• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

... doch wir kommen leider so selten dazu

W
Benutzer199837  (60) Ist noch neu hier
  • #1
Dies ist keine Bitte um Ratschläge. Nur eine traurige Geschichte, in der sich ... vielleicht ... der eine oder andere wiedererkennt.

Seit knapp neun Jahren lebe ich mit einer deutlich jüngeren Frau zusammen. Wir lieben uns wie am Anfang – vielleicht sogar noch mehr – und unser Sex ist zwar nicht außergewöhnlich (ab und zu kratzen oder kneifen wir uns etwas), aber großartig: In mindestens 95 Prozent unserer Begegnungen kommen wir gemeinsam zum Höhepunkt. Man sagt, das sei außergewöhnlich. Meine Frau ist stark erregbar, sehr nass und hat, wenn ich nicht bremse, auch ziemlich schnell einen offenbar heftigen Orgasmus.

Eigentlich sind wir ganz glücklich. Doch wir kommen so selten dazu.

Der Morgen – fällt aus, denn dann hat sie den Kopf voll und muss schnell an den Schreibtisch (auch, wenn sie nach dann dem Aufstehen problemlos über eine Stunde am Frühstückstisch sithen kann). Der Tag ist gefüllt mit To-Do-Listen, fällt aus. Der Abend – fällt dann auch aus, denn erst gibt es Abendbrot, dann etwas „zum Abschalten" (Mediathek, Gespräch, Musik). Wenn wir im Bett landen, kuscheln wir zusammen, und dann schläft sie ein. Eine Woche im Monat ist ohnehin tabu, allerdings nicht meinetwegen, aber bei ihr wäre da gar nichts zu machen.

So vergehen die Wochen, so vergehen manchmal Monate, und wenn ich die jährliche Zahl der sexuellen Zusammenkünfte schätzen soll, komme ich auf etwa sechs bis acht Mal. Obgleich sie den Sex – wenn er zustande kommt – immer genießt, macht ihr das nicht viel aus. Mich macht es verzweifelt. Es dämpft meine Stimmung, macht mich depressiv und gelegentlich auch aggressiv. Denn, um das mal so auszudrücken: SB hilft gegen den Hunger, nicht gegen den Appetit. Die Berührungen, die Intimität, zumal mit der Frau, die ich so liebe, ersetzt es nicht, und Pornos langweilen mich inzwischen dementsprechend.

Man muss in einer Partnerschaft reden, und das haben wir natürlich getan. Oft. Vielleicht schon zu oft. „Denkst du denn immer nur an Sex? Können wir nicht auch mal einfach so kuscheln und uns streicheln?" - Doch, mein Schatz. Das können wir nicht nur, das tun wir jeden Abend.

Es gibt für eine solche Misere einen Lösungsvorschlag, den wir ausprobiert haben: ein Date sozusagen, eine Verabredung zum Sex. Also: Am kommenden Sonntag werden wir miteinander schlafen. Abgemacht!

Am Sonntagnachmittag haben wir uns verstohlen daran erinnert und unsicher geschmunzelt. Male ehrlich, so Lust auf Kommando, das geht ja irgendwie nicht. Aber wir sind dann ins Schlafzimmer gegangen, haben uns ein wenig verlegen wie die Teenager angeschaut, uns voreinander ausgezogen und sind unter die Decke geschlüpft. Streicheln, küssen, anfassen … irgendwann kam dann die Lust, und das Event wurde großartig. Gute Sache, Vorsatz: Das machen wir nun immer so. Sonntag ist unser Tag.

Einmal pro Woche ist zwar – wenn man das mit den in diesem Forum berichteten Frequenzen vergleicht, nicht gerade oft, aber für meine Verhältnisse ein wahrer Quantensprung. Das lange, stille Leiden würde so endlich ein Ende finden. Dachte ich, hoffte ich.

Am folgenden Sonntag haben wir ausgeschlafen, ein wenig war noch am PC zu erledigen, dann haben wir gekocht, spät zu Mittag gegessen, einen langen Gang mit dem Hund unternommen und uns anschließend mit einem Becher heißem Kakao aufgewärmt.
Schatt, es ist Sonntag … „Ja, aber es ist doch jetzt schon fast sechs." Begeisterung klingt nun etwas anders. Das war eine Absage. Ich hab mir also ein Bier geholt. Und war sauer, traurig, mürrisch, enttäuscht.

Am folgenden Sonntag würde sie ihre Tage bekommen, die eine Woche später vermutlich noch nicht gänzlich vorbei sein würden. Am Sonntag darauf steht leider ein Termin an. Nächste Gelegenheit also in vier Wochen. Falls dann nicht doch wieder etwas dazwischenkommt.

P.S.: Vor ein paar Monaten hatte ich angefangen, heftig mit einer Bekannten, die Single ist und die ich sehr mag, zu flirten. Eine feste Beziehung will sie nicht. Was wäre also, wenn wir … Als ich merkte, dass die Sache Dynamik bekam, wurde mir zugleich bewusst, auf welch dünnem Eis ich stand: Hatte ich mich etwa verliebt? Die Frage, wohin diese Reise gehen würde, machte mir plötzlich Angst, und ich habe die Sache abgebrochen.

Es gibt ein Bordell in unserer Stadt, auch daran habe ich oft gedacht. Aber ich weiß nicht, solche Besuche Abhilfe schaffen können, ausprobiert habe ich es nie. Es wäre natürlich nicht das Gleiche, wahrscheinlich nicht einmal vergleichbar. Aber vor allem bin ich mir nicht sicher, was eine solche Erfahrung mit mir macht, wie mich das verändert.

Um die Sehnsucht zu dämpfen, masturbiere ich jetzt wieder täglich, meist schon morgens im Bett, während sie unter der Dusche ist. Ein Orgasmus vertreibt das Verlangen nach Sex. Aber er verringert nicht das Verlangen nach dem Gefühl von Haut.
 
ShanDei
Benutzer195361  (51) Öfter im Forum
  • #2
Doch wir kommen so selten dazu.
Tröste Dich, das ist manchmal so, wenn der Alltag und der Job einen auffrist.
Dann kommen vielleicht noch Kinder, Hund und Stress dazu.

