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Die Mutter meines Freundes hat Krebs und ich fühle mich hilflos

wortevollerliebe
Benutzer171344  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Mein Freund ist heute morgen zu seinen Eltern gefahren. Seine Mama war davor im Krankenhaus und wurde jetzt für einen Tag nach Hause geschickt. Eigentlich wollten wir etwas zusammen unternehmen, aber sein Vater wollte, dass er kommt. Ich hatte schon ein ungutes Gefühl bei der Sache. Zwei Stunden später fragt er mich, ob er mich anrufen kann. Ich hatte ein noch unguteres Gefühl.. er ruft nur an, wenn etwas wirklich wichtig ist. Er ruft also an und bringt kein Wort zusammen. Er stammelt, es sei doch schlimmer mit der Diagnose seiner Mutter und kein Diabetes wie vorher angenommen , sondern Bauchspeicheldrüsenkrebs. Dann ist er weinend zusammengebrochen. Ich habe auch geweint. Die genauere Diagonse, ob gutartig oder bösartig kriegen sie am Freitag.

Er ist ganz durch den Wind und wollte wieder nach Hause fahren. Seine Eltern meinen auch, er sollte zum Praktikum, das er bis Ende November hat, gehen. (Er studiert im letzten Mastersemester Chemie) Sie stehen aber alle unter Schock. Ich habe ihm gesagt, er soll sich bis zum Ende der Woche krankschreiben lassen und die Diagnose abwarten. Weil "ablenken" kann dann auch der beste chemische Versuch nicht. Es hat mir das Herz zerrissen, ihn so weinen zu hören. Ich liebe ihn so sehr. Das war so schlimm für mich. Seine Mama meinte, dass sie mich auch nochmal sehen will, weil sie mich lieb hat und dass ich für sie zur Familie gehöre. Da musste ich auch wieder weinen, aus Rührung und Trauer, weil ich sie sehr mag und schätze.

Wenn mein Freund heimfahren sollte, bleibe ich bei ihm . Trotzdem kann er in seinem Zustand nicht zum Praktikum gehen.

Ich fühle mich so machtlos, aber ich werde und muss jetzt an seiner Seite sein. Gerade jetzt. Jetzt kommt es vor allem drauf an. Ich bin immer da, aber jetzt ist es am wichtigsten. Was anderes kann ich nicht tun. Und wenn seine Mama das will, werde ich dabei sein, wenn sie stirbt. Wenn ich darf. Was auch immer sie von mir verlangt, werde ich tun. Das ist das mindeste, was ich tun kann. Ich liebe meinen Freund und seine Familie ist meine. Sozusagen.

Was kann ich noch tun?

Ich wäre für alle Anregungen mehr als dankbar!

Liebe, traurige Grüße

Sophie
 
Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #2
Das tut mir sehr Leid für Euch. Ich denke Du wirst das schon richtig machen. Sei für Deinen Freund da und hab ein offenes Ohr. Respektiert die Gefühle der Erkrankten und passt auf Eure eigenen Gefühle und Bedürfnisse in der Situation auf. Alles Gute.
 
K
Benutzer171339  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #3
hm da kannst du nur für ihn da sein, ihm freiräume geben aber bauchspeicheldrüse ist übel, ich glaube das ist sogar im größtenteil der fälle unheilbar, da wird es jetzt darauf ankommen die letzten monate mit seiner mutter so gut wie möglich zu genießen
 
wortevollerliebe
Benutzer171344  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Ich durchforste gerade das Internet, aber ja. Bauchspeicheldrüsenkrebs ist der aggressivste aller Krebse und unheilbar. Lebenserwartung 4-6 Monate. Deshalb will mein Freund im schlimmsten Fall auch von Oktober-Februar (solang geht ein Semester) aussetzen. Ich werde so gut es geht neben der Uni für ihn da sein.
[doublepost=1538582909,1538582852][/doublepost]Ich bete, dass es ein gutartiger Tumor ist, der per OP rausschneiden geht. Bitte drückt auch die Daumen mit. Ich hoffe das Beste in dieser blöden Situation.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #5
ich fürchte, mehr als "für ihn da sein" - ggf. auch schweigend - kannst du nicht tun.
persönlich würde ich jede form von "ablenkung" davon abhängig machen, was für ein typ mensch er ist. es gibt menschen, denen hilft sowas, und anderen führt es nur die differenz vor augen und tut noch mehr weh.
Bitte drückt auch die Daumen mit.
ich drück euch die daumen.
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #6
Das ist echt hart.

