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Demisexuell?

V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #1
Hallo zusammen.
Vor ein paar Monaten stolperte ich bereits über diesen Begriff; ich kannte ihn bis dahin nicht, erkannte mich aber in den Beschreibungen wieder. Heute las ich ihn erneut und nun bin ich neugierig und frage mich, ob hier auch Andere so empfinden :smile:.

Zum Begriff: Demisexuell ist jemand, der sexuelle Anziehung nur empfindet, wenn eine tiefe(re) romantische Bindung zum Anderen besteht, diese kann auch einseitig empfunden sein.
In einem Artikel, den ich las, war Demisexualität als im Bereich der Asexualität angesiedelt beschrieben. Damit kann ich mich wiederum gar nicht identifizieren, ich bin nicht asexuell. Ich bin nur selten-sexuell oder so. Also bezogen auf die verschiedenen Menschen, zu denen ich mich tatsächlich angezogen fühle.

Ich bin mir dabei gar nicht so sicher, ob dies wirklich zu 100 % auf mich zutrifft, aber ich glaube irgendwie schon, dass ich im Wesentlichen so ticke.
Wenn ich zurückdenke, fühlte ich mich tatsächlich nur von Jungs oder Männern angezogen, in die ich zumindest heftig verknallt war.
Ich frage mich aber auch, ob mein Mich-Verknallen im Grunde nicht eine "andere" Art von Anziehung ist, nur dass ich sie nicht so klassifiziere, warum auch immer. Also klarer: Dass das, das ich als Verknalltheit empfinde, eigentlich sexuelle Anziehung ist, nur dass ich sie nicht als solche erkenne und sie romantisiere.
Aber das sind nur vage Überlegungen von mir, eigentlich halte ich diese These für mich nicht wirklich für zutreffend.

Ich weiß, dass die allermeisten hier anders ticken - aber vielleicht geht es jemandem ja ähnlich wie mir?
 
Zuletzt bearbeitet:
Dvala
Benutzer164027  (28) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Ich kann das sehr gut nachempfinden.
Bis vor kurzem hätte ich niemals auch nur daran denken können mit jemandem sexuelle Erfahrungen zu machen, in den ich nicht mindestens verknallt bin.

Mittlerweile habe ich auch andere Erfahrungen gemacht aber ich kann immer noch von mir behaupten, dass ich mich sehr viel mehr hingezogen fühle wenn Verliebtheit und Liebe im Spiel sind.
Mindestens eine sehr sehr große Sympathie muss da sein, damit ich so etwas wie sexuelles Interesse überhaupt empfinde.
Fremde, auch gern objektiv attraktive, Männer, interessieren mich absolut gar nicht.

Wie man das nun klassifiziert weiß ich nicht, aber ein wenig in dem Muster erkennen tue ich mich schon.
 
Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #3
Nach meiner Erfahrung heraus ist das von V Velvet beschriebene (+- einer gewissen Spannbreite) doch eher der Regelfall bei Frauen, oder?
Mir persönlich sind andere Frauen eigentlich noch nie näher gekommen.
Vielleicht bin ich aber auch einfach nur ein bestimmter Typ Mann, der eh nur eine bestimmte Art von Frauen anzieht.
Kann natürlich auch sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dvala
Benutzer164027  (28) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Edelweiss Edelweiss
Also ich habe einige Damen in meinem Umfeld, die sofort mit Männern in die Kiste hüpfen würden und eher wenige, die das nicht mögen. Einfach, weil sie Bock auf Sex haben, nicht Bock auf DEN Mann.
Ich glaube da gibt es bei beiden Geschlechtern solche und solche :smile:
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #5
Wieso "demi"? Was ist denn daran halb?
Finde ich genau nicht, "halb" finde ich eher, wenn man vorwiegend mit beliebigen Menschen Sex hat. Wenn man eben keine gemeinsame Sexualität entwickelt, evtl. über viele Jahre und persönliche und sexuelle Entwicklungs"stufen" hinweg.

Ich brauche keine Schubladen, ich brauche auch keine selbsternannten pseudo-wissenschaftlichen Sexperten (sic! wie ich dieses Wort hasse! :sick:), die mir eine Hülle überstülpen wollen. Ich habe es in Brückes Thread schon so genannt, ich sehe mich als Beziehungs-F***. Oder, um es netter auszudrücken: ich mag keinen Sex, der der letzte mit dieser Frau ist.
Anders gesagt: ohne Beziehung keinen Sex. Mag ich nicht, bringt mir nichts, fühle ich mich nicht wohl bei. Eine Beziehung muss bei mir nicht zwingend "fest" sein (kann aber, bis hin zur Ehe :zwinker:), aber ohne Gefühle keine Beziehung. Ob das nun "romantische" Gefühle sind? Keine Ahnung. Ich mache das eher an Vertrautheit, (sexueller) Attraktivität, Hingezogenheit, Interesse usw fest. Und wenn ich darüber nachdenke, könnte es ähnlich wie bei V Velvet sein, dass ich das Prickeln durch sexuelle Anziehungskraft mit romantischem Prickeln gleich setze oder verwechsle. Ist mir aber auch egal. Hauptsache, ich fühle mich wohl und es kribbelt, aus welchen Gründen auch immer.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #6
Off-Topic:
Ich brauche keine Schubladen, ich brauche auch keine selbsternannten pseudo-wissenschaftlichen Sexperten (sic! wie ich dieses Wort hasse! :sick:), die mir eine Hülle überstülpen wollen. Ich habe es in Brückes Thread schon so genannt, ich se
Kommt das Wort denn von "Sexperten"? Oder ist es entstanden durch "Betroffene" selbst, die einen Begriff für ihr Empfinden suchten?

Ich würde Schubladen nicht gleich schlecht reden (aber auch davon abraten, sie abzuschließen und den Schlüssel wegzuwerfen). Es gibt viele Gründe, warum es als hilfreich empfunden werden kann einen Begriff zu haben. Etwa in einer Welt, in der viele verschiedene Formen von Sexualität (zum Glück! - trotz einiger Ausuferungen) offen thematisiert werden, zu merken "hey, ich bin nicht alleine, ich bin nicht komisch, es gibt auch viele andere die so empfinden". Um nur ein Beispiel zu nennen.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Ich finde es irgendwie befremdlich, aus jeder Form der sexuellen Präferenz gleich irgendeine neue, abgefahrene sexuelle Orientierung zu machen. Aber für manche Leute scheint sich "demisexuell" wohl cooler anzuhören, als "Ich kann Sex und Liebe nicht trennen". :rolleyes:
 
xMioxDa
Benutzer162736  Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Also mit jedem x-beliebigen hüpfe ich nicht sind Bett. Liebe muss aber auch nicht vorhanden sein. Es muss einfach die Sympathie zwischen uns stimmen und er muss mir das Gefühl geben nicht nur an meinem Körper sondern an mir als Person interessiert zu sein.
 
Hryna
Benutzer36171  Beiträge füllen Bücher
  • #9
Ich finde es irgendwie befremdlich, aus jeder Form der sexuellen Präferenz gleich irgendeine neue, abgefahrene sexuelle Orientierung zu machen. Aber für manche Leute scheint sich "demisexuell" wohl cooler anzuhören, als "Ich kann Sex und Liebe nicht trennen". :rolleyes:
Manchen Leuten hilft es halt, sich selbst zu verstehen oder mit anderen über eine Sache zu reden, wenn sie einen Begriff haben, mit dem sie hantieren können. Ich glaube, sehr viele Menschen waren erleichtert, auf den Begriff "Asexualität" zu stoßen, nachdem ihnen jahrelang nur die Formulierung "Ich will keinen Sex" blieb. So etwas kann eine große Erleichterung sein. Natürlich ist das nicht bei jeder Kleinigkeit notwendig, aber das können ja irgendwie auch nur die Betroffenen entscheiden, ob das jetzt eine Kleinigkeit ist oder nicht. Find ich schwer von außen zu sagen.
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #10
Ich habe gerade gelernt, dass ich demiromantisch bin. Ich hab's unter normales Kennen lernen verbucht. Aber ich bemerke da doch Unterschiede zu anderen Kennenlerngeschichten, ich brauche viel länger als der Durchschnitt.
"Daneben gibt es auch demiromantische Menschen, die, um eine romantische Paarbeziehung führen zu können, die andere Person erst sehr gut kennen müssen und eine starke, emotionale Bindung zu ihnen brauchen."
Davon wie intensiv es ist, demisexuell zu sein

Ich hab jetzt ein paar Artikel gelesen, wo mitunter die gleichen Sätze fielen:
"Primäre sexuelle Anziehung beruht demnach auf sofort erkennbaren Merkmalen wie Aussehen, Stimme, Bewegungsabläufe. Sekundäre sexuelle Anziehung beruht unter anderem auf Merkmalen, die eins erst kennenlernen muss, wie dem Charakter, Humor etc., und entwickelt sich im Lauf der Zeit. Es wird postuliert, dass Demisexuelle nur sekundäre sexuelle Anziehung kennen.

Demisexuelle verspüren also keine sexuelle Anziehung als Grundrauschen, solange sich bei ihnen nicht dieser eine Hebel im Gehirn umgelegt hat, der sie für eine spezifische Person sexuelle Anziehung empfinden lässt."
Demisexualität: Eine Orientierungshilfe – AktivistA

Ich verstehe es also so, dass demisexuelle Menschen nur sexuelle Anziehung verspüren, wenn sie sehr emotional involviert sind. Es sprechen sie also eher nur Charaktereigenschaften an als das Aussehen, dieses wäre nicht wichtig.

Also ich würde mich jetzt nicht als demisexuell bezeichnen, aber ich fühle mich dann doch etwas unglücklich, denn auch ich bin nicht nur an primären, sexuellen Merkmalen interessiert. :grin:

Ich denke auch, dass viele Menschen eine Mischform sind und beides brauchen, primäre wie sekundäre sexuelle Anziehung.