Wir haben auch solche Phasen, aber die gehen vorbei.
 
maja2023
Benutzer198931  (35) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #3
Hmm schwierige Situation.

Schon mal dran gedacht ihr morgens unter die Dusche zu folgen? Eventuell nur einseifen. Gar keinen Druck machen.

Vielleicht könntest du mit „Gesten“ arbeiten.
Ihr eine nette und hochwertige Wäsche kaufen (im Schrank schauen welche Größe sie hat ) ihr es in einer Geschenks Tüte aufs Bett legen.
So das sie es findet wenn du außer Haus bist. Ne Nachricht schicken „im Haus steht ein Geschenk. „Irgendwie so.

Sie hat dann keinen Druck und kann es dir vorführen wenn sie möchte.

Eventuell schön für sie kochen?

So „Zwangs Dates“ für Sex hatten wir auch früher. Aber da waren unsere 2 Kids auch noch Mini 😅
Da ging’s nicht anders.

Vielleicht spielst du selbst mal abends im Bett an dir rum? Und fragst sie ob sie helfen kann?
Du siehst ja dann ihre Reaktion.

Oder schreibst ihr übern Tag versaute Nachrichten? Klar muss sie auch drauf reagieren. Aber wenn ich das mit meinem Mann mache und noch ein Foto dazu schicke… 😎

Weist du warum sie nie will?

Währenddessen ich meine Tage habe braucht mich auch keiner anfassen 😅


Toi toi toi
 
S
Benutzer198483  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #4
Ich finde man muss sich erstmal auf die positiven Dinge konzentrieren und darauf aufbauen. Dass euch euere Verabredung besser gefallen hat als erwartet (so kommt es zumindest in deinem Text rüber) ist doch etwas, an dem ihr euch festhalten könnt. Die Frage ist doch: Wie hoch schätzt du die Chancen ein, dass ihr das künftig regelmäßiger schafft? Ist das mit Termin und so an den kommenden Sonntagen wirklich gerade ein Fall von "blöd gelaufen"? Oder befürchtest du, dass euere Sonntage regelmäßig zu verplant sind, um euch solche Dates zu gönnen?
 
W
Benutzer199837  (60) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #5
ShanDei ShanDei Leider ist das keine Phase, das dauert nun ja schon Jahre, es geht nicht einfach vorbei.
maja2023 maja2023 Die Idee würde mir gut gefallen, ihr wohl nicht. Sie ist so der "natürliche" Typ, ich muss ihr weder mit Wäsche kommen noch mit irgendwelchem Spielzeug. Und ich weiß auch nicht, ob es sie nicht eher abtörnt, wenn ich in ihrer Anwesenheit masturbiere. Das mit den Fotos ... dass ER das gut findet, kann ich verstehen. Finden aber Frauen so etwas auch gut?
S sophia_90 Ist schwer zu sagen, ob das jetzt ein Fall von "blöd gelaufen" war, wir haben das erst kürzlich versucht, einmal gut gelaufen, dann nicht ... aber beide Male war auch dieses blöde Gefühl von "Termin, jetzt müssen wir" dabei. Ich werde es weiter versuchen.

Noch eine Anmerkung. Ich ertappe mich dabei, wie frustrierend das ist. Wie frustrierend es den Tag macht, wie nörgelich ich bin. Wie sich das Thema in meinem Kopf festsetzt. Ich weiß, dass genau DAS total kontraproduktiv ist, auch immer wieder darüber zu reden. Letzteres ist auch der Grund, dass ich jetzt mal versuche, es bei Euch loszuwerden, danke dafür!

Übrigens, es kam eine Mail an, jeman aus dem Forum hätte eine Unterhaltung mit mir begonnen. Ich konnte diese Unterhaltung nicht sehen und deshalb leider nicht antworten. Vermutlich liegt es daran, dass ich erst seit sehr kurzer Zeit hier bin und Direktnachrichten erst nach ... ich glaube 30 Tagen oder so freigeschaltet werden.
 
Kuschelbär55
Benutzer187176  (57) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Im Prinzip erinnert mich deine Geschichte an meine Frau und mich. Wir hatten auch eigentlich guten Sex für uns, mein 'Problem' war nur die Häufigkeit und dass ich es eben gefühlt einhundert Mal mit Kuscheln, Streicheln und Knutschen versuchen musste, bis ihre Stimmung wirklich zum Sex gereicht hat. Wir haben auch zwischen drin Mal das von dir genannte Verabreden zum Sex probiert, aber es wurde noch gezwungener als die anderen Versuche. Durch diesen Druck, es sollte halt Mal öfter sein und die Erwartungshaltung ihrerseits, ich müsste Mal wieder würde es trotz Gesprächen und gemeinsamen Ansätzen immer weniger und seltener und der Druck 'es sollte Mal wieder klappen' ihrerseits noch grösser.
Wirklich die Wende hat dann mein Entschluss und die Gespräche über eine offene Beziehung gebracht. Ob die neue Qualität an Gesprächen oder das Wegfallen der eigenen Drucksituation die Änderung ausgelöst hat, kann sie selbst nicht Mal beantworten, der Hauptunterschied ist einfach, wir haben nun Sex weil wir es beide wollen und nicht weil man es eben so und so oft tut oder es Mal wieder Zeit wäre. Ich kann auch sehr das Buch 'Guter Sex trotz Liebe' dazu empfehlen, sind manchmal überraschende Ansätze zum Thema drin....
 
W
Benutzer199837  (60) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #7
Wirklich die Wende hat dann mein Entschluss und die Gespräche über eine offene Beziehung gebracht.
Im Ernst jetzt?
Wir haben tatsächlich mal andeutungsweise darüber gesprochen ... Und waren uns einig. Ich hab sie gefragt: Wie würden wir uns aber wohl fühlen, wenn Du Dich fragst, ob dieses Organ, das da in Dir steckt, kurz vorher in einer anderen war? Oder wenn ich mich frage, mit welchem Penis sie gestern gerade Spaß hatte ... und ob sie sich dabei verliebt hat?
Ich glaube, es würde - wenn es ernst gemeint wäre - unsere Beziehung eher belasten. Oder war das bei Euch nur so ein verbaler "Testballon" nach dem Muster "Was wäre, wenn"?
Erzähle doch bitte mal, wie es dann weiterging ... Nach dem Gespräch war doch sicher nicht plötzlich die Lust wieder da ...
 
