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Beziehung beenden Der Klassiker: Es stimmt im Bett nicht mehr.

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S
Benutzer172218  (52) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo zusammen,

Ich bin ein Mann im Alter von 46 Jahren und stehe im Begriff mich von meiner Lebenspartnerin und Ehefrau zu trennen.

Warum?
Es geht um den Klassiker: Zu wenig Sex & Leidenschaft in nicht ausreichender Qualität.

Um das ganze etwas schneller zu verarbeiten und für meine nächste Beziehung (in weiter Ferne) zu lernen stelle ich meine Sicht der Dinge hier vor. Ich hoffe, dass es aufschlussreiche Rückmeldungen geben wird.

Zuerst berichte ich jetzt mal von meiner Insel, meine Sicht und was Sex in einer Beziehung für mich bedeutet:

Sex bedeutet für mich:
- Verbundenheit aufbauen
- Nähe spüren
- Intimität entstehen lassen
- Vertrauen und sich Hingeben
- sich fallen lassen und auffangen
- Zärtlichkeit erfahren
- Annehmen und angenommen werden

Unter diesem Blickwinkel bekommen verschiedene Spielarten beim Sex unterschiedliche Bedeutungen:
Es gibt keine großartigere Art für mich, mich angenommen zu fühlen als beim (jetzt kommt ein blöder Begriff) Blowjob. Ich stehe jedenfalls aus diesem Grund auf die oralen Spielarten.

Ich verstehe (wenn ich es selbst auch nur in sehr milder spielerischer Form will) SM-Spiele im Rahmen von Vertrauen und sich fallen lassen.

Verbundenheit kann sehr stark bei der klassischen Missionarsstellung entstehen, wenn es zärtlich und mit viel Küssen zur Sache geht. (Mir fällt gerade auf, dass die Begriffe für die Spielarten beim Sex in der deutschen Sprache einfach gräßlich sind …)

Ich verstehe aus diesem Blickwinkel sogar Praktiken wie Natursekt und Kaviar (z.B. im Hinblick auf Intimität). Wobei ich nicht sage, dass ich jede der hier aufgeführten Arten will oder gar brauche.

Aber um Verbundenheit, Nähe, Intimität, usw. entstehen zu lassen und zu pflegen benötige ich tatsächlich regelmäßigen und abwechslungsreichen Sex mit dem Partner, den ich liebe.

Verbundenheit, Nähe, Intimität, usw. entstehen natürlich auch bei anderen Gelegenheiten. Das kann schon ein Blick oder eine kleine Berührung oder eine Geste sein und gehört unbedingt dazu. Aber eben auch der Sex, der dazu führt, dass ich all das in einer höheren Intensität mit meinem Partner erleben kann.

Ich kann mich auch nach 15 Jahren Beziehung immer wieder neu in meine Partnerin verlieben, was dazu führt, dass ich sie begehre. (Die Kausalkette funktioniert auch anders herum)

So sieht also ein kleiner Ausschnitt meiner Insel bei diesem Thema aus.

Bei meiner Lebensgefährtin sieht das anders aus. Ab hier muss klar sein, dass ich versuche wiederzugeben, was ich glaube von Ihrer Insel verstanden zu haben. In ihrer Insel findet sie die Nähe, Verbundenheit usw. durch reine Berührung und andere Gesten. Sex, macht ihr zwar Freude, wenn er passiert, es gibt aber sehr wenig eigenen Antrieb dazu. Ist ja auch klar, wenn ich Sex für die Nähe usw. nicht brauche, dann ist das ja nur eine zusätzliche sportliche Übung, kann Freude machen ist aber anstrengend. Außerdem kann Sie nicht im geringsten steuern, Lust zu bekommen. Also gar nicht, kein Hebel vorhanden.

Auf meiner Insel kann ich das bei mir in gewissem Maße: Ich kann mich neu verlieben und kann mein Begehren auf Sie wecken.

Das führt dazu, dass bei mir ankommt, dass Sex ihr eher lästig ist. Sie muss halt über einen Aktivierungsberg und das kommt bei mir schräg an. Das bedeutet auch, dass ich (fast) nie in den Genuss komme begehrt zu werden.

Klartext: Es verletzt mich, da ich mit meiner Leidenschaft und meinem Begehren alleinstehe und nicht in den Genuss von Nähe usw. mit der Frau, die ich liebe, komme. Ich bin dabei also von vornherein immer in der Bittstellung. Schon klar, das ist ja gar nicht die Message, die Sie senden will. Aber bei mir als leidenschaftlichen und potenten Mann kommt das so an. Die Erkenntnis, dass sie eine andere Sichtweise darauf hat und andere Bedürfnisse hat, spielt da keine Rolle. Meine Bedürfnisse werden nicht bedient.

Und jetzt wird es schlimmer:
Die Verletzung treibt mich in den Zustand des Reptilitengehirns (Kampf oder Flucht). Ich werde vom Gehirnbenutzer zum Gehirnträger (Posthum: Danke hier an Frau Birkenbihl). Das ist mir wohl einige male passiert und führte zu nicht förderlichen Gesprächen.

Das hat dann bei meiner Lebensgefährtin dazu geführt, dass selbst, wenn ich Gehirnbenutzer bleibe (und das gelingt mir seit Jahren immer besser), sie in den Gesprächen eher mit dem Reptiliengehirn denkt. Das bedeutet bei ihr Flucht. Und eine Art der Flucht, ist es zuzustimmen und sich zum nächsten Versuch zu besserem und häufigerem Sex zu gelangen zu committen.

Ein echt ernst gemeintes Commitment, dass sie aber gar nicht halten kann! Warum hat Frau Birkenbihl anschaulich erklärt, darauf gehe ich jetzt nicht ein.

Das führt dann bei mir zu Enttäuschungen und Verletzungen und degradiert mich hin und wieder doch zum Gehirnträger. Sobald zu viele Kampfhormone im System sind, passiert das. Soviel zu Theorie Homo Sapiens, doch wohl eher Pan Narrans.

Im Weiteren führt der Kreislauf auch dazu, dass sie auch nicht mehr in den Genuss kommt, das zu erleben was sie braucht, um Nähe zu erleben. Ich versuche ihr das zu geben, das geht aber natürlich nur authentisch, wenn ich mich nicht zu schlecht und abgelehnt fühle.

Wenn ich ihr ihre Form von Nähe in einem entspannten Zustand geben kann, kann sie das nicht annehmen, weil von ihrer Insel aus das so aussieht, als würde ich sie für stattgefundenen Sex belohnen wollen. Und wenn ich im Zustand der Unzufriedenheit bin, kann ich mich bemühen wie ich will: Sie merkt das natürlich und kann es dann auch nicht annehmen. Schon klar, das ist ja gar nicht die Message, die ich senden will. Aber bei ihr kommt das so an.