Also ich kann verstehen, wieso Demisexualität im Bereich der Asexualität kursiert. Diese Menschen empfinden eben nicht sexuell, so lange sie nicht sehr emotional involviert sind. Also ich als nicht demisexueller Mensch kann an einer Hand abzählen, wie oft ich im Leben richtig emotional involviert war. (Ich bin ja auch laut Definition demiromantisch :grin:)

Wenn ich nur dann sexuell erregt wäre, würde ich wohl auch denken, dass ich sehr anders wäre. Allein wenn ich mich in meinem Umfeld umgucken würde.

Als demisexueller reicht es nicht aus, nur emotional sehr involviert zu sein, um Sex haben zu können - viel mehr braucht es diese Emotionalität um überhaupt sexuell empfinden zu können. Und ja, dass finde ich schon sehr interessant, da ich das ungewöhnlich finde. Ich kann also verstehen, warum man dafür einen Begriff entwickelt hat. (Obwohl ich das demi auch irritierend finde :zwinker:) Da bin ich auch bei Sorceress Apprentice Sorceress Apprentice , es hilft sich nicht so alleine zu fühlen, wenn es einen Begriff dafür gibt.
 
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #11
Hallo,
ich persönlich finde es irgendwie befremdlich, dass wir alles kategorisieren müssen. Das impliziert, dass jeder in so eine Kategorie passen muss und wenn jemand da nicht reinpasst, brauchen wir eine neue Kategorie. Ich finde es total schade, dass wir nicht einfach sagen können, jeder darf so sein, wie er mag, ob und mit wem und unter welchen Umständen er gerne Sex hat.
Warum müssen wir in dieses Spektrum Grenzen ziehen?
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #12
Warum müssen wir in dieses Spektrum Grenzen ziehen?
Es sind keine Grenzen, es dient zur Orientierung. Jedenfalls empfinde ich das so. :smile:

Es ist keiner gezwungen zu sagen: "Ich bin Demisexueller!", aber es hilft vielleicht dabei, sich nicht als Außerirdischer zu fühlen, wenn es dafür einen Begriff gibt.

Vielleicht können das auch Menschen besser verstehen, die sich selbst als anders wahrnehmen. Ich zumindest habe jahrelang mit meiner sexuellen Neigung gehadert, weil ich als Kind schon komplett andere sexuelle Fantasien als Andere hatte. Mir half es, dass ich als Jugendliche erfuhr, dass es vielen Menschen genau so geht, die im BDSM Spektrum Zuhause sind. Ich fand mich einfach falsch, wie falsch gebaut und ja, ich hielt mich für pervers bis eklig.

Und das bezog sich nur auf den Sex, nicht darauf, ob ich überhaupt sexuell empfinden kann.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #13
Off-Topic:

Ich würde Schubladen nicht gleich schlecht reden (aber auch davon abraten, sie abzuschließen und den Schlüssel wegzuwerfen). Es gibt viele Gründe, warum es als hilfreich empfunden werden kann einen Begriff zu haben. Etwa in einer Welt, in der viele verschiedene Formen von Sexualität (zum Glück! - trotz einiger Ausuferungen) offen thematisiert werden, zu merken "hey, ich bin nicht alleine, ich bin nicht komisch, es gibt auch viele andere die so empfinden". Um nur ein Beispiel zu nennen.

Schubladen bewirken in meinen Augen vor Allem zwei Dinge:
- dass sich Menschen selber in eine Schublade einsortieren (oder, noch schlimmer, dass sie von Anderen dort einsortiert werden) und es sich dort bequem machen. Weil es ja so bequem ist oder diese Menschen entwickeln Fatalismus. Eine Entwicklung dieser Menschen findet m.E. weit weniger statt, als wenn man sich weiter mit sich selber auseinander setzt
- dass Menschen, die immer noch nicht in eine Schublade passen, auch wenn es in jedem Bereich mittlerweile inflationär viele gibt, sich immer stärker ausgegrenzt fühlen

Was ich nachvollziehen kann, ist das Gefühl, dass man merkt, dass man nicht alleine ist. Das ist wichtig, denn es nimmt Einem ein großes Meta-Problem.

Edit: und wo ich Schubladen ganz furchtbar finde, ist z.B. hier mit diesem fast schon diskriminierenden Namen "Demisexuell". Was, vom Begriff her, erst einmal die Assoziation hervor ruft, die Person in dieser Schublade hat nur selten Lust auf Sex. Halb so oft halt. Aber das ist eben grundfalsch. Bei entsprechendem Setting können solche Personen auch dauerrattig sein. Und wären völlig falsch in der Schublade "Naja, eigentlich asexuell und ab und zu halt mal ein bisschen Sex" = Demisexuell.
 
Zuletzt bearbeitet:
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #14
Langsam aber sicher finde ich die Anzahl sexueller Präferenz schwierig und irgendwie auch albern. Wer denkt sich das eigentlich aus? Es scheint eine Menge vermeintlicher Sexperten zu geben, die sich offenbar irgendwie legitimieren müssen.
Dann bin ich vermutlich auch demisexuell (geworden)
Zwischen sexuell und asexuell: Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, dass ich demisexuell bin. Ich schlafe erst mit jemandem, wenn ich eine emotionale Bindung spüre. (Q:Zeit-Online).
Mir fehlt der Erkenntisgewinn dabei. Ist es gut, wenn man Sex und eine gewisse emotionale Bindung kombiniert? Ist es schlecht, ich weiß es nicht? Eigentlich ist es mir auch völlig egal.
Ich habe die Erfahrung gemacht, wie eigenartig ist es ist, wenn man plötzlich "behindert" ist und alle so tun als sei man drei, latent babyspeckig und müsse den Mundwinkel saubergewischt bekommen. Seitdem hasse ich sinnlose Kategorien.

Ich arbeite mich weiter an einem Zeit-Online Stück aus dem Sommer 2017 ab. Darin heißt es:Im Gegenzug muss ich vielleicht damit klarkommen, dass meine Partnerin ab und an mit Leuten auf Partys knutschen oder One-Night-Stands haben möchte.
Muss ich? Ich würde nur eine Beziehung wollen, die monogam und geschlossen ist und weder offen noch irgendwie anders angelegt. Warum, weil ich mich damit besser fühle und es zu meinem Wertekanon gehört.
Nach diesem Begriff bleibt bei mir das Gefühl,dass ich mich irgendwie entschuldigen muss, dass ich offenbar latent demisexuell bin.
 
Zuletzt bearbeitet:
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Manchen Leuten hilft es halt, sich selbst zu verstehen oder mit anderen über eine Sache zu reden, wenn sie einen Begriff haben, mit dem sie hantieren können. Ich glaube, sehr viele Menschen waren erleichtert, auf den Begriff "Asexualität" zu stoßen, nachdem ihnen jahrelang nur die Formulierung "Ich will keinen Sex" blieb. So etwas kann eine große Erleichterung sein. Natürlich ist das nicht bei jeder Kleinigkeit notwendig, aber das können ja irgendwie auch nur die Betroffenen entscheiden, ob das jetzt eine Kleinigkeit ist oder nicht. Find ich schwer von außen zu sagen.
Hm... ich habe irgendwie eher den Eindruck, dass es Menschen gibt, die es irgendwie uncool finden, einfach nur ganz normal heterosexuell zu sein. Und dann erfinden sie halt irgendein tolles Wort für ein stinknormales Sexualverhalten, um sich auch als "special snowflake" fühlen zu können.

Ich weiß nicht, ob ich jetzt wirklich ganz genau der Definition von "demisexuell" entspreche... aber mein Interesse an Sex ohne Liebe hält sich zumindest stark in Grenzen. Aber ich halte das einfach für eine stinknormale Ausprägung der Sexualpräferenz, die genau so normal ist, als wenn man eben Sex und Liebe trennen kann und will. - Genau wie ich es z.B. auch für stinknormal halte, keinen Sex mit Menschen haben zu wollen, die strohdumm sind und ich mich deshalb trotzdem noch lange nicht als "sapiosexuell" bezeichnen würde.
Ich glaube, mir fehlt hier einfach das Bedürfnis, etwas ganz besonderes sein zu wollen. Irgendwie bin ich bei solchen Dingen gerne stinknormal.

Ach ja... als "demiromantisch" könnte ich mich auch definitiv bezeichnen. Aber auch dazu sehe ich irgendwie keine Notwendigkeit.

Ich hab jetzt ein paar Artikel gelesen, wo mitunter die gleichen Sätze fielen:
"Primäre sexuelle Anziehung beruht demnach auf sofort erkennbaren Merkmalen wie Aussehen, Stimme, Bewegungsabläufe. Sekundäre sexuelle Anziehung beruht unter anderem auf Merkmalen, die eins erst kennenlernen muss, wie dem Charakter, Humor etc., und entwickelt sich im Lauf der Zeit. Es wird postuliert, dass Demisexuelle nur sekundäre sexuelle Anziehung kennen.

Demisexuelle verspüren also keine sexuelle Anziehung als Grundrauschen, solange sich bei ihnen nicht dieser eine Hebel im Gehirn umgelegt hat, der sie für eine spezifische Person sexuelle Anziehung empfinden lässt."
Demisexualität: Eine Orientierungshilfe – AktivistA
Hm... seltsame Definition.
Was ist denn mit Menschen, wie mir, die zwar beides irgendwie kennen, aber bei denen einfach sowohl primäre, als auch sekundäre sexuelle Anziehung vorhanden sein muss, um eine Person wirklich attraktiv zu finden?
Natürlich gibt es immer wieder Frauen, die ich von der primären sexuellen Anziehung her ziemlich attraktiv finde. Aber das ist dann höchstens die Motivation, um sie näher kennenzulernen und herauszufinden, ob auch sekundäre sexuelle Anziehung vorhanden ist, oder nicht. - Und eben nicht der Wunsch, gleich mit ihnen im Bett zu landen.