ShanDei
Benutzer195361  (51) Öfter im Forum
  • #8
Thema offene Beziehung:
Wir pflegen ein ähnliche offenes Modell, wobei unsere "Abenteuer" ausserhalb unserer Burg eher selten sind.
Wir machen oft einen Sex-Check, d.h. wir setzen uns auf ein Glas (oder vier) Wein hin und sprechen über das, was wir und wünschen, was wir ausprobieren wollen etc. etc.
Dabei kam eben auch die Öffnung der Beziehung, eigentlich so völlig nebenbei, auf den Tresen und siehe da: es geht.

Wobei zumindest bei uns das nicht wegen der mangelhaften Schlagzahl ist.

Thema Verabreden zum Sex:
Das ist bei uns leider meist notwendig, weil wir halt Kinder, Hund etc. etc. haben, da muss man eben ein wenig drumherum organisieren.
Wobei das per se kein Sexdate ist, sondern Zeit für uns, was unternehmen, zusammen plaudern. Der Sex ergibt sich dann meistens von selbst und wenn nicht, auch nicht schlimm.
Wichtig ist erstmal, dass es dieses Zeitfenster gibt.
 
Kuschelbär55
Benutzer187176  (57) Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Ich glaube, es würde - wenn es ernst gemeint wäre - unsere Beziehung eher belasten. Oder war das bei Euch nur so ein verbaler "Testballon" nach dem Muster "Was wäre, wenn"?
Erzähle doch bitte mal, wie es dann weiterging ... Nach dem Gespräch war doch sicher nicht plötzlich die Lust wieder da ...
Nein, gar kein Testballon. Ich war ja quasi schon kurz vor dem Ehebruch bzw. der eigenen Akzeptanz zum Ehebruch so wie du mit Bordellbesuch.
Wir haben da lange und mehrmals und öfters darüber geredet natürlich. Es war auch nicht auf einmal nach dem dritten oder vierten Gespräch einfach die Lust da, es war natürlich ein Prozess. Aber als ich dann offen gelegt habe, du, ab jetzt ist es auch real soweit, ich habe jemand gefunden, mit dem ich gerne Sex hätte und ziemlich sicher auch bald haben werde, dann ist unser Sexleben explodiert. Meine Frau weiss durch unsere Gespräche mehr als je zuvor, dass ich sie liebe und dass der Druck den wir uns beiden gegenseitig und selbst gemacht haben mich genauso aufgefressen hat wie sie. Wir sind uns beide klarer als je zuvor, dass wir zusammenbleiben möchten und das auch schaffen, weil wir eben nicht mehr den/die andere(n) für unsere komplette Zufriedenheit brauchen bzw. er/sie diese Ansprüche erfüllen muss, sondern weil wir beide mit dem was der/die andere hat und bietet vollkommen zufrieden sein können. Inzwischen bräuchte ich die F+ die ich da gefunden habe wohl auch nicht mehr, bei uns beiden hat alleine der Prozess sehr viel gelöst, aber wir sind beide fine damit, die F+ trotzdem weiterzuführen.
 
Art_emis
Benutzer174233  (36) Meistens hier zu finden
  • #11
Mag sein, dass ich mich irre, aber deine ganze Geschichte klingt nach dem Klassiker schlechthin. Und da geht es eigentlich nie wirklich um den Mangel an Zeit, den man nur zu gerne, der Einfachheit wegen, als Ausrede vorschiebt. Da geht es doch schlicht um den Unterschied in den Bedürfnissen bzw. der Diskrepanz der jeweiligen Libidos.

Denn wenn man mal ganz ehrlich ist wäre da zwischen Frühstück und Abendbrot sicher mal mehr als genug Zeit oder auch noch danach, wenn denn die Lust da wäre.
Und da sehe ich nun mal leider ein fast unlösbares Problem, zumal der Zustand schon Jahre andauert und daher als "so eine Phase" eigentlich ausgeschlossen werden kann.

Libido lässt sich schwer beeinflussen und wer keine oder nur eine geringe hat, leidet auch nicht wirklich so darunter, ganz im Gegensatz zu dem Part der mehr möchte. Da lässt sich aber auch nur sehr schwer ein Kompromiss finden. Einen gemeinsamen Nenner wird es hier sehr wahrscheinlich nie geben.

Außer Trennung oder Öffnung bleibt sonst also nur noch Akzeptanz und das ist richtig schwer und irgendwie doch auch nicht ernsthaft erstrebenswert.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #12
In mindestens 95 Prozent unserer Begegnungen kommen wir gemeinsam zum Höhepunkt. Man sagt, das sei außergewöhnlich.
aber kein Zeichen für gute Sexqualität meiner Meinung nach.

Eigentlich sind wir ganz glücklich. Doch wir kommen so selten dazu.

Der Morgen – fällt aus, denn dann hat sie den Kopf voll und muss schnell an den Schreibtisch (auch, wenn sie nach dann dem Aufstehen problemlos über eine Stunde am Frühstückstisch sithen kann).
anscheinend frühstückt sie lieber ausführlich anstatt mit dir zu vögeln.
Weiß sie denn, dass du gerne morgens Sex hättest? Weist sie dich ab?


Der Tag ist gefüllt mit To-Do-Listen, fällt aus.
365 Tage im Jahr habt ihr so viel zu tun? :ratlos:


Der Abend – fällt dann auch aus, denn erst gibt es Abendbrot, dann etwas „zum Abschalten" (Mediathek, Gespräch, Musik). Wenn wir im Bett landen, kuscheln wir zusammen, und dann schläft sie ein.
365 Tage im Jahr?
ernsthaft?
Nicht mal in meinen Frühschichtwochen leg ich mich um 18 Uhr hin! Und wenn, dann schlaf ich längst noch nicht.
Also das kommt mir auch komisch vor.
So vergehen die Wochen, so vergehen manchmal Monate, und wenn ich die jährliche Zahl der sexuellen Zusammenkünfte schätzen soll, komme ich auf etwa sechs bis acht Mal.
also sorry, aber das hat nichts mit Zeitmangel zu tun.
Wer will findet Wege und wer nicht will, der findet eben Gründe.

