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Der Traumjob - eine Lüge?

T
Benutzer65676  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Ich stehe mal wieder vor einer Entscheidung meine berufliche Zukunft betreffend und ich stehe (wie schon vor dem Beginn meiner Ausbildung, die ich gerade abschließe) vor der Erkenntnis, dass es so etwas wie den Traumjob (also eine vernünftige Verteilung zwischen Einkommen, Arbeitsbelastung und Freude an der Arbeit) einfach nicht gib -jedenfalls nicht für mich.
Ich habe 2007 Abitur gemacht, Leistungskurse waren geisteswissenschaftliche Fächer, gleich Zivildienst abgeleistet und war ein halbes Jahr im Ausland - dann wusste ich nicht was ich machen soll. Ich habe seit dem Abitur das immer gleiche Problem: Was ich mag, bezahlt keiner; was ich kann, ist nicht gefragt; und was bezahlt wird, kann und mag ich nicht...xD

Ich habe jetzt eine betriebliche Ausbildung im Gesundheitswesen gemacht, Jobaussichten sind exzellent, gibt ja praktisch keine freiwillig arbeitslosen Pflegekräfte in Deutschland momentan. ABER: Die Arbeitsbedingungen sind mehr oder weniger katastrophal und die Bezahlung ist lächerlich. Mindestens 38,5-Stunden-Woche, Wechselschicht und Feiertagsarbeit, dazu eine riesige physische wie psychische Belastung sowie große Verantwortung und dafür geht man an vielen Häusern mit weniger oder gerade mal 2.000€ brutto heim. In der Zeitung laß ich vor kurzem, das Durchschnittseinkommen einer bayerischen Krankenschwester läge bei 2.500€ netto. Das gilt vielleicht für 60-jährige mit Arbeitsverträgen von noch vor 10 Jahren, heute kann man in der Regel von so einer Zahl nur träumen.

Also möchte ich studieren - über die Bachelorstudiengänge hört man zwar auch meist nur, dass sie vollgestopft mit nutzlosem Wissen und total verschult sind, aber was will man machen wenn man als betrieblich Ausgebildeter kaum mehr was verdient.
Die Pflegestudiengänge haben in Deutschland noch keinen besonders guten Stand und besonders interessiert bin ich auch nicht daran, also habe ich mir mal wieder überlegt, meinen lang gehegten Traum anzupacken: Ein Anglistikstudium. Nur merke ich, je mehr es auf den September und die Einschreibungszeit zugeht schon wieder mehr und mehr, dass ich wirklich gar keine Ahnung habe, was ich mit einem Anglistikstudium anfangen sollte.
Lehrer möchte ich nicht werden (zumal die Jobaussichten da nicht viel besser sind), was bleibt da noch? Von den vielen, vielen Bachelor-Abschlüssen, die eine Geisteswissenschaft mit einem "praxistauglicheren" Fach kombinieren, halte ich nicht sehr viel - das ist wohl nichts halbes und nichts ganzes. Zumal das Kombifach meist BWL ist und BWL ist eines der Fächer, das ich NIEMALS studieren würde.
Ich habe durchaus einige Freunde und ehemalige Schulkollegen, die ein geisteswissenschaftliches Studium machen, aber die sind eben noch dabei, was die mal arbeiten werden, können sie mir auch nicht sagen - ich bin auf jeden Fall niemand, der unglaublich viel Lust darauf hat, sich mal permanent mit befristeten Arbeitsverträgen an der Armutsgrenze irgendwie über Wasser zu halten.

Dann hatte ich mich auch mal für medizinisches Informationsmanagement beworben - und wurde zu meiner Überraschung sogar zugelassen. Ebenfalls tolle Jobaussichten, ordentlicher Verdienst, baut sogar etwas auf meiner Ausbildung auf. Nur leider interessieren mich die Themen nichtmal annähernd so sehr wie meine geliebte Anglistik, zudem habe ich gerade was die Informatik angeht, relativ starke Bedenken ob ich nach 5 Jahren, in denen ich in keiner wirklich anspruchsvollen Schule mehr war, das überhaupt schaffen kann. Bis Mitte August müsste ich mich bei denen eingeschrieben haben und ich fühle mich (mal wieder) absolut nicht in der Lage, eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Würde ich mich rein nach meinem momentanen Bauchgefühl entscheiden, wäre es Anglistik, aber wie vernünftig ist diese Entscheidung mein späteres Berufsleben betreffend, wo ich dieses Jahr immerhin schon 25 werde... Da ist nicht mehr viel Platz für Fehltritte im Lebenslauf, wenigstens habe ich jetzt einen Beruf als Sicherheitspolster, der mir so schnell nicht weglaufen wird.
Klar, die meisten Berater zu dem Thema beharren auf der Meinung, das zu tun was man wirklich gerne macht, zumal sich der Arbeitsmarkt ständig verändert.
Aber ist das nicht letztlich eine Lüge, die in bestimmten Fällen schlichtweg zu keiner vernünftigen Qualifikation für den Arbeitsmarkt führen wird. Das Gefühl habe ich leider bei mir...

