• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Der Spagat zwischen Minimalismus und Wegwerfgesellschaft, zwischen Wertschätzung und Messieleben

Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #1
Zwei Dinge würde ich mir für mein Leben wünschen, dass ich nicht so viel Krempel rumschleppe und dass ich Ressourcen sinnvoll ausschöpfe.

Damit wir uns richtig verstehen: ich würde mir zehn Milliarden Dinge für mein Leben wünschen, ich meine damit: in diesem Zusammenhang.

Im Leben meiner Urgroßeltern und meiner Großeltern gab es keine Verschwendung und auch praktisch keinen Müll. Auch ich habe in meiner Kindheit von meiner Mutter und meinen Großeltern gelernt, vorgelebt bekommen, dass man Geschenkpapier nicht kauft, sondern Bekommenes bügelt und aufbewahrt, dass man jedes Plastikschälchen und Joghurtbecherchen das man als Verpackung bekommt spült und wiederverwendet, dass man aus jedem Essiggurkenglas ein Aufbewahrungs-/Weckglas macht, dass man aus einer löchrigen Unterhose einen Spüllappen macht und aus dem kaputten Bettbezug ein Kopfkissen näht ... und was soll ich sagen? Es wäre auch heute zeitgemäß, es wäre gut, dass wir Dinge benutzen bis sie wirklich Müll sind.
Nur, die Welt damals und heute stimmen nicht mehr überein. Ich habe keinen Komposthaufen und keinen Ofen, in dem ich Schmierzettel verfeuern würde (wäre ökologisch auch nicht so gut), ich habe nur recht begrenzte Fähigkeiten, z.B. nähen und reparieren, die Verfügbarkeit von neuen Produkten vs. alten Sachen (für die man dann großen Aufwand betreiben müsste für die Instandsetzung) ist zu einfach im Verhältnis zum Erhaltungsaufwand und einiges mehr.

Diesem Wunsch der Ressourcenausnutzung steht meinem Wunsch gegenüber nicht SO viel Krempel zu haben. Da war doch dieses Bild im lustige Bilder Thread, mit den vielen, vielen Hosen, die man fürs Renovieren/Zaun streichen/Misthaufen absetzen ... noch aufbewahrt. Macht man natürlich sowieso nie, aber Hauptsache die zwanzig Renovierjeans sind nicht weg geworfen.

Es ist ein schwieriger Spagat, den ich manchmal besser, meist schlecht(er), löse.

Kennt jemand mein Dilemma?
Wenn ja, was macht ihr draus?
 
Kokiri
Benutzer157013  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #2
Das kenne ich so gut, aber eine wirkliche Lösung habe ich noch nicht für mich gefunden 🙈
 
G
Benutzer Gast
  • #3
Ganz getreu dem Motto:
So wenig, wie möglich.
Und so viel, wie nötig.
Ich liebe dieses Motto und lebe auch danach.

Dabei wird Stück für Stück ein Zimmer oder eine Ecke in der Wohnung in den Fokus genommen und dann durchstöbert und aussortiert.
Was brauche ich wirklich?
Benutze ich das im Alltag?
Und dann kommt weg, was nur Staub einfängt.

Ist nicht einfach. Gerade an materiellen Dingen hängen Menschen oft und trennen sich nur schwer.
Mit ein bissel Geduld und dem richtigen Mindset Gedankengut (🙄) klappt es dann.

Also überfordere dich nicht.
Kleine Schritte führen auch zum Ziel 🍀
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
individuell
Benutzer183007  dauerhaft gesperrt
  • #4
:what:
:zwinker:

tt: Kein Minimalismus aber auch keine Wegwerfgesellschaft bei uns. Aber bei der Familie hört das manchmal schon auf. Da wird frisch gekochtes Essen nach der Feier direkt entsorgt. :kotz:

Dann nehme ich das lieber mit. So fühle ich mich insgesamt eigentlich noch gut. :zwinker:
 
Kokiri
Benutzer157013  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #5
Das eigentliche Problem ist ja, dass man schon irgendwie mit weniger Zeug auskommen kann/will, aber der Minimalismus dann manchmal mit "das kann man nicht entsorgen, weil man es wieder verwenden könnte" kollidiert.
Das ausgespült Essiggurkenglas in 1000 facher Ausführung im Keller ist da ein schönes Beispiel :grin:
Oder bei mir: ich will nicht so viel Papier verschwenden > Fehldrucke etc werden als Schmierpapier/Notizzettel aufbewahrt > Kokiri blickt auf einen gigantischen Schmierpapierstapel.
Hier beißt sich der Wille nichts unnötig wegzuwerfen mit dem Willen weniger Zeug/mehr Ordnung zu haben xD
 
Art_emis
Benutzer174233  (36) Meistens hier zu finden
  • #6
Vielleicht könnten die Methoden von Marie Kondo helfen diesen Spagat besser zu meistern.

Ich bin teilweise auch ein Fan von Redesign oder Upcycling, wenn mir Sachen wirklich zu Schade sind zum entsorgen.
Aber Dinge aufbewahren, weil sie irgendwann mal von Nutzen sein könnten, tu ich eher nicht. Nur wenn ich einen unmittelbaren Nutzen darin sehe.

Ich denke es ist aber wichtig zuerst mal zu definieren, was wirklich Krempel ist und was nicht.
Dinge mit emotionalem Wert fallen da bei mir schon mal nicht in die Kategorie Krempel, auch wenn es teilweise nur Staubfänger sind.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Ich kenne das Dilemma. Perfekt lässt sich das nicht lösen, glaube ich. Wir leben ja in einer unnachhaltigen Welt. Ich löse das mit Verschenken der aussortierten Dinge (Freund:innen, Karton auf der Straße, Sozialkaufhaus), selbst zum Secondhandladen gehen, qualitativ hochwertig kaufen wo möglich (ist ja auch ein Privileg), nicht alleine wohnen, Dinge zu leihen statt zu kaufen, kein Auto zu fahren, wenig zu fliegen, möglichst unverpackte Lebensmittel kaufen, regelmäßig ausmisten.

