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Dom/Sub und der Alltag

ProgressiveMind
Benutzer159850  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hi Zusammen,

ich erlebe auf meine alten Tage gerade so etwas wie einen zweiten Frühling. Ich entdecke gerade zusammen mit einer sehr guten Chatbekanntschaft, dass wir beide uns gerne immer weiter in Dom/Sub Rollenspiel verlieren. Ich empfinde dabei als der dominante Part wahnsinnig viel Gefallen und Spannung.

Ich möchte hier auch gar keine ToDo-List erfragen im Bezug auf generelles Verhalten und den Umgang miteinander. Ich glaub, dass ist alles zu individuell um hier ein Schema auf den Tisch gelegt zu bekommen…möchte ich auch nicht. Kommunikation zwischen Dom/Sub scheint hier der Schlüssel zu sein…wie so oft.

Ich habe „nur“ folgenden Punkt, der mir ein wenig im Kopf umher spukt. Vielleicht hat hierzu jemand einen Tipp:
Ich möchte nicht, dass dieses Dom/Sub Thema unseren Chat-Alltag 24/7 begleitet und vielleicht sogar komplett auf den Kopf stellt.
Sicher gibt es Hardcorevertreter, die das mit Euphorie 7 Tage die Woche / 24 Stunden am Tag ausleben und genießen. Aber für mich als Casual-Player, soll der Alltag doch noch auf Augenhöhe stattfinden.

Wie handhaben das andere? Wie achtet Ihr darauf, dass diese Art von Spiel euren Alltag nicht voll einnimmt? Ist das auf Dauer überhaupt möglich?

Danke schon jetzt für eure Beitrage :smile2:
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Du hast den Schlüssel eigentlich schon genannt, Kommunikation und Vereinbarungen, die euch beiden gerecht werden.
Wie weit möchte sie gehen?
Wenn es z.B. so wäre, dass sie mehr/weiter will und Sub ist, wäre es möglich die Regel zu etablieren, dass nur Du als Dom aktiv das Spiel beginnen darfst.
Da lässt sich auch für andere Konstellationen sicher eine Regel finden.

Bei uns ist es so, dass das Machtgefälle (es ist bei uns kein Rollenspiel, deshalb verwende ich den Ausdruck für uns nicht) jederzeit abrufbar, aber eben nicht aktiv und genutzt ist.
Das ist es nur, wenn er es einfordert oder eventuell wenn ich darum bitte, es bleibt seine Entscheidung.

Das ist vielleicht für euch einen Ticken drüber und ihr müsst eine softere Lösung finden, aber es bleibt, dass klare Vereinbarungen ein gutes Instrument sind.
Und natürlich das darüber im Gespräch bleiben, wie es euch damit geht, von der einen Situation in die andere und zurück zu kommen. Das kann schwierig sein, hat sich bei uns aber durch Gewohnheit und viel Feedback gut eingespielt.

Und natürlich ist es möglich, den Alltag komplett davon zu trennen, besonders, wenn ihr beide das „nur“ als Rollenspiel betrachtet. Da wäre natürlich wichtig, dass ihr beide ähnlich empfindet, schwierig wird es, wenn da eine große Diskrepanz herrscht.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
Was mir noch eingefallen ist: vielleicht hilft es, ein oder mehrere Rituale einzuführen.

Mir fehlt die Erfahrung mit reinen Chaterlebnissen, deshalb fallen mir gerade nur Möglichkeiten im rl ein, da sind z.B. Halsband an = Machtgefälle aktiv oder bestimmte Befehle weit verbreitet.
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #4
Ich möchte nicht, dass dieses Dom/Sub Thema unseren Chat-Alltag 24/7 begleitet und vielleicht sogar komplett auf den Kopf stellt.
Sicher gibt es Hardcorevertreter, die das mit Euphorie 7 Tage die Woche / 24 Stunden am Tag ausleben und genießen. Aber für mich als Casual-Player, soll der Alltag doch noch auf Augenhöhe stattfinden.

Wie handhaben das andere? Wie achtet Ihr darauf, dass diese Art von Spiel euren Alltag nicht voll einnimmt? Ist das auf Dauer überhaupt möglich?

Natürlich ist das möglich, und das ist eben, wie Armorika zurecht anmerkt, davon abhängig, was ihr beiden euch wünscht und wie ihr euch diese Beziehung vorstellt.

