61
Jetzt habe ich die Wahl zwischen mein eigenes Leben leben und meinen Eltern erzählen, dass sie sich gefälligst um sich selber kümmern sollen, oder ich ziehe doch wieder "nach Hause", dann ist zwar der Familienfrieden wiederhergestellt, aber das kanns auch nicht sein...

Halt mal :zwinker:

Das, was Deine Eltern von Dir fordern, ist keine "Hilfe", denn indem Du ihnen die Arbeit (= sich um Unterstützung kümmern) mittels finanzieller Unterstützung abnimmst, lässt Du sie in ihrer Starre und Unselbstständigkeit verharren.
Geld ist keine Hilfe.

Hilfe ist, sie bei der Beschaffung eigener Mittel zu unterstützen und sie so wieder eigenständig und unabhängig (von Dir...) zu machen. Also konkret Unterstützung beim Ausfüllen der Anträge für Wohngeld und ALG2.

Halt ihnen ihre naiven und dummen Sprüche nicht vor. Bring ihnen Infobroschüren, leg ihnen die Anträge auf den Tisch und biete Deine Hilfe an.

Mit ALG2 kann man leben, wenn man muss und ein bisschen rechnet.
Wenn die von Dir genannte Miete ortsüblich ist, wird es die Unterstützung auch geben.
Klar bekommt man keine Wohnung bezahlt, die zu groß ist. Dann muss man sich eben überlegen, was man macht, aber da kannst Du ja nichts dafür. Kinder ziehen nunmal aus und das überlegt man sich vorher,ob man Haus oder Wohnung dann noch halten kann und möchte. Machen tausende andere auch so.

Ich hab jetzt auch noch ncihts zu dem Thema gelesen, warum Deine Eltern nichts mehr dazuverdienen können (?). Irgendwas geht doch immer.

Du hast keine Verpflichtung - schon gar nicht moralisch. Deine Eltern sind erwachsen und das schon ein bisschen länger als Du :zwinker:
Nochmal: Deine finanzielle Unterstützung ist keine echte Hilfe und schadet mehr als das sie nutzt.
 
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #62
- "Schön, dass Du jetzt deine Wohnung hast, wir werden im nächsten Monat einen leeren Kühlschrank haben, wir müssen dann wohl von der Wand essen"
Und genau an dem Punkt kann man ansetzen, auch wenn sie da anscheinend erstmal ankommen müssen. Auf dem Boden der Tatsachen. Anders scheinen sie es nicht zu verstehen oder hoffen, dass du ihnen im letzten Moment noch hilfst.

Ich würde sie mir schnappen, die bereits erwähnte Einnahmen-Ausgaben-Aufstellung machen und einen Termin beim Amt machen. Du kannst dich vorher bestimmt informieren, was alles benötigt wird um deinen Eltern zu helfen, damit dass dann auch zügig von statten geht.

Dass deine Eltern nur die Hand aufhalten ohne ihren Hintern überhaupt bewegen zu wollen, finde ich frech. Entweder sie nehmen deine Unterstützung zur Selbsthilfe an oder sie müssen es wohl mal spüren (leerer Kühlschrank, kein Strom, Kündigung).

Nicht einknicken, nicht erpressen lassen. Sonst läuft dass dein restliches Leben so und du wirst niemals richtig glücklich.
 
S
Benutzer147825  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #63
Meine Eltern hätten, wenn meine Mutter zusätzlich ALG2 beantragen würde, und wenn man Miete und sonstige Fixkosten abzieht, voraussichtlich etwa 600 EUR monatl. (Worst Case) für sich zur freien Verfügung. Für mich bedeutet an der Armutsgrenze leben auch etwas anderes. Die beiden haben weder Hobbys noch ein Auto noch gehen Sie aus.

Ich habe mich bisher nie in ihre Finanzen einmischen wollen, aber ich vermute, dass meine Eltern irgendwo Schulden haben und ihnen mein Auszug daher nicht in den Kram passt. Aber finanzielle Details will mir mein Vater sowieso nicht geben.

Wenn es irgendjemand anderes mit diesem Verhalten wäre, würde ich auch sagen "Pech gehabt" und ich weiß dass bei allem beim Thema Geld die Liebe und Freundschaft aufhört, aber gerade mit den eigenen Eltern ist es doch etwas anderes, was man nicht einfach abschütteln kann.
 
Pink Bunny
Benutzer58449  (34) Planet-Liebe ist Startseite
  • #64
Wenn es irgendjemand anderes mit diesem Verhalten wäre, würde ich auch sagen "Pech gehabt" und ich weiß dass bei allem beim Thema Geld die Liebe und Freundschaft aufhört, aber gerade mit den eigenen Eltern ist es doch etwas anderes, was man nicht einfach abschütteln kann.