Manches braucht aber zu viel Zeit oder Können zum reparieren, wie du schon sagst. Ich versuche, kein schlechtes Gewissen mehr zu haben und mein Möglichstes zu tun.
Früher habe ich nämlich bei allem dreimal überlegt, ob ich es brauche, und das hat mir auch nicht nur gut getan.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Ich halte nichts von Minimalismus. Mir bringt es nichts, möglichst wenig zu besitzen.
Aber ich versuche schon, halbwegs bewusst einzukaufen und zu konsumieren und möglichst wenig sinnlos wegzuwerfen.

Beim Thema Kleidung finde ich das besonders einfach:
Ich kaufe zeitlose Klamotten, die ich tragen kann, bis sie kaputt sind (und ich muss dazu auch keine besonders teuren, hochwertigen Kleidungsstücke kaufen, weil auch günstige Kleidung bei mir normalerweise sehr lange hält). Aber ich habe schon eine recht hohe Anzahl von Kleidungsstücken, um auch für längere Reisen gewappnet zu sein und auch als Single die Waschmaschine voll zu bekommen.
Und wenn die eine oder andere löchrige Jeans im Schrank liegt, weil man sie ja mal für dreckige Arbeiten gebrauchen könnte, stört mich das auch nicht. Es ist doch egal, ob sie etwas früher oder später weggeworfen wird, solange ich keine alltagstaugliche Hose bei einem solchen Einsatz versaue, um sie anschließend wegzuwerfen.

Darüber hinaus bin ich kein Doppel-Linkshänder, so dass ich so manche Sache reparieren kann, statt sie gleich wegwerfen zu müssen, wenn etwas kaputt ist.
Dazu besitze ich dann aber auch ein gewisses Werkzeug-Arsenal und habe Zugriff auf die sehr gut ausgerüstete Werkstatt meines Vaters, was nicht viel mit Minimalismus zu tun hat. Aber dabei lohnt es sich dann schon mal, etwas mehr Geld für hochwertige und langlebige Werkzeuge auszugeben.

Nur bei Lebensmitteln finde ich die Situation als Single ziemlich unbefriedigend. Ich muss kleine Verpackungseinheiten kaufen, um alles verbrauchen zu können, bevor es schlecht wird. Und ich will auch nicht jeden zweiten Tag einkaufen gehen, so dass ich häufig länger halbare, verpackteLebensmittel kaufe, was mit Verpackungsmüll verbunden ist. Aber der wird dann wenigstens so gut wie möglich dem Recycling zugeführt.
 
individuell
Benutzer183007  dauerhaft gesperrt
  • #9
Ich muss kleine Verpackungseinheiten kaufen, um alles verbrauchen zu können, bevor es schlecht wird.
Und mal eine große Ladung Lock&Lock-Dosen, mit denen man dann die Reste der Großpackung sicher im Kühlschrank lagern könnte?
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
individuell individuell
Ich habe einige dicht verschließbare, wiederverwendbare Behälter. Aber auch darin lassen sich Lebensmittel nicht ewig aufbewahren. Und ich möchte auch nicht auf eine gewisse Abwechslung beim Essen verzichten.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #11
Nur bei Lebensmitteln finde ich die Situation als Single ziemlich unbefriedigend. Ich muss kleine Verpackungseinheiten kaufen, um alles verbrauchen zu können, bevor es schlecht wird
Erstens:
Und mal eine große Ladung Lock&Lock-Dosen
Zweitens:
Ich habe mir nach der Scheidung einen riesigen TK-Schrank gekauft (und zufällig wirklich Lock&Lock :zwinker:, weil ich platzsparend bei einem System bleiben wollte). Ich kann natürlich nicht sagen, wann er sich rentiert hat, aber das dürfte schnell gegangen sein. Sowohl an frischen Lebensmitteln als auch an fertig gekochten (bis auf wenige Sachen koche ich selten noch nur eine Portion gleichzeitig) friere ich extrem viel ein, so dass selbst der 2m-Schrank ständig voll ist.
Weiterer Vorteil: ich kaufe kaum noch Konserven oder TK-Ware, weil ich eben kein Haltbarkeitsproblem habe.

---

Diania Diania : ist vielleicht eine Generationssache, ich bin halt auch mit Eltern und Großeltern aufgewachsen, die den Krieg mitmachen mussten, allles, teils incl. Heimat, verloren haben und wohlhabend sowieso nie waren. Ich habe das auch noch verinnerlicht, dieses "Ach, nee, das schmeiß ich lieber nicht weg, wer weiß, wofür man das noch gebrauchen kann".
In meiner vorigen Wohnung gehörte quasi der gesamte Dachboden eines 12-Parteien-Hauses zu meiner Wohnung, über 1,5 Etagen, das waren locker 200m². Fatal für mich, denn im Laufe der 11 Jahre, die ich dort wohnte, habe ich nicht unerhebliche Teile davon zugemülltstellt. Das waren schon Messie-Ansätze. Alles Dinge, die entweder einen Erinnerungswert hatten oder eben vielleicht noch mal zu gebrauchen waren.
Dann bin ich mit meiner damaligen Freundin zusammen gezogen, in die Wohnung, wo ich jetzt noch wohne. Also musste ich aussortieren, es gab keine Ausrede mehr. Und habe dann beim Aussortieren festgestellt, dass die Sachen mit Erinnerungswert fast immer keinen Wert mehr hatten, weil ich gar nicht mehr wusste, woran sie mich erinnern sollten. Das, was vielleicht mal zu gebrauchen sein sollte, war halt 11 Jahre nicht gebraucht worden und dann kam auch das Einsehen, dass es Quatsch ist, es aufzuheben. Ich habe dann 99% weg geworfen und habe bis heute nicht eine Sache davon vermisst oder hätte sie doch mal brauchen können.