Oder um es mal etwas plakativer zu formulieren:
Ich kann mir weder vorstellen, mit einer potthässlichen Frau im Bett zu landen - nur, weil sie einen umwerfenden Charakter hat... aber ich kann mir auch nicht vorstellen, mit der schönsten Frau der Welt im Bett zu landen, wenn ihr Charakter nicht passt.
Was ich mir dagegen sehr gut vorstellen kann, ist Sex mit einer Frau, die zwar schon recht ansehnlich, aber auch nicht wunderschön ist, aber die dafür einen tollen Charakter hat.
 
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V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #51
Ich finde es gut, dass auch über den Begriff diskutiert wird, auch wenn ich mich bemühen muss, diverse Beiträge nicht als Angriff auf mich aufzufassen.
Um den Begriff an sich ging es mir zwar nicht, aber klar, wenn ich ihn benutze, ist es nur logisch, dass auch dieser zum Thema wird.
Ich habe ein bisschen gebraucht, um mich aufzuraffen, hier zu antworten, weil ich eigentlich nur ein bisschen die Meinungen und Erfahrungen von Anderen lesen und gar nicht so sehr mich auf eine Diskussionseite schlagen wollte.

Zunächst aber: Mich hat das Thema interessiert, weil ich gemerkt habe, dass das Beschriebene mich (teilweise?) betrifft. Weder habe ich mich als "special snowflake" präsentieren oder fühlen wollen (und tue es auch nicht), noch habe ich den Begriff erfunden oder bestimmt, dass es sich jetzt bitteschön alle, auf die Beschriebenes zutrifft, in dieser Schublade gemütlich machen sollen.
Auch ist das Thema für mich keine Baustelle, es beschäftigt mich nicht, dass ich so empfinde, wie ich es tue. Es stellt kein Problem dar - da ich in einer Beziehung bin, ist es nicht relevant.

Ich habe ein bisschen nachgedacht, für mich ist "demisexuell" nicht das Gleiche wie "Liebe und Sex nicht trennen können".
Es geht um Anziehung, die unter bestimmten Bedingungen entsteht oder halt nicht. Bis es zum Sex kommt, ist das ja nochmal ein ganz anderer Schritt. Es kann sich Person A von Person B körperlich angezogen fühlen und trotzdem auf keinen Fall Sex mit ihr haben wollen, solange keine Gefühle im Spiel sind.

Was Pornos angeht, bin ich unsicher: Ich weiß, dass nicht mal alle Asexuelle nichts mit Pornographie anfangen können. Ich finde, es ist auch kein Widerspruch: Nur weil mein Körper auf eine Handlung reagiert, heißt es nicht, dass man von den Personen an sich erregt wird.

Was das Aussehen des Anderen angeht, so ist es mir nicht egal. Aber auch nicht entscheidend dafür, ob ich jemanden anziehend finde; tatsächlich fand ich schon Männer anziehend, die ich nicht gutaussehend fand. Also nicht ekelerregend, aber auch nicht optisch attraktiv (ja, und weil ich das so sehe, bin ich vermutlich auch nicht wirklich demisexuell oder wenn, dann eher am unteren Rand des Spektrums und nah an allosexuell, "normal" eben). Ich fand dann z.B. trotzdem den Mund schön oder die Augen oder die Stimme, aber das Gesamtpaket nicht. Trotzdem habe ich mich von der Person angezogen gefühlt.


Je mehr ich darüber nachdenke, desto wirrer wird alles :seenoevil:.
Meinen Partner fand ich z.B. auf Anhieb gutaussehend. Rein objektiv.
Ich habe ihn im Laufe eines Abends etwas kennengelernt, fand dann seine Stimme angenehm, er roch gut. Das sind ja alles körperliche Dinge, die ich damals auch schon wahrgenommen habe und die ich auch heute noch attraktiv finde. Aber wirklich anziehend, so, dass ich gerne mit ihm Sex gehabt hätte, fand ich ihn erst nach einer Zeit, als ich ihn besser kennengelernt und mich in ihn verliebt habe.

Ob meine Sexualität jetzt "normal" ist oder nicht, ist mir gar nicht wichtig. Es war mir wichtig, als ich jünger war. Da habe ich schon mal darüber nachgedacht, ob ich nicht im Grunde sogar asexuell bin, weil ich überhaupt nicht so wie meine gleichaltrigen Freundinnen empfinden konnte.
Später kam ich zu der "Erkenntnis", dass ich wohl nicht asexuell, sondern verklemmt bin. Das denke ich heute nicht mehr, aber so bis Mitte 20 eben schon. Vielleicht hätte es mir damals geholfen, zu wissen, dass es den Bereich "demisexuell" gibt, unabhängig davon, ob ich da reinfalle oder nicht, ob den Begriff irgendein gelangweilter Journalist erfunden hat oder ein Sexualtherapeut. Ich hätte aber zumindest gewusst, dass ich normal bin oder zumindest nicht ungewöhnlich unnormal.
 
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Woodstock~81
Benutzer156506  Meistens hier zu finden
  • #52
Also ich verstehe auch nicht, warum es diesen Begriff braucht. Und ich frage mich, wer sich eigentlich diese ganzen Begriffe immer ausdenkt. Irgendwelche Journalisten? Wissenschaftler, Blogger? Aktivisten?....falls Aktvisten,l jedoch Aktivisten für was? Benötigen Menschen, die nur mit Menschen, die sie lieben, Sex haben wollen, können oder irgendwas dazwischen "Solidarität" oder "Hilfe"? ...und was bitte schön, ist daran "halb" (demi) und was hat das mit "Asexualität" zu tun?
Ich finds ja erstaunlich, dass du da gleich irgendwelche Journalisten, Wissenschaftler, Blogger oder Aktivisten dahinter vermutest. Wieso eigentlich?

Ist es so abwegig, dass es vllt. einfach eine Eigenbezeichnung ist, die sich Leute gegeben haben, die für ihre Art sexuell oder romantisch zu empfinden einen Begriff haben wollten, damit man nicht in jedem Satz einen halben Roman schreiben muss um sich zu erklären?

Soweit ich mich entsinne haben sich in den letzten ca. 10 bis 20 Jahren übers Internet Menschen gegenseitig gefunden, die ähnlich empfinden, und sich den Namen "Asexuelle" gegeben. Und innerhalb dieser Gruppen gab es dann wohl ein paar, die meinten (salopp forumuliert): Naja, so richtig asexuell sind sie wohl doch nicht, unter bestimmten Umständen ist Sex für sie schon gut und wichtig. Die haben sich halt nen neuen Begriff gesucht, um das kurz und knackig ausdrücken zu können. Das wird wohl auch die Geburststunde des Spektrums gewesen sein. Mehr ist da wirklich nicht dahinter, deshalb nochmal meine Frage: Warum sollte sich das irgendein Journalist/Wissenschaftler/Blogger oder Aktivist ausgedacht haben? Wenn die nicht gerade selbst betroffen waren ist das meiner Ansicht nach absolut unwahrscheinlich, das sie überhaupt davon wussten. Ganz allgemein scheint die Sexualwissenschaft dieses Phänomen lange ignoriert zuhaben, aber vielleicht ist das auch ein falscher Eindruck auf meiner Seite.

Journalisten haben diese Online-Communities (meiner Wahrnehmung nach) ca. vor 10 Jahren entdeckt, was bei mir wiederum nen Aha-Effekt ausgelöst hat, als ich das erste Mal davon gelesen hab: ja, das passt ziemlich gut auf das, was ich bin. Und das ist auch meine Erfahrung mit den Asexuellen, die ich hier in Dresden kennengelernt hab, denen ging es ähnlich: kein Interesse an Sex mit anderen Menschen. Nicht mehr, nicht weniger. Und das war irgendwie ungewöhnlich und für ihr Umfeld völlig unverständlich, und sie waren damit allein. Bis sie über das Internet davon erfahren haben, das sie es nicht sind. Eine weitere Erfahrung, die uns alle scheinbar eint, ist, dass Außenstehende mit dem Begriff ein riesen Problem zu haben scheinen, selbst sogenannte LGBTQxyz-Aktivisten, die einem erstmal unterstellen, man wäre gegen Sex oder gar gegen die sexuelle Freiheit, für die sie so lang gekämpft haben?

Nein, ganz und gar nicht. Sex kann man haben, muss man aber nicht, und man muss es auch nicht wollen -- also nicht nur nicht mit jeder beliebigen Person, man muss es auch nicht mit jemandem wollen, den man romantisch liebt. Man muss auch nicht zwingend romantisch lieben, auch Aromantik existiert. Und faszinierenderweise schließt sich all das nichtmal mit Fetischismus aus (der auch wesentlich schillernder und vielschichtiger ist, als sich das Außenstehende meiner Erfahrung nach vorstellen, aber das ist ein anderes Thema).

Das muss man alles nicht verstehen, wenn man nicht betroffen ist. Ich versteh auch vieles nicht.

Nein, ich kann echt nicht finden, dass solche Begriffe etwas hilfreiches haben können. Sie etablieren nur irgendwelche Normen, einfach dadurch, dass man glaubt, dass so ein Extra-Begriff notwendig sein könnte.
Überlass es doch bitte einfach denen, die sich diese Begriffe geben, zu entscheiden, ob es für sie notwendig oder hilfreich ist.

