• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Ernährung Das ganze Tier wertschätzen!

schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #1
Hallo zusammen . Ich würde gern eine Diskussion hier im Forum etwas auslagern. Es geht darum alles von einem tier zu verwerten wenn es geschlachtet wird.
Off-Topic:


Meinst du dich auch selber damit, selbstkritisch? Ansonsten finde ich solche Formulierungen unpassend. Falls du Fleisch isst, dann in gleichen Anteilen Innereien und Füße wie Filet?

Es drückt (für mein Empfinden) eine selbst beschlossene geistige Überlegenheit und damit Überheblichkeit gegenüber den doofen Deutschen aus.

Ob das konstruktiv ist?

Disclaimer: Ich vezehre selber kaum nennenswert Fleisch.

Wir essen eigentlich zu viele Edelcutts der Tiere diese wir schlachten auch werden derzeit Trends wahr wie das Essen von Wildtieren wie Waschbären , wenn sie geschossen werden müssen. Was denkt ihr zu einer ganzheitlichen Verwertung?
Ich etwa essse irre gern Leber halt nur in geringen Maßen. Nierchen werden für meine Currysoße genutzt. Und das Herz eines Rindes ergibt ein wirklich sehr gutes bissfestes Steack Terriaky mit Frühlingszwiebeln.
auch bin ich auf einem Vizfest vor Corona auf einen Ländliche Spezialität gestoßen Schweinehals und Hühnerhals mit Saubohnen.
Wir können hier gern darüber Diskutieren wie wir das ganzeheitliche Verwerten verbessern und uns auch mit Rezepten austauschen.
 
T
Benutzer145807  Meistens hier zu finden
  • #2
Letztlich ist das auch ein rein psychischologisches Ding.
Hinsichtlich Gewohnheit.
Es gibt Menschen, die ekeln sich vor Schellack auf Lebensmitteln, sobald sie erfahren, was das eigentlich ist. Sie essen aber gleichzeitig Honig.
Oder sie essen normales Hackfleisch, aber keinen Insektenburger.

So geht es mir auch. Das Ganze ist nicht geradlinig.

Wenn man sich mal überlegt, wie Wurst unter anderem entstanden ist...
Alles, was eben nicht edel und lecker war, wurde mit Gewürzen zu einer Masse verarbeitet, um die Tierreste noch essbar zu machen.
Blutwurst...

Per se sinnvoll alles zu verwerten.
Wenn die oben erwähnte psychologische Komponente nicht wäre.
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #3
Letztlich ist das auch ein rein psychischologisches Ding.
Hinsichtlich Gewohnheit.
Es gibt Menschen, die ekeln sich vor Schellack auf Lebensmitteln, sobald sie erfahren, was das eigentlich ist. Sie essen aber gleichzeitig Honig.
Oder sie essen normales Hackfleisch, aber keinen Insektenburger.

So geht es mir auch. Das Ganze ist nicht geradlinig.

Wenn man sich mal überlegt, wie Wurst unter anderem entstanden ist...
Alles, was eben nicht edel und lecker war, wurde mit Gewürzen zu einer Masse verarbeitet, um die Tierreste noch essbar zu machen.
Blutwurst...

Per se sinnvoll alles zu verwerten.
Wenn die oben erwähnte psychologische Komponente nicht wäre.
Ja was ich faszinierend finde. Ich habe mal zum Probieren, das Herz gemacht. Die THW Jugend will es immer wieder. Ich bekam nur Ärger mit einer Mutter weil sie Ultraorthodoxe Jüdin ist und ich ihrem Sohn Innerrein gegeben habe. er ist aber 14 und ich finde somit dass es seine Entscheidung ist was er ist er hats ja gesagt bekommen. Ich wusste hingegen nicht das er Jude ist.
Kurs gesagt die Jugend ist da man glaubt es kaum Schmerzbefreiter als die erwachsen diese dann schon lange irgendwie etwas in sich verankert haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #4
Zunächst: Ich finde Nose-To-Tail wirklich gut. Erfahrungsgemäß kommt in der Industrie tatsächlich recht wenig weg (von Kadavern, die nicht verwertet werden dürfen mal abgesehen). Von Knochen lassen sich noch Reststückchen lösen (Seperatorenfleisch) und aus dem Schlachtabfällen können verschiedene Stoffe hergestellt werden, darunter zum Beispiel Weichspüler. Klauen und Hufe können zu Dünger verarbeitet werden. Teile, die hier nicht verwertet werden, werden exportiert (und machen teilweise andere Märkte kaputt und liefern aufgrund fehlender Kühlketten leider auch Gefahren für andere)