Bei mir hat es also geholfen, mit Nachdenken an die Sache heran zu gehen. So mache ich es auch heute noch. Z.B. das Gurkenglas: ich mache zwar selber Marmelade oder Früchtemus o.Ä.. Aber bei so einem Glas sage ich mir: es ist einerseits zu groß für meine Single-Portionen, außerdem muss ich realtiv viel Wasser+Spülmittel verwenden, um es sauber zu bekommen, dann muss ich es u.U. Monate auslüften lassen und dann noch einmal spülen (wieder Wasser+Spülmittel). Evtl. sitze ich auch noch 10 Minuten daran, das Etikett abzuknibbeln. Und dann rechne ich mal Zeitaufwand, Kosten und Umweltabdruck aus und kann das Glas dann guten Gewissens dem Recyclingskreislauf zuführen.
Obwohl ich mittlerweile in der großen Wohnung alleine lebe, habe ich nicht wieder angefangen, solche Dinge anzusammeln.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #12
Dabei wird Stück für Stück ein Zimmer oder eine Ecke in der Wohnung in den Fokus genommen und dann durchstöbert und aussortiert.
Was brauche ich wirklich?
Benutze ich das im Alltag?
Und dann kommt weg, was nur Staub einfängt.

Ist nicht einfach. Gerade an materiellen Dingen hängen Menschen oft und trennen sich nur schwer.
Mit ein bissel Geduld und dem richtigen Mindset Gedankengut (🙄) klappt es dann.
Das ist eben nur die eine Seite der Medaille. Die hat ihre Berechtigung und ihren Sinn. Das hat die andere aber auch.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #13
Bei mir hat es also geholfen, mit Nachdenken an die Sache heran zu gehen. So mache ich es auch heute noch. Z.B. das Gurkenglas: ich mache zwar selber Marmelade oder Früchtemus o.Ä.. Aber bei so einem Glas sage ich mir: es ist einerseits zu groß für meine Single-Portionen, außerdem muss ich realtiv viel Wasser+Spülmittel verwenden, um es sauber zu bekommen, dann muss ich es u.U. Monate auslüften lassen und dann noch einmal spülen (wieder Wasser+Spülmittel). Evtl. sitze ich auch noch 10 Minuten daran, das Etikett abzuknibbeln. Und dann rechne ich mal Zeitaufwand, Kosten und Umweltabdruck aus und kann das Glas dann guten Gewissens dem Recyclingskreislauf zuführen.
Obwohl ich mittlerweile in der großen Wohnung alleine lebe, habe ich nicht wieder angefangen, solche Dinge anzusammeln.
Bei Glas geht es bei mir mittlerweile auch ganz gut (war schon anders, ganz besonders schlimm natürlich, wenn es schönes Glas ist 🙈), einfach, weil das Recycling mit Glas ganz gut ist, insbesondere, wenn farbenrichtig getrennt wird*, auch das Recycling verbraucht natürlich Ressourcen, aber so wie du sagst, auch das Säubern verbraucht ja Ressourcen. Das meiste andere wird natürlich nicht ansatzweise so gut recycelt wie Glas und Müll, Restmüll, wird einfach nur verbrannt.



*kleine Klugscheißerei am Rande: am unempfindlichsten ist Grünglas für Fehlfarben. Hat man also ein Glas, das man weder ganz sicher Weiß-, noch Braun- noch Grünglas zuordnen kann, dann kann man es ins Grünglas werfen. Hat jetzt keiner gefragt. Ich habs trotzdem erzählt.
 
G
Benutzer Gast
  • #14
Ich kaufe (zumindest seit ich Single bin*) nur das, was ich wirklich brauche ... oder meine zu brauchen.

So besitze ich z.B. nur eine Winterjacke und eine Übergangsjacke ... und eine uralte Jacke für die Gartenarbeit.
Haben Socken oder auch Unterhosen mal ein kleines Loch, trage ich dennoch weiter, da ja niemand sieht, was ich drunter trage.
Auch sonst ist meine Kleidung weder modisch, noch kann man sie insgesamt als neu bezeichnen.

Alte Klamotten liegen allerdings sehr viele im Schrank, oft passen sie aber nicht mehr. Einige T-Shirts dürften inzwischen so 30 Jahre auf dem Buckel haben. Meine alten Jeans hat mein Vater vor ein paar Jahren bekommen, da ich vom Bauchumfang rausgewachsen war.

Meine Lebensmitteleinkäufe finden auch schon seit vor Corona-Zeiten nur alle 6-7 Wochen statt, da ich zwei Kühlschränke (einer davon mit 2 Gefrierfächern) besitze. Schlecht wird so gut wie nie etwas, da ich recht gut weiß, was zuerst weg muss. Ausnahmen gibt es nur sehr selten im Sommer, wenn das Brot mal einen Tag zu lange liegt ... oder aber wenn der fertig verpackte Käse eben nicht vollständig versiegelt war.

Weggeschmissen wird auch insgesamt wenig, da das Haus groß genug ist. Müssen sich halt meine Erben dann mit rumplagen.
Alte Gläser sammele ich nicht ... sie kommen ins Altglas. Der Plastik-Verpackungsmüll umfasst einen mehr oder weniger vollen Sack alle 2 Wochen. Der Restmüll hat den Umfang einer halben "kleinsten" Tonne alle 4 Wochen.

Insgesamt ist meine Ausstattung zwar nicht minimalistisch, aber neue Anschaffungen waren bisher selten nötig, da ich alle nützlichen Dinge damals vom Vorbesitzer meines Hauses übernehmen konnte.

Wenn man also mal von meiner wirklich umfassenden Filmesammlung absieht, bin ich von der "Wegwerfgesellschaft" nach meiner Einschätzung doch ziemlich weit entfernt.

Allerdings war es mal anders, ...

*... denn meine damalige Ex schleppte eigentlich jeden Tag irgendwelche Einkäufe an. Für sie war dann immer, wenn es mal wieder Zeit war, aufzuräumen, Weihnachten, weil sie dann Dinge in den herumstehenden Einkaufstüten entdeckte, die sie vor "Ewigkeiten" mal erworben hatte.

Zum Glück ist das aber ja nun seit mehr als 13 Jahren vorbei.