Kannst du ein paar Tage Uni sausen lassen und zu ihm und der Mutter, falls dein Semester schon läuft? Dann hätte er zumindest jemanden, der ihn auffangen kann und “nicht ganz so direkt“ betroffen ist, wie er und sein Vater.

Ich würde ihm dringend empfehlen, sich zumindest diese Woche krankschreiben zu lassen, und keine Scheu zu haben, die Krankschreibung zu verlängern, wenn er dann noch nicht so weit ist. Es ist eine extreme mentale Belastung, wenn ein so konkreter Krebsverdacht bei Angehörigen im Raum steht, das merke ich zur Zeit selbst, und sicher noch extremer, wenn es eine Krebsart ist, die so schlimme Prognosen hat... :frown:
Lebenserwartung 4-6 Monate. Deshalb will mein Freund im schlimmsten Fall auch von Oktober-Februar (solang geht ein Semester) aussetzen.
Ich würde ihm das sehr, sehr nahelegen, damit er die Zeit mit ihr weitmöglichst genießen kann und sich später keine Vorwürfe machen muss, nicht oft genug zu ihr gefahren zu sein usw.
Falls es wirklich Bauchspeicheldrüsenkrebs ist.

Ich drücke euch die Daumen, dass es nicht das ist.

Edit: scheut euch nicht, euren Hausarzt nach Beruhigungs- oder Schlafmitteln für vorm Schlafengehen zu fragen, wenn ihr kaum runterkommt. Dann ist zumindest etwas mehr schlag möglich, was einem selbst und im Endeffekt dem Angehörigen zu Gute kommt, weil man etwas stabiler ist, als mit Schlafmangel.
[doublepost=1538586949,1538586120][/doublepost]
Ich durchforste gerade das Internet
Tu dir selbst den Gefallen, und lass es. Oder setz dir ein zeitliches Limit. Und mach irgendwas zwischendurch, dass null mit Krebs, ihm und seiner Mutter zu tun hat. Gib den Rat auch an deinen Freund weiter.
Sonst platzt einem irgendwann der Schädel, und man kommt nicht mal übergangsweise davon ab.

Ich google nur noch, wenn ich zu einem bestimmten Teilaspekt eine Frage habe oder Infos möchte (das “Große Ganze“ ist schon verinnerlicht).
Und hab mir abends ein Limit gesetzt, nachdem ich mich nach Möglichkeit nicht mehr aktiv mit allem auseinander setze und auch nicht mehr mit Freunden und meiner Familie drüber rede. Letzteres wird natürlich aufgehoben, wenn es mir scheiße geht und ich reden muss.
Ich hebe das Limit nur auf, wenn ich merke, dass es mir gerade besser täte, mich aktiv (Infos holen, auskotzen, jemanden schriftlich zutexten, am Telefon meine engsten Vertrauten vollheulen bis es wieder geht ...).
Nach dem “Aktivieren“ des Limits lenke ich mich zb mit einer Serie oder Doku ab.

Vielleicht tut es euch auch gut.
 
wortevollerliebe
Benutzer171344  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Dankeschön. Gerade habe ich noch Semesterferien, aber wie er Praktikum. Geht aber zum Glück nur noch diese Woche (und auch nur von 9-14 Uhr). Danach werde ich auf jeden Fall bei ihm und seiner Familie sein, keine Frage. Am 15. 10 geht das Semester wieder los, ich werde versuchen so gut es geht für meinen Freund dazusein.

Habe ihm vorhin eine Nachricht geschrieben, dass er sich lieber krankschreiben lassen sollte und bei seinen Eltern bleiben sollte. Er hat sie nur gelesen, aber ich hoffe, er hat es gemacht. Wenn er das will, würde ich ihn auch ablenken durch Theaterbesuche etc. So habe ich ihm erstmal angeboten, dass ich zum Telefonieren (ist zurzeit die einzige Möglichkeit, da seine Eltern 1 1/2 Stunden wegwohnen) immer bereit stehe.