Anders verhält es sich m.E. mit Begriffen, die tatsächlich historisch ein innerhalb der Gesellschaft klassischerweise als "abweichend" klassifiziertes und stigmatisiertes Sexualverhalten bezeichnen und unter anderem von den Betroffenen selbst quasi als emanzipierender Begriff gewählt werden. Da ist es einfach erstmal nötig, Begriffe zu haben, über den sich diese Gruppe definieren kann und man besser für ihre Rechte etc. eintreten kann. Im Fall der "Demisexualität" ist das m.E. etwas völlig anderes.
Wer sagt denn, dass Asexuelle und Aromantische nicht diskriminiert werden? Was sonst sind denn bitte all die Vorurteile, die die Gesellschaft üblicherweise gegenüber alten Jungfern und alten Junggesellen hat? Wenn man nicht grad aus religiösen Gründen im Zölibat lebt war das noch nie wirklich akzeptiert. Im römischen Kaiserreich ging das z.B. soweit, dass römische Bürger von Gesetz wegen ab einem gewissen Alter verheiratet sein und Kinder haben mussten.

Also, ja, Asexuelle wurden vielleicht nie organisiert verfolgt und umgebracht, aber dass es keine Diskriminierung oder Stigmatisierung gab oder noch gibt ist eine ziemlich ignorante Ansicht.

Ist es eigentlich schon diskriminierend, wenn man von Arbeitskollegen recht offen für homosexuell gehalten wird, weil einen der Anblick eines Individuums des anderen Geschlechts mit Knackarsch und Atombusen eben nicht sofort sabbern lässt und das Gehirn ausschaltet?

Für so einen Begriff ist er erstaunlich scharf definiert..und ich verwette ziemlich viel darauf, dass er unterm Strich auf die wenigsten zutreffen wird, auch bei denen, die sich hier im Thread "irgendwie" wiedersehen.
Deswegen gibts ja das Spektrum. Die wenigsten Menschen werden jemals jemanden finden, der sich da auf dem exakt gleichen Punkt befindet. Und dennoch kann es sinnvoll sein, für die nähere Umgebung eines Punktes einen Begriff zu haben, wenn sich ein paar Leute finden, die sich damit identifizieren wollen. Das erleichtert einfach Ungemein die Kommunikation.

Hoffentlich setzt sich dieser falsch zusammengesetzte Begriff (Demi heisst HALB!) nicht durch, sonst wird es genauso wie der Begriff der Asexualität ständig aufgegriffen, obwohl es mit 99%iger Wahrscheinlichkeit nicht zutrifft und einfach irgendwas in der Beziehung nicht stimmt.
Das ist auch ne ganz schöne Unterstellung :smile:

Im Englischen gibts auch noch den Begriff der "grey sexuality", der, je nachdem wen man dazu befragt, ziemlich das gleiche wie Demisexuell sein soll oder wieder auch nicht. Vielleicht nimmt sich ja irgendwann mal die Wissenschaft dieser Phänomene an und findet dafür offizielle Definitionen oder bessere Begriffe. Ich find sie jetzt auch nicht so toll, aber mein Gott, ich muss das nicht bewerten wenn sie jemand für sich ok findet.

Asexualität ist halt auch so ein Begriff, der von außenstehenden meistens falsch verstanden wird (genauso wie Fetischismus). Als Eigenbezeichnung heißt das erstmal nicht mehr als "kein Interesse an Sex mit anderen Menschen". Das kann völlige Abwesenheit von jeglichen sexuellen, romantischen oder erotischen Empfindungen sein, muss es aber nicht.

Und noch ein Gedanken hinterdreien: Gerade diejenigen, die immer davon sprechen, dass sie nur mit ihrer großen Liebe sex haben, haben ihn häufig trotzdem, auch wenn die Liebe längst die Stufen runter und zur Tür raus ist, weil der offziell ausgesprochente Status "Beziehung" noch nicht offiziell widerrufen wurde.
Ich hab einige Asexuelle kennengelernt, die in glücklichen Beziehungen mit nicht-Asexuellen Menschen leben und mit ihnen Sex haben. Das einzig Positive, was sie nach eigenem Bekunden selbst beim Sex empfinden, ist das Gefühl, ihrem Partner etwas Gutes zu tun und ihn glücklich zu machen.

Eben. Dieses "Halb" ist mir auch viel zu (ab-)wertend und wird dem Phänomen überhaupt nicht gerecht.. Der Begriff kann so mehr Schaden anrichten als dass er den Menschen hilft.
Niemand muss sich mit diesem Begriff identifzieren, wenn er nicht will. Aber ob er nun schädlich ist oder nicht würd ich dann doch mal eher denen überlassen, die ihn für sich selbst geprägt haben.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #54
Deswegen gibts ja das Spektrum. Die wenigsten Menschen werden jemals jemanden finden, der sich da auf dem exakt gleichen Punkt befindet. Und dennoch kann es sinnvoll sein, für die nähere Umgebung eines Punktes einen Begriff zu haben, wenn sich ein paar Leute finden, die sich damit identifizieren wollen. Das erleichtert einfach Ungemein die Kommunikation.
Und dieser Begriff ist ziemlich eng gefasst und besitzt ein geringeres Spektrum als viele andere Begriffe zum Thema Sex.
Definitionen selbst zu finden und evtl. auch selbst einen Begriff einzuführen (oder ältere oder weniger gängige neu aufleben zu lassen) ist ja völlig okay. :zwinker:

Das ist auch ne ganz schöne Unterstellung :smile:
Das sehe ich nicht so.
Bisher ist der Begriff hier im Forum über die vielen Jahre, die ich schon hier bin, doch kontinuierlich gefallen.
Ich kann mich aktuell an keinen erinnern, wo beim nachbohren (oder nach einiger Zeit), sich nicht herausgestellt hätte, dass der Mensch, der vermeintlich asuell zu sein schien, eigentlich nur keine Lust auf den akutellen Partner hatte...

Ich schließe also das Thema gar nicht aus, ich sage nur, dass das wohl eher selten vorkommt.

Asexualität ist halt auch so ein Begriff, der von außenstehenden meistens falsch verstanden wird (genauso wie Fetischismus). Als Eigenbezeichnung heißt das erstmal nicht mehr als "kein Interesse an Sex mit anderen Menschen". Das kann völlige Abwesenheit von jeglichen sexuellen, romantischen oder erotischen Empfindungen sein, muss es aber nicht.
"Asexualität" ist (und man möge mich korrigieren) doch ziemlich eng definiert, oder? Es geht um die gänzliche Abwesenheit sexuellen Verlangens unabhängig vom Geschlecht. Explizit geht es NICHT darum, dass man nur eine Person oder Gruppe sexuell nicht anziehend findet, sonst fallen alle Menschen darunter.
Fetishismus wir auch häufig falsch eingesetzt, weil die meisten, die es nutzen, eigentlich eine Vorliebe meinen.

Ich hab einige Asexuelle kennengelernt, die in glücklichen Beziehungen mit nicht-Asexuellen Menschen leben und mit ihnen Sex haben. Das einzig Positive, was sie nach eigenem Bekunden selbst beim Sex empfinden, ist das Gefühl, ihrem Partner etwas Gutes zu tun und ihn glücklich zu machen.
Das finde ich extrem schwierig zu beurteilen und kann es mir in den meisten Fällen nicht vorstellen.
Gerade weil mir so oft Menschen begegnen, die sich ihre Beziehung schön reden. Ich meine sogar eine Antiproportionalität festzustellen, wenn es darum geht, wie häufig jemand betont, wie glücklich er doch in seiner Beziehung ist.
So oder so ist sexualität (so fern vorhanden) ein Grundbedürfnis, dass gestillt werden will. Damit erscheint es mir eher unwahrscheinlich, dass man auf lange Sicht mit jemandem eine romantische Beziehung führen kann, ohne Leidenschaft dabei aufkommen zu lassen. Selbst wenn es Sex gibt, weil der asexuelle Part den sexuellen Part gerne befriedigt sieht, kann die Qualität der sexuellen Aktivität einfach nicht sonderlich hoch sein. Lust lässt sich nicht wirklich gut spielen. Die Ausnahme ist natürlich wenn es dem Partner egal ist...dann sind wir aber schon wieder nicht mehr in einer glücklichen Beziehung.

Auch hier wieder: Ich spreche von Mehrheiten und Wahrscheinlichkeiten. Ich spreche nicht davon, dass meine Aussagen für ALLE Menschen gelten.
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Off-Topic:
Off-Topic:
ihr schreibt alle "dami" falsch :ratlos:
Du meinst, wenn wir zusammen wären, fände ich dich sexuell anziehend? Hmmmm... :sneaky:
 
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Woodstock~81
Benutzer156506  Meistens hier zu finden
  • #56
Deine Antwort bezieht sich fast ausschließlich auf "Asexualität" aber nicht auf "Demisexualität".
Mir ging es aber um Demisexualität!
Ich hab mich vermutlich nicht deutlich genug ausgedrückt in meinen vorangegangenen Ausführungen. Also nochmal, nach meiner Erfahrung ist der Begriff "Demisexuell" geprägt worden von Leuten, die sich den Asexuellen nahe wähnten, aber dann eben doch nicht so richtig. Daher wohl auch "Demi" oder "Grey": man ist halt nicht ganz oder gar nicht, nicht schwarz oder weiß, sondern sieht sich irgendwo dazwischen. Für die, die es sich ausgedacht haben, hat das wohl Sinn ergeben.

Der Begriff kommt schlicht aus dem Umfeld der Asexuellen und beschreibt einfach einen weiteren Punkt auf dem Spektrum, das sich (vielleicht? vielleicht auch nicht?) die Asexuellen ausgedacht haben, welches aber deswegen noch lang kein "asexuelles" Spektrum ist. Es ist viel mehr, wie ich sicher schonmal irgendwo hier erwähnt hab, ganz allgemein ein Spektrum menschlicher Sexualität.

Du schreibst, ich wäre ja nicht "betroffen". Das ist schlichtweg falsch. Wenn ich mir diese oben vernetzte Seite zur "Demisexualität" anschaue, bin ich wohl "demisexuell": Ich will nur Sex haben mit Menschen, zu denen ich eine romantische Beziehung haben. Sex ohne Liebe macht mich nicht an. Damit bin ich nach deren Beschreibung im "demisexuellen Spektrum" und darum wieder im "asexuellen Spektrum". Sorry ich halte das für kompletten Unsinn.