Was mich allerdings doch ziemlich nervt, ist, dass elektrische Geräte heutzutage weit weg sind von der Robustheit von damals. Heute wird dort oftmals mehr wert auf überflüssigen Schnick-Schnack als auf Haltbarkeit gelegt. Konnte man früher noch regelmäßig ein Ersatzteil kaufen, sind die heutigen Artikel aufgrund ihrer komplexen Elektronik oft nur "Gesamtschrott" ... oder es gibt keine Fachleute mehr, die das zu einem Preis reparieren würde, der unter der Neuanschaffung liegen würde.
 
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #15
Kokiri blickt auf einen gigantischen Schmierpapierstapel.
Sowas bekommen die Kinder bei mir zum Malen. Kannst auch den nächsten Kindergarten fragen, ob sie was nehmen.

Mit der Nähmaschine betreibe ich einiges an upcycling, Reparatur etc. und generell wähle ich gerne Stoffe, die ich ein bis zweimal im Monat nur wasche. Spart unglaublich viel beim Waschen.

Minimalismus habe ich noch nicht geschafft aber verpackungsfreies oder zumindest plastikfreies Einkaufen klappt gut.
 
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Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #37
Schau mal, thraca thraca
Ich hatte dazu sogar mal einen Thread eröffnet. Für mich ist das, was du beschreibst einfach nicht lösbar, bzw. nicht für mich lösbar. Kenne ich alle guten Ratschläge dazu? Aber sicher. Sie sind für mich in etwa so nützlich wie "konzentrier dich doch einfach mal" an jemanden mit ADHS gerichtet.
Eigentlich sollte der Thread schon mal ein Dauerthread werden, so etwas wie ein Ausmistthread für Menschen mit Trennungsbehinderung, aber ich schrieb es an anderer Stelle - meine Threads sind Rohrkrepierer.
Off-Topic:
Ich würde keine Kosmetik in den Abfluss leeren. Das muss alles mühsam wieder aufbereitet werden.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #42
Bei einer von drei Personen funktioniert das, bei den anderen nicht. "Ja, aber ich fand das so schön und die stellen das selbst her, das will man ja auch unterstützen."
"Ja cool, dass du das unterstützt hast, viel Freude beim Verwenden! :smile:"
Zurück an Absender wäre konsequent.


Ich kann das mit dem Mitleid übrigens auch sehr gut verstehen, obwohl ich die Erfahrungen in deiner Kindheit nicht teile, vielleicht gibt es doch noch andere Gründe. Vielleicht sind es auch keine tiefergreifende Gründe, sondern einfach richtige Überlegungen. Ich habe z.B. mal eine potthässliche Sammeltasse geschenkt bekommen, von jemandem, der sie ganz toll fand. Es machte einfach keinen Sinn, aber alle Versuche zwischen den Zeilen mitzuteilen, dass sie sie behalten soll, hat nicht geholfen und ich wiederum wollte sie einfach nur loswerden, aber "sie kann ja auch nichts dafür".

Edit: die Tasse "kann nichts dafür".
 
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Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #48
Ich habe Mitleid mit dem Billigpersonal, dass die gelbe Tonne aussortieren muss und deshalb geht alles was fragwürdig ist in den Restmüll.
Off-Topic:

Ich finde es auch sehr unverschämt, dass es Menschen gibt, die z.B. Windeln und allen möglichen Scheiß in den gelben Sack geben. Mal abgesehen davon, dass es da schlicht nicht reingehört, sollte man lieber dankbar sein, dass überhaupt jemand diese Arbeit macht, anstatt sie so noch massiv zu erschweren.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #52
Anderes Beispiel: wir haben im Keller eine alte Sauna und davor ein Regal für Handtücher. Unsere normalen Handtücher, die wir täglich verwenden, liegen da gar nicht. Es sind halt "Altbestände" von meinem Freund bzw. aus seiner Familienzeit. In meinen Augen überwiegend hässlich und ich habe keine Lust noch Sachen von seiner Ex aufzubrauchen, aber zum wegwerfen sind sie tatsächlich noch zu gut. Ich habe den Vorschlag gemacht, zumindest einen Teil davon über einen Altkleidercontainer zu entsorgen. Will er aber nicht.

Altkleidercontainer bedeutet eben oft, dass etwas zu Rupfen gemacht wird oder - noch schlimmer - in Länder/Kontinente wie Afrika verkauft(!!) wird. Die Abneigung gegen Altkleidercontainer kann ich gut verstehen, was sich bei Handtüchern oder Decken lohnt, das ist die Nachfrage im örtlichen Tierheim/Katzenhilfe oder vglb. Tierschutzvereinen für Kleintiere oder auch Gnadenhöfe.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #60
Mein Mann versteht es auch wirklich nicht, dass ich in einer unruhigen Umgebung nicht arbeiten kann. Es geht einfach nicht. Er ist jetzt 5 Tage mit den Kindern im Urlaub und ich bin Zuhause. Ich habe jetzt 2,5 Tage davon aufgeräumt und geputzt. Es tut sooo gut. Klar ackere ich hier nicht durchgehend, ich nehme mir eine Kiste mit zum Sofa oder sortiere auf dem Bett, aber ich habe schon ordentlich was geschafft. Ich werde noch sicher einen weiteren Sack voll bekommen.
Ich glaube der Unterschied ist wirklich: Ich muss aufräumen, damit es mir gut geht. Er kann nur aufräumen, wenn es ihm gut geht. Das beißt sich manchmal... (ist wie beim Sex. Der eine will Sex um Nähe zu erzeugen, der andere kann Sex nur haben, wenn eine gewisse emotionale Nähe da ist ... Oder einer braucht Sex zum Entspannen, der andere kann nur entspannt Sex haben. )

Für mich ist aufräumen manchmal wie Meditation. Es tut sooo gut Dinge auszusortieren, weg zu werfen und zu sehen, wie das Leben einfacherer wird. Morgen Nachmittag nach der Arbeit kann ich endlich den Schreibtisch im Schlafzimmer aufbauen. Ich freue mich schon richtig darauf.
 