Googlen tue ich nicht mehr, mein Vater ist Arzt und meinte, dass eine geringe Chance besteht, dass der Tumor gutartig ist. Er meint, mein Freund sollte aber sich in Ruhe die genaue Diagnose erklären lassen. Im Zweifelsfall sollte er bei Fragen zu ihm kommen. Auch sollte er lieber seine Mama in unsere Großstadt überweisen lassen, wenn es hart auf hart kommt. So ist die Mutter für meinen Freund schneller erreichbar, außerdem gibt es eine speziell darauf ausgerichtete Klinik hier in der Stadt mit Ärzten, für die das Prozedere Alltag ist.
Helfen würde meine Familie seiner Familie bei Fragen etc auf jeden Fall, obwohl seine Eltern meine nicht kennen.

Jetzt bleibt nur die genaue Diagnose abzuwarten.
Ich hoffe auf Gutes.
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #8
Ich drücke euch fest die Daumen.
Meine Mutter hat BSD-Krebs. Sie hat mit der Diagnose über 2 Jahre durchgehalten. Ihre Devise "Ich will sehen wie mein kleines Kind das Abi in der Tasche hat". Ganz kurz nach meiner Abifeier ist sie verstorben.
Ich bereue heute, nicht mehr qualitative Zeit mit ihr verbracht zu haben.

Krebs ist ein Arschloch - meiner Meinung nach das grösste von allen.

Mir hat es sehr geholfen dass Menschen um mich rum waren (mein Ex und ein guter Freund), bei denen ich heulen konnte ohne mich erklären zu müssen. Sie haben mir zugehört aber wussten, dass da keine verbale Reaktion kommen muss.

Was für ein Typ Mensch dein Partner ist und was er braucht, weiss ich natürlich nicht.
Aber: vergiss auch deine Emotionen und Bedürfnisse nicht. Monatelang eine Stütze zu sein ist nicht einfach.
 
2Mum
Benutzer169697  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #9
Das tut mir sehr leid für euch.

Mein Schwiegervater ist an Lungenkrebs verstorben und ich kann ziemlich gut verstehen wie du dich fühlst.

Viel tun kannst du leider nicht, außer für ihn da zu sein. Höre auf dein Bauchgefühl das wird dir ganz gut sagen was richtig oder falsch ist. Zumindest war das bei mir so.

Einen Tipp will ich dir noch geben. So schwer wie die Zeit ist und auch noch sein wird, vergesst nicht euch oder auch mal dir alleine eine Auszeit zu nehmen. Ich hab das damals nicht gemacht und habe Jahre danach die Quittung dafür erhalten. Auch wenn es jetzt egoistisch klingt, ihr braucht auch mal eine Pause um Kraft zu schöpfen.

Wünsche euch alles erdenklich Gute!
 
M
Benutzer171354  (41) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #10
Kann ich ungefähr nachempfinden, meine Mutter hatte Lungenkrebs und meine Oma Darmkrebs....
Ich kann dir allerdings nicht sagen was ich von meiner damaligen Freundin erwartet habe bzw hätte, es war bei uns nur so dass es einfach gepasst hat.
Sie war da wenn ich darüber reden wollte, sagte nichts wenn ich nicht darüber reden wollte, unternahm etwas mit mir wenn ich raus wollte und fuhr mit mir meine Mutter besuchen wenn ich Sie sehen wollte.
Tu was du für richtig und wichtig hältst ohne dich aufzudrängen, zeig deinem Freund dass er sich auf dich Verlassen kann, sei es dass du an seiner Seite bist oder aber auch dass du 3 Wochen alleine zuhause alles regelst während er bei seiner Mutter ist
 
wortevollerliebe
Benutzer171344  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Hallo meine Lieben!

Danke für eure lieben Ratschläge. ich habe sie mir alle durchgelesen, während ich bei ihm und seiner Familie war.

Am Donnerstag waren wir noch bei seiner Mama im Krankenhaus, haben aber immer noch kein Ergebnis, das kommt erst morgen. Sie musste am Donnerstag viele Tests über sich ergehen lassen. Die Oberärztin steckte uns, dass es "wahrscheinlich Krebs ist" Ein einziger Tumor, der den Gallengang und Ausgang (?) abgequetscht und sozusagen verstopft. Operabel sei er noch. Nach der Entnahme müsste gesehen werden, ob bös oder gutartig. Freitag wurde noch der Brustbereich und das Herz angesehen, CT und MRT gemacht. Nach Angaben seiner Mama hat man nichts gesehen, was SEHR GUT wäre, wenn das stimmt. Mittwoch setzen sich die Ärzte zusammen, um zu sehen, was als nächstes zu tun ist. Mittwoch kriegt mein Papa den Befund, liest ihn sich bis Freitag durch und läd dann meinen Freund und seine Eltern zum Gespräch in die Praxis ein.