Ein gemeinsamer Orgasmus reicht eben bei weitem nicht, um ein Sexleben aktiv zu gestalten. Dazu gehört bedeutend mehr.

Obgleich sie den Sex – wenn er zustande kommt – immer genießt, macht ihr das nicht viel aus.
ihr reichen anscheinend 5-6x Sex pro Jahr.

Mich macht es verzweifelt. Es dämpft meine Stimmung, macht mich depressiv und gelegentlich auch aggressiv. Denn, um das mal so auszudrücken: SB hilft gegen den Hunger, nicht gegen den Appetit. Die Berührungen, die Intimität, zumal mit der Frau, die ich so liebe, ersetzt es nicht, und Pornos langweilen mich inzwischen dementsprechend.
du lebst aber seit Jahren so.
Da ist es unwahrscheinlich, dass sich da noch was dran ändert.

Man muss in einer Partnerschaft reden, und das haben wir natürlich getan. Oft. Vielleicht schon zu oft. „Denkst du denn immer nur an Sex? Können wir nicht auch mal einfach so kuscheln und uns streicheln?" - Doch, mein Schatz. Das können wir nicht nur, das tun wir jeden Abend.
ganz typisch dir deine Lust vorzuwerfen. Um eben den schwarzen Peter abzugeben und weiter in Ruhe frühstücken zu können.
Und sonntags muss sie sich auch nicht mehr mit deiner Lust beschäftigen.

Du/ihr habt viel probiert. Alles ist gescheitert. Dann wird es wohl Zeit über Konsequenzen zu reden.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #13
Vor einigen Jahren hatten wir auch mal eine Flaute. Ich hatte einfach keine Lust mehr.

Es hat einige Gespräche gebraucht und war viel Arbeit. Am Ende stellte sich raus das ich zu sehr in meiner maskulinen Energie war und er dadurch in der femininen.

Als ich zurück in die feminine Energie ging und er dadurch zurück in die maskuline, kam plötzlich auch die Lust wieder.

Und deine Geschichte erinnert mich sehr. Denn du bist der bettelnde "Hund" und sie die Herrin über Sex ja/nein.

Allein beim lesen würde mir jede Lust auf dich vergehen.
 
W
Benutzer199837  (60) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #14
Am Ende stellte sich raus das ich zu sehr in meiner maskulinen Energie war und er dadurch in der femininen.

Als ich zurück in die feminine Energie ging und er dadurch zurück in die maskuline, kam plötzlich auch die Lust wieder.
Das klingt spannend, ich verstehe es aber nicht ganz. Kannst Du das erklären?
 
S
Benutzer199400  (46) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #15
Wenn bei uns Flaute ist, sagen wir uns: der Appetit kommt beim Essen. Und das stimmt. Man muss einfach nur machen, und dann kommt man wieder ins Fahrwasser.
Masturbation hat halt den Nachteil, dass ggf dann der Dampf weg ist, wenn du ihn vielleicht doch noch gebrauchen könntest.
 
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W
Benutzer199837  (60) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #24
Das heißt, prinzipiell ist man ja kompatibel, aber irgendetwas beeinflusst das mit der Zeit.
Prinzipiell - ja, ganz bestimmt. Denn wenn wir es schaffen, uns Zeit füreinander zu nehmen, sind wir im Bett ein unglaublich tolles Team. Egal, ob wir uns zwei Stunden Zeit nehmen oder es schnell wollen, wir gesagt: Wir sind uns dann immer einig, wir kommen zusammen, wir fühlen uns, und wenn einer dann zum Orgasmus kommt, ist der andere längst so weit, dass es ihn mitreißt in den Orgasmus.

Das Problem ist - wir haben wieder mal drüber gesprochen - dass sie tatsächlich nie den Kopf frei bekommt. Immer dudeln ihr die Aufgaben, Probleme, Sorgen, To-Do-Listen durchs Hirn.
Ich kann den Alltag einfach für eine, zwei Stunden abschalten, Tür zu, Telefon aus, Start in den Mini-Urlaub. Sie kann das nur ganz, ganz schwer, und so lange dieser Schalter nicht "off" ist, wird sie nicht erregt, sperrt sich innerlich dagegen.
Haben wir das dann aber geschafft - ist sie erst mal etwas erregt - ist dieser Bann gebrochen, und unsere Reise geht los.

Letztens gerade - ganz zufällig, während wir schon diesen Chat hier hatten - ein solches Beispiel... etwas, das zuvor gefühlt seit Jahrhunderten nicht passiert ist:
Morgen-Kuschelei, meine Finger am Wandern. Sie sagte gleich: Also, ich will nicht, ich hab den Kopf voll, ich kann nicht ... Aber ich kann dichb ja etwas verwöhnen, wenn du magst.
Das ist zwar nicht die Innigkeit, um die es mir eigentlich geht, aber okay.
Sie hat mich dann nach allen Regeln der Kunst heißgemacht und dann - wurde sie durch meine Geilheit irgendwann selbst so erregt, dass sie sich plötzlich blitzartig auf mich gesetzt, ihn in sich reingesteckt und mich in vielleicht zwei Minuten heftigst durchgeritten hat. Das war ja nur ein Quickie am frühen Morgen, aber es hat mich den ganzen Tag beseelt ...

Kurzum: Es geht. Es geht absolut prima. Aber es gibt da vorher immer eine verdammt harte Nuss zu knacken, oft zu hart.
Ich bekam hier schon diesen guten Tipp, daran zu arbeiten, dass sie sich öfter heiße Gedanken macht. Mal sehen, was mir dazu einfällt ;-)

Jedenfalls gebe ich nicht auf, ich will auch nicht fremdgehen - abgesehen davon, dass ich sie liebe, ich glaube nicht, dass es mit einer fremden Frau so geil sein kann.
 