S
Benutzer188774  Meistens hier zu finden
  • #61
Altkleidercontainer bedeutet eben oft, dass etwas zu Rupfen gemacht wird oder - noch schlimmer - in Länder/Kontinente wie Afrika verkauft(!!) wird. Die Abneigung gegen Altkleidercontainer kann ich gut verstehen, was sich bei Handtüchern oder Decken lohnt, das ist die Nachfrage im örtlichen Tierheim/Katzenhilfe oder vglb. Tierschutzvereinen für Kleintiere oder auch Gnadenhöfe.
Mein Freund hat keine Abneigung gegen Altkleidercontainer, er kann sich nur nicht von Sachen gut trennen.
Das mit dem Tierheim ist aber ein guter Tipp (Danke 🌷), wenn es mal soweit sein sollte mit den Handtüchern.

Wir haben hier im Ort eine Flüchtlingshilfe mit Kleiderkammer, die nicht nur Kleider annimmt, sondern auch Haushaltsgegenstände. Neulich erst haben wir uns noch privat mit Jemandem unterhalten, der da sehr engagiert ist, und ich hatte gehofft, danach könnte man da mal eine Menge abladen. Ist aber noch nicht passiert. Naja, mein Freund hat den Kopf auch gerade mit anderen Dingen voll. Er kann sowas dann nicht auch noch, weil es ihm eh schon schwer fällt. Mir hingegen hilft das aufräumen dann ja eher.

Vor einigen Tagen habe ich festgestellt, dass wir hier 9 (!) Bettdecken haben, zusätzlich zu unseren zwei selbst genutzten. Oh man, echt! 9!! Das braucht doch kein Mensch.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #64
Wertschätzung heißt - überspitzt gesagt - aber nicht, den eigenen Schund anderen Leuten aufzudrücken.

Ich bekomme hier sehr viele Dinge einfach nicht los, auch nicht verschenkt.
Ganz genau so ist es.
Diese Rausstellkisten sind daher auch nur dann interessant, wenn man sich um den Rest dann wieder selbst kümmert. Hier werden ständig irgendwelche Sachen, auch kaputte übrigens, rausgestellt und das Zeug will halt auch niemand anderes haben und dann bleibt es da, bis es irgendjemand auf Kosten anderer Leute dann doch entsorgt.

Auch das zuvor von jemandem Beschriebene "wenn ich es nicht wegschmeißen soll, dann musst du es nehmen" sehe ich deshalb sehr kritisch. So müllt man nur andere zu, statt sich selbst. Sinnvoll ist das überhaupt nicht.
 
Nucifraga
Benutzer179251  (44) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #65
Auch das zuvor von jemandem Beschriebene "wenn ich es nicht wegschmeißen soll, dann musst du es nehmen" sehe ich deshalb sehr kritisch. So müllt man nur andere zu, statt sich selbst. Sinnvoll ist das überhaupt nicht.
Meinst du meinen Beitrag damit?

Ja, es müllt gegebenenfalls mich zu, aber das ist ja meine Verantwortung. Ich kann aber, finde ich, niemand verbieten Sachen wegzuschmeißen, weil ich möchte dass sie in seinem Zuhause bleiben. Wenn ich noch Bezug zu den Sachen habe, die er weg haben will, muss ich sie mitnehmen oder akzeptieren, dass er sie weg tut.

Sicher nicht pauschal und immer. Aber zum besseren Verständnis etwas konkreter: wenn ich möchte, dass z.B. die Klamotten und Bücher meiner verstorbenen Mutter (nicht kürzlich verstorben) weiter im Elternhaus bleiben sollen oder der Esstisch meiner Kindheit nicht ausgetauscht werden soll oder mein Spielzeug weiter auf dem Dachboden des Elternhauses wohnen soll, finde ich es schon legitim mit angemessenem Vorlauf und Gesprächen letztendlich gesagt zu bekommen, „wenn du es behalten willst, musst du es mitnehmen“.
Vor allem wenn es nicht um meinen Besitz aus der Kindheit (Bücher, Spielsachen, eigene Bastelarbeiten usw.) geht, sondern um Besitz meiner Eltern. Damit können sie machen, was sie wollen und wenn es weg soll, ich das aber nicht will/anders beurteile, muss ich es mitnehmen. Eigentlich ist es nett mich zu involvieren und nicht vor vollendete Tatsachen „ist auf dem Müll“ zu stellen.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #72
Meinst du meinen Beitrag damit?
Ja, wahrscheinlich zumindest, ich hatte nicht "zurückgelesen", aber weniger in der ganz speziellen Situation von dir, denn als allgemeines Phänomen bzw. Problem.