Davon ab stehe ich dem Konsum diverser Wildtierarten eher skeptisch gegenüber. Rosa gebraten bedeutet, dass Keime oder Parasiten nicht verlässlich abgetötet werden. Da ist der Konsum von speziell dafür gezüchteten Tieren deutlich sicherer, insbesondere weil eben nicht alle wissen, was es beim Umgang mit diesen Fleischarten zu beachten gibt.

In meiner Küche werden Gemüsereste und Abschnitte bis auf wenige Ausnahmen eingefroren. Ist die Dose voll, wird daraus Brühe gekocht, mit der meistens Risotto gekocht wird. Generell versuche ich, so wenig wegzuwerfen wie möglich, der Vorteil ist, dass dadurch mein Essen immer recht vielseitig ist, weil ich oft kleinere Portionen verschiedener Speisen kombiniere. Übrriggebliebenes wird entweder abgegeben/im Bekanntenkreis verteilt oder eingefroren.
 
Aktaion
Benutzer202907  (36) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #5
Wenn man sich mal überlegt, wie Wurst unter anderem entstanden ist...
Alles, was eben nicht edel und lecker war, wurde mit Gewürzen zu einer Masse verarbeitet, um die Tierreste noch essbar zu machen.
Blutwurst...
Ist heute immer noch so. Großteil der Wurst ist eigentlich pürierter "Abfall".

Zum Thema: Ich hab da generell kein Problem damit. Bei uns gabs schon Tonkotsu Ramen (12 Stunden eingekocht aus Schweinefüßen).
Wir lieben Leber.
Ich hab in meiner Jugend öfter Kutteln gegessen.
Wenn wir bei nem Huhn/Pute/Gans Innereien dabei haben, wird daraus Sauce/Katzenfutter.
Wenn wir Fleisch wolfen, nehm ich dafür kein Angussteak.
Ich hab auch schon Heuschrecken gegessen.

Generell find ich es auch affig, wenn man Filet und Steak isst, aber alles andere is bäh. An nem Tier gibt's halt nur X Rippchen und Y kg Filet. Der Rest muss trotzdem weg und sollte sicher nicht auf den Müll.
 
T
Benutzer145807  Meistens hier zu finden
  • #6
Kurs gesagt die Jugend ist da man glaubt es kaum Schmerzbefreiter
Als Kind möchte ich auch Leber. Liebendgern. Da machte ich mir unbeschwert aber auch keine Gedanken, was das eigentlich ist.
Danach hörte das Mögen auf!
Zugegeben, ich gehöre auch zur "nur Hackfleisch/Schnitzel/Filet-Fraktion". Da man das aber pro Monat an einer Hand abzählen kann, habe ich kein schlechtes Gewissen.

Probieren das Herz gemacht die THW
Ich hoffe in meinem OV wirst du nicht Koch. 😉
 
T
Benutzer145807  Meistens hier zu finden
  • #7
Da sprichst du was an. Bei Gemüse ist die Verschwendung nicht weniger.
Gerne entsorgt wird der Brokkolistiel (obwohl er am besten schmeckt). Nur mal als Beispiel.

Nur liegt es mir fern, Menschen im Umfeld zu belehren und ungefragt aufzuklären. Ganz schlechte Taktik.
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #8
Zunächst: Ich finde Nose-To-Tail wirklich gut. Erfahrungsgemäß kommt in der Industrie tatsächlich recht wenig weg (von Kadavern, die nicht verwertet werden dürfen mal abgesehen). Von Knochen lassen sich noch Reststückchen lösen (Seperatorenfleisch) und aus dem Schlachtabfällen können verschiedene Stoffe hergestellt werden, darunter zum Beispiel Weichspüler. Klauen und Hufe können zu Dünger verarbeitet werden.