Nein ICH benötige für meine Sexualität keinen Begriff und keine "Gleichgesinnte", mit denen ich mich solidarisieren muss oder gegen irgendwelche Vorurteile in Bezug auf meine Sexualität ankämpfen....jedenfallls nicht bevor ich das hier gelesen hatte. Danach scheine ich wohl ein "Problem" gehabt zu haben, ohne etwas davon bis heute geahnt zu haben.
Ich finds super, wenn du kein Problem hast und die Thematik für dich persönlich kein Thema ist, und du musst auch die Begriffe nicht mögen und dich schon gar nicht damit identifizieren, wenn du nicht willst. Ich dachte ja, das wäre irgendwie auch so klar, aber nur um keine weiteren Mißverständnisse aufkommen zu lassen sag ichs nochmal explizit.

Wie du damit umgehen willst, wenn fremde Menschen, von denen du glaubst, dass sie dir ähnlich sind, damit irgendwelche Probleme haben und sich für sich einen Begriff suchen, der für sie vielleicht sinnvoll ist und für dich nicht, ist natürlich genauso dir überlassen. Aber meine wesentliche Frage war doch die:

Warum genau kommst du darauf, dass sich das irgendwelche Journalisten, Wissenschaftler, Blogger oder Aktivisten ausgedacht haben?

Und darauf hab ich keine Antwort bekommen, und ich erwarte ehrlichgesagt auch keine. Sieh es vielleicht eher als rhetorische Frage, als Anlass, mal darüber zu reflektieren.

Meinetwegen kann ja jeder über seine Sexualität reden wie er will, das auch mit Begriffen belegen usw. Im Falle der "Demisexualität" halte ich das als "Betroffener" (der sich allein auf grund DIESER Diskussion hier mit Dir, gewzungen sieht sich als "Betroffener" zu bezeichnen, was vorher niemals der Fall war) für mich für überflüssig und total kontraproduktiv.
Das ist irgendwie bedauerlich, dass du dich jetzt meinetwegen genötigt fühlst, dich damit zu identifizieren und dich betroffen zu fühlen oder auch nicht. Aber warum eigentlich? Vielleicht bin ich da mit meinen Erklärungen etwas weiter gegangen, als ich es hätte tun sollen, aber ich hab das ehrlichgesagt auch nicht nur für dich geschrieben, sondern weil ich dachte es könnte allgemein interessant oder aufschlußreich sein.
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #57
Aber meine wesentliche Frage war doch die:

Warum genau kommst du darauf, dass sich das irgendwelche Journalisten, Wissenschaftler, Blogger oder Aktivisten ausgedacht haben?

Und darauf hab ich keine Antwort bekommen, und ich erwarte ehrlichgesagt auch keine. Sieh es vielleicht eher als rhetorische Frage, als Anlass, mal darüber zu reflektieren.

Ich habe das oben aber schon als Frage formuliert (gleich mit mehreren Fragezeichen!). Ich hatte schlichtweg keine Ahnung, wer sich diesen Begriff ebenso wie manche andere, von denen ich hier im Faden zum ersten mal gelesen habe (sapiosexuell, allosexuell) ausgedacht hat. Du hast mir darauf in Bezug auf "demisexuell" eine Antwort gegeben, nämlich, dass das wohl Menschen in Internetforen zur Asexualität waren, die sich nicht so richtig mit dem Begriff "asexuell" identifzieren konnten.
Wenn dem so ist, ist das doch eine Antwort auf meine Frage.

Die Auswahl "Journalisten, Wissenschaftler, Blogger, Aktivisten", die ich in den Raum gestellt habe, ist m.E. so abwegig ja wohl nicht, weil wohl alle diese Gruppen durchaus schon andere Begriffe in Bezug auf Sexualität geprägt oder verbreitet haben.
Eine besonders ausführliche Beschreibung des Begriffs, die ja weiter oben verlinkt war, findet sich auf der Website "AktivistA" und da wird "Demisexualität" übrigens sehr wohl dem "asexuellen Spektrum" zugerechnet, oder ich habe da was falsch verstanden.
 
Woodstock~81
Benutzer156506  Meistens hier zu finden
  • #58
Das sehe ich nicht so.
Bisher ist der Begriff hier im Forum über die vielen Jahre, die ich schon hier bin, doch kontinuierlich gefallen.
Ich kann mich aktuell an keinen erinnern, wo beim nachbohren (oder nach einiger Zeit), sich nicht herausgestellt hätte, dass der Mensch, der vermeintlich asuell zu sein schien, eigentlich nur keine Lust auf den akutellen Partner hatte...

Ich schließe also das Thema gar nicht aus, ich sage nur, dass das wohl eher selten vorkommt.
Ja, es ist sicherlich selten. Homosexualität ist ja scheinbar auch seltener als Heterosexualität. So rein biologisch ergibt das ja auch Sinn, dass es die Häufung da auftritt, wo sie es tut.

Hinzu kommt, dass die Zusammensetzung der Leute auf PL schon recht speziell ist, niemand wird bestreiten, dass es hier keinen repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung gibt. Ich würde mich überhaupt nicht wundern, wenn Asexuelle hier deutlich unterrepräsentiert sind, schon allein weil die typischen PL-Themen für Asexuelle vielleicht einfach nicht so interessant sind. Ich hab das Forum ja auch erst mit 34 entdeckt und dann ein Jahr gebraucht, bis ich mit Ach und Krach mal meine 15 Beiträge zusammen hatte :smile:

"Asexualität" ist (und man möge mich korrigieren) doch ziemlich eng definiert, oder? Es geht um die gänzliche Abwesenheit sexuellen Verlangens unabhängig vom Geschlecht. Explizit geht es NICHT darum, dass man nur eine Person oder Gruppe sexuell nicht anziehend findet, sonst fallen alle Menschen darunter.
Da fängts ja schon an. Was ist die "gänzliche Abwesenheit sexuellen Verlangens"? Ich bin ja schon froh, dass du nicht "Verhaltens" geschrieben hast. Was ich in Gesprächen mit anderen Asexuellen gelernt hab, ist, dass, wenn man sich mal outet (bei Kollegen oder Kommilitonen z.B.), fast immer die Frage kommt, ob man denn trotzdem masturbiert? Ist ja auch eine völlig normale Frage unter ansonsten eher oberflächlich bekannten Menschen, oder? :smile: Und oft genug hört man dann ja auch, das man ja dann wohl nicht asexuell sein kann.

Das ist wohl einer der Gründe, warum es mir so wichtig ist, dass es sich um Begriffe handelt, die Menschen sich selbst gegeben haben. Wenn ein Mensch sich als asexuell bezeichnet, heißt das nicht, dass er es im biologischen Sinne ist und sich durch Knospung fortpflanzt. :smile:

Auch die recht deutliche Abgrenzung der Begriffe von Sexualität und Romantik kommt ja daher. Ich kann asexuell sein und hetero-romantisch, oder umgekehrt. Ich kann mich in Frauen verlieben und hab trotzdem kein Interesse an Sex mit ihnen. Und ich kann mir trotzdem jeden morgen einen runterholen und abends gleich nochmal und kann trotzdem asexuell sein, weil ich einfach null Interesse habe, mit jemandem Geschlechtsverkehr zu haben.

Fetishismus wir auch häufig falsch eingesetzt, weil die meisten, die es nutzen, eigentlich eine Vorliebe meinen.
Da hört man ja auch oft, ein Fetisch wäre es nur, wenn man ohne keinen Sex haben kann. Nee, so simpel ist das nicht. Ich kann auch mit Fetisch keinen Sex haben, ganz einfach weil ich es nicht will und nicht brauche und es mich überhaupt nicht reizt. Vorlieben, Fetische, Paraphilien -- meiner Wahrnehmung nach alles unscharf definierte Bereiche in einem Spektrum, das ich mir nichtmal in Gänze vorstellen kann, und die auch mit Sex nicht zwangsläufig was zu tun haben.

Das finde ich extrem schwierig zu beurteilen und kann es mir in den meisten Fällen nicht vorstellen.
Gerade weil mir so oft Menschen begegnen, die sich ihre Beziehung schön reden. Ich meine sogar eine Antiproportionalität festzustellen, wenn es darum geht, wie häufig jemand betont, wie glücklich er doch in seiner Beziehung ist.
So oder so ist sexualität (so fern vorhanden) ein Grundbedürfnis, dass gestillt werden will. Damit erscheint es mir eher unwahrscheinlich, dass man auf lange Sicht mit jemandem eine romantische Beziehung führen kann, ohne Leidenschaft dabei aufkommen zu lassen. Selbst wenn es Sex gibt, weil der asexuelle Part den sexuellen Part gerne befriedigt sieht, kann die Qualität der sexuellen Aktivität einfach nicht sonderlich hoch sein. Lust lässt sich nicht wirklich gut spielen. Die Ausnahme ist natürlich wenn es dem Partner egal ist...dann sind wir aber schon wieder nicht mehr in einer glücklichen Beziehung.
Wie gesagt, ich hab bei den regelmäßigen Treffen mit Asexuellen solche Menschen kennengelernt. Ich kenn sie jetzt nicht so gut, um mir ein Urteil darüber anzumaßen, inwiefern sie sich da etwas vormachen oder auch nicht. Aber genauso wie ich es nicht sinnvoll finde, wenn Außenstehende z.B. über polyamore Beziehungen sprechen und da felsenfest die Meinung vertreten, dass das ja sowieso gar nicht gehen kann und die Leute sich nur etwas vormachen, find ich es nicht sinnvoll, mit ähnlichen Annahmen an gemischt-sexuelle (sagt man das so?) Paarbeziehungen heranzugehen. Wenn zwei (oder mehr?) sich lieben und trotz ihrer Unterschiede an der Stelle zueinander finden und einen Weg miteinander finden, wo es passt, warum nicht?