Du hast ja hier dann z.B. nochmal von einer anderen Situation, aber gleiches Phänomen, gesprochen und die zeigt deutlicher, was ich meine (denn der Tod eines nahestehenden Menschen ist immer eine Ausnahmesituation), nämlich das:
Genauso wenig ist es aber ok anderen Menschen nicht mehr benötigte Dinge als Leihgabe aufzudrängen und dann zu erwarten, dass sie diese auf ewig beherbergen, weil man fremde Dinge ja nicht weg wirft.
So war z.B. eine Tante von mir. Schönes großes Haus, super eingerichtet, genau das Problem, wenn nämlich dann wieder mal ein neuer fancy Kram in ihr Haus sollte, dann hat sie das alte Zeug in die Wohnung ihrer Eltern, meiner Großeltern, geschleppt, die natürlich alles hatten, zwar alt, aber eben, siehe Wertschätzung, alles da, sie haben auch nichts weggeworfen (warum auch), sie hätten das nicht gebraucht, es passte auch überhaupt nicht in ihre Wohnung, die immer voller wurde, was schon deshalb ein Problem war, weil mein Opa blind war und meine Oma mehrere Hüftoperationen und dann stehen in der Küche zig Stühle im Weg, natürlich mit fancy Designer nach hinten gebogenen Stuhlbeinen, an denen sich meine Oma dann dauernd ihre Hüfte dagegen knallen kann und mein Opa darüber stolpern kann oder im Schlafzimmer neben dem Fenster angelehnt die Gardinenstangen (sämtliche Fenster hatten natürlich Vorhänge) aus dem Haus meiner Tante, die eben nicht mehr fancy genug waren usw. Meine Tante wusste aber einfach ganz genau, dass sie meine Großeltern erpressen kann (nichts anderes ist das ja) mit diesem "wenn ihr es nicht nehmt, dann schmeiß ich es weg". Alle Andeutungen und Versuche klar zu machen, dass sie doch alles hätten, haben nichts gebracht und meine Tante hat sie dann am Wickel gepackt mit dem Wertschätzungsgedanken. Denn eines muss man sehr deutlich sagen, wegwerfen ist nie wertschätzend. Nie. Es kann für einen selbst natürlich sehr sinnvoll sein, aber es ist nie wertschätzend. Genau damit kann man aber eben wunderbar andere erpressen, die das einfach nicht verwinden können. Habe ich z.B. dann auch oft und lange mit mir machen lassen und es belastet dann einfach mich, das ist Scheiße, aber umgekehrt ist der Umgang mit Ressourcen für mich eben auch nicht verwindbar.
So wie du sagst:
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #74
Wertschätzend sich selbst gegenüber kann es auf gewisse Weise durchaus manchmal sein.
Das ist ja der Spagat. Es ist eben komplex. :smile:
Wegwerfen kann in einzelnen wenigen Fällen sogar ökologisch sinnvoll sein. Streiche ich z.B. alle 20 Jahre Möbel, Türzargen u.ä. mit Lackfarbe, dann ist es sinnvoller die Pinsel hinterher einfach wegzuwerfen, anstatt sie mit viel Terpentin, das man dann auch noch entsorgen (und herstellen) muss, zu reinigen.
Aber, Einzelfälle eben.
 
Pizzabäckerin
Benutzer191613  (41) Öfter im Forum
  • #75
Ab einem gewissen Zeitpunkt ist man aber den Gegenständen, die man besitzt, auch nicht mehr wertschätzend gegenüber.
Nämlich dann, wenn man von einzelnen Teilen einfach zu viele hat oder wenn man gar nicht mehr weiß, was man da so alles gehortet hat.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #76
Mein Mann musste mit allem ausziehen und für ihn fühlte es sich an wie ein Rauswurf auch mit dem Unterton mich zurück kommen zu dürfen. Er hatte danach kein Zuhause mehr, nur die Studentenbude und war fortan in seinem Elternhaus nur noch Gast. Er war Heimatlos geworden und das tut einem zwanzigjährigen nicht gut.
Ich will das nicht für meine Kinder.

Sofern das Haus groß genug ist, sehe ich keinen Grund, weswegen man ein Jugendzimmer erstmal nicht behält. Mit 21 ist ein Mensch noch fragil und braucht auch ein Sicherheitsgefühl. Das gebe ich meinen Kindern gerne. Ich würde mit meinen Kindern beim Auszug ausmachen, dass sie Dinge in Ihren Zimmern lassen können, ich aber meinen Schreibtisch, einen Schrank oder das Trimm-Dich-Rad dort hinein stellen würde, weil wir eben nur 4,5 Zimmer haben und ich nicht leere Räume haben will. So kann ich das Zimmer etwas nutzen, aber das Kind kann erstmal noch nach Hause kommen. Krisen (verpatzte Prüfungen, gescheiterte Beziehungen) werden kommen und dann freue ich mich, wenn mein erwachsenes Kind die Sicherheit in meinem Nest spürt und haben will.
Mein Zimmer blieb in Teilen noch 2,3 Jahre im Elternhaus bestehen, das meines Bruders ebenso. Mittlerweile sind aus den beiden Jugendzimmern ein Enkel-Zimmer und ein Gästezimmer geworden. Ein "erstmal so lassen" ist ja nun wirklich kein "für immer".
 
Sappho_CGN
Benutzer210382  (48) dauerhaft gesperrt
  • #77
Ich halte "Nachhaltigkeit" für eine Erfindung der Journos.

ich übersetze das für mich mit "Sparsamkeit". Meist ist das im Gleichklang mit "ressourcenschonend". Tatsächlich sind die Effekte so komplex, dass ein Normalbürger sie nicht überschauen kann.

Nehmen wir mal einfach das Beispiel E-Autos. Die sollen angeblich umweltschonend und damit nachhaltig sein? Ernsthaft? Weil der Strom dazu aus der Steckdose kommt? Also müßte man sehen, wie der Strom prodziert wird. Dannn muss man berücksichtigen, was für Belastungen durch die Herstellung eines neuen E-Autos entstehen. Da werden jetzt Lithium und seltene Erden benötigt. Dafür wird dann irgendwo in Chile die Landschaft verwüstet. Wenn es ein Hybrid ist, ist der, weil er 2 Motoren hat, schwerer als ein Normal-PKW und setzt mehr Energie ein. In Anbetracht der beschränkten Reichweite und unseres beschränkten Geldbeutels für einen PKW käme der nur als Zweitwagen für mich in Betracht. Da fahre ich weiter den 10 Jahre alten Fiesta. Das ist wahrscheinlich umweltschonender.

Anderes Beispiel ist Fleischverbrauch. Tierzucht produziert Methan. Jetzt wird es richtig kompliziert. Methan soll einerseits viel schlimmer als CO2 sein aber anders als CO2 sich selbt wieder abbauen. Wenn man die Tierzucht einschränkt, fällt nicht nur Fleich weniger an, sondern auch alle Nebenprodukte gehen zurück, vom Leder über Klebstoffe bis zu Enzymen. Leder würde dann durch Kunststoffe ersetzt. Fleisch ist nur ein Teil der Tierverwertung. Dann müßte man also andere Nahrungsmittel produzieren. Nun gibt es ja Tierzucht seit Jahrtausenden, weil nicht über all alles angebaut werden kann. Zudem werden in der Tierzucht gerne Nebenprodukte aus dem Ackerbau verwertet, z. B. Silage. Die kann Mensch gar nicht verwerten aber Tiere. Das ist dann eigentich nachhaltig. Wenn dann z. B. in Asien der Reisanbau forciert wird zum Ausgleich für weniger Fleisch, steigt der Methan-Ausstoß drastisch durch die Belastungen aus Faulgasen beim nassen Reisanbau.

