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Der eigene Bruder...

S
Benutzer167227  (25) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo zusammen

Dies wird ein sehr langer und vermutlich ein wenig wirrer Text werden also danke ich schon mal allen die sich die Zeit nehmen ihn zu lesen. Ich bin mir selbst noch nicht ganz sicher für was ich dies schreibe, aber vielleicht hilft es mir alle meine Gedanken zum ersten Mal richtig zu ordnen und vielleicht hat jemand von euch noch den einen oder anderen Tipp...

Ich wurde als Kind von meinem Bruder missbraucht. Ich war mit meinem Vater, meinem vier Jahre älteren und meinem zwei Jahre älteren Bruder in den Ferien in einem Chalet, das zu einem kleinen Teil meiner Familie gehört. Normalerweise schliefen wir Kinder alle im selber Zimmer, doch an diesem Abend entschied sich mein älterer Bruder in einem anderen Zimmer zu schlafen. Ich und mein zwei Jahre älterer Bruder waren also alleine. Es began alles mit einer gewissen Neugier am Körper des anderen, obwohl ich sagen muss, dass mein Bruder began, ich habe mich aber zuerst nicht gewehrt, da auch bei mir, wie gesagt, eine gewisse Neugier mitspielte. Es wurde mir aber schnell zu viel und ich bat ihn aufzuhören, er hielt mir meinen Mund zu und befahl mir ruhig zu sein. Ich versuchte mich noch kurz zu wehren, aber mein Bruder war schon immer ein ganzes Stück grösser und stärker als ich. Dies wurde mir schon vorher bewusst gemacht. Ich gab also auf und hoffte dass es schnell vorbei sein würde. Er drang in mich ein, war aber wahrscheinlich relativ schnell fertig (für mich fühlte es sich an wie eine Ewigkeit). Er ging wieder zurück in sein eigenes Bett und schlief rasch ein. Ich hatte Mühe damit und war auch am Morgen als Erste auf, ich wollte nicht mehr im selben Zimmer wie er sein. Ich verhielt mich wahrscheinlich kaum anders als sonst, meinem Vater fiel auf jeden Fall nichts auf (er ist jedoch nicht gerade die aufmerksamste Person). Als mein Bruder später auch runterkam, zwickte er mich in meine Backe und gab mir mit einem Blick zu verstehen, dass wenn ich was geschehen war jemals jemandem erzählen würde, er mich stark verletzten würde. Dieses Zwicken wurde für mich das Zeichen seiner Macht über mich, er realisierte das auch schnell und nutzte dies auch später immer wieder gegen mich. Ich erstarte jedes Mal, wenn er das tat. Heute werde ich extrem aggressiv, wenn es jemand versucht, ich versuche zwar zu erklären, dass ich es wirklich nicht mag, aber vor allem in der Schule gab es immer wieder Mitschüler, die es lustig fanden mich damit zu nerven.
Meine Erinnerung bricht nach diesem Morgen ab, ich weiss also nicht mehr wie die darauffolgenden Tage abliefen. Ich kann auch nicht einordnen wie alt ich war, ich schätze zwischen 7 und 10.

Ich hatte in der Grundschule eine sehr aggressive Phase (für die ich mich im Nachhinein sehr schäme, da ich auch andere Kinder verletzte). Meinem Lehrer fiel auf, dass ich verhaltensauffällig war, er wusste aber auch das meine familiäre Situation nicht die einfachste war. Ich wuchs in einem kleinen Dorf auf und meine Brüder gingen schon zur selben Schule, somit war meine Familie bereits bekannt als nicht wirklich funktionstüchtig. Meine Eltern trennten sich als ich fünf Jahre alt war, meine Mutter hatte (und hat noch immer) schwere Depressionen, Mühe mit Geld umzugehen und mein Vater brauchte sehr lange bis er realisierte, dass er die Verantwortung für uns mittrug. Er begriff lange nicht wie sehr wir Kinder unter dieser Situation litten. Die Schule versuchte aber nie in irgendeiner Form zu intervenieren, ich nehme an auch ihnen war das Ausmass der Situation nicht bekannt. Dazu kam, dass ich auch selber gemobbt wurde, ich war also Opfer und Täter gleichzeitig.

Der Wechsel in die Sekundarschule war für mich eine Erlösung und brachte viel Verbesserung, obwohl ich das erste Jahr noch immer mit Aggressionsproblemen zu kämpfen hatte. Zum ersten Mal hatte ich Freunde, auf die ich mich wirklich verlassen konnte. Die Situation zuhause spitzte sich aber zu, mein zwei Jahre älterer Bruder wurde immer aggressiver und ich übernahm, je nach Depressionsphase meiner Mutter, fast den ganzen Haushalt. Mit 14 brachte mich mein damaliger bester Freund dazu die Situation zu erkennen (bis dahin war es auf eine Art "normal" für mich). Ich hatte grosse Mühe damit umzugehen, es war auch die Zeit in der ich mich das erste Mal mit meinen eigenen Missbrauchserfahrungen auseinandergesetzt hatte. Bis dahin hatte ich sie unterdrückt und war mir auch gar nicht richtig bewusst, dass es passiert ist. Mein Vater began zu dieser Zeit mehr Verantwortung für seine Kinder zu übernehmen und durch meine zusehends nicht mehr zu versteckende Überforderung, entschieden wir, dass ich kurzzeitig zu ihm und seiner Freundin ziehen sollte. Es war als Versuch gedacht und ich zog dann auch ganz zu ihm und seiner Freundin. Dies ging ein halbes Jahr gut bis mein zwei Jahre älterer Bruder auch zu uns zog. Die Stimmung wurde sehr schnell schlecht, niemand fühlte sich in dem Haushalt mehr wohl. Dies zog sich hin bis die Freundin meines Vaters vor einem Jahr auszog. Für uns hat sich die Situation aber nicht verbessert.

Seit ungefähr einem Jahr bin ich in psychologischer Behandlung, eigentlich aufgrund meiner chronischen Schmerzen, die vor drei Jahren begannen. Im Zusammenhang dieser psychologischen Betreung versuche ich zu Zeit auch dieses Erlebnis aufzuarbeiten, habe aber das Gefühl stecken zu bleiben... Ich möchte auch auf meine jetzige Situation zu sprechen kommen, die mich veranlasst hat das alles zu verfassen. Sorry falls ich viel geschrieben habe, das gar nicht nötig war, ich habe versucht es auf das Wichtigste zu beschränken, damit man meine Situation nachvollziehen kann.

Ich bin jetzt 18 Jahre alt, habe gerade Matura (Abi) gemacht und mache ein Zwischenjahr. Ich wohne noch immer mit meinem Vater und meinem zwei Jahre älteren Bruder zusammen. Meinem Bruder geht es nicht besonders gut, er hat seit einiger Zeit Depressionen, war anfangs Jahr auch 2 1/2 Monate in einer Klinik, da er suizidal war. Ich werde immer wieder als Ansprechperson für meine Verwandten genutzt: "Wie geht es ihm?", "Was soll getan werden?" etc. Ich habe aber besonders im Moment mit dem sehr grosse Mühe. Ich kann kein Mitleid für ihn aufbauen und werde dafür auch verurteilt ("Es ist doch dein Bruder, wie kann er dir so egal sein?"). Das macht es für mich nicht einfacher, klar ist er mein Bruder, trotzdem kann ich ihm nicht vergeben. Niemand in meiner Verwandschaft weiss von diesem Vorfall, also verstehe ich auch, warum dies für sie so schwer zu verstehen ist. Ich habe aber auch selber Mühe die zwei Seiten in mir zu kombinieren, ja es ist mein Bruder, aber ich bin nicht bereit mich für ihn einzusetzten. Wie soll ich damit umgehen?