Auch hier wieder: Ich spreche von Mehrheiten und Wahrscheinlichkeiten. Ich spreche nicht davon, dass meine Aussagen für ALLE Menschen gelten.
Würde ich dir auch nicht unterstellen, dafür kenn ich dich glaub ich doch zu gut. :smile: Aber selbst geringe Wahrscheinlichkeiten sind bei der schieren Anzahl an Menschen auf der Welt recht groß.

Aber überhaupt, gerade Abweichungen von der Norm, das Unwahrscheinliche, die Minderheiten, das ist es doch, was die Welt interessant macht. Mehrheiten find ich langweilig :smile:
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Ich habe das oben aber schon als Frage formuliert (gleich mit mehreren Fragezeichen!). Ich hatte schlichtweg keine Ahnung, wer sich diesen Begriff ebenso wie manche andere, von denen ich hier im Faden zum ersten mal gelesen habe (sapiosexuell, allosexuell) ausgedacht hat. Du hast mir darauf in Bezug auf "demisexuell" eine Antwort gegeben, nämlich, dass das wohl Menschen in Internetforen zur Asexualität waren, die sich nicht so richtig mit dem Begriff "asexuell" identifzieren konnten.
Wenn dem so ist, ist das doch eine Antwort auf meine Frage.
Mir kam die Frage sehr suggestiv vor, das kann aber eine Überreaktion meinerseits gewesen sein. Mir kam das Klima hier im Thread schon etwas gereizt vor, und ist es ja bei solchen Themen auch oft. Mir ist auch klar, dass ichs nicht unbedingt immer besser mache. Aber immerhin ists mal eine Gelegenheit, sich zu erklären, vielleicht liests ja sogar jemand :smile:

Die Auswahl "Journalisten, Wissenschaftler, Blogger, Aktivisten", die ich in den Raum gestellt habe, ist m.E. so abwegig ja wohl nicht, weil wohl alle diese Gruppen durchaus schon andere Begriffe in Bezug auf Sexualität geprägt oder verbreitet haben.
Eine besonders ausführliche Beschreibung des Begriffs, die ja weiter oben verlinkt war, findet sich auf der Website "AktivistA" und da wird "Demisexualität" übrigens sehr wohl dem "asexuellen Spektrum" zugerechnet, oder ich habe da was falsch verstanden.
Ich muss zugeben, ich hab mir die Seite nicht angesehen. Ich kenn die Begriffe schon eine Weile, ich hab hier unregelmäßig mit anderen Asexuellen verschiedener Couleur zu tun, von daher fand ich das jetzt nicht so wichtig da nochmal nachzulesen. Man hört aber wirklich oft vom "asexuellen Spektrum", aber wie schon gesagt, ich find diesen Begriff in der Form falsch und irreführend, und dieser Thread hier dürfte gut zeigen, warum.

Und was Aktivisten angeht... naja, lassen wir das. Ich seh mich jedenfalls nicht als Aktivisten :smile:
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #59
Off-Topic:
Und was Aktivisten angeht... naja, lassen wir das. Ich seh mich jedenfalls nicht als Aktivisten :smile:

Für mich persönlich ist "Aktivist" übrigens kein Schimpfwort, nur mal so ganz nebenbei. Ohne "Aktivisten" würden wir wahrscheinlich noch in einer Gesellschaft leben, in der ich jedenfalls nicht leben möchte, auch wenn vielleicht manche Aktivisten für meinen Geschmack hie und da evtl. übers Ziel hinaus schießen. Aber das liegt irgendwie in der Natur der Sache.

 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #60
Ja, es ist sicherlich selten. Homosexualität ist ja scheinbar auch seltener als Heterosexualität. So rein biologisch ergibt das ja auch Sinn, dass es die Häufung da auftritt, wo sie es tut.

Hinzu kommt, dass die Zusammensetzung der Leute auf PL schon recht speziell ist, niemand wird bestreiten, dass es hier keinen repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung gibt. Ich würde mich überhaupt nicht wundern, wenn Asexuelle hier deutlich unterrepräsentiert sind, schon allein weil die typischen PL-Themen für Asexuelle vielleicht einfach nicht so interessant sind. Ich hab das Forum ja auch erst mit 34 entdeckt und dann ein Jahr gebraucht, bis ich mit Ach und Krach mal meine 15 Beiträge zusammen hatte :smile:
Mich würden da tatsächlich mal repräsentative Zahlen interessieren. Vielleicht reicht meine Vorstellungskraft da nicht aus. Würden die Zahlen von Homosexuellen und Asexuellen ähnlich hoch ausfallen, würde mich das schon ziemlich wundern.

Wie gesagt, ich hab bei den regelmäßigen Treffen mit Asexuellen solche Menschen kennengelernt. Ich kenn sie jetzt nicht so gut, um mir ein Urteil darüber anzumaßen, inwiefern sie sich da etwas vormachen oder auch nicht. Aber genauso wie ich es nicht sinnvoll finde, wenn Außenstehende z.B. über polyamore Beziehungen sprechen und da felsenfest die Meinung vertreten, dass das ja sowieso gar nicht gehen kann und die Leute sich nur etwas vormachen, find ich es nicht sinnvoll, mit ähnlichen Annahmen an gemischt-sexuelle (sagt man das so?) Paarbeziehungen heranzugehen. Wenn zwei (oder mehr?) sich lieben und trotz ihrer Unterschiede an der Stelle zueinander finden und einen Weg miteinander finden, wo es passt, warum nicht?

An der Stelle hake ich auch nochmal ein, weil ich finde, dass das nicht vergleichbar ist!
Poly ist die befriedigung von Grundbedürfnissen, einseitige Asexualität ist das exakte Gegenteil davon. Beides geht natürlich auch kombiniert und kann sich dann ausgleichen.
Ich erlaube mir auch kein Urteil darüber ob etwas funktionieren kann (für eine gegebene Menge von "funktionieren" :tongue:). Ich denke nur, dass eine Beziehung schwierig wird, in der Grundbedürfnisse nicht befriedigt werden, egal welche. Man kann die nämlich nicht wegdiskutieren.

Ein Gedanke noch zum Thema "Begriffe, die man sich selbst gibt" und Begriffe, die es im Wörterbuch gibt.
Sprache ist etwas, dass sich permanent entwickelt, Grundlage ist dabei ein gemeinsames Verständnis von Wortbedeutungen. Wenn ich mich als "klein" bezeichne, selbst aber über 2 Meter groß bin, dann wird es schwierig eine erfolgreiche Kommunikation aufzubauen. Und ja...Begriffe sind häufig mit einem bestimmten Grad an Unschärfe versehen, es gibt aber durchaus einen Bereich, den sie nicht abdecken. Es hilft nicht, wenn man sich versucht in einen Randbereich hineinzudiskutieren, denn dann hat man seine eigene Sprache kreiert, die aber niemand oder gegebenenfalls nur eine elitäre Gruppe kennt.

Damit will ich nicht sagen, du hast etwas falsch definiert! Ich habe es aber bei vielen Gelegenheiten on- und offline erlebt.

Um wieder zum Thema zurückzukommen: Es gibt auch Besipeile hier im Thread, die schreiben, dass sie nur Sex in Beziehungen haben..das ist aber gar nicht mit Demisexualität gemeint.
Sie beschreibt eine Gegebenheit die letztlich nur mit einem MRT nachweisbar wäre. Eine sexuelle Erregung, die aus romantischen Gefühlen hervor geht.
Da es viele häufig westliche Kulturen gibt, die genau das als Idealbild sehen, wird das mit Sicherheit ebenfalls häufiger behauptet, als es wahr ist.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #61
Je mehr ich darüber nachdenke, desto wirrer wird alles :seenoevil:.
Das wäre jetzt genau mein Kritikpunkt an solchen neuen Kategorien: Es ist verflucht schwammig und eine große Anzahl der Menschen findet wohl in ihrem Beziehungsleben "demisexuelle Anteile", ohne das es so wirklich passt oder irgendwie etwas Besonderes wäre.

Im Prinzip ist doch das (konservative) heterosexuelle Beziehungsmodell, was die Gesellschaft lange Zeit so ganz grob als Standard ausgemacht hatte, schon ziemlich nah an der Definition der Demisexualität.
 
Woodstock~81
Benutzer156506  Meistens hier zu finden
  • #62
Mich würden da tatsächlich mal repräsentative Zahlen interessieren. Vielleicht reicht meine Vorstellungskraft da nicht aus. Würden die Zahlen von Homosexuellen und Asexuellen ähnlich hoch ausfallen, würde mich das schon ziemlich wundern.
Mich auch. Mir ist aber leider nichts darüber bekannt, dass sowas mal ernsthaft wissenschaftlich untersucht wurde.

An der Stelle hake ich auch nochmal ein, weil ich finde, dass das nicht vergleichbar ist!
Poly ist die befriedigung von Grundbedürfnissen, einseitige Asexualität ist das exakte Gegenteil davon. Beides geht natürlich auch kombiniert und kann sich dann ausgleichen.
Ich erlaube mir auch kein Urteil darüber ob etwas funktionieren kann (für eine gegebene Menge von "funktionieren" :tongue:). Ich denke nur, dass eine Beziehung schwierig wird, in der Grundbedürfnisse nicht befriedigt werden, egal welche. Man kann die nämlich nicht wegdiskutieren.
Also, die Dame an die ich da insbesondere denke, hat ja nach eigenem Bekunden Sex mit ihrem Freund. Nur für ihn, um, wie du so schön sagst, eins seiner Grundbedürfnisse zu befriedigen. Ich könnte mir vorstellen, dass das für ihn vielleicht nicht leicht zu akzeptieren war, dass es sich dabei wirklich nur um ihn dreht und sie auch gut ohne auskäme. Aber sie müssen wohl irgendwie einen gemeinsamen Weg gefunden haben. Ich kenn sie nicht so gut, um das genau einschätzen zu können, aber es gibt zumindest für mich keinen Grund, das anzuzweifeln. Zumindest ihre Seite erscheint mir nachvollziehbar, die andere kenn ich nicht. Ob irgendwas in einer Beziehung einseitig funktioniert liegt am Ende halt wirklich nur daran, ob und wie sich die Beteiligten dabei einig werden.