Das kann der Normalbürger nicht überschauen. Auf Beiträge von Journos kann man auch nicht setzen, da die regelmäßig sehr eindimensional berichten und von der Komplexität meist überfordert sind. Klassisches Beispiel ist Mai Thi Nguyen-Kim, die zumindest teilweise offen zugibt, die Informationen zu verkürzen, um die Darstellbarkeit zu erhöhen.

Ich hab keine Zeit, mich in alles einzulesen. Ich habe auch keine Lust dazu. Darum ist meine Lösung "Sparsamkeit".
 
Zuletzt bearbeitet:
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #78
Mein Mann musste mit allem ausziehen und für ihn fühlte es sich an wie ein Rauswurf auch mit dem Unterton mich zurück kommen zu dürfen. Er hatte danach kein Zuhause mehr, nur die Studentenbude und war fortan in seinem Elternhaus nur noch Gast. Er war Heimatlos geworden und das tut einem zwanzigjährigen nicht gut.
Ich will das nicht für meine Kinder.

Sofern das Haus groß genug ist, sehe ich keinen Grund, weswegen man ein Jugendzimmer erstmal nicht behält. Mit 21 ist ein Mensch noch fragil und braucht auch ein Sicherheitsgefühl. Das gebe ich meinen Kindern gerne. Ich würde mit meinen Kindern beim Auszug ausmachen, dass sie Dinge in Ihren Zimmern lassen können, ich aber meinen Schreibtisch, einen Schrank oder das Trimm-Dich-Rad dort hinein stellen würde, weil wir eben nur 4,5 Zimmer haben und ich nicht leere Räume haben will. So kann ich das Zimmer etwas nutzen, aber das Kind kann erstmal noch nach Hause kommen. Krisen (verpatzte Prüfungen, gescheiterte Beziehungen) werden kommen und dann freue ich mich, wenn mein erwachsenes Kind die Sicherheit in meinem Nest spürt und haben will.
Mein Zimmer blieb in Teilen noch 2,3 Jahre im Elternhaus bestehen, das meines Bruders ebenso. Mittlerweile sind aus den beiden Jugendzimmern ein Enkel-Zimmer und ein Gästezimmer geworden. Ein "erstmal so lassen" ist ja nun wirklich kein "für immer".

Man darf auch nicht vergessen, die ganzen Jugendzimmer, Kinderzimmer, Schreibtische, was auch immer, sind im allerbesten Falle mit Abstimmung der Kinder gekauft worden. Sie sind passend zur Wohnung, zum Haus, Geschmack usw. der Eltern gekauft worden und dann sollen die Kinder das auf jeden Fall mitnehmen müssen? 🤔
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #79
Da bin ich ganz bei dieser Ikea-Werbung, in der die letzten Umzugskartons gerade im Auto verladen werden und die Mutter/ die Eltern dann schon direkt den Umbau des ehemaligen Kinderzimmers plant.
Ich fänd das unfassbar grausam :cautious:

Nein, ich hab mein Zimmer einige Jahre nach dem ersten mehr-oder-weniger-Auszug selbst renoviert, es wurde auch zeitweise anders genutzt (als Oma in meinem Elternhaus betreut werden musste), wenn ich nicht da bin wird es auch genutzt, aber es ist und bleibt "mein Zimmer" wenn ich zu Besuch bin (seitdem Oma nicht mehr da ist). Selbst heute würde mir das richtig weh tun, mir das "wegzunehmen" - und ey, es geht doch nicht nur um "wo kann ich schlafen wenn ich zu Besuch bin", es geht auch um Rückzugsraum! Solange ich da bin wird niemand ohne meine explizite Zustimmung dieses Zimmer betreten und das brauche ich auch.
 
S
Benutzer188774  Meistens hier zu finden
  • #80
Man darf auch nicht vergessen, die ganzen Jugendzimmer, Kinderzimmer, Schreibtische, was auch immer, sind im allerbesten Falle mit Abstimmung der Kinder gekauft worden. Sie sind passend zur Wohnung, zum Haus, Geschmack usw. der Eltern gekauft worden und dann sollen die Kinder das auf jeden Fall mitnehmen müssen? 🤔
Man lebt als Jugendliche:r/Jungerwachsene:r darin und ich persönlich fand es tatsächlich schöner das mitnehmen zu können, weil ich so etwas von meinem privaten/gewohnten Umfeld in meiner ersten eigenen Wohnung hatte. Nun bin ich ja mit 18 quasi tatsächlich von meinen Eltern mehr oder minder rausgeschmissen worden und das an sich war hart. Das Mitnehmen meiner Sachen fand ich aber ganz normal. Es war meins und gehörte zu mir.

Davon ab habe ich aber nicht gemeint, dass man es mitnehmen muss. Man kann es ja auch anderweitig weggeben/verkaufen und sich mit dem Geld vll etwas anderes für die erste eigene Wohnung kaufen. Ich finde es nur seltsam, die Sachen zurückzulassen.

Ich fänd das unfassbar grausam :cautious:

Nein, ich hab mein Zimmer einige Jahre nach dem ersten mehr-oder-weniger-Auszug selbst renoviert, es wurde auch zeitweise anders genutzt (als Oma in meinem Elternhaus betreut werden musste), wenn ich nicht da bin wird es auch genutzt, aber es ist und bleibt "mein Zimmer" wenn ich zu Besuch bin (seitdem Oma nicht mehr da ist). Selbst heute würde mir das richtig weh tun, mir das "wegzunehmen" - und ey, es geht doch nicht nur um "wo kann ich schlafen wenn ich zu Besuch bin", es geht auch um Rückzugsraum! Solange ich da bin wird niemand ohne meine explizite Zustimmung dieses Zimmer betreten und das brauche ich auch.