Ich als junger Mensch, der nie so etwas wie einen unbedingten Traumjob hatte, den er schon immer machen wollte, fühle mich jedenfalls ziemlich verwirrt, eigentlich bekommt man aus jeder Ecke nur Hiobsbotschaften zu hören:
Eines der "großen" Studienfächer wie Anglistik, Jura, BWL ist zu überlaufen und allgemein, spezialisierte Bachelor sind wieder zu eingeschränkt um sich breit auf dem Arbeitsmarkt bewerben zu können. Berufliche Ausbildungen sind nicht zukunftssicher genug, die Industrie erzählt vom Fachkräftemangel, auf der anderen Seite finden viele Ingenieure nur Jobs zu lächerlichen Konditionen. Im Pflegebereich herrscht ein bereits jetzt vorhander Notstand, die Jobbedingungen sind aber seit Jahren mies und werden eher schlechter statt besser. Überall steigt die Belastung, Burnout und andere psychische Belastungen sind auf dem Vormarsch, die Nettolöhne sind hier seit Jahren nicht gestiegen oder sinken aufgrund der Inflation sogar.
Manchmal würde man am liebsten einfach komplett aussteigen...

Viel Text, vielleicht hat ja jemand die Muse es sich durchzulesen und was "qualifiziertes" dazu zu sagen :zwinker:
 
S
Benutzer Gast
  • #2
Willkommen in der Realität fern von Schule oder Studium. Das Leben ist ungerecht, mach das beste draus
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #3
38,5-stunden-woche? is doch geil - ich hab ne 45-stunden-woche, und ganz ehrlich, abgesehen von dem dank öv beschissenen hin- und rückweg is das doch echt kein problem.
belastung und verantwortung? das hast du in nahezu jedem job, nur unterschiedlicher weise. wenn ich weiss in ner woche is release von der software - da kannste aber glauben dass ich überstunden schieb, zu hause arbeite und gestresst bin bis zum geht nicht mehr.
2000 brutto? für nen anfänger doch voll ok. mehr erfahrung und leistung = mehr kohle.

also was zur hölle ist dein problem - ausser deinem tuffigrosa weltbild? was du nicht kannst kannst du lernen, wenn du zu dumm bist hast du eben pech. wenn dir spaß wichtiger is als kohle nimmste den einen job, wenn dir kohle wichtiger is den anderen. ganz simple entscheidungen die du selber treffen musst - ich versteh bloß dein rumgejammer nicht.
 
oOmuffinOo
Benutzer113048  Sehr bekannt hier
  • #4
Wir können dir deine Entscheidung natürlich nicht abnehmen :zwinker:
Aber an deiner Stelle würde ich genau das machen, was die meisten sagen...nämlich deiner Leidenschaft nachzugehen.

Ich habe immer gewusst, ich will was mit Büchern machen und studieren. Das implizierte immer, dass ich wohl etwas Geisteswissenschaftliches studieren würde. BWL habe ich auch immer kategorisch ausgeschlossen.

Nun studiere ich was mit Büchern (Buchwissenschaft) und...Ökonomie (also auch BWL, VWL und der ganze Kram)...Mit Buchwissenschaft gehe ich meiner Leidenschaft nach, mit Ökonomie habe ich noch etwas gewählt, dass mir in der Zukunft helfen wird.