Die letzten zwei Tage waren dafür gedacht, der Mutter nochmal eine gute Zeit zu verschaffen. In meinem Wahn / Panik dachte ich, das wäre jetzt dauerzustand, dass ich oft mitmüsste. Versteht mich nicht falsch, ich helfe gerne und bin immer da, wenn gewünscht. Aber ich und mein Freund brauchen auch unser eigenes Leben und dürfen uns als Paar nicht aus den Augen verlieren. Ich habe ihm klargemacht, dass sie sich als Familie auch mal in Ruhe aussprechen müssen, nach Montag, wenn alles da ist. Und zur Familie gehöre ich eigentlich nicht, versteht ihr? Ich bin nur eine Aussenstehende, die mit dabei sein "darf", wofür ich auch dankbar bin, Trotzdem dürfen sie sich als Familie nicht aus den Augen verlieren. Ich habe das gestern meinem Freund kurz klargemacht...es kam raus, dass das nur ein Missverständnis war und er mich nur für die 2 Tage dabei haben wollte, da "meine Eltern dich sehr mögen und schon als Schwiegertochter und als Teil der Familie ansehen. Sie sind immer so froh, wenn du da bist und wenn sie sehen, dass ich Halt habe, der zu mir hält und bei dem ich glücklich bin. Dass ich bei dir in guten Händen bin. Mensch, ich will doch lange bei dir bleiben!" Das hat mich sehr gerührt.

Gestern waren wir noch alle zusammen essen, haben gelacht und geredet, danach noch 2 Stunden Phase 10 gespielt, weil seine Mama das so gerne mag. Am Freitag waren wir auf einem Spaziergang, haben eine Straußenfarm besucht und die Eltern bekocht. Das war schön.

Ich hoffe so, so sehr, dass es gut wird. Aber tief im Inneren weiß ich, dass das eine sehr, sehr schwere Zeit werden wird. Verdammt. Wir beide, er und ich, werden viel dazulernen, er wird schnell erwachsen werden dadurch und es wird hart. Wir schaffen das.

Außerdem versuche ich ihn abzulenken, so gut es geht. Mit Tierdokus (er liebt Dinosaurier und Katzen), mit Spaziergängen, mit Theater. Körperliche Nähe lässt er nicht zu, was ich verstehen kann. Absolut. Heute lese ich in einem Cafe Gedichte von mir vor, da ist er auch dabei.

Drückt uns die Daumen, denn wir würden beide gerne mit einem Jubeln verkünden, dass alles gutartig ist. (Ich denke, wenn sie nach Hause durfte, kann es noch nicht so akut sein, aber wer weiß....) Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Danke!

Sophie
 
2Mum
Benutzer169697  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #12
Liebe Sophie, drücke dir bzw euch ganz ganz fest die Daumen
 
wortevollerliebe
Benutzer171344  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
Danke für eure Anteilnahme! Gerade unterzieht sich seine Mama vielen Untersuchungen, nach seinem Praktikum holt mich mein Freund ab. Dann kriegt er das Ergebnis per Telefon gesagt. Ich hoffe immer noch, dass wir da heute strahlend rausgehen können. Wirklich! Am meisten hoffe ich es für ihn!
 
wortevollerliebe
Benutzer171344  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #14
Hallo ihr Lieben!

Nach einer Woche melde ich mich kurz zurück: Mein Freund hatte letzte Woche Donnerstag ein Gespräch mit meinem Vater. Der sieht die Sache positiv, da der Tumor noch klein ist und operabel. Die Chemo wird die Mutter meines Freundes gut überstehen, da sie körperlich fit und gesund ist. Man hat sich sofort mit dem Leiter der Onkologie in Verbindung gesetzt und ich hoffe, dass sie spätestens in 2 Wochen operiert wird.

Meinem Freund geht es besser, da er auch der meinung ist, dass seine Mama die OP überstehen wird und das ganze überleben kann! Ich bin zuversichtlich, dass das wird!

Liebe Grüße und eine schöne Woche!