Mein Partner kennt die Geschichte und kann sehr gut damit umgehen. Aber was mich auf eine Art stört ist, dass er mit meinem Bruder super auskommt, mit ihm Witze reissen kann, lange mit ihm redet etc. Ich habe ihn darauf angesprochen wie er das könne, er antwortete mir, dass es jetzt nichts mehr bringe wütend auf ihn zu sein und dass er seine Schuld doch abbezahlt habe, indem es ihm so schlecht ginge. Auch wenn meine rationale Seite das versteht, sogar gut findet, hat meine emotionale extreme Mühe damit. Ich wünschte mir ich könnte so damit umgehen, doch mir ist es egal ob er es "abbezahlt" hat, ob es ihm Leid tut oder was auch immer, ich habe einen Hass gegen ihn in mir den ich nicht kontrollieren kann und das mein Partner dies nicht hat, stört mich. Ich weiss nicht einmal genau warum. Ich will ihm aber auch nicht sagen, er solle weniger mit meinem Bruder zu tun haben oder etwas in diese Richtung. Ich weiss aber auch nicht wie damit umgehen...

Zudem leidet unser Sexleben zur Zeit schwer darunter, dass ich mich so intensiv mit diesem Thema befasse. Bis jetzt hatten wir ein sehr erfülltes Sexleben, mochten es auch sehr etwas härter zu sein. Ich ertrage dies im Moment nicht, habe praktisch keine Lust auf Sex und wenn dann nur wenn ich die dominante Rolle übernehme. Ich versuchte ihm das zu erklären, er hat aber noch Mühe es wirklich umzusetzten. Mir fällt das reden darüber viel schwerer als das schreiben, es ist also nicht ganz einfach für mich das nochmals und nochmals anzusprechen. Wie kann ich mich wieder loslassen während dem Sex? Ich fühle mich zur Zeit als devoten Part nur angespannt und kann es kaum geniessen. Und kommt das wieder? Ich vertraue ihm zu 100 Prozent und er hat mir mit seinen Reaktionen auf dieses Thema auch immer wieder gezeigt, dass er hinter mir steht.

Ich fürchte mich auch ein wenig von der Zukunft. Am liebsten würde ich weggehen, nie wieder etwas mit meinem Bruder zu tun haben, ihn nie wieder sehen müssen etc... Doch das geht nicht weil er mein Bruder ist und ich noch immer mit ihm zusammen wohne. Ich möchte auch nicht, dass meine Familie erfährt, dass etwas "gröberes" zwischen uns passierte.

Ich gebe mir selbst grosse Schuld an der ganzen Sache. Ich hätte schreien können, in dem Chalet hört man praktisch alles, mich mehr wehren können, irgendwas, aber ich tat einfach nichts. Ich weiss viele Opfer geben sich ungerechtfertigt die Schuld, trotzdem kann ich sie nicht ablegen, noch immer bin ich wütend auf mich, dass ich nicht mehr tat.
Aber auch auf meinen Vater bin ich wütend. Ich verlange von ihm, dass er es hätte merken müssen. Ich weiss es ist nicht seine Schuld, aber auch da, ich kann es nicht ablegen. Frage mich immer wieder warum sich nie jemand die Mühe gemacht hat, mir früher zu helfen... Ich habe hier immer wieder das Problem mit meiner rationalen Seite und meiner Emotionalen, sie wollen sich nicht einigen und ich weis nicht wie ich das forcieren kann.

Manchmal frage ich mich auch ob mein Gehirn die Geschichte "umgeschrieben" hat, damit ich besser damit umgehen kann. Was wenn ich nicht stop gesagt habe? Was wenn ich mich gar nicht gewehrt habe und einfach da lag? In meiner Erinnerung passierte das alles, ich fürchte mich aber das es gar nicht so war und es umso mehr mein eigener Fehler war. Wie soll ich das herausfinden?

Was ich auch nicht ganz verstehe: ich gehe auch heute noch jedes Jahr in dieses Chalet und für mich ist es ein Wohlfühlort. Ich war dort seit ich ein kleines Kind war und trotz allem was geschehen ist, bin ich gerne dort, wie kann das sein?



Ein grosses Danke an alle die es soweit geschafft haben!
 
BettmanWeilMüde
Benutzer165903  (23) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Klingt heftig, ich weiß nicht was ich jetzt schreiben soll aber ich wünsche dir in jedem Fall das Beste
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #3
Ich möchte auch nicht, dass meine Familie erfährt, dass etwas "gröberes" zwischen uns passierte.
warum?
also - das gefühl dahinter kann ich mir vorstellen. trotzdem: warum?

du machst dir vorwürfe, dass du damals, in dieser nacht, nicht anders reagiert hast. das ist ehrlich gesagt quatsch, du kannst von einem kleinen mädchen von 7-10 jahren nicht erwarten, dass es mit einer solchen situation umgehen kann.
jetzt bist du aber fast erwachsen, jetzt könntest du anders reagieren. jetzt müsstest du dich nicht mehr fragenden vorwürfen stellen, weshalb du so wenig mitgefühl für deinen bruder hast - du könntest aussprechen was passiert ist, ihm die macht über dich nehmen.

Zudem leidet unser Sexleben zur Zeit schwer darunter, dass ich mich so intensiv mit diesem Thema befasse. Bis jetzt hatten wir ein sehr erfülltes Sexleben, mochten es auch sehr etwas härter zu sein. Ich ertrage dies im Moment nicht, habe praktisch keine Lust auf Sex und wenn dann nur wenn ich die dominante Rolle übernehme. Ich versuchte ihm das zu erklären, er hat aber noch Mühe es wirklich umzusetzten.
wie kann ich mir das vorstellen, dass er mühe hat, das wirklich umzusetzen?


insgesamt muss ich aber sagen: dafür, dass du erst seit einem jahr quasi begonnen hast dich damit ernsthaft auseinanderzusetzen... dafür bist du schon wirklich weit. nur halt: etwas, was du seit 8-11 jahren mit dir herumschleppst, das kannst du nicht in einem jahr völlig aufarbeiten - mach dir also nicht noch zusätzlich sorgen darüber, dass die rationale und die emotionale seite sich nicht einig sind, sowas braucht echt zeit.

ich denke allerdings wirklich, dass es dir helfen würde, das ganze offen auszusprechen. ja, die zeit danach wäre vermutlich erstmal schlimm, aber wie willst du etwas aufarbeiten, wenn du es weiterhin durch lügen bzw. schweigen verdeckst? das ist schon eine form der selbstbestrafung was du dir da zumutest, und zwar eine, die dich mit recht wütend macht.
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Manchmal frage ich mich auch ob mein Gehirn die Geschichte "umgeschrieben" hat, damit ich besser damit umgehen kann. Was wenn ich nicht stop gesagt habe? Was wenn ich mich gar nicht gewehrt habe und einfach da lag? In meiner Erinnerung passierte das alles, ich fürchte mich aber das es gar nicht so war und es umso mehr mein eigener Fehler war. Wie soll ich das herausfinden?
dazu noch kurz: selbst wenn du nicht stop gesagt haben solltest - und ich kann mir nicht vorstellen, dass du dir das einfach dazu gedichtet hast, dazu schreibst du zu detailliert - wäre das unrecht nicht wirklich kleiner. dass dein bruder wusste dass es unrecht war was er getan hat merkt man ja schon an seiner folgenden reaktion.
 