Wenn ihr beiden der Überzeugung seid, dass eine D/S-Beziehung nur etwas ist, das sich auf bestimmte Momente bezieht, also klassischerweise zum Beispiel auf Sex oder auf bestimmte "Sessions", dann ist es auch genau das. Es gibt genug Paare, denen würde man im Alltag nicht anmerken, dass sie eine D/S-Beziehung führen, und es gibt auch sehr viele Männer, die "im Bett" darauf stehen, Hiebe auf den Hintern zu verteilen, aber im gesellschaftlichen Alltag mangelnde Gleichberechtigung von Frauen kritisieren oder sich als Feministen bezeichnen. Nichts davon muss ein Widerspruch sein, im Gegenteil.

Wobei ich mir das im realen Leben etwas einfacher vorstelle, als in einer reinen Chat-Beziehung (um die es sich bei dir handelt, habe ich das richtig verstanden?), denn beim realen physischen Aufeinandertreffen gibt es natürlich das komplette Arsenal an Blicken, an Berührungen, an Gesten, mit denen man andeuten kann, dass sich jetzt die Situation ändert. "Sessions" im realen Leben werden ja oft auch mit Gesten begonnen, wie dem Anlegen des Halsbands oder ähnlichem.

Welche "Alltags"-Situationen hast du denn im Chat, bei denen du befürchtest, dass die Augenhöhe nicht mehr besteht? Und hast du eher Angst, dass du für dich zu schnell den dominanten Habitus ständig übernimmst, oder hast du Bedenken, dass sie auch in anderen Diskussionen ins Submissive verfällt?
 
U
Benutzer183259  (52) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Ist und bleibt das eine Onlinegeschichte?
 
ImmerGanzLieb
Benutzer173996  (46) Öfter im Forum
  • #6
In unserer Ehe betrifft das Thema Dom/Sub ausschließlich die Sexualität. Er hat das Recht unsere Sexualität nach seiner Lust zu gestalten. Das bedeutet aber nicht, dass er keinerlei Rücksicht auf meine persönlichen Grenzen nimmt. Zum Beispiel ist Oralsex nach Analverkehr tabu. Es bedeutet auch nicht, dass unsere Sexualität ausschließlich auf dem Dom/Sub-Verhältnis basiert.

Wir haben in unserer Ehe einfach viel experimentiert und in über zwanzig Jahren unseren Weg gefunden.
 
G
Benutzer Gast
  • #7
Ich persönlich halte es für extrem schwierig, Machtgefälle und Augenhöhe immer klar abzugrenzen, so wie man nicht immer Erotik vom Alltag trennen kann. Ich habe auch eine längere Internetbekanntschaft und vereinbart haben wir, dass wir ein Machtgefälle nur bei realen Treffen anwenden, ansonsten auf Augenhöhe kommunizieren. Funktioniert recht gut, wenn man 300 km voneinander entfernt wohnt und ein Treffen u.a. deshalb genau vorgeplant werden muss.

Trotzdem halte ich mich selbst nicht immer an die Regel und so frage ich ihn gerne am Abend, was ich am nächsten Tag für ihn anziehen solle (im angemessenen Rahmen) und schicke ihm dann nach Aufforderung Beweisaufnahmen davon. An anderer Stelle habe ich auch schon mal einen Mädelsabend vorzeitig sausen lassen, weil er spontan Skypen wollte, obwohl er wusste, dass ich verabredet war und ich ihm diesen Wunsch aber dennoch nicht verwehren wollte. Das fand ich mal ok, sollte aber nicht zu häufig vorkommen. Vom Dom erwarte ich ein Übermaß an Selbstkontrolle, um Sub auf die richtigen Bahnen zu lenken, ohne sie auszunutzen. Genau so eine offene und ehrliche Kommunikation, wo man eben auch Dinge anspricht, die man nicht so gut findet.

Sub sollte aber natürlich nicht jegliche Verantwortung abgeben, sollte das eigene Hirn eingeschaltet lassen.
 