Ein Gedanke noch zum Thema "Begriffe, die man sich selbst gibt" und Begriffe, die es im Wörterbuch gibt.
Sprache ist etwas, dass sich permanent entwickelt, Grundlage ist dabei ein gemeinsames Verständnis von Wortbedeutungen. Wenn ich mich als "klein" bezeichne, selbst aber über 2 Meter groß bin, dann wird es schwierig eine erfolgreiche Kommunikation aufzubauen. Und ja...Begriffe sind häufig mit einem bestimmten Grad an Unschärfe versehen, es gibt aber durchaus einen Bereich, den sie nicht abdecken. Es hilft nicht, wenn man sich versucht in einen Randbereich hineinzudiskutieren, denn dann hat man seine eigene Sprache kreiert, die aber niemand oder gegebenenfalls nur eine elitäre Gruppe kennt.
Das ist schon alles richtig, nur gab es eben noch keinen allgemeinen Begriff für Menschen, die als gemeinsames Merkmal Desinteresse an sexuellen Beziehungen haben. Asexualität ist aus der Biologie bekannt, aber der Begriff im biologischen Sinne ist auf Menschen nicht anwendbar. Genauso gab es auch eine Zeit, in der die Begriffe Homo- und Heterosexuell noch nicht existiert haben, man hat sie halt irgendwann geprägt. Vermutlich um einen wertneutralen Begriff zu haben, der sich auch wissenschaftlich verwenden lässt. Auch das englische "Gay" hat ja eigentlich eine andere Bedeutung gehabt (bzw. hat sie noch immer), da ist also auch immer Bewegung drin.

Damit will ich nicht sagen, du hast etwas falsch definiert! Ich habe es aber bei vielen Gelegenheiten on- und offline erlebt.

Um wieder zum Thema zurückzukommen: Es gibt auch Besipeile hier im Thread, die schreiben, dass sie nur Sex in Beziehungen haben..das ist aber gar nicht mit Demisexualität gemeint.
Sie beschreibt eine Gegebenheit die letztlich nur mit einem MRT nachweisbar wäre. Eine sexuelle Erregung, die aus romantischen Gefühlen hervor geht.
Da es viele häufig westliche Kulturen gibt, die genau das als Idealbild sehen, wird das mit Sicherheit ebenfalls häufiger behauptet, als es wahr ist.
Tja, das ist wohl einfach ein Problem mit diesem speziellen Begriff, weil er irgendwie ziemlich mittig zwischen allen Extremen liegt und dann noch an diverse Bedingungen geknüpft ist. Wenn ichs versuchen müsste zu erklären, würd ich mich wohl auf das von dir erwähnte "Grundbedürfnis" berufen:

Für mich ist Sex mit einem anderen Menschen kein Grundbedürfnis. Auch nicht wenn ich verliebt bin. Brauch ich einfach nicht. Und bei jemandem, der Demisexuell ist, würd ich davon ausgehen, dass es für ihn auch kein Grundbedürfnis ist. Wahrscheinlich nichtmal ein Bedürfnis, sondern eher etwas, was nur in dem eng gesteckten Rahmen einer romantischen Beziehung für ihn wünschenswert und schön ist. Aber das ist auch nur mein Verständnis davon, und die Abgrenzung von dem kulturell geprägten Idealbild ist auch wirklich schwer.
 
Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #63
Für mich ist Sex mit einem anderen Menschen kein Grundbedürfnis. Auch nicht wenn ich verliebt bin. Brauch ich einfach nicht. Und bei jemandem, der Demisexuell ist, würd ich davon ausgehen, dass es für ihn auch kein Grundbedürfnis ist. Wahrscheinlich nichtmal ein Bedürfnis, sondern eher etwas, was nur in dem eng gesteckten Rahmen einer romantischen Beziehung für ihn wünschenswert und schön ist. Aber das ist auch nur mein Verständnis davon, und die Abgrenzung von dem kulturell geprägten Idealbild ist auch wirklich schwer.

Hier ist aber gerade der Hund begraben.
Demisexuell beschreibt mMn. nur einen sehr kleinen Spektrum der möglichen individuellen Einstellung von Sexualität.
Wo beginnt sie, wo hört sie auf?
Das ist bei einem klaren Begriff wie Homosexualität oder Asexualität schon ein Stück weit anders.

V Velvet ist verwirrt, weil einige Punkte sehr gut passen, andere eher nicht.
So wird es wohl so gut wie allen gehen, die sich dem Begriff nahe stehend fühlen.

Darüber hinaus, Im Laufe des Lebens ändern sich Bedürfnisse und Einstellungen auch.
Das Leben ist im Fluss.

Ich habe ja von meiner Frau erzählt.
Sie käme nie auf den Gedanken, sich bei PL anzumelden, mit anderen (ausser mir) über intime Sachen zu sprechen.
Das ganze Thema interessiert sie einfach nicht genug. Nicht weil sie prüde oder verklemmt ist, nein. Aauch als sie junge Mutter war, da war Sex lange kein Thema für sie. Sie war voll mit ihrer Mutterrolle beschäftigt.

Trotzdem gibt es sehr sexuelle Seiten an ihr.
In unserer Anfangszeit da kamen wir eigentlich gar nicht aus dem Bett heraus, (unsere Freunde beschwerten sich damals oft über unsere damalige exessive Zweisamkeit).
Heute haben wir auch wieder überdurchschittlich viel Sex, zumindest für unseren heutigen Lebensabschnitt und Millieu.

Sie lässt einfach nur die "Sau" (sorry für die Wortwahl) raus bei mir.
Und sollte ich nicht da sein, dann spielt Sex und Befriedigung keine Rolle, auch längerfristig nicht. Das schläft dann irgendwie einfach komplett ein.
Ist das nun Demi? Oder ist das nur klassische Treue? ... Ich weiss es nicht.
 
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casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #64
Und bei jemandem, der Demisexuell ist, würd ich davon ausgehen, dass es für ihn auch kein Grundbedürfnis ist. Wahrscheinlich nichtmal ein Bedürfnis, sondern eher etwas, was nur in dem eng gesteckten Rahmen einer romantischen Beziehung für ihn wünschenswert und schön ist. Aber das ist auch nur mein Verständnis davon, und die Abgrenzung von dem kulturell geprägten Idealbild ist auch wirklich schwer.

Das verstehe ich nicht. Warum sollte Sexualität kein Grundbedürfnis sein, wenn man sie nur innerhalb einer romantischen Beziehung genießen kann und will?
Was verstehst Du unter "Grundbedürfnis"?

Und was mich an dem Begriff auch irritiert, ist das er m.E. schon auch impliziert als wäre das alles super stabil, unveränderbar, höchst wahrschienlich angeboren etc. wie z.B. Homosexualität.
Ich halte es durchaus für möglich (und war scheinlich auch empirisch sehr häufig zu beobachten), dass sich das Ausmaß solcher "demisexuellen" Neigungen auch im Laufe eine langen Sexuallebens auch verändern kann. Eine Aussage "Ich bin demisexuell" hat für mich sowas von "und das bin ich eben von Natur aus und werde es immer bleiben".

Naturalisierungen von Verhalten, Einstellungen, Orientierungen, Emotionen etc. sind m.E. grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen (auch wenn sie natürlich in manchen Bereichen total sinnvoll sind).
 
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banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #65
Du hast sicher nicht Unrecht, dass es solche Menschen gibt. Gerade im Internet sehe ich solches Verhalten schon (nicht nur auf Sexualität bezogen, sondern generell), z. B. auf Instagram, und finde es auch albern. Aber ich finde, man kann das nicht so verallgemeinern. Ich habe jedenfalls nicht das Gefühl, dass V Velvet hier irgendeine Absicht hat, "besonders" zu sein.
Natürlich trifft das nicht auf all die Leute zu, die zufällig erkennen, dass die Definition des Begriffes ihre Sexualität ziemlich gut beschreibt.
Ich dachte da eher an Leute, die derartige Begriffe erfinden, propagieren, oder sich damit profilieren, indem sie virtuell oder im echten Leben jedem auf die Nase binden, dass sie "demisexuell", "sapiosexuell", oder was auch immer sind.

Das musst du ja auch nicht und das ist auch völlig in Ordnung. Ich habe danach auch kein Bedürfnis (mehr). Ich würde mir nur wünschen, dass ein bisschen mehr Verständnis für Menschen da ist, die erleichtert sind, ihre Gefühle endlich einordnen zu können. Ob der Begriff dann am Ende wirklich notwendig ist... keine Ahnung, wahrscheinlich nicht. Ich verstehe nur die starke Ablehnung nicht so, wo man doch auch gleichgültig sein könnte, aber vielleicht interpretiere ich hier auch zu viel rein. :grin:
Naja... für mich gehört das irgendwie in die "Ich zeige der ganzen Welt auf Instagram, was für eine ganz besondere Schneeflocke ich bin"-Ecke (um es jetzt mal ein wenig zu pauschalisieren).
Solchen Dingen begegne ich jetzt nicht unbedingt mit starker Ablehnung, aber ich finde sie doch ziemlich lächerlich.

Und dazu frage ich mich einfach auch, was diese Schubladisierung bringen soll, da ich ähnlich wie Schweinebacke Schweinebacke hier eher ein Kontinuum bezüglich der Gewichtung von primärer und sekundärer sexueller Anziehung sehe, so dass kaum jemand wirklich perfekt in eine Extremwert-Schublade in diesem Kontinuum passt.