M
Benutzer181426  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #26
Dass das Frühstück, die To Do Listen, die Entspannung am Abend und die Müdigkeit nicht die Ursachen dafür sind, warum sie keinen Sex will, ist dir klar, oder?
Das sind vorgeschobene Gründe, um keinen Sex haben zu müssen, und davon finden sich fast immer welche. Ich habe das selbst viele Jahre so gemacht und kam ohne Sex bestens aus. Ab und zu SB, aber Sex nur, wenn es sich wirklich nicht vermeiden ließ, so drei bis fünf Mal im Jahr.
Warum Frau keinen Sex will und braucht, das ist sehr individuell, und vor allem muss Frau sich das auch erstmal selbst eingestehen.
Bei mir änderte sich das ziemlich schlagartig, als die Kinder größer wurden, genauer gesagt, als sie dann beide in der Schule waren, und als ich anfing, mich wieder mehr mit mir und meinem Körper (im Sinne vom Gesundheit und Wohlfühlen) zu beschäftigen. Es begann eine einige Jahre andauernde Entdeckungsreise zu mir selbst, die denke ich noch immer nicht ganz abgeschlossen ist. In diesem Prozess kam auch plötzlich die Lust zurück, und das mit ziemlich viel Macht.
Ob da vielleicht auch eine hormonelle Umstellung im Spiel war - ich weiß es nicht. Aber ich habe hier schön häufiger gelesen, dass die Libido von Frauen kurz vor der 40 plötzlich wieder erwacht.
Ich weiß nicht, wie alt deine Frau ist, aber vielleicht spielen bei ihr hormonelle Änderungen aufgrund der Wechseljahre mit rein?

Ich glaube im ersten Schritt braucht es mal die Einsicht und ehrliche Aussage von ihr: Sie hat keine Lust auf Sex mit dir. Ist doch einfach so und merkt man doch recht deutlich. Das ist ja auch kein Verbrechen, aber wenn sie das nicht erstmal zugeben kann, kommt ihr da glaube ich nicht weiter.
Demgegenüber sollten ehrliche Ich-Botschaften von dir stehen, was dir fehlt und wie es sich für dich anfühlt, nicht begehrt zu werden. Ohne Vorwürfe.

Dann ganz wichtig: Fehlt ihr etwas oder ist für sie die Welt ohne Sex total in Ordnung? (Wahrscheinlich letzteres)
Dann folgt die Frage: Versteht sie, dass du unter der Situation leidest und ist sie bereit, zusammen nach einer Lösung zu suchen?

Wenn Ihre Position ist: Nicht mein Problem, sieh zu wie du klar kommst, dann ist es an dir, über die Konsequenzen nachzudenken.
Ist sie prinzipiell bereit, die Diskrepanz zwischen euch anzugehen, stellt sich die Frage, liegt es an etwas, das zwischen euch steht oder an der Qualität des Sexlebens, dass ihr die Lust vergangen ist, oder hat sie auch unabhängig davon wenig Lust?
(Zurück zu meinem Beispiel: Ich hatte jahrelang den Mental Load für vier Personen getragen, sah meinen Mann als drittes Kind, für dessen Bedürfnisse ich mit verantwortlich war und hatte mich emotional komplett von ihm entfernt, um nicht zu sagen gelöst).
Hier kann u.U. auch ein Hormonstatus weiter bringen.
Ich denke am dieser Stelle könnte auch eine Paar- und/oder gemeinsame Sexualtherapie hilfreich sein, um den Ursachen der Lustlosigkeit auf die Spur zu kommen und sie zu bearbeiten.
All das muss sie aber wollen und auch bereit sein, ehrlich zu sich selbst und zu dir zu sein.
 
M
Benutzer181426  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #27
Das Problem ist - wir haben wieder mal drüber gesprochen - dass sie tatsächlich nie den Kopf frei bekommt. Immer dudeln ihr die Aufgaben, Probleme, Sorgen, To-Do-Listen durchs Hirn.
Ich kann den Alltag einfach für eine, zwei Stunden abschalten, Tür zu, Telefon aus, Start in den Mini-Urlaub. Sie kann das nur ganz, ganz schwer, und so lange dieser Schalter nicht "off" ist, wird sie nicht erregt, sperrt sich innerlich dagegen.
Haben wir das dann aber geschafft - ist sie erst mal etwas erregt - ist dieser Bann gebrochen, und unsere Reise geht los.
Also auch Mental Load.
Dann wäre es wohl eine gute Idee, mal darüber zu sprechen, ob ihr euch da anders organisieren könnt.
Wichtig: Es ist nicht damit getan, dass sie dir sagt, mach bitte die Wäsche und bring den Müll runter. Denn dann hat sie immer noch die To Do Liste im Kopf, dass Wäsche und Müll erledigt werden müssen. Reduzieren lässt sich der Mental Load nur, wenn du Aufgaben so vollständig und selbstständig übernimmst, dass sie sich komplett auf dich verlässt und gar nicht mehr darüber nachdenken muss, ob die Wäsche gemacht werden muss.

Als zweites Gesprächsthema würde ich euch Entspannung und Abschalten empfehlen. Wie könnt ihr regelmäßig zusammen raus aus dem Hamsterrad, wie kannst du ihr dabei helfen, mal den Kopf frei zu kriegen? Ausgehen, Kurzurlaub, Massagen, Spaziergänge - Möglichkeiten gibt es viele! Wichtig: Erwarte bitte keinen Sex nach so einer Aktion. Es geht darum, dass sie regelmäßig abschalten kann, dann kommt der Sex mit etwas Glück von allein.
Vielleicht kann sie sich auch selbst etwas Gutes tun, um mit Stress besser klar zu kommen, z.B. Yoga, Meditation, autogenes Training, usw.

Redet mal nicht über Sex, sondern über den Inhalt ihres Kopfes.
 
K
Benutzer187255  (52) dauerhaft gesperrt
  • #28
Es ist nicht damit getan, dass sie dir sagt, mach bitte die Wäsche und bring den Müll runter.
Und das ist nur ein Bsp von vielen.