S
Benutzer167227  (25) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #4
warum?
also - das gefühl dahinter kann ich mir vorstellen. trotzdem: warum?

Meine Familie hat schon einiges durch, ich möchte da nicht noch etwas anfügen, wenn es sich vermeiden lässt. Ich glaube auch, dass ich nicht will, dass sich jemand schuldig fühlt.
Ausserdem könnte ich das zur Zeit noch gar nicht. Es wissen nur drei Person, dass dies passiert ist und diese haben das eher in Ausnahmesituationen erfahren. Ich habe noch sehr grosse Mühe es auszusprechen und kann mir nicht vorstellen, dass ich in der Lage wäre es jemandem aus meiner Familie zu erzählen.

Und auch das meine Vorwürfe an mich selbst total unbegründet sind weiss ich auch, aber das Gefühl bleibt trotzdem da. Ich habe dort wieder das Problem, dass meine rationale Seite es versteht aber an meinem emotionalen Befinden ändert das nichts...

wie kann ich mir das vorstellen, dass er mühe hat, das wirklich umzusetzen?

Da sind es zwei Sachen, zum einen hat er eine stärkere Libido als ich, das war schon immer so, aber zur Zeit ist es halt noch extremer, da ich fast gar keine Lust habe. Er weiss auch warum aber trotzdem hat er halt Lust auf Sex und versucht mich dann geil zu machen. Je nach Situation sage ich ihm klar, dass ich nicht möchte und dann ist er etwas enttäuscht. Ich möchte ihn nicht jedes Mal abweisen, weiss aber teilweise nicht was ich tun soll, wenn ich wieder Mal nicht in Stimmung bin.
Das andere ist während dem Sex. Er geniesst (mittlerweile) den dominaten Part sehr und ich vermute er vermisst es ein wenig, den manchmal wird er wieder dominant. Für mich ist es dann schwer zu reagieren, weil ich es zwar ein bisschen geniesse, aber auch der anderen Seite wirds mir schnell zu viel. Ich nehme dann meistens seine Hand von meinem Hals oder was auch immer er gerade macht. Es stört einfach während dem Sex wenn wir es nicht einfach laufen lassen können wie wir gerade wollen, weil ich zu angespannt werde.

Ich habe ihn aber mittlerweile noch einmal darauf angesprochen. Daher nehme ich an es sollte besser werden, wir hatten aber noch keinen Sex darum kann ich das noch nicht beurteilen.


dazu noch kurz: selbst wenn du nicht stop gesagt haben solltest - und ich kann mir nicht vorstellen, dass du dir das einfach dazu gedichtet hast, dazu schreibst du zu detailliert - wäre das unrecht nicht wirklich kleiner. dass dein bruder wusste dass es unrecht war was er getan hat merkt man ja schon an seiner folgenden reaktion.
Danke. Ich glaube das musste ich von jemand anderem hören.
 
Kennwort
Benutzer18741  Meistens hier zu finden
  • #5
Mein Partner kennt die Geschichte und kann sehr gut damit umgehen. Aber was mich auf eine Art stört ist, dass er mit meinem Bruder super auskommt, mit ihm Witze reissen kann, lange mit ihm redet etc. Ich habe ihn darauf angesprochen wie er das könne, er antwortete mir, dass es jetzt nichts mehr bringe wütend auf ihn zu sein und dass er seine Schuld doch abbezahlt habe, indem es ihm so schlecht ginge.
Nein, das geht gar nicht.
Ein Partner hat zu Dir zu stehen und nicht zugunsten Deines Täters zu richten/urteilen.
Er muss, wenn er zu Dir steht, auch wirklich zu Dir stehen und nicht auch noch sein positives Verhalten dem Täter gegenüber rechtfertigen.
Ich denke, das oben beschriebene Verhalten Deines Partners gehört mehr oder weniger zu den zweitschlimmsten Aussagen, die das Umfeld eines Überlebenden machen kann. Dieses "Aber er/sie ist doch ein Netter/Nette und er/sie hat/te es doch auch nicht leicht".
Das hilft Dir nicht, ganz im Gegenteil.

Noch schlimmer ist eigentlich nur ein "Der/die doch nicht! Der /die ist doch so nett, das kann ich mir gar nicht vorstellen!"

So sieht auf jeden Fall meiner Meinung nach kein "Mein Partner steht 100% zu mir" aus.

Ich finde es sehr gut, das Du Dir psychologische Unterstützung geholt hast. Das war eine sehr gute und wichtige Entscheidung!
Wichtig ist nicht, wie es Deinem Vater, Deinem Bruder oder Deinem Partner geht, sondern Du musst mit dem Erlebten LEBEN können. Einen Weg für Dich finden, damit umzugehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #6
Ich setze mal ganz woanders an und zwar bei deinen Gefühlen. Die kann ich nämlich sehr gut nachvollziehen.

Es gibt im Leben kein "abgelten" von Schuld, insbesondere wenn es um ein Gefühl geht. Denn das Gefühl ist in DIR...wie sollte es also weg gehen, wenn jemand anderes das ein oder andere Gefühl hat? Egal ob es deinem Bruder gut oder schlecht geht..es löst unter Umständen nur andere Gefühle bei dir aus, es löscht nicht einfach ein Gefühl.

Was dir passiert ist, ist sehr schlimm. Wie das von seiner Seite aussieht ist unbekannt, aber für deine Gefühle auch zunächst mal unwichtig.

Das ist der Ist-Zustand.

Diesen Ist-Zustand, möchtest du verändern, richtig? Du willst bestimmte Gefühle langsam loswerden und verarbeiten und das ist gut so, denn ohne diesen Willen, wird sich nicht viel ändern.

Du versuchst gerade dich selbst zu heilen und wer sich selbst versucht zu heilen, hat nicht viel Kraft für anderes. Das ist einfach Fakt. Du hast deinem Bruder gegenüber keine Verantwortung, die hat vielleicht dein Vater noch zum Teil und zum Teil ist er langsam für sein eigenes Schicksal verantwortlich. Wenn jemand versucht dir diese Verantwortung zuzuschieben, dann dreh es um. Sag ihnen, dass du auch mit einer Sache zu tun hast, sie aber nicht breit treten willst und sie sich an deinen Vater wenden soll...du bist du nur die kleine Schwester...er ist der Vater. Du bist gerade mal 18 Jahre alt...
Mich macht so ein Verantwortungsgeschachere an sich schon sauer...aber dann noch einem so jungen Mädel diese Schuhe anziehen zu wollen...das macht mich echt wütend. Ich will dich als Person oder deine Leistungen damit nicht schmälern! Bitte nicht falsch verstehen! Aber selbst wenn man annehmen müsste, dass du aus dem perfekten Haushalt stammst und es dir gut geht, ist das komplett daneben und geht gar nicht!! (bei mir werden die Ausrufungszeichen zu Rudeltieren, wenn ich mich aufrege...)