Das perfeke Studium mit den perfekten Jobaussichten wird man glaube ich nur ganz selten finden, also muss man eben Kompromisse eingehen.
Also an deiner Stelle würde ich vielleicht schauen, dass ich mir eine Uni suche, die Anglistik im 2-Fach-Bachelor mit Wirtschaftswissenschaften (oder was immer du sonst noch als Zukunftsträchtig ansiehst^^) anbietet.
Da kannst du einerseits deiner Leidenschaft nachgehen und andererseits machst du nochwas, das dir später nützlich sein kann :smile:
 
T
Benutzer65676  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
38,5-stunden-woche? is doch geil - ich hab ne 45-stunden-woche, und ganz ehrlich, abgesehen von dem dank öv beschissenen hin- und rückweg is das doch echt kein problem.
Auf dem Papier. Wer mal die Überstundenstatistik eines durchschnittlichen Krankenhauses gesehen hat, weiß dass es damit nicht allzu weit her ist. 12 Tage am Stück gearbeitet und täglich noch locker 30-60 Minuten obendrauf gegeben? Ist leider auch keine Seltenheit.
Wenn das für dich ganz normal ist, tuts mir irgendwie Leid.

belastung und verantwortung? das hast du in nahezu jedem job, nur unterschiedlicher weise. wenn ich weiss in ner woche is release von der software - da kannste aber glauben dass ich überstunden schieb, zu hause arbeite und gestresst bin bis zum geht nicht mehr.
Eben, in unterschiedlicher Weise. Wenn deine Software bis Release nicht fertig ist, ist das scheiße.
Wenn im Krankenhaus jemand Mist baut, trifft es direkt die Patienten - und leider wird in deutschen Krankenhäusern eine Schädigung der Patienten regelmäßig in Kauf genommen, was ich absolut unmöglich finde, aber das liegt wohl an meinem "tuffigrosa Weltbild" :rolleyes:

2000 brutto? für nen anfänger doch voll ok. mehr erfahrung und leistung = mehr kohle.
Nur steigen die Gehälter in der Pflege auch mit steigender Erfahrung und Fortbildungen nicht wesentlich an. Ist in dem Bereich einfach so. Ja und das war mir vorher schon bewusst, dass ich den Beruf nicht unbedingt weitermachen möchte, hat auch andere Gründe.

Und zu dem tuffigrosa Weltbild: Wenn ich das hätte, hätte ich mich aus dem Wehrdienst gemogelt und mit 19 mein von Mami und Papi finanziertes Studium angefangen, wie es so viele Abiturienten tun, also spiel dich hier mal nicht so auf.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Ich habe schon des Öfteren davon gehört, dass Pflegekräfte in Skandinavien sehr gesucht sind und dort neben einer deutlich besseren Bezahlung auch noch deutlich bessere Arbeitsbedingungen haben als in Deutschland.
Vielleicht ist das ja eine Möglichkeit für dich, eine akzeptable Mischung aus Arbeitsbelastung, Bezahlung und Spaß am Job zu bekommen.

Ich würde dir auf jeden Fall nicht dazu raten, eine "brotlose Kunst" zu studieren, wo klar ist, dass du nach dem Studium kaum eine Chance hast, einen brauchbaren Job zu finden.
Wenn du das machst, wirst du höchstwahrscheinlich nach einigen schönen Jahren als Student wieder in genau der gleichen Situation sein wie jetzt und wirst wieder keinen Job finden, der dir gefällt.
 
T
Benutzer65676  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Ich habe schon des Öfteren davon gehört, dass Pflegekräfte in Skandinavien sehr gesucht sind und dort neben einer deutlich besseren Bezahlung auch noch deutlich bessere Arbeitsbedingungen haben als in Deutschland.
Vielleicht ist das ja eine Möglichkeit für dich, eine akzeptable Mischung aus Arbeitsbelastung, Bezahlung und Spaß am Job zu bekommen.
Ja, Skandinavien habe ich mir auch schon überlegt, Sprachen fallen mir relativ leicht und die nordischen Länder gefallen mir sowieso... Das wäre aber eher eine Option für die Zukunft, ein Studium möchte ich auf jeden Fall mal angehen, ich würde mir sonst ewig vorwerfen, das nicht versucht zu haben ^^
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #8
Wenn dir so sehr nach Anglistik ist - dann mach's.
Ich studiere auch ne Geisteswissenschaft, hab nach wie vor keine exakte Vorstellung von DEM Job den ich damit machen will, aber ich wusste noch nie, was ich beruflich wirklich will... kann mir nix vorstellen was ich über 10jahre oder so machen will, und mit Geisteswissenschaften ist man ja theoretisch auch wiederum sehr flexibel beruflich gesehen - irgendwas passendes werd ich also schon finden.

Und du hast "nebenbei" den Vorteil, dass du Notfalls auf den Ausbildungsberuf zurückgreifen kannst.
 