Wenn Du sie unterstützen möchtest, sodass sie den Kopf frei bekommt, dann muss sie gar nicht sagen, sondern es ist einfach schon von von DIR erledigt. Dazu muss man 100% verlässlich sein. Und mal ehrlich: Müll rausbringen ist quasi gar keine Unterstützung. Zeitaufwand 2min. Vielmehr hilft es mal das Wozi , Schlafzi,.... zu putzen, Einkaufen zu gehen, usw. Einfach Dinge die sei zeitlich entlasten und sie nicht vor sich herschieben muss.
Es gibt mE viele Dinge die Frauen machen, nur weil wir Männer zu faul und zu bequem sind ( ist jetzt nicht pers. gemeint). Nachher stört es uns aber, wenn sie ausgepowert ist und auf Sex keine Lust mehr hat. Aber den Arsch hoch bekommen und ihr was abnehmen, das geht auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
W
Benutzer199837  (60) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #29
Es ist nicht damit getan, dass sie dir sagt, mach bitte die Wäsche und bring den Müll runter.
Ähm ... nur, dass es da keine Missverständnisse gibt. Es geht sicher nicht um den Haushalt, den mache ich nämlich zu 80 Prozent selbst. So dass sie schon irgendwann sagte, dass SIE jetzt jedes zweite Mal den Müll übernehmen will, um sich mehr zu beteiligen. Die Wäsche WILL sie machen, putzen teilen wir uns und das Kochen übernehme ich meistens. Warum? Weil ich in der komfortablen Lage bin, mir meine Zeitselbst einteilen zu können.
Es sind ihr eigener Mental Load, ihr Home Office, ihr Job, ihre Außenkontakte, ihre eigenen Gedanken, die sie blockieren.

Urlaub wäre eine wirklich mal wieder gute Idee, der letzte ist Jahre her. Nur, wie macht man das geschmeidig, wenn man Hunde und Katzen hat? Kommt mir bitte nicht mit Tierpension (wer selbst Tiere hat, weiß vielleicht, was ich meine.) Früher hatten wir dafür eine Vertrauensperson, die während der Zeit in unserer Wohnung gewohnt hat, doch die ist leider nicht mehr.

Aber es ist schon richtig, wir müssen Zeit-Inseln finden. Noch mehr: Sie muss Wege aus der Blockade finden. Hilfe dafür gibt es bereits. Es dauert nur eben so verzweifelt lange.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #33
Manchmal sollte man sogar überlegen, ob man überall dabei sein und alles mitmachen muss. Beispiel Hunde und Katzen. Reicht nicht ein Tier? Hobbies, Kontakte,.... alles schön und gut. Aber es sollte so sein, dass es nicht in Stress ausartet. Manche machen sich den Stress selber und merken dabei gar nicht, dass die eigentlich wesentlichen Dinge so langsam aber sicher den Bach runtergehen.
also dass Haustiere das Sexleben einschlafen lassen halte ich für ein Gerücht :zwinker:
Und auch mit nur einem Haustier kann man nicht einfach auf und davon. Ich weiß wovon ich rede.

Hier ist es doch ganz einfach: Entweder man findet Wege oder nicht. Und man muss nicht in den Urlaub fahren oder fliegen, um quality time zu haben. das geht auch auf der Couch, auf dem Balkon, es gibt Thermalbäder, Saunen, Volksfeste, weiß der Kuckuck was noch alles.
Natürlich wird das umso schwerer, wenn das schon seit so vielen Jahren schläft. Aber daran sind weder Hunde noch Katzen schuld :zwinker:
 
G
Benutzer Gast
  • #36
Ich ertappe mich dabei, wie frustrierend das ist. Wie frustrierend es den Tag macht, wie nörgelich ich bin. Wie sich das Thema in meinem Kopf festsetzt.

ja. klingt alles sehr frustiert. hier für dich einer der beiden besten beiträge dieses forums zu diesem deinem (und hier immer wieder auftauchenden) problem:

Aus diesem Thread spricht etwas, was bei der Problemlage "Ein Partner will mehr Sex als der andere" für mich ein absolut typisches Problem ist: Der "Mehr-Sex-Partner" hat absolut keine Ahnung, was der "Weniger-Sex-Partner" eigentlich genau für ein Problem hat. WARUM will er/sie keinen/nicht mehr so viel Sex mit mir?

Und das liegt m.E. häufig daran, dass "weniger Sex wollen" keine aktive Tat ist, die man umsetzen muss (wie zB "mehr Sex wollen"), sondern einfach durch Verweigern und Nichtmachen einschleichen kann. D.h. der "Weiner-Sex-Partner" muss nichts machen, sich nie erklären, nie mit irgendwem reden (!!) - er/sie kann einfach keine Initiative mehr zum Sex zeigen, das Thema nach und nach einschlafen lassen, und ist damit in ihrer/seiner Komfortzone angekommen.

Der "Mehr-Sex-Partner" hingegen, der damit aus seiner/ihrer Komfortzone rausgeschmissen wurde, muss nun aktiv werden. Das ist schwierig, denn Sex ist für viele Leute ein Stückweit immernoch tabuisiert: da redet man nicht gerne drüber, da macht man nicht gerne Stress wegen, das soll halt klappen, so wie im Film. Der Mehr-Sex-Partner muss jetzt aber aktiv nach Sex fragen, wird vermutlich versuchen, sein/ihr Verhalten vielleicht mehr am Partner auszurichten (um diesen damit zu mehr Sex zu motivieren). Wird sich ärgern, frustriert werden, irgendwann die Beziehung in Frage stellen, wenn das eigene Handeln keinen Erfolg zeigt.

Mit anderen Worten: In dieser so typischen Konstellation liegt die ganze Verantwortung, der ganze Schmerz, die ganze Last mit der Situation beim "Mehr-Sex-Partner." Und so etwas einseitiges geht selten gut.

Daher ist mein persönliches Patentrezept für diesen Fall: Du musst dafür sorgen, dass dein Partner ein genuines Interesse daran entwickelt, diese Situation zu lösen. Dein Partner muss den Istzustand genau wie du als Problem empfinden, nicht als Lösung. Und das heißt häufig: Du musst den Leidensdruck erhöhen.