Sophie
 
2Mum
Benutzer169697  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #15
Das ist schön zu hören, drück euch weiterhin die Daumen
 
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wortevollerliebe
Benutzer171344  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #24
Hallo ihr Lieben,

ich hoffe, es geht euch soweit gut. Heute hat die Chemotherapie meiner Schwiegermama begonnen. Mein Freund und ich haben sie heute besucht, werden wir öfter, jetzt, da sie in unsere Stadt versetzt worden ist. Ich hoffe, die Therapie schlägt an und hat nicht sonderlich große Nebenwirkungen. Wir werden sehen.

Ganz liebe Grüße!
 
E
Benutzer171589  (39) Meistens hier zu finden
  • #25
Hallo Sophie
Die Situation, in der dein Freund ist kenne ich leider nur zu gut. Details schreibe ich dir gerne per PN öffentlich nur so viel: Wenn meine (damalige) Freundin einfach weiterhin für mich da gewesen wäre, anstatt mir bei jeder Gelegenheit subtile Vorwürfe zu machen, dann wäre sie mir schon eine echte Hilfe gewesen. Insofern, wenn du einfach nur eine Schulter zum anlehnen und ausheulen bist und ansonsten auf dein Bauchgefühl hörst, dann machst du schon alles richtig.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #26
Hut ab vor einer jungen Frau, die ihren Freund und dessen Familie so liebevoll unterstützt! Ich wünsche euch alles Gute!
 
wortevollerliebe
Benutzer171344  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #27
Hallo ihr Lieben!

Meiner Schwiegermama geht es soweit gut, abgesehen von der tatsache, dass ihr die Übelkeit weiterhin ein bisschen zu schaffen macht. Nächste Woche geht die Chemo weiter, wenn ich es schaffe, werde ich sie mal besuchen.

Habt eine schöne Woche und danke für eure lieben, kraftspendenen Worte!

Sophie
 
C
Benutzer171695  (29) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #28
Ich hatte ein ähnliches Schicksal mit meiner Mutter, zwar nicht ganz so aggressiv, aber trotzdem hat es uns sehr getroffen. Meine Freundin war damals voll für mich da und das hat die ganze Situation wenigstens etwas leichter gemacht. Also steht fest hinter ihm, er kann das sicher gebrauchen!
 
wortevollerliebe
Benutzer171344  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #29
Ich hatte ein ähnliches Schicksal mit meiner Mutter, zwar nicht ganz so aggressiv, aber trotzdem hat es uns sehr getroffen. Meine Freundin war damals voll für mich da und das hat die ganze Situation wenigstens etwas leichter gemacht. Also steht fest hinter ihm, er kann das sicher gebrauchen!

Ich werde auf jeden Fall für ihn da sein. Das habe ich mir selbst, aber auch ihm geschworen! Wir müssen jetzt einfach weiter zusammenhalten!

Meine Schwiegermama kriegt diesen Donnerstag das erste Mal ambulant ihre Chemo, ich hoffe, dass sie weiterhin gut anschlägt. Ihr geht es soweit zum Glück recht gut.
 
C
Benutzer171695  (29) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #30
Mich hat das mit meiner derzeitigen Freundin sehr zusammengeschweißt, da sie ein ähnliches Schicksal mit ihrem Vater hatte. Wir kommen einfach nicht darum herum mit dem Thema Tod auch bei unseren nächsten konfrontiert zu werden. Es gehört einfach mal dazu auch wenn man es nicht gerne haben will. Früher oder später trifft es sowieso uns alle, niemand bleibt verschont. Umso wichtiger finde ich es im Leben, dass man die Zeit mit den Menschen verbringt, die man liebt. Ich wünsche euch alles Gute!
 
wortevollerliebe
Benutzer171344  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #31
Meine Lieben!

Die mittlerweile zweite Chemo meiner Schwiegermama ist durch. Sie fühlt sich gut, ist aber sehr müde und schläft viel. Es geht ihr gut. Das ist die Hauptsache. Ich bin froh, dass ich ein bisschen helfen kann und sie so gut es geht ablenken kann. Heute haben wir Weihnachtsplätzchen gebacken und das Haus weihnachtlich dekoriert.

Ich hoffe, es geht euch gut.

Ganz liebe Grüße!

Sophie
 
wortevollerliebe
Benutzer171344  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #32
Meine Lieben!