Eine Paarberatung im letzten Jahr hat dazu geführt, dass ich diesen Zustand der Verletztheit schneller wieder in den Griff bekommen kann. Leider führt das aber nur dazu, dass sich meine Partnerin zurücklehnt und nichts zur Verbesserung in meine Richtung (ja da bin ich egoistisch, ich will ein erfülltes Sexualleben) unternimmt. Angebote der Paartherapeutin zu lernen wie sie ihre Libido steuern kann (zum Beispiel erotische Trance und ähnliches) hat sie nicht in Angriff genommen. Ist ja auch klar, solange ich mich unter Kontrolle habe und nicht im Kampfmodus bin hat sie keinen Leidensdruck und für sie passt ja alles. Und wenn ich mich nicht unter Kontrolle habe, geht verständlicherweise auch nichts.

Ihr geht es dabei auch nicht gut. Das hin und her macht sie kaputt und aus meiner Sicht entwickelt sie handfeste Depressionen. Ob das der alleinige Auslöser ist, sei mal dahingestellt, aber es trägt sicher dazu bei.

Meine Entscheidung ist daher: Ein Ende mit Schrecken und kein Schrecken ohne Ende.

Das fühlt sich nach der jahrelangen Investition in die Beziehung nicht gut an und ich leide tatsächlich stark unter Liebeskummer. Hilft aber nichts, da muss ich jetzt durch mit Allem was dazu gehört. Sie leider auch.

Also ihr Lieben, schreibt mir mal so eure Gedanken, ich will schließlich in der Zukunft nicht nochmal in eine solche Spirale reinkommen.
 
D
Benutzer99946  Meistens hier zu finden
  • #2
Als erstes kann ich durchaus nachvollziehen, dass du dich trennen möchtest. Eine Frage stellt sich mir aber doch: gibt es gemeinsame Kinder? Weil als Scheidungskind kenne ich auch die position der Kinder und aus dieser Sicht muss ich sagen, hätte es mir besser gefallen, wenn meine Eltern sich damals noch etwas Zeit (3 Jahre) gelassen hätten, bis ich ausziehe. War eh mit 20 von mir geplant.

Allerdings sehe ich andererseits genauso wie du keine Basis für eine gemeinsame Zukunft, da ihr, so wie du es schilderst, beide nicht mehr glücklich seid in eurer Beziehung. So dramatisch es sein könnte, so kann das Ende doch auch eine Erlösung sein.

Für deine Entscheidung und Zukunft wünsche ich dir / euch viel Kraft und Mut.
 
G
Benutzer Gast
  • #3
Eine Frage stellt sich mir aber doch: gibt es gemeinsame Kinder? Weil als Scheidungskind kenne ich auch die position der Kinder und aus dieser Sicht muss ich sagen, hätte es mir besser gefallen, wenn meine Eltern sich damals noch etwas Zeit (3 Jahre) gelassen hätten, bis ich ausziehe. War eh mit 20 von mir geplant.

Ein Kind sollte glaube ich nie der Grund fürs zusammen bleiben sein. Meine Eltern haben es lange versucht, vor allem wegen mir und meinen Geschwistern. In meinen Augen hätten sie sich besser früher getrennt
 
Papalapap
Benutzer138994  (43) Meistens hier zu finden
  • #4
Wenn ihr beide so unterschiedliche Nähe und Sex Bedürfnisse habt, wieso habt ihr dann überhaupt geheiratet? Oder hat sich deine Frau mit der Zeit verändert?
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #5
ich will schließlich in der Zukunft nicht nochmal in eine solche Spirale reinkommen.
Ich denke, dass will wohl Niemand.

Ich würde deshalb auch von vornherein eine Partnerin suchen, die etwa die gleichen sexuellen Neigungen und Vorstellungen hat. Und vor allem, bei der die Libido ähnlich der deinen ist.

Aber - und das kann eben auch passieren, schützt es dich/euch nicht, dass die Beziehung weiterhin leidenschaftlich und sexuell ausgeglichen bleibt. Dafür müssen beide Seiten was tun, erst recht, wenn man gewisse Jahre zusammen ist und eventuell zusammen wohnt. Ein gemeinsamer Alltag ist als Paar erstrebenswert, kann aber auch nach einer Zeit einen großen Dämpfer für Sex werden, wenn man da nicht aktiv gegen steuert.

Also selbst wenn man sexuell kompatibel ist, schließt das nicht automatisch aus, dass man in Zukunft eventuell ein Gefälle kriegen kann.

Wichtig für mich war daher immer nicht nur die Kompatibilität, sondern auch, dass ich einen Mann an meiner Seite habe, mit dem ich offen und ehrlich kommuniziere kann. Bei dem ich keine Angst vor dem Ansprechen haben muss, wenn sich sexuell/partnerschaftlich bei mir etwas ändert (bei uns war es, dass ich mein Leben lang nicht monogam Leben möchte).

Das ist für mich wirklich essentiell in der Partnerschaft. Gerade wenn man vorhat, dass Leben miteinander zu verbringen, kann eben auch viel Entwicklung passieren, diesen Weg möchte ich zusammen gehen. Und auf diese Offenheit lege ich bei der Partnerwahl sehr viel Wert.
 
boarnub
Benutzer153493  Meistens hier zu finden
  • #6
Wenn ich dein Text richtig interpretiere, dann muss ich deiner Erkenntnis leider zustimmen.
Die Trennung scheint der richtige Weg.

Eine unterschiedliche Auffassungsgabe, wie man Verbundenheit, Nähe und Intimität pflegt in einer Beziehung, führt tatsächlich dazu, dass es einer Person mit der Beziehung gut geht und der anderen schlecht.

Wundern tue ich mich dennoch über diese Situation, denn wenn da solche gravierenden Unterschiede bestehen, dann hätte das eigentlich wesentlich früher auffallen müssen und nicht erst nach Jahren der Ehe.

Jetzt kann es sein, dass es früher nicht so war und Sie sich früher verstellt hat und dir zu liebe mehr Sex hatte und dadurch unglücklich war und diese Situation nun nach und nach gekippt hat.
Es könnte aber auch sein, dass die Leidenschaft auch bei ihr raus ist und Sie diese Nähe gar nicht mehr geben möchte.

Im zweiten Fall besteht die Hoffnung andere Wege zu finden, aber eine Trennung würde in beiden Fällen funktionieren.

Ich kann deiner Selbstreflexion eigentlich nur zustimmen, tut mir Leid das ich keine andere Idee habe!
Viel Erfolg.
 