Aber du musst leider auch begreifen das deine Eltern erwachsene Menschen sind die ihr Leben selbst stemmen müssen und dich unter keinen Umständen finanziell ausbeuten dürfen nur weil sie getan haben was man nunmal tut wenn man Kinder hat: Diese nach bestem Gewissen erziehen. Wenn man Kinder macht, dann weiß man vorher das man sich drum kümmern muss und benutzt das nicht als Druckmittel nur weil man zu faul, stolz oder zu blöd ist einen Antrag auf Unterstützung zu stellen weil man über seine Verhältnisse lebt und nicht vorgesorgt hat.

Du hilfst deinen Eltern nicht und am wenigsten dir wenn du sie weiterhin finanziell durchfütterst. Manchmal, so hart es auch ist, muss man Menschen die man liebt auf die Fresse fallen lassen damit sie anfangen zu lernen.
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #65
Meine Eltern hätten, wenn meine Mutter zusätzlich ALG2 beantragen würde, und wenn man Miete und sonstige Fixkosten abzieht, voraussichtlich etwa 600 EUR monatl. (Worst Case) für sich zur freien Verfügung. Für mich bedeutet an der Armutsgrenze leben auch etwas anderes. Die beiden haben weder Hobbys noch ein Auto noch gehen Sie aus.
Warum beantragen die beiden das dann nicht endlich? 600 € frei ausgeben zu können, ohne dem Sohn auf der Tasche zu liegen, ist doch lohnenswert.


Aber finanzielle Details will mir mein Vater sowieso nicht geben.
Dann würde ich mich an deiner Stelle mittlerweile erst Recht weigern, ihnen Geld zu geben.
Sollten beide so hoch verschuldet sein, dass sie da nicht von weg kommen, wäre Privatinsolvenz vielleicht auch noch eine Option.
Erstmal würde ich ihnen an deiner Stelle den Hartz4-Antrag hinlegen (und ggfs mit ihnen ausfüllen).


Wieder zurück ziehen würde ich an deiner Stelle nicht. Dass sie ohne deine Zuschüsse finanziell nicht alleine klar kommen, ist nicht deine schuld.
 
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #66
Meine Eltern hätten, wenn meine Mutter zusätzlich ALG2 beantragen würde, und wenn man Miete und sonstige Fixkosten abzieht, voraussichtlich etwa 600 EUR monatl. (Worst Case) für sich zur freien Verfügung. Für mich bedeutet an der Armutsgrenze leben auch etwas anderes.
Und was hindert sie noch? Zu Stolz? Dann würde ich mir den Stolz mal anschauen, wenn der
Kühlschrank leer ist.

Wenn Schulden dahinter stecken, wäre die letzte Möglichkeit wohl die Privatinsolvenz. Nicht schön, aber ein Ausweg um dem Drama ein Ende zu bereiten.

Egal was - es muss etwas passieren.

Verarschen lassen solltest du dich von ihnen aber nicht. Du darfst und sollst auch dein eigenes Leben leben können. Zieh bloß nicht wieder ein, sonst wirst du die beiden Sturköpfe nie zum Einlenken bekommen.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #67
, aber gerade mit den eigenen Eltern ist es doch etwas anderes, was man nicht einfach abschütteln kann.
Mußt Du aber.

Erstens kam man von 600 Euro im Monat zwar nicht fürstlich, aber leben. Zweitens: Solange sie Dir gegenüber nicht mit offenen Karten spielen, geht ja wohl gar nix.

Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder, Du bleibst jetzt hart und schickst sie zum Amt - oder Du hast die Schmarotzer (andere Bezeichnungen fallen mir leider wirklich nicht ein) bis an deren Lebensende an der Backe.

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Nochmal: Es ehrt Dich, daß Du Dich so um Deine Eltern bemühst - und wenn Du Dir es problemlos leisten könntest, Ihnen jeden Monat ein paar Hundert Euro zuzustecken, fände ich es auch OK, wenn Du dies tätest, um ihnen den Gang zum Sozialamt zu ersparen.

Aber Du hast die Kohle nicht und für Deine Eltern gibt es Alternativen - da kann es nicht sein, daß Sie aus purer Faulheit auf Deine Kosten leben!

Ich habe in der Verwandtschaft auch so einen Fall: Der Typ hat es irgendwie geschafft, 70 und ein paar Zerquetschte zu werden, hat sein ganzes Leben lang nur angegeben und geprahlt, leistete sich Dinge, die er sich nicht leisten konnte und kann und hat sich in seiner eingebildeten Genialität gleich mehrfach von Frauen und windigen "Anlageberatern" übern Tisch ziehen lassen. M.a.W.: Der Typ ist mehr als bankrott.