Das klingt erst mal sehr böse, und die meisten anständigen Menschen schrecken davor zurück, dem Partner das Leben abischtlich schlecht zu machen. Aber bedenke: Ein Weniger-Sex-Partner macht selber genau das! Zieht sich selber in eine Komfortzone zurück und nimmt dafür in Kauf, dass es dem Mehr-Sex-Partner schlecht geht.

Wenn du alles andere versucht hast, wenn deine Partnerin nicht freiwillig mitarbeitet an einer partnerschaftlichen Lösung, dann musst du jetzt deinerseits ihre Komfortzone kaputt machen. zB mit der knallharten Ansage: Lass uns das Thema gemeinsam anpacken, aber wenn sich das bis XX nicht ändert: Scheidung.

Was du damit NICHT erreichen willst, ist deine Partnerin zum Sex zu erpressen. Das wäre niederträchtig und dumm. Entsprechende Angebote ("Ja komm, dann rutsch hat drüber, wenn es so wichtig ist...") sind abzulehnen. WAS du erreichen willst, ist, dass sie sich nun auch in einer Situation befindet, in der einfach keinen Sex mehr zu haben ein Problem für sie darstellt. Ein Problem, das sie zu lösen motiviert ist, weil die Konsequenzen nicht angenehm sind. Und zwar: nachhaltig zu lösen.

Mit anderen Worten: Du willst deiner Partnerin nicht weh tun. Aber du willst Problemlösungsmotivation schaffen. Und das kann, wie jeder wichtige Prozess, schonmal ein wenig Schmerz am Anfang erfordern.

Aber wer weiß, was dabei herauskommen kann! Vielleicht stellt sich heraus, dass deine Partnerin gar nicht in einer Komfortzone ist, sondern ihrerseits unter dem Ganzen gelitten hat - aber immer noch nicht genug, als dass sie es mal mit Ehrlichkeit versucht hätte (denn Ehrlichkeit kann auch schmerzen). Vielleicht ekelt sie sich, vielleicht ist sie asexuell, vielleicht gibt es eine Geschichte aus ihrer Vergangenheit. Vielleicht hat sie auch keine Gefühle mehr für dich. Oder findet Sex mit über 30 auch einfach nicht mehr sooo notwendig.

Aber, wichtig, und damit wieder zurück zum Anfang: Du weißt nicht, was ihr Problem ist, weil sie es dir nicht sagt. Also musst du sie dazu bringen, dass sie es dir sagt - oder, wenn sie es selbst nicht genau weiß, daran arbeitet, die Antwort zu finden - und dann mit dir zusammen daran arbeteitet. Das geht nur, wenn du sie dazu bringst, das auch wirklich aus eigener Motivation heraus zu wollen. Dazu ist es notwendig, ihr die Fortsetzung des Istzustandes unerträglich zu machen (wenn du alles andere vorher versucht hast).

Übrigens: Dieser Ansatz ist NICHT der garantierte Weg zum langfristigen Erfolg. Kann ja rauskommen, dass sie auf Druck sofort ihrerseits mit der Trennung reagiert. Oder dass ihr eben keine Lösung findet, die für beide passt. Oder eine Lösung findet, die aber nicht einfach umzusetzen ist, und auf dem Weg dorthin geht die Beziehung dann doch vor die Hunde.

Aber eines garantiere ich dir: Wenn du zulässt, dass dieses Thema weiterhin nur dein Problem ist, geht entweder eure Beziehung oder gehst du vor die Hunde. Also hol deine Partnerin ins Lösungsboot!

jedenfalls
alles gute dir!
 
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Benutzer199837  (60) Ist noch neu hier
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  • #38
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Benutzer199837  (60) Ist noch neu hier
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  • #39
SAMSARA Danke für den Beitrag. Klingt fast, als sei many-- psychologisch ausgebildet
 
Pizzabäckerin
Benutzer191613  (41) Öfter im Forum
  • #40
Jetzt hängt euch nicht an dem Thema Haustiere auf. Ich denke, dass war nicht so gemeint, dass man die jetzt abschieben soll. Würde man ja über Kinder auch nicht sagen.
Das war meiner Meinung nach eher als Aufzählung der ganzen Aufgaben gemeint und als Input, dass man sich das vorher gut überlegen sollte.
 
Pizzabäckerin
Benutzer191613  (41) Öfter im Forum
  • #41
Wie ist es denn mit Hobbys oder Sport bei ihr? Macht sie da irgendwas bei dem sie abschalten kann?
Wenn das Abschalten grundsätzlich ein Problem ist, sollte man da ansetzen. Wäre ja auch sonst besser zwischendurch mal abzuschalten. Nicht nur beim Sex.
Urlaub ist an sich eine gute Idee. Aber wie wäre es mit einfacher unzusetzenden Dingen, wie Essen gehen, ins Kino, Museum, Theater, Wanderung, Thermenbesuch... Da braucht man eventuell niemanden für die Tiere.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #42
Jetzt hängt euch nicht an dem Thema Haustiere auf. Ich denke, dass war nicht so gemeint, dass man die jetzt abschieben soll. Würde man ja über Kinder auch nicht sagen.
Das war meiner Meinung nach eher als Aufzählung der ganzen Aufgaben gemeint und als Input, dass man sich das vorher gut überlegen sollte.
ja bitte gut überlegen!!
Wenn ich schon 100 Verpflichtungen hab, dann sollte ich mir natürlich nicht noch mehr zulegen.
Aber in diesem Fall hier geh ich nicht davon aus, dass der Sex seit Jahren zu kurz kommt, weil man 24/7 beschäftigt ist.
Sondern man ist froh über jede Beschäftigung, um keinen Sex haben zu müssen und um ihn auch nicht weiter vermissen zu können.


Aber wie wäre es mit einfacher unzusetzenden Dingen, wie Essen gehen, ins Kino, Museum, Theater, Wanderung, Thermenbesuch... Da braucht man eventuell niemanden für die Tiere.
war ja auch mein Vorschlag.
Und wenn man in der Hinsicht jahrelang nichts macht, dann braucht man sich auch nicht zu wundern, dass nicht mehr als Alltag da ist.
 