Papalapap
Benutzer138994  (43) Meistens hier zu finden
  • #7
Warum muss ich beim Lesen des Eingangsbeitrag an die Insel mit 2 Bergen denken? :grin:
 
S
Benutzer172218  (52) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #8
Hallo dede12345,

Danke für Deine Antwort und die Frage:
Zum Glück gibt es keine gemeinsamen Kinder, die ich bei der Entscheidung berücksichtigen musste.
[doublepost=1545134663,1545132854][/doublepost]Hallo Papalapap,
ja die Frage nach der Historie... sinnvoll damit sichtbar werden kann, wo ich in Zukunft anders agieren sollte.

Am Anfang der Beziehung war alles Klasse.
Die ersten leichten Störungen kamen ziemlich schnell (ein paar Monate, ca. 1/2-3/4 Jahr) ... so sollte man meinen, dass ich das hätte erkennen müssen und darauf viel früher mit Abbruch der Beziehung reagieren können.
Jetzt bin ich aber eher analytisch geprägt und wenn ich meine, einen Grund zu erkennen, der sich beheben lässt oder in der Zukunft wegfällt, dann bin ich sehr geduldig. (Komme aber trotzdem dabei regelmäßig in Reptiliendenken rein)
Also:

Sie hatte Probleme mit Ihrem Sohn, das führte dann sogar dazu, dass er in ein Heim kam (im Nachhinein das Beste was ihm passieren konnte)
-> ich warte diese Situation ab, verstehe ja, dass das einen dämpfenden Einfluss auf ihre Libido hat

Meine berufliche Situation ändert sich, ich muss viel auf Reisen
-> ich gebe uns Zeit uns damit zu arrangieren und uns daran zu gewöhnen (habe aber hin und wieder kräftigen Frust, den sie spürt)

Sie kriegt die Eigenbedarfskündigung
-> Ja, jetzt geht es erstmal um Grundlegenderes, das muss natürlich erst geregelt sein,

Ihre Stiefmutter stirbt.
-> Klar das geht auf die Stimmung, ich habe Verständnis, auch wenn mir hin und wieder der Kragen platzt (an sehr ungünstigen Stellen)

Ich bin durch den Frust ziemlich unerträglich
-> O.K. verstehe, das macht mich nicht gerade zum sexiest man alive. Ich kümmere mich darum das besser unter Kontrolle zu haben

Sie hat echt Probleme im Job
-> Natürlich kann das dämpfen, aber muss das dämpfen? na ut ich bin nicht in ihrem Kopf, wenn ihr das so viel ausmacht... Ich unterstütze Sie beim kündigen, das heißt: es ist für mich O.K., wenn ich erstmal das Geld reinbringe.

Arbeitslosigkeit und zwei drei Jobs die es echt nicht bringen
-> Hm, ich kann es zwar nicht nachvollziehen, aber nach allen Recherchen kann das bei vielen Menschen einen großen Einfluss auf die Libido haben. - Ich versuche zu helfen, das geht aber nur sehr beschränkt.

Wahrscheinlich dämpft die Pille ihre Libido
-> Klar, wenn die Hormone nicht mitmachen geht halt nichts. Also warte ich die Umstellung auf die Spirale ab

Wahrscheinlich dämpft die Spirale ihre Libido
-> Ja das war ein Risiko, dass mir bekannt war. Spirale kommt wieder raus und ich werde die hormonelle Umstellung abwarten (Man fällt das schwer, es geht ja jetzt auch schon ein paar Jahre so)

Sie hat auch irgendwie mit Existenzängsten zu kämpfen
-> Heirat ist ein gegenseitiges Versorgungsversprechen, ich bin bereit das zu tun. (!Kein Druck von ihr!)

Ihr Vater stirbt
-> O.K. irgendwer stirbt immer... Oh, hopla, Reptiliengehirn... Also nüchtern betrachtet kann das schon durchaus die Libido dämpfen.

Erbkrach mit den Geschwistern. (Der Vater hat aber auch ein ganz dämliches Testament geschrieben, das muss bei fast allen Geschwistern zum Streit kommen)
-> Ja auch das belastet. Aber ich finde langsam ist es genug...

Ihre verbliebene Familie (Geschwister) ist durch den Erbkrach ganz schön angeschlagen
-> So geht es nicht mehr -> Paarberatung

Paarberatung:
-> Na das hat mir dann geholfen uns noch mal ein weiteres Jahr Chancen zu geben (siehe mein Geschreibsel oben)Alle Maßnahmen die wir vereinbart haben, waren aus meiner Sicht nicht ausreichend erfolgreich. (Achtung ihre Insel sieht das anders! Sie sieht deutliche Fortschritte, schliesslich komme es nicht mehr vor, dass wir mehrere Monate keinen Sex mehr haben... langt mir nicht)

Jetzt die Erkenntnis, dass sie nicht die Energie hat sich gleichzeitig um Ihre Depression zu kümmern (hat sich im Verlaufe der Historie rausgebildet) und gleichzeitig an der Libido zu arbeiten
-> Ich denke da hat sie Recht, aber ich warte nicht mehr...

Hm,... das ist also der Werdegang, natürlich sehr verkürzt und nur durch meine Brille...
[doublepost=1545134827][/doublepost]Hallo boarnub,
Du stellst sinnvollerweise auch die Frage nach der Historie und hast bemerkt, dass da Informationen fehlen, die für ein Verstehen nötig sind.
Danke dafür. Ich habe weiter oben einen kurzen Abriss der Geschichte gegeben. Ich hoffe das beantwortet Dir einige Fragen... und führt in der Diskussion dann zu Erkenntnissen die ich verwerten kann.
[doublepost=1545135066][/doublepost]Hallo Mrs. Brightside,
Danke für die Antwort!
die Perspektive bei der Partnerwahl scheint mir sinnvoll, aber irgendwas kommt mir daran nicht praktikabel vor... Ich muss da echt mal in mich gehen und schauen woher das kommt. Eventuell bedeutet das, dass ich hier einen Schlüssel von Dir bekommen habe....
[doublepost=1545135279][/doublepost]Papalapap :
Na, eigentlich müsste es heißen "Zwei Inseln und ein Berg", aber ist schon nah genug dran...
 
Pure Honey
Benutzer42447  (38) Meistens hier zu finden
  • #9
Puh, da sind ja einige Krisen aufgetaucht mit der Zeit. Das wirkt auf den 1. Blick sehr viel, da du aber schreibst, ihr wart (seid) seit 15 Jahren ein Paar, nehme ich an, das ist alles über einen längeren Zeitraum passiert und nicht komprimiert in 5 Jahren aufgetreten.

Du hast ja selbst schon geschrieben, dass sich all diese Ereignisse auf die Libido auswirken können. Abhängig davon, wie sehr einem sowas aufs Gemüt schlägt und welche Bewältigungsstile man selbst hat. Auch Depressionen bringen ja als Symptom nicht selten einen Libido-Verlust mit sich. Da ist es müßig, sich zuerst um die Libido zu kümmern, da der Verlust selbiger ja meist ein Symptom ist und sich generell wieder bessert ( aber da hat ja jeder ein anderes Ausgangsniveau..), wenn die anderen Baustellen bearbeitet werden.