C
Benutzer57857  Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Puh, also für mich gibt es einen "Traumjob" und den habe ich gefunden.
Ich verdiene nicht viel, Anfangsgehalt um die 1.350 netto, habe aber eine schon sehr große Verantwortung, ebenfalls 39std die Woche. Es ist auch im sozialen Bereich - dort herrscht eben eine mangelnde Auszahlung - der soziale Sektor ist nicht so geschätzt wie andere...

Aaaaber, ganz ehrlich - ich kann auch mit weniger Geld auskommen. Ich brauch keine großartigen Güter wie ein tolles Haus, Auto, usw. Ich brauche nur ein Dach über mein Kopf und dass das Geld zum überleben ausreicht - später sollte auch eine Familie damit durchkommen (außer die Frau geht arbeiten und ich bleibe bei den Kindern.)
Diese Habgier, Neid und Sucht geht mir eh tierisch auf die Nerven.

Wichtig ist für mich, jeden Tag mit einem Lächeln in die Arbeit zu gehen bzw mich auf die Arbeit zu freuen. Weil man weiß es ist das richtige, man hilft Menschen auf ihren Lebensweg und das Lächeln der Kinder und Jugendlichen ist mir sehr viel mehr Wert als vieles Geld.

Also mein Rat - tu was dir Spaß macht und scheiß auf die Kohle.... n Scheiß Job macht dich nicht glücklich...
Aber wie gesagt, du hat wohl andere Ziele im Leben und für mehr Geld musst du halt andere Dinge in Kauf nehmen - wie z.b. ein Job der dir eben nicht so taugt.
 
KnuffelKnuffel
Benutzer24554  Sehr bekannt hier
  • #10
Nevery hat sehr viel Gutes und Richtiges gesagt. Aber um die Frage zu beantworten:

Der Traumjob - eine Lüge?
Nein, es gibt "den" Traumjob. Ich habe sogar mehrere!
Was du dafür brauchst? Vitamin B und Glück.
 
P
Benutzer114120  (32) Benutzer gesperrt
  • #11
Nein, "der" Traumjob ist keine Lüge, man muss nur wissen, was man will, wie man es erreicht und entsprechend etwas dafür tun - und das auch jeden Tag. Auch sollte man sich dabei Alternativen offen halten, falls aus dem Traumjob tatsächlich nichts wird. Das Leben funktioniert nunmal nicht nach Drehbuch. Ich strebe gerade meinen Traumjob an und auch wenn ich mich darauf freue, ist mir auch bewusst, dass er viele Schattenseiten hat. Reich werde ich mit meinem Job ganz sicher nicht, außer ich halte die Hände offen und die Augen geschlossen :teufel:, aber er bietet wirtschaftliche Sicherheit und einen durchaus angenehmen Lebensstandard. Mehr erwarte ich auf finanzieller Ebene nicht, da meine Motivation zu arbeiten an anderer Stelle wichtiger ist. Eben auch irgendwie Spaß an seiner Tätigkeit zu haben und gelegentlich auch gutes zu tun.

Einen Traumjob ohne Nachteile wird es dagegen wohl seltener oder garnicht geben.
 
N
Benutzer53463  Meistens hier zu finden
  • #12
Ich glaube den Traumjob gibt es nur wenn man wirklich einen Traum hat. Wenn da nichts ist wofür man wirklich brennt, dann hat jeder Job irgendwelche Haken. Und so total brennst du scheinbar nicht für Anglistik, sonst hättest du das schon gemacht.
Die eierlegende Wollmilchsau wird es einfach nicht geben. Du musst nur eben den für dich optimalen Kompromiss aus Rahmenbedingungen (Arbeitszeiten etc.) Gehalt und Interessengebiet finden. Es gibt sicherliche Bereiche in denen du mit 2.000 Netto als Anfänger rauskommst, da hast du dann aber garantiert keine 3x-Stundenwoche und würdest dich freuen mit nur o,5-1 Überstunde rauszukommen.
 
simon1986
Benutzer6874  (38) Benutzer gesperrt
  • #13
Mein Pa sagte zur Berufswahl immer: "mit dem einen Auge auf seine Interesse blicken, mit dem andern auf den künftigen Arbeitsmarkt". Ich habe das Glück, dass für meinen Traumberuf Nachfrage besteht, und dass man davon zwar nicht reich wird aber leben kann.
Mein Bruder "träumt" von einem Job als Unterwasserarchäologe. Er weiss aber, dass er einen absoluten Nischen-Job anstrebt, und macht es trotzdem. Er nimmt das Risiko in Kauf, einmal etwas ganz anderes zu machen.