Ich respektiere Dein Gefühl und Deine Einstellung hierzu natürlich :smile: Es ist aber bei mir halt so komplett anders, so dass ich das emotional einfach nicht erfassen kann. Es war immer für mich Platz bei meinen Eltern nach dem Auszug. Trotz des Rausschmisses war ich danach als Gast nicht unwillkommen. Und einige Jahre nach meinem Auszug zogen meine Eltern selbst nochmal um und seitdem gab es immer ein eigenes Gästezimmer. Und war ich länger als 1 Nacht zu Gast, gab man sich schon besonders Mühe mit Blumen im Raum, Betthupfer usw.! War auch von der Einrichtung viel schöner als "Typ Jugendzimmer".

Generell muss man es sich natürlich auch irgendwie leisten können, ein Zimmer dauerhaft für eine bestimmte Person komplett freizuhalten. Diesen Platz hat ja auch nicht jeder. Hier im Ort gibt es einige Konzepte der Gemeinde. Da werden neue Wohnungen gebaut für Ältere, damit wieder Einfamilienhäuser frei werden für junge Familien. Scheint gar nicht schlecht zu funktionieren. Aber das ist natürlich nun schon arg OT.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #81
Off-Topic:

Und war ich länger als 1 Nacht zu Gast, gab man sich schon besonders Mühe mit Blumen im Raum, Betthupfer usw.!
Hehe, Prioritäten. Das liefe bei mir unter "kann man ja machen wenns Spaß macht, hat aber keine Relevanz" - einzig "mein Raum" ist für mich relevant :grin:
Generell muss man es sich natürlich auch irgendwie leisten können, ein Zimmer dauerhaft für eine bestimmte Person komplett freizuhalten.
Das ist ja, wie gesagt, garnicht der Fall. Es ist nur klar, dass es "meins" ist, wenn ich dort bin. Dass sie es ansonsten nutzen ist völlig okay, dass (mit meiner Zustimmung) Dinge geändert wurden auch, aber es bleibt eben "meins".

Aber ja, da sind Menschen sicher sehr verschieden.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #82
Jugendliche:r/Jungerwachsene:r darin und ich persönlich fand es tatsächlich schöner das mitnehmen zu können

Können ist immer gut, müssen ist blöd.

Mir fällt gerade auf, dass ich noch fast alle Möbel aus meinem Kinderzimmer habe. Das Bett konnte ich Gott sei Dank vor vielleicht 23 Jahren oder 20 Jahren, ich weiß es nicht mehr, als Jugendbett verschenken, mit Kindern waren die 90 cm Breite einfach furchtbar, ein Möbelstück weiß ich gar nicht mehr, wo es ist bzw. ob es mir kaputt ging, aber ich habe noch fünf Möbelstücke (s.o. davor waren es alle 7) und ich fand sie immer sehr, sehr schrecklich. Eines davon mag ich inzwischen so wie es ist, es passt auch so als einzelner Akzent, die anderen habe ich aber schon vor langer Zeit umgearbeitet und gestrichen, so dass ich sie ertragen kann. Selbst gekauft hätte ich sie mir so niemals, auch jetzt im anderen Zustand ist es so "geht so, muss ja". Sie wurden eben von meinen Eltern, für ihr Haus, nach ihrem Geschmack ausgewählt, ich fand sie immer zum
Kotzen.

Off-Topic:

Sappho_CGN Sappho_CGN warst du vor so einem guten Jahr schon mal auf PL?
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #83
Ältere, damit wieder Einfamilienhäuser frei werden für junge Familien. Scheint gar nicht schlecht zu funktionieren. Aber das ist natürlich nun schon arg OT.

Eigentlich ist das nicht OT. Auch Platz, Raum ist eine Ressource. Insbesondere bei der Dichte der menschlichen Bevölkerung.
 
Sappho_CGN
Benutzer210382  (48) dauerhaft gesperrt
  • #84
S
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  • #86
Sie wurden eben von meinen Eltern, für ihr Haus, nach ihrem Geschmack ausgewählt, ich fand sie immer zum
Kotzen.

Das kenne ich so gar nicht. Ich durfte mir mein Jugendzimmer mit 12 aussuchen und dann mit 15/16 noch mal was neues (und das letztere habe ich dann alles mitgenommen). Natürlich gab es beim aussuchen einen gewissen finanziellen Rahmen (auch wenn mir da keine Summe genannt wurde) und mit 12 sah ich ein Jugendzimmer in rot im Coca-Cola-Style, was mir meine Mutter aber tatsächlich versagt hat. Sie war der Meinung, ich würde mir das zu schnell über sehen (und fand es selbst vermutlich auch grässlich :cool: ), aber mir wurde ab 12 eigentlich nie was einfach so hingestellt.

Warum hast Du denn die Sachen noch, wenn Du sie zum kotzen findest? Aus finanziellen Gründen oder weil Du ungern was "weg tust"? Ich frage, weil ich finde, dass man z.B. bei Kleinanzeigen auch gute gebrauchte Möbel zu attraktiven Preisen bekommen kann. Und damit gibt man dann Sachen, die andere Menschen nicht mehr brauchen können, ein neues Zuhause.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
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  • #87
aber mir wurde ab 12 eigentlich nie was einfach so hingestellt.
Das waren natürlich auch schon die Sachen, die ich so seit ich 6 oder 7 war hatte.

Aus finanziellen Gründen oder weil Du ungern was "weg tust"?
Beides zu ziemlich gleichen Teilen.

Und damit gibt man dann Sachen, die andere Menschen nicht mehr brauchen können, ein neues Zuhause.
Meine Sachen müsste ich ja dann dennoch weg werfen. Gekauft oder geschenkt wollte sie nie jemand. :tentakel:

Ich habe ja inzwischen meinen Frieden damit, es ging um das Prinzip etwas nehmen zu müssen, was man sich selbst nie ausgesucht hätte und nicht wollte. So will ich es selbst nicht halten als Mutter.
 
S
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  • #88
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
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  • #89
Hey, Du glaubst gar nicht, was ich noch so alles losgeworden bin. Sogar von Katzen zerkratzte Möbel :smile:
Habe ich gelesen im anderen Thread. Meine wollte niemand. Wahrscheinlich fanden sie alle genauso schrecklich wie ich. :grin:
 
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