Vielleicht hat deine Frau aber eben auch generell eine niedrigere Libido als du und braucht eben, um ihre Bedürfnisse nach Intimität usw. zu erfüllen, lediglich Berührungen und eine Form von körperlicher Nähe, die dir aber nicht ausreicht.
Du hast das selbst ja schon alles ausführlich für dich analysiert.

Es wirkt auf mich so, als seid ihr da über die Jahre in einen wirklich blöden Kreislauf reingekommen, der durch euer beider Verhalten aufrechterhalten und verstärkt wurde. Mich interessiert vor allem dein Verhalten ihr gegenüber, wenn du schreibst, dein "Reptiliengehirn ist aktiv geworden". Wie hast du dich dann ihr gegenüber verhalten? Wie sah das konkret aus und wie hat sie darauf reagiert? Da du reflektieren möchtest, um nicht wieder in so einen Kreislauf zu kommen: Wo siehst du deinen Anteil am Scheitern eurer Beziehung?
 
Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #11
Hallo zusammen,

Ich bin ein Mann im Alter von 46 Jahren und stehe im Begriff mich von meiner Lebenspartnerin und Ehefrau zu trennen.

Warum?
Es geht um den Klassiker: Zu wenig Sex & Leidenschaft in nicht ausreichender Qualität.

Um das ganze etwas schneller zu verarbeiten und für meine nächste Beziehung (in weiter Ferne) zu lernen stelle ich meine Sicht der Dinge hier vor. Ich hoffe, dass es aufschlussreiche Rückmeldungen geben wird.

Zuerst berichte ich jetzt mal von meiner Insel, meine Sicht und was Sex in einer Beziehung für mich bedeutet:

Sex bedeutet für mich:
- Verbundenheit aufbauen
- Nähe spüren
- Intimität entstehen lassen
- Vertrauen und sich Hingeben
- sich fallen lassen und auffangen
- Zärtlichkeit erfahren
- Annehmen und angenommen werden

Unter diesem Blickwinkel bekommen verschiedene Spielarten beim Sex unterschiedliche Bedeutungen:
Es gibt keine großartigere Art für mich, mich angenommen zu fühlen als beim (jetzt kommt ein blöder Begriff) Blowjob. Ich stehe jedenfalls aus diesem Grund auf die oralen Spielarten.

Ich verstehe (wenn ich es selbst auch nur in sehr milder spielerischer Form will) SM-Spiele im Rahmen von Vertrauen und sich fallen lassen.

Verbundenheit kann sehr stark bei der klassischen Missionarsstellung entstehen, wenn es zärtlich und mit viel Küssen zur Sache geht. (Mir fällt gerade auf, dass die Begriffe für die Spielarten beim Sex in der deutschen Sprache einfach gräßlich sind …)

Ich verstehe aus diesem Blickwinkel sogar Praktiken wie Natursekt und Kaviar (z.B. im Hinblick auf Intimität). Wobei ich nicht sage, dass ich jede der hier aufgeführten Arten will oder gar brauche.

Aber um Verbundenheit, Nähe, Intimität, usw. entstehen zu lassen und zu pflegen benötige ich tatsächlich regelmäßigen und abwechslungsreichen Sex mit dem Partner, den ich liebe.

Verbundenheit, Nähe, Intimität, usw. entstehen natürlich auch bei anderen Gelegenheiten. Das kann schon ein Blick oder eine kleine Berührung oder eine Geste sein und gehört unbedingt dazu. Aber eben auch der Sex, der dazu führt, dass ich all das in einer höheren Intensität mit meinem Partner erleben kann.

Ich kann mich auch nach 15 Jahren Beziehung immer wieder neu in meine Partnerin verlieben, was dazu führt, dass ich sie begehre. (Die Kausalkette funktioniert auch anders herum)

So sieht also ein kleiner Ausschnitt meiner Insel bei diesem Thema aus.

Bei meiner Lebensgefährtin sieht das anders aus. Ab hier muss klar sein, dass ich versuche wiederzugeben, was ich glaube von Ihrer Insel verstanden zu haben. In ihrer Insel findet sie die Nähe, Verbundenheit usw. durch reine Berührung und andere Gesten. Sex, macht ihr zwar Freude, wenn er passiert, es gibt aber sehr wenig eigenen Antrieb dazu. Ist ja auch klar, wenn ich Sex für die Nähe usw. nicht brauche, dann ist das ja nur eine zusätzliche sportliche Übung, kann Freude machen ist aber anstrengend. Außerdem kann Sie nicht im geringsten steuern, Lust zu bekommen. Also gar nicht, kein Hebel vorhanden.

Auf meiner Insel kann ich das bei mir in gewissem Maße: Ich kann mich neu verlieben und kann mein Begehren auf Sie wecken.

Das führt dazu, dass bei mir ankommt, dass Sex ihr eher lästig ist. Sie muss halt über einen Aktivierungsberg und das kommt bei mir schräg an. Das bedeutet auch, dass ich (fast) nie in den Genuss komme begehrt zu werden.

Klartext: Es verletzt mich, da ich mit meiner Leidenschaft und meinem Begehren alleinstehe und nicht in den Genuss von Nähe usw. mit der Frau, die ich liebe, komme. Ich bin dabei also von vornherein immer in der Bittstellung. Schon klar, das ist ja gar nicht die Message, die Sie senden will. Aber bei mir als leidenschaftlichen und potenten Mann kommt das so an. Die Erkenntnis, dass sie eine andere Sichtweise darauf hat und andere Bedürfnisse hat, spielt da keine Rolle. Meine Bedürfnisse werden nicht bedient.

Und jetzt wird es schlimmer:
Die Verletzung treibt mich in den Zustand des Reptilitengehirns (Kampf oder Flucht). Ich werde vom Gehirnbenutzer zum Gehirnträger (Posthum: Danke hier an Frau Birkenbihl). Das ist mir wohl einige male passiert und führte zu nicht förderlichen Gesprächen.

Das hat dann bei meiner Lebensgefährtin dazu geführt, dass selbst, wenn ich Gehirnbenutzer bleibe (und das gelingt mir seit Jahren immer besser), sie in den Gesprächen eher mit dem Reptiliengehirn denkt. Das bedeutet bei ihr Flucht. Und eine Art der Flucht, ist es zuzustimmen und sich zum nächsten Versuch zu besserem und häufigerem Sex zu gelangen zu committen.

Ein echt ernst gemeintes Commitment, dass sie aber gar nicht halten kann! Warum hat Frau Birkenbihl anschaulich erklärt, darauf gehe ich jetzt nicht ein.