Bitte tu mir einen Gefallen: Verinnerliche, dass es NICHT deine Verantwortung ist, was dein Bruder macht. Du kannst diese Verantwortung nicht tragen und es ist ein Unding, wenn man sie dir versucht aufzubürden. Aktuell solltest und DARFST du dich NUR um dich selbst kümmern!

Vielleicht löst es für dich auch einiges, wenn du deinen Bruder mal damit konfrontierst. Mal hörst, was er dazu zu sagen hat. Vielleicht hilft es dir aber auch, deinen baldigen Auszug zu planen. Sich wenigstens zu informieren, was du für Optionen hast. Vielleicht sollte dein Freund auch diesen Thread sehen oder du kannst ihm von Ausschnitten erzählen. Ihm würde ich z.B. sagen, dass er wohl nicht so viel Erfahrung zum Thema Missbrauch hat, denn ansonsten könnte er nachvollziehen, wie sehr er dich damit verletzt, dass er mit deinem Bruder verkehrt. Das mit dem "abgelten" ist einfach absoluter BULLSHIT. Das gibt es nicht..nicht bei solchen tief emotionalen Themen. Und ja...an dieser Stelle ist es tatsächlich nicht zu viel erlangt an dieser Stelle Abstand zu nehmen, denn es geht um DEINE Heilung...um DEINEN Weg und der ist eben nicht leicht. Vielleicht könnte man ihm das Bild von 2 Typen geben, die sich gegenseitig einmal ins Gesicht schlagen. Der Eine schlägt danach mit dem Kopf am Bordstein auf und ist vom Hals ab gelähmt. Ist das auch ausgeglichen? Theoretisch ja schon..haben ja beide nur einmal zugeschlagen, richtig? Was wäre wenn der andere bei einem Unfall 5 Jahre später ein Bein verliert? Man bemerkt schnell: So einfach ist das nicht.

Ansonsten muss ich sagen, dass du mich doch ziemlich beeindruckst. Deine Gedanken sind sehr strukturiert und du denkst scheinbar eher nach, anstatt zu grübeln. Du denkst lösungsorientiert und du schaust in die Zukunft. Außerdem bist du nicht auf den Kopf gefallen. Das sind alles Eigenschaften, die es dir überhaupt erst möglich machen, aus diesem Dilemma herauszukommen. Das sind alles Eigenschaften von einem starken Menschen!
Oh..und entschuldige dich NIEMALS für einen langen Text, wenn er so gut geschrieben ist. Manchmal braucht es eben doch einen längeren Text! :zwinker:

Ich denke, du bist auf einem guten Weg und wünsche dir für diesen alles alles Gute!
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #7
Meine Familie hat schon einiges durch, ich möchte da nicht noch etwas anfügen, wenn es sich vermeiden lässt.
um den preis deines wohlergehens? und: bist du dir sicher, dass es für alle anderen besser ist, dein verhalten zu sehen und nicht zu verstehen? wo sie vielleicht insgeheim ahnen dass irgendwas nicht stimmt, sich aber auch nicht trauen zu genau hinzusehen?

Ich habe noch sehr grosse Mühe es auszusprechen und kann mir nicht vorstellen, dass ich in der Lage wäre es jemandem aus meiner Familie zu erzählen.
dass sowas sauschwer ist... jap. kann ich bestätigen. die zeit danach noch mehr.
trotzdem: es ist die sache wert, wenn man endlich offen und ehrlich sein kann - und es hilft massiv bei der verarbeitung.

ich hatte aus meiner initialen antwort nen großen teil wieder gelöscht vorm absenden... ich will mein leben hier jetzt nicht breittreten. ich sage also nur: ich spreche da nicht aus mutmaßungen aussenstehender, sondern aus eigener erfahrung. ja, menschen sind verschieden, aber es wird einem so eine unglaublich große last von den schultern genommen wenn man nicht mehr verschweigen muss, all den hass, die wut, die empfundene schuld, die zweifel, die verzweiflung... nicht mehr verbergen muss.

für mich zumindest war genau das der punkt, an dem ich anfangen konnte, alles zu verarbeiten. bis dahin wurde es nur schlimmer und schlimmer und jeden tag noch ein wenig schlimmer, jede situation wo ich komische blicke erntete ob meiner unverständlichen reaktion hat das gefühl von hilflosigkeit und wut weiter geschürt. auch mein grund für das lange schweigen war, dass ich vermeiden wollte, was folgen könnte - und genau das, selber immer mehr zu leiden um den zu schützen der einem das angetan hat, das lässt die kluft immer weiter wachsen.


Da sind es zwei Sachen, zum einen hat er eine stärkere Libido als ich, das war schon immer so, aber zur Zeit ist es halt noch extremer, da ich fast gar keine Lust habe. Er weiss auch warum aber trotzdem hat er halt Lust auf Sex und versucht mich dann geil zu machen. Je nach Situation sage ich ihm klar, dass ich nicht möchte und dann ist er etwas enttäuscht. Ich möchte ihn nicht jedes Mal abweisen, weiss aber teilweise nicht was ich tun soll, wenn ich wieder Mal nicht in Stimmung bin.
:hmpf: arsch. sorry, aber ist so. du kämpft da mit so einem problem, und der herr hat halt grade druck und will ficken, lädt dir noch mehr schuldgefühle auf indem er dann "enttäuscht" ist... macht dich das nicht wütend, die situation, in die er dich da bringt? am ende hast du nochmal die gleiche situation wie als kind, dass du letztlich sex gegen deinen willen hat. das wird den verarbeitungsprozess nicht grade erleichtern, im gegenteil.

dass ihr nochmal dadrüber geredet habt - gut. ich hoffe, das hat geholfen. wenn nicht: du hast nicht den geringsten grund ein schlechtes gewissen zu haben wenn du grade keine lust hast - das alles aufzuarbeiten und vielleicht, hoffentlich, irgendwann mal ein unbelastetes leben zu führen hat wirklich priorität.

leicht ironisch gemeint: kauf ihm ne plastikpuppe - das ist dann dein statement, wenn er ankommt und du keine lust hast: hier, nimm, viel spaß :zwinker:
nur leicht ironisch, weil ich fürchte, dass du - wenn du es zu oft mitmachst, obwohl du nicht willst, nur aus schlechtem gewissen - tatsächlich mit den gefühlen in etwas rutschen könntest, was dich wie eine plastikpuppe empfinden lässt. das darf definitiv nicht passieren, dann hast du nämlich direkt zwei riesengroße probleme zu bewältigen und einen scherbenhaufen von beziehung. pass auf dich auf.


Oh..und entschuldige dich NIEMALS für einen langen Text, wenn er so gut geschrieben ist. Manchmal braucht es eben doch einen längeren Text! :zwinker:
da möchte ich mich übrigens noch vollumfänglich anschliessen. du hast definitiv nicht zu viel geschrieben, und wer zu faul ist ein paar zeilen zu lesen sollte zu einem solchen thema auch nichts sagen.
 