Krankenpflege könnte ein echter Traumberuf sein. Hoch interessant, sehr anspruchsvoll, im Kontakt mit Menschen, und unentbehrlich.
Leider stimmt die Bezahlung nicht. Mindestens so lang man sich die Fachkräfte in ärmeren Ländern ausbilden lassen und dann "absaugen" kann. Es gibt keinen Beruf, bei dem der Quotient Lohn/Ansehen derart tief ist. Und bei dem derart zynisch die persönliche Motivation zum Lohnbestandteil erklärt wird.

Darum ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen von einer gerechteren Welt träumen, und sich für sie einsetzen. Mit der Farbe "rosa" hat das nichts zu tun.
 
E
Benutzer120843  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Glaube mir es gibt sowas wie Traumjobs und das ist auch für jeden mit etwas Fleiß und dem Willen es zu schaffen zu erreichen :smile:. Meine Definition von Traumjob (= mein jetziger Job): 35h woche, 30 Tage Urlaub + Überstunden Abbau, super Arbeitsklima und Arbeitsaufgaben, spannende Dienstreisen in sehr guten Hotels und ein sehr guter Verdienst (5.000 Euro + Zulagen im Monat).
 
S
Benutzer Gast
  • #15
Arbeit ist Arbeit und diese muss eben gemacht werden. Sich darüber aufregen, das der Wunsch Job kein Leben in Saus und Braus ermöglicht ist ziemlich ermüdend, meiner Meinung nach. Wenn es nur darum geht die richtige Entlohnung zu bekommen, dann sollte man eben danach suchen. Das es Berufe gibt in denen man Rackern muss wie blöde und trotzdem nur ein Bruchteil bekommt, ist nun mal so in unserer Gesellschaft. Man sollte sich daran gewöhnen, das Arbeiter eben weniger Wert sind als Menschen die ihre Arbeit mit gespitzten Bleistift vollführen. Man kann sich da zwar drüber aufregen, davon wird auch nicht besser. Wenn es also für mich bedeutet Spass im Berufsleben zu haben aber eben nur eine mittelmäßige Entlohnung dafür bekomme, dann muss ich mit letzterem eben Leben.
 
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banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #17
Die eierlegende Wollmilchsau wird es einfach nicht geben. Du musst nur eben den für dich optimalen Kompromiss aus Rahmenbedingungen (Arbeitszeiten etc.) Gehalt und Interessengebiet finden. Es gibt sicherliche Bereiche in denen du mit 2.000 Netto als Anfänger rauskommst, da hast du dann aber garantiert keine 3x-Stundenwoche und würdest dich freuen mit nur o,5-1 Überstunde rauszukommen.
Ein frischgebackener Ingenieur kann in der Automobilindustrie problemlos mit 50.000€ brutto im Jahr (und damit bei angenommenen 50% Abgaben ca. 2000€ netto im Monat) bei einer Wochenarbeitszeit zwischen 38 und 40 Stunden in den Beruf einsteigen. - Und auch in manchen anderen Bereichen sieht es für Ingenieure und Naturwissenschaftler derzeit ähnlich gut aus.

In den meisten anderen Bereichen kann man von so etwas aber wohl wirklich nur träumen.
 
O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • #18
Hey Banane.
Du hast schon die passenden Wörter gewählt.... KANN !!!
Es gibt sicher in vielen Branchen heute noch Leute, die gut einsteigen und passend verdienen.
Ich selbst bin in der IT-Branche und da werden angeblich auch immer enorm hohe Gehälter gezahlt.
Aus Erfahrung kann ich dir aber sagen, dass die meisten Firmen nach wie vor mehr als wählerisch sind und dennoch nicht das große Geld auf den Tisch legen.
Und das obwohl ich fast fertig studiert bin, einige Jahre Berufserfahrung sowie weitergehende Fortbildungen habe.
Also halte ich das alles für möglich, aber man sollte es doch bitte auch realistisch sehen.
Ich kenne keinen, der mit einem Bachelor bei 50.000 eingestiegen ist.
Die meisten haben es durch zwei recht enge Wechsel innerhalb der ersten 3-4 Jahre geschafft diese Summe zu erreichen.
Aber da ist es dann auch Essig mit den 38-40 Stunden, denn die sind vielleicht die Arbeitszeit.
Unter Umständen kommt dann aber noch eigene Fortbildung oder Fahrtzeit dazu und schnell ist 38 Stunden eine Illusion....