W
Benutzer199837  (60) Ist noch neu hier
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  • #45
B BösesMädchen Danke!
 
W
Benutzer199837  (60) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #46
Jetzt hängt euch nicht an dem Thema Haustiere auf. (....)
Das war meiner Meinung nach eher als Aufzählung der ganzen Aufgaben gemeint und als Input, dass man sich das vorher gut überlegen sollte.
Manche Dinge kann man sich nicht "gut überlegen". Der Hund gehörte einer früheren Partnerin, ich hab ihn genommen, weil sie ihn nach der Trennung ins Heim geben wollte. Die Katze hat meine jetzige Partnerin mitgebracht. Und dann ist uns noch ein ausgesetzter junger Kater zugelaufen :smile:
Und das mit den gemeinsamen Unternehmungen machen wir, wenn es sich einrichten lässt ... verknappt ihre Zeit allerdings zusätzlich. Egal ... Theater, Kino, fast täglich gemeinsamer Spaziergang.
Es ist halt ein langer Weg. Wie ich ganz zu Anfang geschrieben habe, ich erwarte hier keine Patentlösungen. Ich wollte mal der kleinen Verzweiflung etwas Raum geben.
 
Pizzabäckerin
Benutzer191613  (41) Öfter im Forum
  • #47
Manche Dinge kann man sich nicht "gut überlegen". Der Hund gehörte einer früheren Partnerin, ich hab ihn genommen, weil sie ihn nach der Trennung ins Heim geben wollte. Die Katze hat meine jetzige Partnerin mitgebracht. Und dann ist uns noch ein ausgesetzter junger Kater zugelaufen :smile:
Ja, Vieles im Leben muss man so nehmen wie es kommt. Dass das bei euch nicht zur Debatte steht die Tiere anzugeben, ist klar. Vielleicht findet sich ja trotzdem irgendwann eine Lösung. Eine Freundin hat zum Beispiel spezielle Hundefreunde, die selbst einen Hund haben. Dorthin geht der Hund bei Bedarf. Die Hunde verstehen sich super und die Leute wissen, wie sie mit dem Tier umgehen müssen.

Und das mit den gemeinsamen Unternehmungen machen wir, wenn es sich einrichten lässt ... verknappt ihre Zeit allerdings zusätzlich. Egal ... Theater, Kino, fast täglich gemeinsamer Spaziergang.
Ist natürlich blöd, wenn das den Druck noch erhöht anstatt dass das Ziel erreicht wird, dass sie mal den Kopf ausschaltet 🤔 dann ist das vielleicht auch nicht das Richtige und man muss nach was anderem suchen.

Es ist halt ein langer Weg. Wie ich ganz zu Anfang geschrieben habe, ich erwarte hier keine Patentlösungen. Ich wollte mal der kleinen Verzweiflung etwas Raum geben.
Ich verstehe dich total. Mir geht es auch so, dass ich hier meinen Gedanken einen Raum geben kann. Das hilft ja oft auch schon ein kleines Stück.
 
W
Benutzer199837  (60) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #48
Ich verstehe dich total. Mir geht es auch so, dass ich hier meinen Gedanken einen Raum geben kann.
Danke Dir ... ja, so ist das.
Wir probieren es jetzt weiterhin mit dem "privaten Sonntag". Tiere bekommen im WZ ihr Frühstück, dann geht's wieder ins Bett, Telefon AUS ... und die Zeit gehört uns. Dann wird gekuschelt - und ...
Natürlich ist es etwas komisch, wenn man im Hinterkopf hat, dass man sich "verabredet" hat um zu vögeln, das ist wie eine "Vereinbarung", die es ja eigentlich nicht sein soll.
Aber ehrlich, wenn es dann "geklappt" hat (oh, ich hasse diese ganzen technischen Formulierungen so!) - dann bin ich tatsächlich ein paar Tage viel glücklicher, irgendwie richtig verliebt.
 
BananaPlanter
Benutzer189054  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #49
Sun-Fun
Benutzer171320  Beiträge füllen Bücher
  • #50
also ich hab nicht alles gelesen, aber doch einiges.
Und ich kann nur sagen, "Zeit hat man nicht, Zeit nimmt man sich"
Es tönt wie wenn ihr 1001 Sachen habt, die wichtiger sind.
Ich hab auch Tiere und sogar ein Pferd und einen Job und und und
Finde dennoch Zeit für Sex, weil es mir wichtig ist.
 
Pizzabäckerin
Benutzer191613  (41) Öfter im Forum
  • #51
Danke Dir ... ja, so ist das.
Wir probieren es jetzt weiterhin mit dem "privaten Sonntag". Tiere bekommen im WZ ihr Frühstück, dann geht's wieder ins Bett, Telefon AUS ... und die Zeit gehört uns. Dann wird gekuschelt - und ...
Natürlich ist es etwas komisch, wenn man im Hinterkopf hat, dass man sich "verabredet" hat um zu vögeln, das ist wie eine "Vereinbarung", die es ja eigentlich nicht sein soll.
Aber wenn es grad eine gute Lösung ist, ist es doch okay. Man muss sich ja nicht am Maximum oder Perfekten ausrichten. Und es heißt ja nicht, dass es immer so sein muss.

Aber ehrlich, wenn es dann "geklappt" hat (oh, ich hasse diese ganzen technischen Formulierungen so!) - dann bin ich tatsächlich ein paar Tage viel glücklicher, irgendwie richtig verliebt.
Ich denke es ist erstmal wichtig in einen Engelskreis (Gegenteil vom Teufelskreis) zu kommen.
 
MountainJohnny51
Benutzer190394  (52) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #52
Gut, dass überhaupt etwas passiert. Weiter helfen würde, wenn die Botschaft "ich bin immer verfügbar" nun verschwindet und du mit ihr darüber redest, was sie so ganz allgemein mag. Ich meine nicht Sex, sondern Aktivitäten, kleine Geschenke, Unternehmungen. So entdeckst du gründlicher, ob deine Frau noch Liebe (= Begehren + den anderen glücklich machen wollen) für dich empfindet.
 
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