Solange sie noch lebte, fütterte ihn im Zweifelsfalle immer wieder seine Mutter durch (die er zu allem Überfluß auch noch beklaute). Jetzt hilft ihm seine Schwester, in einer Wohnung zu leben, die er sich nicht leisten kann. Er hat keinen Führerschein, wohnt aber in 'ner Gegend, wo man ohne Auto aufgeschmissen ist - aber anstatt die Hütte endlich aufzugeben in und in 'ner Stadt Sozialhilfe zu beantragen, schnorrt er lieber seine Schwester permanent an.

Da Schwesterchen ihrem Bruder in Treue ergeben ist, wird der erst auf die Fresse fallen, wenn Schwesterchen die Radieschen von unten anschaut...

Willst Du Dir so 'ne Nummer mit Deinen Alten ernsthaft ans Bein binden?

Man muß Menschen ab und zu auf die Fresse fallen lassen - anders kapieren sie nicht, was Sache ist!
 
Zuletzt bearbeitet:
S
Benutzer155505  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #68
das liest sich so als würden sich deine Eltern auf deinen schultern ausruhen.
wenn du deinen eigenen weg gehen willst, dann mach das. das was deine Eltern machen
ist nicht ok. wenn sie so knapp bei Kasse sind haben sie viele Möglichkeiten Geld zu bekommen.
zum einen das unschöne harz 4 wo ihnen auch eine Wohnung bezahlt wird und zum anderen
Wohngeldzuschuss. Sicher ist es als Kind nicht schön wenn man zusehen muss das es den Eltern
nicht gut geht, aber wann immer du kannst kannst du sie auch weiter unterstützen und trotzdem
deine eigenen Wege gehen.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #69
Ich will auch nochmal schnell 2 Punkte unterstreichen:

1.) Wie auch in der Entwicklungshilfe in 3. Welt Ländern, ist es keine Hilfe, wenn man einfach Geld oder entsprechende Werte hin schmeisst. Dadurch verändert sich nichts, man macht nur Menschen abhängig.

2.) Würdest du den Familienfrieden nicht wieder herstellen, wenn du zurück ziehst. Es gab nie einen Familienfrieden. Es gab nur einen Waffenstillstand, so lange du gespurt hast. Das ist etwas anderes als Frieden! Man kann Freunschaft, Liebe und zugeneigt sein nicht an Bedingungen dieser Art knüpfen.

Ein ganz ganz wichiger Punkt ist aber: JETZT solltest du gerade mit Freunden weg gehen!!! Schließ dich nicht ein! Das klingt fast so, als würdest du dich selbst bestrafen wollen. Freunde sind aktuell das A und O. Die kann man nicht ersetzen. Kümmer dich darum! Klage ihnen ruhig mal ein Leid, wenn es wahre Freunde sind (und nicht bloß Bekannte). Letztlich ist man als Freunde ja füreinander da, wenn was ist.

Was mir, und vermutlich anderen auch, noch etwas fehlt ist ein Hinweis darauf, was deinen Eltern eigentlich fehlt (ist ja doch anonym genug hier) und warum sie sich genau weigern etwas an der Situation zu ändern. Irgendwas müssen sie ja gesagt haben... Auch von deiner Kommunikation mit ihnen kommt wenig rüber...also auch normal Gespräche, die es doch hoffentlich auch mal gegeben hat. Wie sind sie denn sonst so drauf? Wie ist dein Leben bisher gelaufen mit ihnen? Wie ist ihres gelaufen? Ich kann mir da einfach noch kein so klares Bild von ihnen machen und nur schwer einen Rat geben, wie man mit ihnen umgehen könnte...
 
S
Benutzer147825  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #70
Das mit dem "Waffenstillstand anstatt Frieden" ist wohl ein guter Punkt... und ja, meine Eltern haben sich definitiv auf meine Zahlungen ausgeruht, weil sie so gut über die Runden kamen.

Meine Beziehung zu meinen Eltern war auch recht gut BIS ich ausgezogen bin. Sie haben noch nicht mal gemeckert, als ich ihnen einen Monat vorher gesagt habe dass ich jetzt nach einer Wohnung suche, aber das haben sie wohl anscheinend als Hirngespinst meinerseits abgetan.

Dazu muss man sagen, dass ich in den Augen meiner Eltern auch nicht 30 bin, sondern dass sie mich schon noch als Teenager behandeln und man häufig an Kommentaren merkt, dass sie meinen dass ich von der "Welt da draußen" wenig Ahnung habe. Dabei sind meine Eltern selber sehr einsame Menschen, habe keinerlei soziale Kontakte und ich war doch deren einziger Bezugspunkt. Sie haben oder pflegen sonst keine Kontakte nach außen und haben nur sich. Ich weiß zwar, dass so etwas nicht glücklich machen kann, 24/7 aufeinander zu hocken, aber so hat es sich mit den Jahren bei den beiden eingependelt.