Also würde ich persönlich nach wie vor die ganzen MINT Fächer nicht so in den Himmel loben, auch wenn die Medien das gerne tun.
Der Markt ist da noch voll, lediglich absolut spezialisierte Fachkräfte machen enorm viel Geld.
Und da schließt sich der Kreis zu meinem vorherigen Post:
Denn nur wenn mir etwas wirklich Spaß macht knie ich mich da rein und werde Fachkraft.
Eine spezialisierte Fachkraft wird man nicht durch ein Studium oder Kurse sondern durch sehr viel eigenes Engagement.
Und da ist dann 38 Stunden wirklich Utopie....


Gruß
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #19
Wenn ich sehe, wie leicht die diversen Ingenieure in meinem Bekanntenkreis, die ihr ingenieurswissenschaftliches Studium (verschiedener Richtungen) in letzter Zeit abgeschlossen haben, einen lukrativen Job gefunden haben und dabei unter einigen Angeobten wählen konnten, glaube ich nicht, dass der Markt dort auch nur ansatzweise voll ist.
Und dabei habe ich bisher von Einseitgsgehältern zwischen 45k€ und 55k€ gehört. (Allerdins auch in einer wirtschafltich sehr starken Region mit entsprechend hohen Lebenshaltungskosten)
 
E
Benutzer121077  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • #20
du wirst früher oder später das richtige finden! Würde an deiner Steller aber erstmal studieren!!!
 
Converse
Benutzer26217  (36) Meistens hier zu finden
  • #21
Ich breche dann jetzt mal eine Lanze für die Geisteswissenschaften. :smile:

Wenn du Anglistik studieren möchtest, dann studiere Anglistik. Ich habe im Nebenfach Anglistik studiert und im Hauptfach ebenfalls eine Geisteswissenschaft – und hatte mit Bachelorabschluss dann ein Einstiegsgehalt von 45k€ + Boni, dazu gab es allerlei nicht-monetäre Leistungen wie Fitnessstudio, Essen, etc. noch obendrauf.

Natürlich kommt einem sowas nicht zugeflogen. Ich habe während des Studiums viel gearbeitet, viele Praktika gemacht und sehr gute Noten geschrieben. Aber glaub mir, wenn du ein patenter Typ bist, dann wird deine Karriere nicht am Studienfach scheitern.
 
O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • #22
Hey zusammen.
@ banane
Es liegt immer an der Region.
Und 45 k ist nach einem Studium vollkommen okay und normal.
Dennoch würde ich keinem zu einer Ingenieurslaufbahn raten, der da nicht hinter steht.
Was ich so mitbekomme ist das Studium schon etwas heftiger und wenn man dann mit wenig Motivation beginnt wird das nichts...
@ Converse
Da bin ich vollkommen bei dir.
Zumal die guten Noten von alleine kommen wenn man Spaß am Thema und am Fach hat.
Hingegen nutzt es nichts, ein Fach zu studieren was man so gar nicht mag.
Denn da werden die Noten allenfalls mittelmäßig und es wird Quälerei.
Und am Ende hat man genau das, was man nicht wollte: Man steht auf der Straße.
Denn mittelmäßige Arbeitskräfte werden nahezu in keinem Bereich gesucht.....


Gruß
 
E
Benutzer120843  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #23
Und dabei habe ich bisher von Einseitgsgehältern zwischen 45k€ und 55k€ gehört. (Allerdins auch in einer wirtschafltich sehr starken Region mit entsprechend hohen Lebenshaltungskosten)

Im Süden Deutschlands ist das Standard. Bin auch mit 55.000 Brutto eingestiegen und das bei einer wirklichen 35h Woche. Einen Job zu bekommen, ist leicht, wenn man sich gut verkaufen kann :smile:.

Noten interessieren nur soweit, dass man sich im Durchschnitt bewegt und Zulassungsvoraussetzungen erfüllt. Ansonsten egal.
 
L
Benutzer Gast
  • #24
Also möchte ich studieren - über die Bachelorstudiengänge hört man zwar auch meist nur, dass sie vollgestopft mit nutzlosem Wissen und total verschult sind

Lass dich nicht von der allgemeinen Hetze beeinflussen. Für meinen Studiengang kann ich sagen, dass ich zwar auf meiner Abschlussurkunde "Master" steht und nicht mehr Diplom, es sich aber zum alten Studium höchstens in Details verändert hat. Es wurde bei uns lang und ausgiebig geschimpft, aber mittlerweile hat sich schon herauskristallisiert, dass der Studiengang noch fast der gleiche ist.
 