Nach einer langen Zeit melde ich mich mal wieder!
Der Mutter meines Freundes geht es gut, die mittlerweile dritte Chemo hat sie gut vertragen, obwohl die Dosis etwas heruntergefahren wurde. Sie kämpft.
Mein Freund kann mit der Sache (noch) einigermaßen gut umgehen, wenn er sich mal überfordert fühlt, bin ich ja immer zum Reden da. Generell versuchen wir auch viel Zeit als Paar einzuplanen. Nach Weihnachten werde ich seine Eltern mal wieder besuchen, so versuche ich ihr mit ein paar Nachrichten pro Woche Mut zuzusprechen. Manchmal fühle ich mich schlecht, da ich nicht mehr tun kann, aber hey, wenn es ihr schon hilft, mit mir ab und an zu kommunizieren bin ich froh.

Ich wünsche euch allen noch eine schöne Vorweihnachtszeit! :smile:
 
wortevollerliebe
Benutzer171344  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #33
Hallo ihr Lieben!
Ich hoffe, ihr hattet eine gute Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr.

Meine Schwiegermutter hat die inzwischen vierte Chemo bekommen, allerdings wurde die Chemo abermals auf 75% gedrosselt. Diesen Monat wird außerdem geschaut, ob und wie die Chemo gewirkt hat, ob dann sofort operiert wird oder nicht. Ich habe die Eltern meines Freundes letzte Woche besucht und auch mit seiner Mama ein längeres Gespräch gehabt. Sie hofft immer noch, dass alles nur ein schlechter Traum war und vorbeigeht. Im Juli sind wir zu einer Hochzeit eingeladen, sie sagte: "Wenn alles vorbei ist, kaufe ich mir dafür ein schönes Kleid." Doch als wir ein Gespräch unter vier Augen hatten, meinte sie: "Ich wünsche mir, dass er noch mit dir tanzen lernt, damit ich wenigstens auf seiner Masterfeier mit ihm tanzen kann. Seine Promotion werde ich wohl nicht mehr miterleben." Das hat mich wieder sehr traurig gemacht...die ständige Angst um sein eigenes Leben muss schlimm sein...aber was will man denn sonst anderes tun außer Hoffen? Ich hoffe ja auch für sie, dass alles gut geht...aber ich muss es auch realistisch sehen, gerade als Arzttochter, die viel von ihrem Vater mitbekommt/bekommen hat.

Mein Freund verdrängt größtenteils oder stürzt sich in Arbeit. Wenn Freunde nach seiner Mama fragen, sagt er entweder "Ich will nicht drüber reden" oder "Es geht ihr den Umständen entsprechend gut." Wenn ich meine Ängste über eine Klausur ausdrücke, meint er "Ja, aber meine Mama kriegt gesagt, was mit dem Krebs ist. Davor habe ich Angst..."
Oder wenn ich meine Angst über einen Vortrag ausdrücke: "Ich habe Angst, dass meine Mama an Krebs stirbt." Ich denke, er muss lernen, dass ich auch Angst haben darf unabhängig dieser Situation und man nicht die eine Angst der anderen aufwiegen sollte...in dieser Hinsicht ist er noch sehr egoistisch, schließlich geht es primär nicht um seine Gefühle, sondern die seiner Mama. Die steht nunmal jetzt im Zentrum, aber ihm das verständlich zu machen ist sehr schwer.

ich weiß selbst, dass er große Angst hat, er verdrängt sie nur. Gelegentlich ruft er mitten in der Nacht an, weinend, weil er realisiert, dass die Zeit mit seiner Mama eventuell nur noch begrenzt sein wird. Ich versuche ihn dann so gut es geht zu trösten. Ich kann ihm nicht versprechen, dass alles gut wird, dann würde ich ihm nur dreist ins Gesicht lügen. "Es wird schwer, dieses Jahr, auch für uns.", sagte er mir mit großen Hundeaugen neulich beim Essen. Natürlich wird es schwer, aber wann ist das Leben denn schon nur einfach?

Ich hoffe, es geht euch gut :smile:
 
wortevollerliebe
Benutzer171344  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #34
Hallo meine Lieben!

Nächste Woche ist es soweit. Die Mama meines Freundes muss sich wieder MRT und CT unterwerfen, nur um zu schauen, ob die Therapie etwas gebracht hat. Sie hat große Angst und redet deshalb öfter mit mir. Ich habe einen Kloß im Hals, hoffe aber natürlich sehr, dass es positiv angeschlagen hat und operabel ist bzw gut zurückgegangen ist.