Dadurch dass sie jetzt plötzlich in eine andere Situation geraten sind, dass sie aus ihrer Comfort Zone ausbrechen müssen (um HartzIV "betteln" oder dass sich meine Mutter doch einen Nebenjob suchen muss), ist vor allem bei meinem Vater jetzt großer Frust entstanden.

Ich habe in der Sache bereits erkannt, dass es hier wohl keine einfache Lösung gibt... in den Augen meiner Eltern bin ich jetzt das böse Kind, das seine Eltern als egoistischer Kleingeist im Stich lässt.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #71
Ich habe in der Sache bereits erkannt, dass es hier wohl keine einfache Lösung gibt... in den Augen meiner Eltern bin ich jetzt das böse Kind, das seine Eltern als egoistischer Kleingeist im Stich lässt.
Hier möchte ich auch nochmal Kontra geben, denn das glaube ich nicht. Sie mögen sich das vielleicht einreden, aber sie werden schon irgendwo wissen, dass dem nicht so ist. Am Ende sind Menschen häufig so gestrickt, dass sie den scheinbar einfachsten Weg nehmen, der fast immer ins Chaos führt. Es ist eben einfach, dich als bockigen Teeny abzustempeln. Dadurch verhindern sie, dass sie sich mit sich selbst auseinandersetzen müssen, denn die Schuld wird eben kurzerhand auf die abgeschoben.
Das passt auch ganz gut ins Bild. Denn sie wollen sich nicht bewegen und nicht nachdenken...erst recht nicht über ihre eigene Situation. Du hast es ja selbst gesagt: Sie KÖNNEN gar nicht glücklich mit ihrer Situation sein...wie auch? Da sie aber nichts dran ändern, stecken sie ihre gesamte Energie in die Verdrängung.

Das bestärkt mich weiterhin in meiner Meinung, dass du aufhören musst etwas zu tun. Sie werden sonst weiterhin wie die Vampire sein und dich aussaugen, bis nichts mehr da ist. Reichst du ihnen den kleinen Finger, werden sie auch da noch einen tropfen Blut finden...alles..nur eben nicht nachdenken.

Dieser Effekt verstärkt sich auch, je länger man etwas verdrängt. Wenn es schon schlimm ist eine Stunde später dafür geradezustehen, dass man den Nachbarn versehentlich die Fensterscheibe kaputt gemacht hat..wie schlimm ist es dann sich nach einem Jahr einzugstehen, dass man sein Kind schlecht behandelt hat? oder nach 2 Jahren? oder nach 10? 20? das halbe Leben?
Letztlich wird diese Verdrängung vielleicht schon länger als du existieren...? Wie schlimm ist es, wenn man sich auf einmal selbst eingestehen muss, dass man fast sein ganzes Leben umsonst gelitten hat?

Paradox daran ist natürlich, dass man das mit dem Leiden einstellen und wenigstens den Rest des Lebens glücklich sein könnte. So sind Menschen aber häufig nicht gebaut.

Leider kannst du nicht viel machen...denn wie schon bereits mehrfach erwähnt: Ihnen von deinem Blut zu geben ist keine Hilfe. Die einzige Chance die sie haben ist, wenn sie auf die Nase fallen und selbst anfangen zu bluten. So sehr dir das ebenfalls weh tun wird. Denn wenn du das nicht tust, wirst du irgendwann selbst zurück blicken und dir denken, dass du glücklich hättest leben können und es nicht getan hast. Statt dessen hast du deinen Eltern nicht-geholfen und sie sind trotzdem bis zu ihrem Todestag unglücklich gewesen. Wenn du ganz großes Pech hast, dann traust du dich irgendwann selbst nicht mehr, dir deine Fehler einzugestehen...
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #72
Ich habe in der Sache bereits erkannt, dass es hier wohl keine einfache Lösung gibt...
Doch - Deine Eltern müssen, sofern sie können, entweder versuchen, nebenbei was zu arbeiten, in eine kleinere Wohnung umziehen und/oder Wohngeld/Hartz IV beantragen!

in den Augen meiner Eltern bin ich jetzt das böse Kind, das seine Eltern als egoistischer Kleingeist im Stich lässt.
Du bist es aber nicht und wenn Du Dir diese Schallplatte ins Ohr drücken läßt, muß ich leider sagen: selbst schuld!
 
mopsie
Benutzer155278  (56) Verbringt hier viel Zeit
  • #73
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