O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • #25
Hey zusammen.
@ ebeil
Dazu muss man auch fairerweise erwähnen, dass die Lebenserhaltungskosten im Süden Deutschlands oft auch höher sind als anderswo.
Das ist analog zur Schweiz zu betrachten, dort werden auch ganz andere Löhne gezahlt.
Aber wer sich nun direkt die Hände reibt und den Koffer packt sollte sich im Vorfeld immer die Lebenserhaltungskosten angucken.
Denn z.B. in München kann ein höheres Gehalt sehr schnell durch die deutlich höheren Lebenserhaltungskosten gefressen werden. Somit ist es auch nonsens wenn man nur Bruttolöhne vergleicht ohne das Gesamtkonzept zu sehen.
Zulassungsvorraussetzungen ist klar, aber wir reden ja von nach dem Abschluss? Da braucht man ja keine Zulassungsnoten mehr...

@ luxxy
Das ist eine Erfahrung, welche derzeit viele Studenten sammeln....
Eigentlich ist es auch logisch.
Denn die gleichen Dozenten, die vorher im Diplom erzählt haben machen dies nun im Master.
Da diese vermutlich den gleichen Anspruch an ihr Fach haben wird es immer sehr ähnlich sein.
Es ist auch eine Illusion, dass alles nun anders wird......


Gruß
 
E
Benutzer120843  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #26
Das ist so nicht richtig. Der Wohlstand ist im Süden wesentlich größer, trotz höherer Lebenshaltungskosten. Das einzige was hier wirklich teurer ist, sind die Mieten und Häuser. Alles andere nimmt sich doch nichts. Essen + Sprit + Freizeit kostet überall in etwa gleich :zwinker:. Und München ist ein extrem Beispiel genauso wie Hamburg. Der Süden besteht nicht aus München.

Ich hab 4 km in die Arbeit und schon wohne ich wieder relativ günstig. Da bleiben einem Netto locker jedes Monat 1500 Euro übrig.

Du brauchst auch nach dem Abschluss noch Zulassungsnoten. Die meisten Konzerne haben soetwas bei der Einstellung, vorallem auch bei Trainee etc. Programmen.
 
O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • #27
Hey ebeil.
Naja,
mir stellt sich ja die Frage ob der Süden per se besser bezahlt.
Daran zweifelt es mir nämlich.
Ich kann mir vorstellen, dass die ein oder andere Gehaltsspitze durch die Miete aufgefressen wird.
Und sein wir mal ehrlich:
Hier im Rheinlad gibt es auch Topverdiener und nicht gerade wenige.
Nur auch hier liegt das Geld nicht auf der Straße.
Und wer mit mind. 55.000 Jahresgehalt und 40 Stunden Woche kommt muss schon außergewöhnlich sein denke ich.
Sonst wird einmal müde gelacht.....



Gruß
 
Dagobert_Duck
Benutzer105448  Sehr bekannt hier
  • #28
Hey ebeil.

Und wer mit mind. 55.000 Jahresgehalt und 40 Stunden Woche kommt muss schon außergewöhnlich sein denke ich.
Sonst wird einmal müde gelacht.....
Gruß

Aufm Papier 40 Stunden Woche.
Aber das sollte doch eigentlich klar sein, wer Beförderungen, mehr Geld, interessantere Positionen haben will muss was dafür tun.
Muss eben zeigen das er nicht der 0815 Angestellte ist der um Punkt 17 Uhr den Stift fallen lässt.

@TE, wenn du richtig Geld verdienen willst(zumindest zum Einstieg und in den ersten Jahren) bleibt dir nix anderes über als Jura,Ing.,Mathe oder BWL zu machen.
Am besten noch mit passenden Schwerpunkten (Windkrafting., Wirtschaftsprüfung+ Steuern....)

Aber da du das ja nicht willst..

Einen Job als Krankenpfleger wo du 30k verdienst wirst du nicht finden^^
 
O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • #29
Hey Dagobert.
Mir ist das klar, einige hier scheinen das aber kolossal anders zu sehen, darum sagte ich es.