Außerdem plant sie ein Erinnerungsbuch, heimlich, für meinen Freund. Mit Bildern und Karten, aufmunternden Sprüchen. Als sie mir Fotos davon schickte, war ich den Tränen nahe, da ich wieder realisiert habe, wie ernst die Lage ist. Und dass sie das auch gut weiß, aber verdrängt. Man spürt, wie sehr sie meinen Freund liebt, richtig rührend.

Mein Freund hat verständlicherweise Angst vor nächstem Donnerstag, an dem verkündet wird, was los ist. Ich versuche ihm so viel Kraft zu spenden, wie es nur geht (geht immer schlechter, da ich für Klausuren lernen muss und Hausarbeiten schreiben). Das geht mal mehr, mal weniger, aber es geht. Immer.

Bis dann

Sophie
 
wortevollerliebe
Benutzer171344  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #35
Hey!

Die Mama meines Freundes hat heute die genauere Diagnose bekommen:

Der Krebs ist 30% zurückgegangen und jetzt soll mit Strahlentherapie er noch ein bisschen weiter zurückgedrängt werden. Danach kann er operiert werden.

Das klingt alles gut, ist es aber in meinen Augen trotz allem nicht SO gut....der Tumor ist bösartig und es ist unwahrscheinlich, dass er in einem Stück rausgemacht werden kann. Weshalb er ja eigentlich dann wieder gleich munter weiterwachsen kann. Das ist das frustrierende...dass mein Papa mir das so erklären musste und ich hab das realisiert/akzeptiert habe und mein Freund und seine Familie im Glauben gelassen werden "weg ist für immer weg".

Sehr frustrierend und macht mich sehr traurig.....ich kann nicht der Arsch sein, der ihnen die Hoffnung nimmt, das will ich auch gar nicht. Ich will, dass sie die Zeit, die sie noch begrenzt hat mit meinem Freund nutzt. Das ist das Wichtigste.

Was meint ihr?

Traurige, nachdenkliche Grüße

Sophie
 
E
Benutzer171589  (39) Meistens hier zu finden
  • #36
Ich würde versuchen möglichst wenig über das "was könnte passieren" zu spekulieren. Es kann sein, dass sie es irgendwie packt. Es kann sein, dass sie es nicht überlebt. Beides sind realistische Szenarien, viel weiter bringt dich das Grübeln nicht. Klar hast du Angst, aber damit nimmst du niemandem die Hoffnung. Denn die stirbt bekanntlich zuletzt.

Soweit ich weiß, kann es bei Krebs immer Rückschläge geben. Mal durch den Krebs selbst, mal induziert durch Chemo und Strahlung.

Insofern hilft nur weiterkämpfen. 30% hat sie bereits geschafft und mit der OP könnte ein weiterer Meilenstein geschafft werden.

Viel Glück!
 
soft murmur
Benutzer150539  (34) Sehr bekannt hier
  • #37
Sehr frustrierend und macht mich sehr traurig.....ich kann nicht der Arsch sein, der ihnen die Hoffnung nimmt, das will ich auch gar nicht. Ich will, dass sie die Zeit, die sie noch begrenzt hat mit meinem Freund nutzt. Das ist das Wichtigste.

Was meint ihr?
Das werden die Ärzte der Familie deiner Schwiegermama und deines Freundes zum richtigen Zeitpunkt erklären, falls dem so sein sollte.

Vielleicht hat dein Papa das ganze jetzt auch etwas überspitz formuliert. Leider kann es vorkommen, dass nicht der gesamte Krebs erwischt wird. Dann gibt es verschiedene Möglichkeiten (weiter Chemo oder Bestrahlung, zuwarten usw.). Es kann aber auch sein, dass alles entfernt werden kann. Und dann hättest du dir jetzt umsonst Sorgen gemacht.

Du musst jetzt stark sein für deinen Freund und seine Familie - die OP wird für die Mama kein Spaziergang werden und die Zeit danach nicht einfach (ggf. auch mit Intensivstation usw).

Ich wünsch dir viel Kraft!
 
wortevollerliebe
Benutzer171344  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #38
Danke! Ich werde einfach weitersehen müssen, wie es sich so entwickelt ^^
 
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