S
Benutzer167227  (25) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #8
@Kennwort @[URL='https://www.planet-liebe.com/members/damian.6428/']Damian @[URL='https://www.planet-liebe.com/members/nevery.72433/']Nevery[/URL][/URL]
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Nein, das geht gar nicht.
Ein Partner hat zu Dir zu stehen und nicht zugunsten Deines Täters zu richten/urteilen.
Hier sollte ich wahrscheinlich noch mehr Info liefern. Mein Freund ist eine sehr rationale Person, das geht so weit, dass wenn er findet dies oder jenes Gefühl macht keinen Sinn, kann er es "löschen". Etwas was die Meisten, auch ich, nie könnten, die eigenen Gefühle so weit steuern. Er musste also lernen, dass die Meisten anders ticken und auch wenn er das mittlerweile weiss, denkt und fühlt er anders. Für ihn ist mein Bruder nicht mehr die selbe Person wie vor 10 Jahren, warum sollte er dann wütend auf ihn sein? Soweit zu seiner Logik, ich bin nicht der selben Meinung, kann es aber nachvollziehen. Ich möchte ihm auch den näheren Kontakt zu meinem Bruder nicht verbieten. Ich sollte ihn aber wahrscheinlich bitten, ihn zu unterlassen, zumindest in meiner Anwesenheit...[/URL][/URL]
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Diesen Ist-Zustand, möchtest du verändern, richtig? Du willst bestimmte Gefühle langsam loswerden und verarbeiten
Das trifft den Nagel ziemlich auf den Kopf :zwinker:

Bitte tu mir einen Gefallen: Verinnerliche, dass es NICHT deine Verantwortung ist, was dein Bruder macht. Du kannst diese Verantwortung nicht tragen und es ist ein Unding, wenn man sie dir versucht aufzubürden. Aktuell solltest und DARFST du dich NUR um dich selbst kümmern!
In der 'Theorie' ist mir das bewusst, trotzdem quälen mich dann Schuldgefühle. Im Sinne von "er ist trotzdem mein Bruder", ich weiss das ist doof, aber ich kann es nicht verändern. Ich vermute ich habe das verinnerlicht, da ich vor allem früher immer wieder von Familie und auch Freunden, die nichts davon wussten, genau das gesagt bekommen habe.
Ich weiss nicht, wie ich mich da umpolen muss. Heute gibt es auch viele Freunde und teilweise Verwandte, die mir das Gleiche wie du sagen, es kommt nicht an...[/URL][/URL]
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Vielleicht löst es für dich auch einiges, wenn du deinen Bruder mal damit konfrontierst. Mal hörst, was er dazu zu sagen hat.
Wahrscheinlich wäre das keine schlechte Idee, ich fühle mich nur ganz und gar nicht bereit dazu. Noch immer fürchte ich mich ein wenig von ihm, auch wenn ich nicht glaube, dass er mir etwas antun würde und wenn ich mich heute wehren könnte.

Vielleicht hilft es dir aber auch, deinen baldigen Auszug zu planen. Sich wenigstens zu informieren, was du für Optionen hast.
Das habe ich im Verlauf der letzten vier Jahre immer wieder, nicht nur wegen dieser Sache. Ohne ausserfamiliäre Unterstützung ist es finanziell nicht möglich. Die ausserfamilliären Möglichkeiten die ich hätte, sagen mir auch nicht wirklich zu (betreutes Wohnen etc.).
Ich möchte auch einen Weg finden mit dem so umzugehen, dass ein Auszug nicht nötig ist. Ich werde meinem Bruder wohl noch mein ganzes Leben begegnen und das wird sich kaum ändern mit einem Auszug...

Vielleicht sollte dein Freund auch diesen Thread sehen oder du kannst ihm von Ausschnitten erzählen.
Daran habe ich auch schon gedacht, vor allem weil ich meine Gedanken definitiv klarer in geschriebener From wiedergeben kann. Mal sehen was sich ergibt, wenn ich ihn das nächste Mal sehe.

um den preis deines wohlergehens? und: bist du dir sicher, dass es für alle anderen besser ist, dein verhalten zu sehen und nicht zu verstehen? wo sie vielleicht insgeheim ahnen dass irgendwas nicht stimmt, sich aber auch nicht trauen zu genau hinzusehen?
Ich weiss es nicht, doofe Antwort aber ich kann keine bessere geben. Ich habe einfach Angst vor den Reaktionen, davor, dass sich vieles verändert innerhalb der Familie, dass nie wieder etwas gleich sein wird. Ich möchte nicht die sein, die die Familie auseinander reisst....

dass sowas sauschwer ist... jap. kann ich bestätigen. die zeit danach noch mehr. trotzdem: es ist die sache wert, wenn man endlich offen und ehrlich sein kann - und es hilft massiv bei der verarbeitung.

Ich habe auch Angst, dass wenn es mal raus ist ich nie davon loskomme. Es wüssten alle Bescheid, vielleicht würden sie mich immer wieder darauf ansprechen, oder sie würden mir immer den gleichen Blick zuwerfen, denn mich jedes Mal daran erinnert...[/URL]

:hmpf: arsch. sorry, aber ist so. du kämpft da mit so einem problem, und der herr hat halt grade druck und will ficken, lädt dir noch mehr schuldgefühle auf indem er dann "enttäuscht" ist... macht dich das nicht wütend, die situation, in die er dich da bringt?
Ein Stück weit schon, das weiss er mittlerweile auch. Es ist aber nicht so, dass wenn ich zustimme ich die ganze Zeit denke "hoffentlich ist es bald vorbei". Gewisse Dinge geniesse ich noch immer sehr und es ist meist der Anfang der harzig ist.
Als Gummipuppe sehe ich mich definitiv nicht, obwohl ich die Idee witzig finde, soweit geht es nicht.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #9
Mein Freund ist eine sehr rationale Person, das geht so weit, dass wenn er findet dies oder jenes Gefühl macht keinen Sinn, kann er es "löschen".
Vielleicht glaubst du mir es jetzt (noch) nicht. Ich muss dir aber an dieser Stelle sagen, dass ich eine solche Aussage ganz klar für eine Selbstlüge halte. Ich denke schon, dass er das selbst glaubt und ich glaube auch, dass er Gefühle eine ganze Weile unterdrücken kann. Ich kaufe ihm aber nicht ab, dass er ein Gefühl wirklich löschen kann. Das würde nämlich die Kontrolle über sehr viele Hirndrüsen bedeuten und das überwinden jeglicher Instinkte.
Um es mal ein bisschen flapsig auszudrücken: Warum löscht er nicht seine Libido? Wäre doch logisch und praktisch, zumindest wenn du gerade keine Lust hast, oder?

In der 'Theorie' ist mir das bewusst, trotzdem quälen mich dann Schuldgefühle. Im Sinne von "er ist trotzdem mein Bruder", ich weiss das ist doof, aber ich kann es nicht verändern.
Da muss ich diesmal DIR widersprechen. Die Erfahrung zeigt: Man kann das sehr wohl ändern. Es ist sicherlich nicht leicht und es wird eine ganze Weile dauern, aber wenn man das Ziel hat, dann GEHT DAS!
Der Trick ist wohl, dass man sich immer wieder sagt und selbst zeigt, dass man eben NICHT die Verantwortung hat. Als kleine Schwester schon 10 Mal nicht. Nur weil der Bruder schwächer zu sein scheint ist das noch lange keine Einladung...
In diesem Fall glaube ich sogar, dass deine Verwandtschaft schlichtweg selbst keine Lust hat sich zu kümmern und es praktischerweise dir zuschiebt. Die sollen mal selbst ihre Hintern hoch kriegen...könnte doch jeder zu jeder Zeit zu ihm gehen, oder?