Was ich bei allen Antworten nicht verstehe: Warum richtet ihr euch immer an richtig Geld aus? Warum kann eine Pflegekraft dies nicht machen? Eine Pflegekraft kann nach der Ausbildung auch einen eigenen Betrieb aufbauen und dies richtig groß und profitabel. Klar, macht nicht jeder, aber die Chance besteht.
Genau so wie man mit Jura, Ing oder BWL auch mal richtig in die Kloschüssel greifen kann...
Denn wie schon oft gesagt hat man auch nichts gewonnen, wenn man Jura irgendwie gerade noch bestanden hat.....
Und dann reden wir auch von Selbstständigkeit oder Anstellung in anderen Kanzleien und ob man damit reich wird?
Genau so der bekannte Ingenieur.....
Daher würde ich es nach wie vor nach meinen Interessen ausrichten. Wenn sich jeder nur nach dem Geld richten würde hätten wir massiv viele unbegabte BWL Leute, unzufriedene Menschen und eine enorm hohe Quote derer, die früh ins Gras beißen weil sie nur unglücklich sind.
Geld ist nicht alles, das sollte man immer bedenken.....


Gruß
 
Tinkerbellw
Benutzer35070  Meistens hier zu finden
  • #30
Wenn du studieren möchtest dann mach das. Deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt können dadurch auf jeden Fall nicht abnehmen.
Zu Deinem Ausgangsberuf:
Ich habe viele enge Freunde, die Altenpfleger sind und die arbeiten jetzt alle in Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung. Zwei Papas die ich kenne, machen da die Nachtschichten, sind dann tagsüber öfter bei ihrer Familie und verdienen mit den ganzen Zulagen soviel, dass sie teilweise nur 12 Nächte pro Monat arbeiten und damit rumkommen.
 
Solloki
Benutzer43798  (43) Sehr bekannt hier
  • #31
Job fluktuieren massiv. Es gibt Trends was studiert wird. Im Jahr 2010 gibts unmengen an Jobs im Informatikerbereich, also studieren die meisten Informatik, unds chwubs vier Jahre später gibts keine Arbeitsplätze mehr weil alle Informatiker von der Uni sind. 2011 gibts großen Lehrermangel und es gibt einen Anstieg an Pädagogenstudiengängen, etc.

Ich denke es ist sehr unscharf zu beachten, was der Arbeitsmarkt JETZT anbiete um darauf zu studieren. Das kann sich bis zum Ende des Studiums radikal ändern. Auch die Gehalts- und Arbeitsbedingungen. Wir leben immer noch in den Resten der Finanzkrise. manche behaupten sogar die Pleiten in Europa werden die Krise zurück holen. Es kann also Einkommenstechnisch nochmal richtig mies werden. Der Trend geht ohnehin zum Zweitjob hin.
Was soll man also machen? Genau kalkulieren.
Meistens arbeiten heute beide Partner, damit kommt man gemeinsam dann schon an ein Einkommen in dem Bereich was der Vater früher alleine Heim brachte. Und braucht es unbedingt ein Auto? etc. Was man wirklich zum Leben braucht um glücklich zu sein ist sehr variabel.

Ich habe definitiv meinen Traumjob. Ok ich arbeite oftmals das komplette Wochenende durch, meinen Kunden muss ich hinterher rennen und mein momentanes Einkommen reicht grade um meine Kosten zu decken. In der Zukunft wird meine Freundin unseren haushalt erheblich entlasten und ich sicher auch mehr durch meine Selbstständigkeit einnehmen. Aber das sit mir soweit unwichtig, solange ich einigermaßen sicher leben kann und meinen Job mit Freude mache. Jeder Job bringt Stress, Arbeit, Sorgen, Unsicherheiten und nicht so gute Bedingungen. Aber in meinen Augen ist es nicht wichtig wieviel man verdient, solange es midnestens reicht. Freizeit und Arbeit sollten sich für mein persönliches Gefühl ausgleichen und ich muss einfach Spaß dran haben. Du willst 30-40 Jahre einen Job machen der viel Geld bringt aber den du hasst? Viel Spaß, du freust dich schon nach dem ersten Jahr auf die Rente.

Und dazu kommt noch, dass ich meine jeder ist seines Glückes Schmied. Man muss nicht jedes Jobangebot annehmen. Verhandeln kann man immer. Und wenn es einfach nicht mehr geht, dann nimmt man den Job nicht. Klar geht das auch nicht immer und in vielen Branchen ist das nahezu unmöglich. Wenn man aber wirklich qualifiziert ist und der Chef einen wirklich will, dann akzeptiert er auch andere Bedingungen. Und darauf sollte man hinarbeiten.
 
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