Vielleicht hätte es mir damals geholfen, zu wissen, dass es den Bereich "demisexuell" gibt, unabhängig davon, ob ich da reinfalle oder nicht, ob den Begriff irgendein gelangweilter Journalist erfunden hat oder ein Sexualtherapeut. Ich hätte aber zumindest gewusst, dass ich normal bin oder zumindest nicht ungewöhnlich unnormal.
Ich finde es ja echt interessant, dass diese Schubladisierung dazu führen kann, sich normal zu fühlen. Bei mir hätte das wohl den exakt gegenteiligen Effekt: Wenn für meine Form der Sexualität nun schon ein eigener, abgefahrener Name existiert, muss das ja etwas ganz besonders ungewöhnliches und abnormales sein.

Aber vielleicht führt ja gerade auch diese unterschiedliche Betrachtung der Thematik dazu, dass manche Menschen solche Kategorien ziemlich bescheuert finden, während es andere Menschen schön finden, dass es einen Begriff gibt, mit dem sie sich identifizieren können.

Oder um es mal etwas plakativer zu sehen:
Manche Menschen sehen die Welt wohl lieber als großen Apothekerschrank, in dem sie eine möglichst gut passende Schublade finden können, während ich die Welt lieber als große Spielwiese sehe, auf der ich einfach so sein kann, wie ich bin, ohne mich um die Suche nach einer halbwegs passenden Schublade kümmern zu müssen.

Eine für mich schöne Aussage sähe wohl eher so aus:
Es gibt Menschen, die alles bespringen wollen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist und Menschen, die keinerlei sexuelles Empfinden haben und vor allem ganz viele Menschen, die irgendwo auf ihre eigene Art zwischen diesen Extremen unterwegs sind. All das ist einfach nur menschlich und völlig in Ordnung.

Und dann brauche ich eben keinen Begriff mehr, mit dem ich mich möglichst gut (aber eben doch nicht 100%ig) identifizieren kann. Da recht mir einfach das Wissen, ein Mensch zu sein.
 
Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #66
13 Zeichen, dass du DemiSexuell bist
[doublepost=1549526101,1549525621][/doublepost]Wenn man wirklich das sexuelle Spektrum in einzelne Segmente einteilen möchte, dann sollte man doch für alle sexuell aktiveren Menschen einen eigenen Namen finden. Sonst ist es doch irgendwie unfair, oder?

Vorschlag:
zB. Erophilsexuell, Passionsexuell ,Solosexuell,
Postativsexuell
 
Zuletzt bearbeitet:
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #67

:grin: lustig, die treffen alle 13 voll und ganz auf mich zu.
TROTZDEM kann ich belanglosen Sex haben. Muss ich aber nicht. Gibt mir halt nicht viel.
Vielleicht kapier ich das wirklich deswegen nicht, weil ich auch ohne großartige Anziehung mit jemandem schlafen kann, ich kann das auf eine Ebene wie... ein Tennismatch schieben.
Kann Spaß machen, hat aber keinerlei Bedeutung. Ausser simpler Neugierde hat mich da nie was dazu getrieben. Weil mir das aber nach ein paar Jahren immer langweiliger wurde, schlafe ich nur mehr mit Männern, die mich wirklich ehrlich anziehen.
Also null in den letzten 4 Jahren. Und tadaaa, schlichtes Kuscheln und gestreichelt werden ist das einzige, das mir wirklich fehlt. Von daher hätte ich bitte gerne eine eigenen Schublade für mich allein :grin:

Off-Topic:
Mir wird immer Bindungsangst attestiert. Hab ich aber nicht, ich brauch nur so viel Zuverlässigkeit, wie sie real nicht existiert. Dazu bin ich loyal in einer Form, die nicht in dieser Zeit passt. Und in dem sicheren Wissen, dass es eh nicht halten wird, kann ich nicht eine solche Bindung eingehen, wie sie für mich notwendig wäre, um mich in einer Beziehung wohl zu fühlen. Darum habe ich keine Beziehungen.


Ich persönlich finde es auch viel sympathischer, wenn die eigenen Empfindungen oder Vorlieben nicht mit klugen Begriffen in Schemata gepresst werden, sondern einfach eben sind.
Mich stört es, wenn man mir Symptome andichtet :zwinker: diese zwanghafte Normalisierung und Kategorisierung ist nicht mein Ding. Ich glaube sowieso nicht an die Existenz einer Normalität, weil ÜBERALL wo man tief genug schauen kann, kommen sehr unnormale Dinge zu tage, vielleicht ist das ja das eigentliche normal?

Wem es hilft, meinetwegen, unnötig finde ich es immer - nicht zuletzt auch weil es so eng ist, und suggeriert, das ist eine "Diagnose" die eben so bleibt. Ich hab aber noch nie explizite Diagnosen für mich gebraucht, und an mir gibt es einige Dinge, die viele andere ungewöhlich oder komisch finden. Damit hatte ich tatsächlich nie ein Problem und auch nie den Drang mich irgendwie in eine subjektive Normalität hineinzuinterpretieren.
Aber auch da gilt, jeder wie er mag.
[doublepost=1549530987,1549529296][/doublepost]
Das heißt, dass sich Frau beim zappen bei "300" hängen bleibt, weil da ein paar heiße Männerkörper zu sehen sind. Das heißt, dass man die Zähne vom Barmann irgendwie schon "hot" findet, oder die Sexszene in einem Kinofilm.

Tja, bei mir wirklich nicht. Ich hab mir darüber aber nie Gedanken gemacht. Warum sollte ich so etwas irgendwie heiß finden? Das ist ja, als würde man wen auf einem Bild sympathisch finden.
Mein größtes Problem an dieser Sache ist wirklich das mit dieser "sexuellen Anziehung". Ich hab keine Ahnung was das sein soll. Grade weil es mich ja nicht "abstößt" aber es hat halt so gar nichts mit mir zu tun. Da gibt es keine Emotion irgendwo dahinter, nur eine simple Feststellung.
Sexszenen sind für mich tatsächlich wenig besonders. Ich kann mir das nicht mal vorstellen, dass sowas gehen kann - jemanden oder etwas ohne weitere Verbindung "heiß" finden :grin:

In meinem ganzen Leben fand ich zwei Männer wirklich heiß - nachdem ich jahrelang mit ihnen befreundet war. Einer davon ist mein Ex :zwinker:

Trotzdem kann ich Pornos gucken, oder Männerkörper hübsch anzusehen finden - aber ich seh auch gerne schöne Autos an, mit denen ich definitiv nicht schlafen will...

Mir erschließt sich einfach die Verbindung zwischen "optisch gelungen" und "Sex wollen" nicht.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #68
Mir erschließt sich einfach die Verbindung zwischen "optisch gelungen" und "Sex wollen" nicht.
Wie du schon immer wieder in vielen Threads betont hast: Du bist ein besondere Pflänzchen und grenzt dich da auch immer wieder ab.
Wenn du in eine andere Kategorie fällst als die Mehrheit, dann ist das okay....ich habe auch nie unterstellt, dass es dich nicht gibt. Ich unterstelle lediglich, dass es nicht viele andere gibt und da bin ich nicht der Einzige (siehe Quellen zum Thema).
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #69
Wie du schon immer wieder in vielen Threads betont hast: Du bist ein besondere Pflänzchen und grenzt dich da auch immer wieder ab.
Off-Topic:
Ähm, ja. Genau darum gehts mir, und um nichts andres. Darum, ein ganz besonderes Pflänzchen zu sein. Gut, dass wir das mal festgehalten haben.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #70
Off-Topic:
Off-Topic:
Ähm, ja. Genau darum gehts mir, und um nichts andres. Darum, ein ganz besonderes Pflänzchen zu sein. Gut, dass wir das mal festgehalten haben.
Naja...Du hast mich zitiert und mir "widersprochen". So als ob ich behauptet hätte, dass es das nicht gibt..hab ich aber nicht. Ist aber auch bei weitem nicht das einzige Mal, dass du darauf bestanden hast, anders zu sein. Und das ist auch okay...mehr wollte ich dazu gar nicht sagen?!?
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #71
13 Zeichen, dass du DemiSexuell bist
[doublepost=1549526101,1549525621][/doublepost]Wenn man wirklich das sexuelle Spektrum in einzelne Segmente einteilen möchte, dann sollte man doch für alle sexuell aktiveren Menschen einen eigenen Namen finden. Sonst ist es doch irgendwie unfair, oder?

Vorschlag:
zB. Erophilsexuell, Passionsexuell ,Solosexuell,
Postativsexuell

Das ist das Prinzip breitgeschlagener Quark. Die Definition wird so schwammig gehalten, um zu erreichen, dass jemand auch reinfällt
Kuscheln ist für mich weitaus intimer als Penetration und mich hat noch nie überzeugt, dass ich einen Menschen aufgrund eines ersten (optischen) Eindrucks in eine Schublade stecke. Das finde ich in vielen Zusammenhängen falsch.
Ich habe für mich den Eindruck, dass die Bedeutung von belanglosen Sex einfach abnimmt. Es gibt mir nichts halb Tinder zu vögeln, um mir danach meiner eigenen Autonomie und Un-Demisexualität bewusst zu sein.
Welchen Wert bringt es mir, dass ich mir ein Mäntelchen umhänge, was andere gestrickt haben?´Warum muss ich mich für das sexuelle Selbstbekenntnis anderer überhaupt interessieren? Es ist mir in vielen Fällen einfach egal oder latent unangenehm.

Zum optisch gelungenen : Ich finde nicht, dass hier zwingend Sexualität ins Spiel kommen muss. Ich habe einige Jahre diverse Profiboxerinnen beim Wiegen gesehen. Oftmals waren diese alles andere als hässlich, aber für mich in einem nicht sexuellen Sinn.
 
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