Wahrscheinlich wäre das keine schlechte Idee, ich fühle mich nur ganz und gar nicht bereit dazu. Noch immer fürchte ich mich ein wenig von ihm, auch wenn ich nicht glaube, dass er mir etwas antun würde und wenn ich mich heute wehren könnte.
Wenn du dich nicht bereit dazu fühlst, dann lass es. Du musst dich deswegen sicherlich nicht schlecht fühlen. Irgendwann wirst du stark genug sein und kannst dann noch immer entscheiden was du tust.

Das habe ich im Verlauf der letzten vier Jahre immer wieder, nicht nur wegen dieser Sache. Ohne ausserfamiliäre Unterstützung ist es finanziell nicht möglich. Die ausserfamilliären Möglichkeiten die ich hätte, sagen mir auch nicht wirklich zu (betreutes Wohnen etc.).
Ich möchte auch einen Weg finden mit dem so umzugehen, dass ein Auszug nicht nötig ist. Ich werde meinem Bruder wohl noch mein ganzes Leben begegnen und das wird sich kaum ändern mit einem Auszug...
Ich habe da leider eine schlechte Nachricht für dich: Ein Auszug IST leider nötig und zwar sehr dringend.
Hast du denn tatsächlich mal nachgerechnet wie viel Geld du zur Verfügung hast, wenn du Kindergeld und was es sonst noch so gibt zusammen nimmst?
Dass man damit keinen Zweitporsche kaufen kann ist natürlich klar..es geht hier aber immerhin um deine Gesundheit...und die ist tatsächlich gefährdet, findest du nicht?
Du musst mit deinem Bruder sicherlich nicht dein ganzes Leben Kontakt haben, das kann dir niemand vorschreiben. Du kannst dir das wirklich aussuchen. Manchmal ist das (leider) die bessere Variante und diese solltest du dir offen halten.

In kaputten Familien ist es sehr oft gang und gäbe, dass man "ganze Familie" spielt. Dass man sich zu Weihnachten versammelt. Dass jeder eine bestimmte Rolle hat und die gefälligst zur Perfektion spielen soll.
Erstaunlicherweise kommt es eher selten vor, dass jemand aufhört, diese Spielchen mitzuspielen. Ja..es wird die anderen Mitspieler sauer machen...aber das ist deren Problem.
Es ist absolut legitim, recht und billig, dass du dich primär um dich selbst kümmerst. Dein Bruder macht das nämlich auch nicht, von ihm verlangt niemand etwas..wieso eigentlich nicht?


Ich weiss es nicht, doofe Antwort aber ich kann keine bessere geben. Ich habe einfach Angst vor den Reaktionen, davor, dass sich vieles verändert innerhalb der Familie, dass nie wieder etwas gleich sein wird. Ich möchte nicht die sein, die die Familie auseinander reisst....
Hier antworte ich mal auf eine Antwort, die eigentlich nicht an mich ging.

Wieso glaubst du, dass du derjenige bist, der die Familie auseinander reisst? Meinst du nicht, dass die anderen daran ebenfalls beteiligt sind? Vermutlich sogar wesentlich mehr als du? Du bist doch nicht diejenige, die aktiv dagegen arbeitet. Du bist diejenige von der verlangt wird, dass sie die Fehler von den anderen zusätzlich zu ihren eigenen trägt und das ist unfair bis (sorry) abgefuckt.
Du hast diese Verantwortung nicht und du kannst diese Familie auch gar nicht alleine zusammenhalten. DU hast das Recht zu sein. DU hast das Recht darauf frei zu sein. Bitte zieh dir den Schuh nicht an, den die anderen dir so lapidar zuwerfen.
Wie deine Familie auf das reagiert was du tust und wer du bist ist DEREN Problem und nicht deins, auch wenn es sich anders anfühlt.

Versteh mich nicht falsch. Ich sehe durchaus, dass du das Gefühl hast, dass du nicht anders kannst. Das liegt vermutlich daran, dass man dir dein ganzes Leben lang einfach eine Last auferlegt und behauptet hat, dass du die gefälligst zu tragen hast weil das halt so ist.
Das ist wirklich veränderbar. Nicht schnell. Nicht heute. Nicht einfach so. Aber doch veränderbar und in meinen Augen ganz ganz wichtig!


Ich habe auch Angst, dass wenn es mal raus ist ich nie davon loskomme. Es wüssten alle Bescheid, vielleicht würden sie mich immer wieder darauf ansprechen, oder sie würden mir immer den gleichen Blick zuwerfen, denn mich jedes Mal daran erinnert...
Diese Angst kann ich verstehen. Würdest du es laut sagen, käme es sicherlich zu solchen Blicken. Es ist leider auch möglich, dass dir nicht geglaubt wird. Vieles ist möglich und nur du kannst grob abschätzen in welche Richtung es geht.
Diese Entscheidung kannst nur du treffen. Ob du etwas offenbarst oder nicht sollte nur von einem einzigen Parameter abhängen: Deine Gesundheit. Wenn es dir gut tut. Wenn du es für richtig erachtest. Wenn dir damit eine Last genommen wird. Dann kannst du das tun. Ich bin der letzter, der dir zu dem einen oder dem anderen raten wird, denn dazu habe ich a) keine direkte Erfahrung und b) glaube ich einfach daran, dass jede Situation unterschiedlich und ganz individuell ist.

Ich kann dir aber auch sagen: Alles geht irgendwann vorbei. Auch wenn du anfangs komisch angesehen werden würdest, irgendwann hören sie auf damit. Nichts ist beständig bzw. beständiger als der Wandel.

Unterm Strich möchte ich dir aber folgendes sagen: Bevor du Entscheidungen für deine Zukunft triffst, gehe alle Wege in Gedanken durch. Lass dich dabei nicht von der Angst treiben, sondern denke rein faktisch darüber nach, was welche Aktion für Konsequenzen nach sich zieht. Schließe nicht den frühen Auszug aus, weil jemand sauer sein könnte oder weil es irgendwo Engpässe geben kann. Schreib dir auf, was für Ergebnisse jede Handlung haben wird und haben könnte. Positives wie Negatives.
Meine Meinung ist, dass du alleine und ohne den ständigen Einfluss von deiner Familie endlich mal zur Ruhe kommen kannst und du einige Dinge von einem anderen Blickwinkel sehen wirst.
 
S
Benutzer167227  (25) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #10
Da muss ich diesmal DIR widersprechen. Die Erfahrung zeigt: Man kann das sehr wohl ändern. Es ist sicherlich nicht leicht und es wird eine ganze Weile dauern, aber wenn man das Ziel hat, dann GEHT DAS!
Da wird wohl einfach meine Geduld gefragt sein...

Ich habe da leider eine schlechte Nachricht für dich: Ein Auszug IST leider nötig und zwar sehr dringend.
Hast du denn tatsächlich mal nachgerechnet wie viel Geld du zur Verfügung hast, wenn du Kindergeld und was es sonst noch so gibt zusammen nimmst?
Dass man damit keinen Zweitporsche kaufen kann ist natürlich klar..es geht hier aber immerhin um deine Gesundheit...und die ist tatsächlich gefährdet, findest du nicht?
Ja, schon mehrmals. Mein Vater weiss auch, dass ich am liebsten ausziehen würde und wir haben es uns auch schon angeschaut. Zur Zeit haben wir aber auch die Möglichkeit eines Auszuges meines Bruders angeschaut, was für mich natürlich auch eine riesen Entlastung wäre. Das wird sich jedoch auch erst mit der Zeit zeigen, ob das etwas wird.