Das führt dann bei mir zu Enttäuschungen und Verletzungen und degradiert mich hin und wieder doch zum Gehirnträger. Sobald zu viele Kampfhormone im System sind, passiert das. Soviel zu Theorie Homo Sapiens, doch wohl eher Pan Narrans.

Im Weiteren führt der Kreislauf auch dazu, dass sie auch nicht mehr in den Genuss kommt, das zu erleben was sie braucht, um Nähe zu erleben. Ich versuche ihr das zu geben, das geht aber natürlich nur authentisch, wenn ich mich nicht zu schlecht und abgelehnt fühle.

Wenn ich ihr ihre Form von Nähe in einem entspannten Zustand geben kann, kann sie das nicht annehmen, weil von ihrer Insel aus das so aussieht, als würde ich sie für stattgefundenen Sex belohnen wollen. Und wenn ich im Zustand der Unzufriedenheit bin, kann ich mich bemühen wie ich will: Sie merkt das natürlich und kann es dann auch nicht annehmen. Schon klar, das ist ja gar nicht die Message, die ich senden will. Aber bei ihr kommt das so an.

Eine Paarberatung im letzten Jahr hat dazu geführt, dass ich diesen Zustand der Verletztheit schneller wieder in den Griff bekommen kann. Leider führt das aber nur dazu, dass sich meine Partnerin zurücklehnt und nichts zur Verbesserung in meine Richtung (ja da bin ich egoistisch, ich will ein erfülltes Sexualleben) unternimmt. Angebote der Paartherapeutin zu lernen wie sie ihre Libido steuern kann (zum Beispiel erotische Trance und ähnliches) hat sie nicht in Angriff genommen. Ist ja auch klar, solange ich mich unter Kontrolle habe und nicht im Kampfmodus bin hat sie keinen Leidensdruck und für sie passt ja alles. Und wenn ich mich nicht unter Kontrolle habe, geht verständlicherweise auch nichts.

Ihr geht es dabei auch nicht gut. Das hin und her macht sie kaputt und aus meiner Sicht entwickelt sie handfeste Depressionen. Ob das der alleinige Auslöser ist, sei mal dahingestellt, aber es trägt sicher dazu bei.

Meine Entscheidung ist daher: Ein Ende mit Schrecken und kein Schrecken ohne Ende.

Das fühlt sich nach der jahrelangen Investition in die Beziehung nicht gut an und ich leide tatsächlich stark unter Liebeskummer. Hilft aber nichts, da muss ich jetzt durch mit Allem was dazu gehört. Sie leider auch.

Also ihr Lieben, schreibt mir mal so eure Gedanken, ich will schließlich in der Zukunft nicht nochmal in eine solche Spirale reinkommen.

Kann es sein, dass du dich da in etwas verbeisst? Gibt es sonst keine positiven Seiten, die dich an sie bindet, ausser guter Sex?

Wenn du sie ähnlich emotional unter Duck setzt wie ich vermute bzw. Es im Thread rüberkommt, ist das beschriebene Beziehungsproblem nicht nur einseitig zu sehen oder durch das Bewegen eines Partners zu lösen.
 
G
Benutzer Gast
  • #12
Schon mal den Fehler bei dir gesucht?
Vllt gibt es irgendwas, was sie an dir stört und die Lust hemmt oder du befriedigst sie einfach nicht im Bett
Mit meinem Ex wars auch so ähnlich... ich fand den sex total öde. Egal was ich vorschlug war es nix. 9/10 mal musste ich die Initiative ergreifen, sonst lief nix.
In einem Gespräch stellte sich heraus, dass es an meiner schlechten Laune lag, die ich immer nach der Arbeit hatte (was absolut zutraf!). Erst als ich nach der Arbeit erstmal ne stunde zeit für.mich hatte zum entspannen und weniger gemeckert wurde, lief es plötzlich wieder gut.
 
S
Benutzer172218  (52) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #13
Hallo Mrs Brightside,
Ich habe ein wenig darüber nachgedacht, was mir daran unbehagen verursacht.
Das liegt daran, dass ich am Anfang einer Beziehung diese noch nicht so gut einschätzen kann, Rosarote Brille und ich bin neuronal etwas langsam.
Im Prinzip läuft das darauf hinaus, dass ich diese Einschätzungen vorher trainieren muss... Das Unbehagen ist also: Ich kann das so nicht adhoc umsetzen.... Ist aber kein Hinderungsgrund, ich fange da einfach das üben an.
-> dann wird es praktikabel und das Unbehagen ist auch weg :smile:

Ist halt wie beim Projektmanagement: Sag mir wie Dein Projekt startet und ich sage Dir wie es endet.

vielen Dank, das war auf jeden Fall ein Schlüssel, den ich so deutlich noch nicht auf meiner Insel hatte.
[doublepost=1545169002,1545166911][/doublepost]Hallo Pure Honey,
ja die Krisen sind aus den 15 Jahren, absolut richtig.
Ich denke auch, dass es meiner (noch) Frau auf vielen Gebieten besser gehen wird, sobald sie die Depressionen in den Griff kriegt oder bestenfalls heilt. Und es ist auch klar, dass sie das zuerst lösen muss bevor die Libido dran ist.
Für mich ist das aber zu spät:
1) Ich will keine weiteren Jahre mehr auf ein erfülltes Sexualleben, Nähe und Intimität etc. warten
2) Mein Zustand der Verletztheit und inzwischen Ungeduld ist ihrem Heilungsprozess nicht zuträglich … Wir tun uns nicht mehr gut.
-> Daher auch der Entschluss sie zu verlassen. Ob der bei ihr zugrundeliegende Libidolevel (eigentlich eher Korridor, Schwankungen darf es ja durchaus geben) eine Überschneidung mit meinem Korridor hat, spielt da keine Rolle mehr.

Der Punkt 2 zeigt auch deutlich, das wir in der Beziehung in ungesunde Kreisläufe reingekommen sind, die wir nicht haben lösen können. Das ist auch meine Sichtweise und soweit ich überhaupt aus der Perspektive meiner Partnerin reden kann: Ihre Sichtweise ist das auch.