ProgressiveMind
Benutzer159850  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Erstmal besten Dank für die schnellen Reaktionen. Ich geh mal nach und nach auf die Fragen von euch ein - wenn ich eine übersehen sollte, gerne nochmal nachhaken.
Wie weit möchte sie gehen?
Auch von ihr kam, dass wir außerhalb unserer Online-Sessions (ich nenne sie jetzt einfach mal so), unbedingt weiter auf Augenhöhe miteinander umgehen sollten. Dazu sollte ich wohl erwähnen, dass sie als Sub schon weitaus länger aktiv ist.
Das ist es nur, wenn er es einfordert oder eventuell wenn ich darum bitte, es bleibt seine Entscheidung.
Das fände ich gut. Muss man natürlich sehen, wie man das Online umsetzt. Aber das wäre sicher ein Weg!
wenn ihr beide das „nur“ als Rollenspiel betrachtet. Da wäre natürlich wichtig, dass ihr beide ähnlich empfindet, schwierig wird es, wenn da eine große Diskrepanz herrscht.
Für mich ist es momentan ein Rollenspiel. Aber ich finde absoluten Gefallen in der Rolle als Dom. Wie gesagt, sie ist da schon weitaus länger aktiv - für mich ist das alles erstmal komplett Neuland. Momentan sind wir gut auf einer Wellenlänge. Abzuwarten bleibt, wie ich mich in dem Thema weiter entwickle.


Wobei ich mir das im realen Leben etwas einfacher vorstelle, als in einer reinen Chat-Beziehung (um die es sich bei dir handelt, habe ich das richtig verstanden?)
Ja, momentan beschränkt sich das ganze -noch- auf eine reine Chatspielerei.
Welche "Alltags"-Situationen hast du denn im Chat, bei denen du befürchtest, dass die Augenhöhe nicht mehr besteht? Und hast du eher Angst, dass du für dich zu schnell den dominanten Habitus ständig übernimmst, oder hast du Bedenken, dass sie auch in anderen Diskussionen ins Submissive verfällt?
Die ganz normalen Dinge, über die seit vielen Jahren eben gequatscht wird. Sie is frech und vorlaut - dass soll auch so bleiben. Ich möchte -im Moment- keine 24/7 Dom/Sub Beziehung. Dafür waren mir die letzten Jahre und damit eben der normal Umgang miteinander zu wichtig.
Vergleichen kann man das ganze aber wohl mit einer sehr guten Freundin, mit der man plötzlich eine Freundschaft+ anfängt. Kann funktioneiren - muss es aber nicht. Naja, das Risiko spielt hier eben mit - ob man will, oder nicht.

Ist und bleibt das eine Onlinegeschichte?
Nein, dass wird auf kurz oder lang mit Sicherheit auch real stattfinden - zumindest ist ein erstes Treffen angesprochen.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #9
Spannende Geschichte, auch, dass ihr schon lange befreundet seid.
Hat aber vielleicht den Vorteil, dass ihr weniger unsicher im Umgang miteinander seid?

Ich wünsche Dir alles Gute für einen spannenden Weg!
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #11
Die ganz normalen Dinge, über die seit vielen Jahren eben gequatscht wird. Sie is frech und vorlaut - dass soll auch so bleiben. Ich möchte -im Moment- keine 24/7 Dom/Sub Beziehung. Dafür waren mir die letzten Jahre und damit eben der normal Umgang miteinander zu wichtig.
Vergleichen kann man das ganze aber wohl mit einer sehr guten Freundin, mit der man plötzlich eine Freundschaft+ anfängt. Kann funktioneiren - muss es aber nicht. Naja, das Risiko spielt hier eben mit - ob man will, oder nicht.

Ich verstehe aber an der Stelle noch nicht, was genau eigentlich deine Befürchtung ist. Du hattest ja offenbar einen bestimmten Schmerzpunkt, der dich dazu bewogen hat, diesen Thread zu eröffnen.

Hast du Angst, dass ihr über Politik redet, und du anderer Meinung bist, und sie dann plötzlich sagt: "Jawohl, Herr"?
 
ProgressiveMind
Benutzer159850  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Hast du Angst, dass ihr über Politik redet, und du anderer Meinung bist, und sie dann plötzlich sagt: "Jawohl, Herr"?
So in etwa, ja. Ich möchte eine klare Grenze. Aber über Regelungen, die ein solches Szenario ausschließen könnten, wurden hier ja bereits hilfreiche Tipps gegeben. Mag für jemanden der tiefer in der Materie steckt banal klingen...aber das hat mir tatsächlich ein wenig Bauchschmerzen bereitet.
Man will das, was man hatte, ja nicht kaputt machen - aber halt irgendwie upgraden :smile2:
 
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