Wieso glaubst du, dass du derjenige bist, der die Familie auseinander reisst? Meinst du nicht, dass die anderen daran ebenfalls beteiligt sind? Vermutlich sogar wesentlich mehr als du? Du bist doch nicht diejenige, die aktiv dagegen arbeitet. Du bist diejenige von der verlangt wird, dass sie die Fehler von den anderen zusätzlich zu ihren eigenen trägt und das ist unfair bis (sorry) abgefuckt.
Du hast diese Verantwortung nicht und du kannst diese Familie auch gar nicht alleine zusammenhalten. DU hast das Recht zu sein. DU hast das Recht darauf frei zu sein. Bitte zieh dir den Schuh nicht an, den die anderen dir so lapidar zuwerfen.
Wie deine Familie auf das reagiert was du tust und wer du bist ist DEREN Problem und nicht deins, auch wenn es sich anders anfühlt.
Ich gebe mir diese Verantwortung aber, warum kann ich nicht genau sagen. Du hast aber Recht, dass es eigentlich nicht meine ist. Ich glaube ich muss mich einfach irgendwann entscheiden, was für mich einfacher ist, die Scharade mitzuspielen oder daraus auszubrechen und mit den Folgen leben. Im Moment tendiere ich zu ersterem...

Ich kann dir aber auch sagen: Alles geht irgendwann vorbei. Auch wenn du anfangs komisch angesehen werden würdest, irgendwann hören sie auf damit. Nichts ist beständig bzw. beständiger als der Wandel.
Auch hier: ich glaube ich muss einfach ein wenig Geduld aufbringen, ist definitiv nicht meine Stärke, aber ich werde es versuchen.

Danke für deine Antwort!
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #11
Ich kann auch gut nachvollziehen, wieso du dir diese Verantwortung gibst...wenn man sie immer zugeschoben bekommen als "der / die Gesunde", weils halt leichter ist...oder weil die Eltern mit was anderem beschäftigt sind oder was anderes, dann nimmt man irgendwann an, dass man Tatsächlich Verantwortung trägt.

Ich denke aber, dass du aus deiner Position heraus deinem Bruder gar nicht helfen kannst. Weder bist du professionell ausgebildet, noch als kleine Schwester dazu in der Lage wirklich etwas zu ändern. Du kannst nur ertragen...aber auch nicht ewig. Niemand kann ewig einstecken. Du verschiebst damit ein Problem nur.
Unterm Strich hilfst du ihm damit nicht. Ich kann deine Gedankengänge aber gut verstehen.

Es ist echt schwer jemandem in dieser Lage etwas zu raten. Am Ende musst du selbst deine Situation einschätzen und auch selbst handeln. Ich bin mir lediglich sicher, dass du irgendwann handeln solltest. Damit du dein Leben (wieder) selbst in die Hand nimmst und damit du nicht ein Spielball bist. Du schuldest niemandem dein Leid. Du hast dein eigenes Paket zu tragen, dein Bruder vermutlich auch.
Das was leicht zu ändern wäre, wäre das Verhalten deines Freundes...denn auch wenn er es vielleicht nicht böse meint, es tut dir nicht gut. Dann hättest du eine "Front" weniger.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #12
Ich weiss es nicht, doofe Antwort aber ich kann keine bessere geben. Ich habe einfach Angst vor den Reaktionen, davor, dass sich vieles verändert innerhalb der Familie, dass nie wieder etwas gleich sein wird. Ich möchte nicht die sein, die die Familie auseinander reisst....
da muss ich mich Damian Damian anschliessen: nicht du wärest es, die "die familie auseinander reisst" - und selbst wenn du jetzt sagen möchtest, dein bruder war damals ja selber noch nicht erwachsen: er ist es jetzt aber, und er hätte längst auf dich zukommen können und sich entschuldigen, wenigstens das.

spinnen wir mal kurz eine andere situation zusammen: ihr wart dort im urlaub, du, dein vater und deine beiden brüder. angenommen, du hättest deinen einen bruder umgebracht, zum beispiel indem du ihn unter wasser gedrückt hast - und dein anderer bruder hätte das gesehen. du hättest ihn bedroht, so dass er sich jahre nicht trauen würde etwas zu sagen.
jetzt, ein jahrzehnt später, würde er mit der sprache herausrücken: meine schwester hat ihn damals umgebracht, ich habe es gesehen. wäre er jetzt schuld, wenn es einen bruch in der familie gäbe - oder du?

ich denke, die antwort ist uns beiden klar, und genauso siehts eben auch in deinem fall aus. dich trifft keine schuld! ich mein, klar, am ende musst du selber abschätzen ob es sinn macht noch jemandem die wahrheit zu erzählen - das muss ja auch nicht gleich die ganze verwandschaft sein - oder ob es besser für dich ist, nur mit wenigen personen wie deinem freund darüber zu sprechen. das wird mit sicherheit auch davon abhängen, welchen personen du wie sehr vertrauen kannst.


unabhängig davon ist es aber wirklich wichtig dass du verstehst, dass dich absolut keine schuld an der ganzen sache trifft. garkeine, nicht das geringste bisschen. du hast jedes recht der welt, wütend auf deinen bruder zu sein, ihn nicht zu lieben, ihm nicht helfen zu wollen. das war kein dummer streich in der kindheit, das war ein massiver übergriff der dir selbst heute noch schadet. für ihn ein paar minuten spaß, für dich jahrelanges leiden. wenns deinem bruder heute scheisse geht? verdient, würde ich sagen - das mindert dein leid aber nicht.
wirklich verzeihen könntest du ihm vermutlich allenfalls dann, wenn es wirklich offen angesprochen und verarbeitet wird... aber auch das wäre natürlich keine garantie.

und: du hast auch das recht zu sagen "mein verhalten hat einen grund, und mein bruder kennt ihn verdammt gut - fragt ihn." - wäre vielleicht ein kompromiss, um dir blöde fragen zu ersparen.

sag mal, liest du gerne? falls ja würde ich dir ein buch empfehlen, was mir selber schon in enorm verzwickten situationen geholfen hat, ein wenig klarheit zu schaffen und etwas zu mir selber zu finden.
 
S
Benutzer167227  (25) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #13
Ich kann auch gut nachvollziehen, wieso du dir diese Verantwortung gibst...wenn man sie immer zugeschoben bekommen als "der / die Gesunde", weils halt leichter ist...oder weil die Eltern mit was anderem beschäftigt sind oder was anderes, dann nimmt man irgendwann an, dass man Tatsächlich Verantwortung trägt.
Ich versuche zur Zeit dies ein wenig zu ändern. Mir immer wieder klar zu machen, dass ich nicht verantwortlich bin und dass das auch okay ist. Wird wohl aber noch ein wenig Zeit brauchen bis es wirklich ankommt.

Ich bin mir lediglich sicher, dass du irgendwann handeln solltest. Damit du dein Leben (wieder) selbst in die Hand nimmst und damit du nicht ein Spielball bist.
Auch das versuche ich, zwar in Babyschritten, aber es geht vorwärts...