Du hast nach dem Reptiliengehirn gefragt... Wie viel weißt Du darüber? Ich möchte Dich ungern mit Details zutexten / langweilen, die Dir schon bekannt sind.
Wie ich mich in den Zuständen ihr gegenüber verhalten habe …
- so wie ein Mensch unter großem Stress
Ich habe sie sicherlich stark verletzt... Beispiel: Als in der ersten Woche unserer Flitterwochen noch kein Sex zustande kam, konnte ich nicht schlafen. Das war mir einfach zu viel. Sie ist dann aufgewacht (nach 12:00) und ich habe in einem bösen Ton: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, das lief ja bisher ganz toll, gesagt. (sie hatte gerade Geburtstag) Das kommt nicht gut wenn jemand gerade aufwacht.
Mit einem vernunftbegabten Umgang mit der Situation hatte das sicher nichts mehr zu tun.
Ihre Reaktion kam auch aus dem Reptiliengehirn (was absolut logisch und nachvollziehbar ist): weinen
Selbst wenn ich dann wieder meine Denkblokaden gelöst hatte, war sie aber noch nicht soweit. (Solche Denkblokaden sind wohl messbar, sobald in einem Menschen das Reptiliengehirn übernimmt)
Das bedeutet ich habe schon wieder auf der Inhaltsebene kommuniziert, was aber bei einem Menschen, der gerade im Angriff / Fluchtmodus ist gar nicht ankommt. Ihre Reaktion war dann immer Flucht, das heißt: Zugeständnisse etwas zu ändern. Diese Zugeständnisse konnte sie aber nie lange einlösen. Auch wenn ich vorher gefragt habe, was ich tun müsse um sie zu unterstützen und was ihr vielleicht bei mir fehlt, was ich ändern kann (unabhängig von meinem Bedürfnis) - Fehlanzeige - Da kam nichts sinnvolles, kann in dem Zustand ja auch nicht.

Und wenn ich so schreibe:
- Ja ein Anteil von mir war sicherlich, nicht bemerkt zu haben, dass es für die inhaltliche Diskussion meist noch viel zu früh war. Ich glaube das könnte ich jetzt besser als früher. (Der Mann als lernendes Tier ;-) )
- Auch bei mir selbst zu erkennen, wann ich in den Angriff / Flucht Zustand gerate, gelang mir früher nicht gut.
Macht auch jetzt noch manchmal Probleme aber nicht mehr so stark:
Meinem eigenen Zustand kenne ich oft nicht gut (bis heute):
Beispiel: Sie hat mich gefragt, ob ich gerade wütend bin.
Meine Reaktion: Wieso? Dann habe ich kurz (unauffällig) meinen Puls gemessen und gefühlt ob ich einen Druck im Kopf spüren kann.
Dann meine erweiterte Antwort: Hast Recht, ich glaube schon.

Da muss ich noch mal ran...

vielen Dank für die Fragen aus Deiner Sicht
[doublepost=1545169932][/doublepost]Hallo Edelweiss,
Du eröffnest mir da gerade eine interessante Sichtweise.
Gerade die Frage, ob es außer gutem Sex nichts gibt, was mich an sie bindet lässt mich zweifeln, ob ich den bisherigen Texten zu undeutlich war:
Ich liebe diese Frau und alles (bis auf das Thema, das gerade zur Trennung führt) ist perfekt, das hat mich lange Jahre gehalten. Inzwischen habe ich aber die Hoffnung aufgegeben die Nähe und Intimität die ich benötige mit ihr erleben zu können.
Deshalb trenne ich mich.

Deinen ersten Satz verstehe ich noch nicht: Worin verbeiße ich mich?

Zum Thema "emotionaler Druck", ja ich glaube, dass das was ich bei meiner Antwort an Pure Honey geschrieben habe, als emotionaler Druck von mir gewertet werden kann. Nicht muss, aber kann. Das kommt denke ich auf die Blickrichtung und den Scope der Betrachtung an und ist beides wahr. Wenn ich mich rein in Ihre Position begebe und außer Acht lasse, das sie auch eine Wirkung auf die Umwelt hat, dann ist sie ein reines Opfer meines emotionalen Drucks. Ich sehe sie aber ungern als reines Opfer, sondern als ganzen Menschen, der mir viel gibt.

Wenn ich die Beziehung als System zwischen zwei (und mehr) Menschen verstehe, dann bleibt ungeschicktes Verhalten auf beiden (allen) Seiten.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob Du die Sichtweise entkräften kannst, dass könnte dann nämlich zu guten Erkenntnissen führen.

Nachtrag: Warum da oben etwas in roter Schrift erscheint weiß ich nicht und das ist auch nicht beabsichtigt
 
G
Benutzer Gast
  • #14
Ich hab mir den Faden vorgemerkt, weil ich konstruktive Tips geben wollte. Auf Basis des Eingangsposts hab ich durchaus Parallelen zu meiner eigenen Situation erkennen können und wollte positive Erfahrungen beisteuern.

Aber als ich den Satz hier gelesen hatte ...

Ihr Vater stirbt
-> O.K. irgendwer stirbt immer... Oh, hopla, Reptiliengehirn... Also nüchtern betrachtet kann das schon durchaus die Libido dämpfen.

Also nüchtern betrachtet, irgend eine Beziehung stirbt immer. Und ich glaube, dass es für deine zukünftige Exfrau kein Schaden sein wird.
 
S
Benutzer172218  (52) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #15
Hallo Kahi,
zuerst dachte ich Deine Frage ist leicht zu beantworten... Ist sie nicht.

Also zuerst was ich wahrgenommen habe:
- Sie hat beim Sex mit mir Orgasmen
- Die Suche nach Spielarten, die bei ihr ein "das will ich nochmal" auslösen können hat sie abgeschreckt
- Wenn ich in einem verletzten Zustand bin, dann bin ich sicher nicht mehr Mr. Sexy

Und da liegt einer der Knackpunkte:
- Wenn sich das mal sehr tief eingeschliffen hat, dann wird ein Selbstläufer draus. Ich konnte den nicht stoppen. Sie auch nicht.
Beispiel: Sie bemerkt meinen unguten Zustand. Sie bietet mir Sex an, weil sie mir etwas gutes tun möchte. (ernsthaft und lieb gemeint) Sie sagt (und hat damit auch recht), das bei ihr der Appetit dann beim essen kommt. Aber ich kann das dann irgendwann nicht mehr annehmen, weil ich das von meiner Warte aus als Almosen wahrnehme. Auch blöd...

Du hattest wohl das Glück, dass Du eine simple Lösung für das durchtrennen des Kreislaufs gefunden hast: Das ändern eines externen Parameters (Pause für Dich allein) der nicht am Sex hängt. Wenn die zu ändernden Parameter aber am Sex hängen, funktioniert das nicht mehr so einfach, weil die Verhaltensweisen nüchtern betrachtet kindisch werden.
Die Verhaltensweisen sind dann ja auch nicht mehr vom Großhirn gesteuert.

Also: ja ich suche bei mir! Ich kann ja außer mir niemanden ändern.
[doublepost=1545171263,1545171138][/doublepost]Hallo mickflow
ich sehe das es Dir mit meiner Aussage die Du da zitiert hast nicht gut geht.
Woran liegt das?
 
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S
Benutzer172218  (52) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #17
Hallo mickflow
ich vermute, dass bei Dir eine andere Nachricht ankommt als die die ich senden wollte. Um das zu überprüfen müsste ich wissen, was bei Dir (in Deinen Worten) angekommen ist.
Falls sich das bewahrheitet, kann ich die Nachricht noch einmal anders kodiert versenden.
 
Pure Honey
Benutzer42447  (38) Meistens hier zu finden
  • #18
Hm, ich weiß gar nicht so richtig, wie ich es in Worte fassen soll..Ich fang einfach mal an und jetzt kommt eine recht subjektive Einschätzung aufgrund deiner Posts, denn ich kenne dich nicht "live in Aktion" und habe als Ausgangslage nur die Textpassagen:

Für mich ensteht hier der Eindruck, dass du recht "technisch" vorgehst, was die Analyse deiner Beziehung angeht.. Ich finde man merkt, dass du dich mit dem Thema auseinandergesetzt hast ( Birkenbihl) und auch schon 'ne Paarberatung/-therapie hattest. Du verwendest Kommunikationstechniken und Erklärungsmodelle, die man durch diese beiden Interventionen lernen kann.

Dennoch fehlt mir in deinen Ausführungen das intuitive, das "feeling"; Ausführungen, wie es einer anderen Person oder auch dir selbst, gerade geht. Das emotionale....und alles, was damit zusammenhängt: (eigene) Emotionen wahrnehmen, Emotionen erkennen, Emotionen voraussagen, sich in andere einfühlen können. Was melden dir andere Personen darüber zurück? Wie schätzt du dich da selbst ein? Ich komme darauf z.B., weil du deinen Puls prüfst, bei der Frage, ob du wütend bist; du machst einen recht unpassenden Kommentar beim Tod einer deiner Frau nahestehenden Person usw.

Meine Hypothese, woran dein Anteil am Scheitern der Beziehung liegt, geht also in Richtung emotionale Feinfühligkeit und adäquate Reaktionen auf dein Gegenüber.
 
S
Benutzer172218  (52) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #19
Hallo Pure Honey ,
die Textpassagen sind als Grundlage fast besser geeignet mein Inneres einzuschätzen als mich live zu erleben. So das ist fast schon die ganze Antwort ;-)

Aber trotzdem im Detail:
Live habe ich Methoden nicht aufzufallen. Hier wäre es kontraproduktiv diese hier anzuwenden, da dies dazu führen würde, dass meine Innensicht falsch interpretiert wird. Und wer kann mir schon auf einer falschen Basis helfen?

In meiner Welt ist mein Kommentar zum Beispiel nicht unpassend, sondern ein pointiertes Beispiel, wie weit sich meine innere Welt kurz von den äußeren Welten abkoppeln kann, sobald ich nicht mehr vernunftgesteuert bin. Es handelt sich also um einen gewollten und harten verbalen Schlag gegen meine eigenen Reaktionen und ist somit keineswegs unpassend, sondern sehr passend.
Aber das ist meine Welt, die muss keiner teilen. Da darf jeder, der gerne möchte, wütend auf mich werden, wenn ich außerhalb der Norm liege.

Am Rande: Die Kommunikation mit mickflow ist ein gutes Beispiel dafür, dass ein Mensch der im Angriffs-Fluchtmodus ist, nicht mehr auf der Inhaltsebene erreichbar ist.

Ich nehme meine Gefühle zum größten Teil nur über meine Reaktionen wahr. Das heißt bei der Frage: Wie geht es Dir muss ich mich erst beobachten, bevor ich auskunftsfähig werde.

Es gab zwei (jetzt drei) Ausnahmen in meinem Leben:
- Musik, da weiß ich unmittelbar was ich fühle
- Sex, da spüre ich authentisch die Nähe und Verbundenheit etc.
Neu hinzugekommen ist, dass ich den Trennungsschmerz spüren kann ohne vorher in den Beobachtungsmodus zu gehen.

Ansonsten: Um mich direkt mit meinen Emotionen wahrzunehmen, muss ich mich sehr anstrengen. Dann geht das. Auch geht es besser über Haptik und Hören als über das Sehen.

Bei der Einschätzung von anderen Menschen ist das ähnlich. Ich fühle kaum mit (ausgenommen die drei oben genannten Fälle). Live wirst Du das nicht mitbekommen, dazu bin ich zu schnell und zu geübt im beobachten. Das echte Mitfühlen geht auch, aber nur wenn ich mich sehr anstrenge. Und bei dieser Anstrengung wirke ich nach außen seltsam. Und es geht wiederum besser über Fühlen und Hören als über die anderen Kanäle.

Für mich entsteht dabei kein Leidensdruck... und um vorwegzunehmen: gefährlich bin ich auch nicht ;-) Die Fähigkeit handlungsfähig zu bleiben, auch wenn jemand mit schweren Verletzungen / Erkrankungen vor mir ist, weil ich das nicht mitfühle, hat schon mehr als einmal geholfen. Ist halt zweischneidig...

Emotionale Feinfühligkeit: Ich beobachte Live sehr schnell... ob das alles kompensiert? Wahrscheinlich nicht, aber viel. Änderung: kaum möglich, daran arbeite ich schon lange, außer schneller beobachten, da geht immer noch was, aber das ist nicht das was Du meinst.

Sobald ich im Flucht/Kampfmodus bin, sind meine Reaktionen keinesfalls mehr angemessen. Das das ein Problem ist, habe ich erkannt und beschrieben.

Diese beiden Punkte sind natürlich am Scheitern beteiligt. Ich hatte bisher den zweiten Punkt im Fokus, aber auch die Art des emotionalen Spiegelns liegt deutlich außerhalb der Norm.

Für die Zukunft bedeutet das für mich bei der Partnerwahl hier besser auf Kompatibilität zu achten.
Danke :smile:
 
Pure Honey
Benutzer42447  (38) Meistens hier zu finden
  • #20
Hallo Pure Honey ,
die Textpassagen sind als Grundlage fast besser geeignet mein Inneres einzuschätzen als mich live zu erleben. So das ist fast schon die ganze Antwort ;-)

[...]
In meiner Welt ist mein Kommentar zum Beispiel nicht unpassend, sondern ein pointiertes Beispiel, wie weit sich meine innere Welt kurz von den äußeren Welten abkoppeln kann, sobald ich nicht mehr vernunftgesteuert bin. Es handelt sich also um einen gewollten und harten verbalen Schlag gegen meine eigenen Reaktionen und ist somit keineswegs unpassend, sondern sehr passend.
Aber das ist meine Welt, die muss keiner teilen. Da darf jeder, der gerne möchte, wütend auf mich werden, wenn ich außerhalb der Norm liege.