Und auch dir Nevery Nevery vielen Dank, du hast mir ein paar gute Ideen aufgezeigt.

sag mal, liest du gerne? falls ja würde ich dir ein buch empfehlen, was mir selber schon in enorm verzwickten situationen geholfen hat, ein wenig klarheit zu schaffen und etwas zu mir selber zu finden.
Kommt sehr darauf an, ich könnte es mir mal anschauen und dann entscheiden :smile:
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #14
Ich versuche zur Zeit dies ein wenig zu ändern. Mir immer wieder klar zu machen, dass ich nicht verantwortlich bin und dass das auch okay ist. Wird wohl aber noch ein wenig Zeit brauchen bis es wirklich ankommt.

Auch das versuche ich, zwar in Babyschritten, aber es geht vorwärts...
Das freut mich sehr. Sowas geht nie schneller als in Babyschritten, aber es geht voran und das ist das Entscheidende. Es hört halt in dem Moment auf, in dem man sich sagt "ich bin halt so" oder "ich kann nicht". Das stimmt einfach nicht. Es ist aber wahr, dass es schwer ist und lange dauert...aber das ist kein Hinderungsgrund, wenn man so nicht weiter leben sollte.

Ich drücke dir jedenfalls alle Daumen und Zehen. Du darfst auch gerne immer wieder schreiben, wenn sich etwas bewegt, auch wenn es nur ein Babyschritt war, ich würde mich darüber freuen.
 
S
Benutzer167227  (25) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #15
Ein kleines Update für die, die es noch interessiert :zwinker:

Mittlerweile musste ich mir eingestehen, dass ich Abstand und Distanz zu meinem Bruder brauche, damit ich mich selber heilen kann. Aus diesem Grund habe ich meinem Vater davon erzählt, ich weiss einfach, dass ich diese Distanz alleine nicht hinkriege. Mein Vater ist zwar noch etwas in Schockzustand, aber er glaubt mir und das bedeutet mir schon viel. Einen genauen Plan wie es weitergehen soll haben wir noch nicht, doch irgendeinen Weg werden wir hoffentlich finden. Mir ist bewusst, dass dies nicht von heute auf morgen passieren wird, aber zu wissen, es wird nicht noch ewig so weiter gehen, hilft.

Ich bin auch froh mich vor einer Person weniger rechtfertigen zu müssen. Nicht erklären müssen, warum ich nicht an einem Familienessen dabei sein will zum Beispiel. Ich kann mir vorstellen, dass ich es auch noch anderen Familienmitglieder erzählen werde, aber wahrscheinlich lasse ich mir noch etwas Zeit. Ich versuche Schritt für Schritt zu gehen, da es doch noch immer recht viel ist für mich.

Mit meinem Partner konnte ich reden und es hat uns extrem viel gebracht. Sogar unserem Sexleben geht es wieder besser.

Alles in Allem geht es also vorwärts, es ist sicher nicht einfach, belastet mich noch immer und manchmal weiss ich nicht weiter, aber ich erhalte viel Rückendeckung.
 
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Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #16
Alles in Allem geht es also vorwärts, es ist sicher nicht einfach, belastet mich noch immer und manchmal weiss ich nicht weiter, aber ich erhalte viel Rückendeckung.
Mann..das klingt sooooo gut!
Klar wird es sich manchmal nach Rückschritten anfühlen. So geht es uns doch bei allen "Projekten" im Leben...bei den kleinen unbedeutenden und auch bei den großen. Manchmal geht alles super und manchmal eben nicht. Bei den kleinen Projekten (z.B. wenn man eben mal den Garten umgestaltet), ist es halt nicht so schlimm, wenn es mal nicht weiter geht oder was schief geht (die Erde wird erst später geliefert oder die Rosen haben Ungeziefer dran). Man ärgert sich ein bischen und dann macht man halt weiter (wartet auf die Erde oder pflanzt die Rosen irgendwann neu an). Bei einem Projekt wie deinem ist es schlimmer wenn etwas schief geht. Wichtig ist, wie du selbst schreibst, dass es "Alles in Allem" vorwärts geht. Dass du das geschrieben hast, hat mich sehr gefreut und ja..es interessiert mich nach wie vor wie es dir geht. :zwinker:
 
S
Benutzer167227  (25) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #17
Vielen Dank Damian Damian ! Ich werde versuchen in einigen Wochen noch einmal etwas zu schreiben.

Aber jetzt liegt mir doch noch etwas auf dem Herzen. Ich fürchte mich etwas vor Weihnachten. Es könnte sein, dass bis dahin ein grösserer Teil meiner Familie Bescheid weiss, vielleicht sogar mein Bruder. Ich habe einfach Angst, dass ich Weihnachten überhaupt nicht geniessen kann. Kann mir auch noch gar nicht wirklich vorstellen, wie das werden soll. Hat da jemand Erfahrung oder vielleicht auch Tipps?
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #18
Vielen Dank Damian Damian ! Ich werde versuchen in einigen Wochen noch einmal etwas zu schreiben.
Da würde ich mich drüber freuen. Sieh es aber nicht als Pflicht an!

Aber jetzt liegt mir doch noch etwas auf dem Herzen. Ich fürchte mich etwas vor Weihnachten. Es könnte sein, dass bis dahin ein grösserer Teil meiner Familie Bescheid weiss, vielleicht sogar mein Bruder. Ich habe einfach Angst, dass ich Weihnachten überhaupt nicht geniessen kann. Kann mir auch noch gar nicht wirklich vorstellen, wie das werden soll. Hat da jemand Erfahrung oder vielleicht auch Tipps?
Ich denke man kann sich an der Stelle nur Freiräume schaffen. Vielleicht hilft es, wenn du dir klar machst, dass es dir erlaubt ist einen Spaziergang zu machen. Den würde ich vielleicht sogar fest einplanen und ankündigen. Ich mache das jedes Jahr..häufig mit Teilen der Familie oder eben alleine...und schaue mir die vielen Lichter an. Einfach so. :smile:
Lass dich nicht dazu zwingen, dass ihr euch durchgehend auf der Pelle hockt. Das kann man bedingt durchhalten, aber man darf auch mal raus gehen. Wer das nicht akzeptiert, hat halt pech...
 
S
Benutzer167227  (25) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #19
Hmm okay, danke. Ich weiss halt einfach nicht, ob es die ganze Familie wissen wird, bis dahin (bzw. ob ich das überhaupt möchte). Da fürchte ich etwas in Erklärungsnot zu geraten...
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #20
Hmm okay, danke. Ich weiss halt einfach nicht, ob es die ganze Familie wissen wird, bis dahin (bzw. ob ich das überhaupt möchte). Da fürchte ich etwas in Erklärungsnot zu geraten...
Für einen Spaziergang? Kann man sicher verargumentieren...
Musst du ja kein Drama draus machen..du willst halt einfach mal laufen weil dir schwindlig ist oder du Bewegung brauchst oder gerade mal kurz Ruhe brauchst oder so...würde da auch nicht viel erklären...das einfach mit einem Lächeln sagen und auf machen...
 
S
Benutzer167227  (25) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #21
Das müsste eigentlich machbar sein, da hast du Recht. Danke dir Damian Damian
 
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