Okay, ich denke, ich verstehe deine Erläuterungen. Da schwirren mehrere Gedanken in deinem Kopf rum und es sind nicht alle innerhalb der sozialen Norm :zwinker: Ich denke, bis zu einem gewissen Grad kennt das jeder. Du selbst berichtest, du bewegst dich wohl etwas außerhalb der Norm dessen, was als sozial erwünscht angesehen wird. Dir ist das bewusst und du versuchst deine Reaktionen so zu gestalten, dass sie als sozial angemessen gelten. Das hast du dir durch Beobachtungen angelernt, teils gelingen dir als sozial angemessen angesehene Reaktionen aber auch durch große Anstrengung beim Einfühlen.

Am Rande: Die Kommunikation mit mickflow ist ein gutes Beispiel dafür, dass ein Mensch der im Angriffs-Fluchtmodus ist, nicht mehr auf der Inhaltsebene erreichbar ist.

Meines Erachtens nach erkennt mickflow sehr wohl auch die Inhaltsebene, reagiert aber später (bewusst?) nur auf den anderen Ebenen (Beziehung, Selbstoffenbarung..) - eventuell um dir zu verdeutlichen, dass wohl der Großteil der Menschen verletzt auf deine Gedanken reagieren würde...wenn du sie denn aussprichst :zwinker: Er zeigt die soziale Norm auf, ordnet sich dieser selbst zu und möchte dir diese Botschaft senden. Korrigier mich mickflow , wenn ich komplett daneben lieg :tongue:


Es gab zwei (jetzt drei) Ausnahmen in meinem Leben:
- Musik, da weiß ich unmittelbar was ich fühle
- Sex, da spüre ich authentisch die Nähe und Verbundenheit etc.
Neu hinzugekommen ist, dass ich den Trennungsschmerz spüren kann ohne vorher in den Beobachtungsmodus zu gehen.

Wenn das so ist, verstehe ich natürlich besser, weshalb der Sex so einen hohen Stellenwert für dich hat. Er liefert dir direkt die Gefühle, an die du sonst nicht so leicht rankommst und die der Beziehungskitt sind. Interessehalber: Hast du das in den Gesprächen so mit deiner Partnerin thematisiert? Wie ist sie mit der Art und Weise, wie du ganz persönlich Gefühle empfindest und auf sie reagierst, umgegangen? Warst du ihr gegenüber so offen, wie du es hier bist?

Und ich finde, du hast recht: Gefühle und ihre Ausprägung sind ein zweischneidiges Schwert :zwinker:
 
Zuletzt bearbeitet:
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #21
Das liegt daran, dass ich am Anfang einer Beziehung diese noch nicht so gut einschätzen kann, Rosarote Brille und ich bin neuronal etwas langsam.
Aber bevor du dich verliebst, lernst du den Menschen doch überhaupt erst kennen. Da kann man doch schon währenddessen einen Einblick bekommen, wie der Andere auf deine "Erwartungen" reagiert und wie er so zu bestimmten Themen tickt.

Brauchst du Liebe, um Sex haben zu können?
 
S
Benutzer172218  (52) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #22
Hallo Pure Honey,

so wie Du das zusammengefasst hast, habe ich den Eindruck, dass Du ziemlich viel von meiner eigenen Blickrichtung auf mich selbst teilst.
Nicht alles, aber erstaunlich viel.
Kann helfen oder auch nicht ;-)

Mit meiner Partnerin war ich da immer komplett offen und habe alle Selbsteinschätzungen geteilt und diskutiert. Die haben sich auch manchmal im Laufe der Jahre geändert... wäre auch komisch wenn nicht. Ich war da sogar offener als in diesem Forum.

Ihre Reaktion: Oft Zweifel ob ich mich richtig sehe: Kann ich verstehen, denn sie sieht mir ja oft an, was ich fühle bevor ich das selbst bemerke. Das ist einfach schwer von Außen nachzuvollziehen.
Trotzdem: Manche Hinweise von ihr, wo ich mich irren könnte waren sehr hilfreich und auch zum Teil auch richtig.

Das mit dem Sex und die Bedeutung für mich habe ich ihr nie vermitteln können. Das ist einfach außerhalb ihres eigenen Erfahrungsschatzes.
!Das ist kein Vorwurf an sie!
Jeder Mensch braucht Anknüpfungspunkte um etwas zu verstehen oder nachvollziehen zu können. Sind zu wenig Anknüpfungspunkte da, ist ein Austausch darüber schwer oder führt nicht in einer akzeptablen Zeit zu Ergebnissen.
Dann bleibt nur ein respektvolles: "We agree to disagree". Ist eigentlich nicht schlimm, ich kann mit anderen Weltbildern umgehen, sie auch. Kritisch in einer Beziehung wird es halt dann, wenn es um essentielle Bestandteile der Beziehung geht und die Handlungen nicht kompatibel sind und es auch keinen kompromissfähigen Korridor gibt.

-> Ich denke ich werde auf jeden Fall in der Zukunft weiter an meinen inneren und äußeren Emotionsdetektoren arbeiten.
*lach* ich sehe bei diesem Satz vor meinem inneren Auge viele Menschen aussteigen...
[doublepost=1545242462,1545232725][/doublepost]Hallo Mrs. Brightside,
tja, ich habe mich schon verliebt ohne den Menschen wirklich zu kennen. Abgrenzen möchte ich davon Liebe, die braucht tatsächlich Zeit.

Wenn in der Verliebtheitsphase Liebe entsteht und in der Phase der Sex stimmt, aber danach nicht mehr, dann versuche ich den urspünglichen Zustand wieder herzustellen. *rofl* im jetzigen fall ungefähr 14 Jahre lang... ziemlich dämlich...

Zu Deiner Frage:
Ja ich kann reinen Sex haben und den auch genießen.
Ich laufe aber Gefahr mich dabei zu verlieben.

Trotzdem, Beziehungssex ist zwar körperlich die gleiche Aktivität, aber hat weitere Komponenten, die Sex-only einfach nicht bringen kann.

Sex-only ist für mich ziemlich uninteressant. Ungefähr so wie der Sex im mit mir (und wahrscheinlich insgesamt) uninteressant für meine Partnerin ist. (Ich habe zumindest so ein Bild davon)

Ich bin gespannt wo mich Deine Fragen hinführen...
 
S
Benutzer172218  (52) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #23
Hallo zusammen,
vielen Dank für Eure Fragen und Anmerkungen/ Anregungen.
Ich denke, dass ich von hier aus alleine weiter komme.
Daher schließe ich den Thread(sobald ich weiß wie das geht)
Alles Gute für euch
 
Fedora
Benutzer71015  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #24
Daher schließe ich den Thread(sobald ich weiß wie das geht)
Indem du eine telepathische Nachricht an einen Moderator sendest.
Sollte das mal nicht funktionieren, kannst du auch den Meldebutton benutzen. :thumbsup:
 
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