Davon ab stehe ich dem Konsum diverser Wildtierarten eher skeptisch gegenüber. Rosa gebraten bedeutet, dass Keime oder Parasiten nicht verlässlich abgetötet werden. Da ist der Konsum von speziell dafür gezüchteten Tieren deutlich sicherer, insbesondere weil eben nicht alle wissen, was es beim Umgang mit diesen Fleischarten zu beachten gibt.

In meiner Küche werden Gemüsereste und Abschnitte bis auf wenige Ausnahmen eingefroren. Ist die Dose voll, wird daraus Brühe gekocht, mit der meistens Risotto gekocht wird. Generell versuche ich, so wenig wegzuwerfen wie möglich, der Vorteil ist, dass dadurch mein Essen immer recht vielseitig ist, weil ich oft kleinere Portionen verschiedener Speisen kombiniere. Übrriggebliebenes wird entweder abgegeben/im Bekanntenkreis verteilt oder eingefroren.
Ja wo ich noch das Problem sehe ist auch in der Gastronomie und zu Hause wir holen welkes Gemüse und Fleischreste für daraus Soßen und Suppenbasis anzusetzen aber das macht ja woanders kaum wer. Ich gehe selbst daran wenn ich mir ein scheiß teures Wagjusteak brate dass ich den Bratensaft zu Jus weiterverarbeitee und seit dem auch bei allem anderen. Aber die Leute sind halt auch Faul geworden. Da sehe ich erst gestern beim Essen gehen wie ein Koch die abschnitte vom Fleisch weg wirft in die Tonne ich wäre am liebsten in die offen Küche gesprungen und hätte nein Gerufen . geb sie mir bitte mit da mach ich dann wenigsten Soße daraus.
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #9
Ich hoffe in meinem OV wirst du nicht Koch. 😉
Off-Topic:
Wer weiß wenn dein OB die richtigen Angebote macht. Ich bin nur mit Profiküche. 2 Tiefkühltruhen mit Appüberwachung , einem 2 Tonnen Smokeranhänger an zu werben und einer eigenen gefließten Wurstküche mit Kühlhaus. Alles dann mit LOG V im Ortsverband Und natürlich den Jagdschein bezahlt und den Waffenschrank im OV. Aber ehrlich nun es gab schon Abwerbeversuche von unterschiedlichen OVs. Dabei mögen meine Leute meine Gurmetküche nicht so andere aber mehr. Ich bin zu Schnitzelweck und Bulette verdonnert. :rolleyes:
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #10
Aber die Leute sind halt auch Faul geworden. Da sehe ich erst gestern beim Essen gehen wie ein Koch die abschnitte vom Fleisch weg wirft in die Tonne ich wäre am liebsten in die offen Küche gesprungen und hätte nein Gerufen . geb sie mir bitte mit da mach ich dann wenigsten Soße daraus.
Viele Leute wissen nicht, dass man die Sachen noch verwenden kann. Es gibt ja gute Gründe, warum es solche Projekte wie „Zu gut für die Tonne“ gibt, die auch entsprechend gefördert werden. Es fehlt das Wissen darum und auch darüber, wann welche Lebensmittel haltbarer sind als draufsteht. Viele Wissen nicht, was der Unterschied zwischen dem MHD und einem Verbrauchsdatum ist.
Im nächsten Schritt ist es auch das handwerkliche. Ja, Chefkoch und Co. geben Ideen vor, aber es hilft ungemein, zu wissen, nach was gesucht werden soll. Viele ältere Menschen (70+) bekommen die Resteverwertung und die Planung der Einkäufe sehr gut hin, danach gibt es mal mehr, mal weniger Nachholbedarf. Das wäre auch etwas, das in Schulen vermittelt werden sollte (und zum Beispiel im Hauswirtschaftsunterricht oft auch vermittelt wird).
Ein gutes Stichwort. In der Gastro ist es Planung, aber gegebenenfalls auch die Kommunikation mit dem Gast. Möchte ich wirklich jeden Salat bis fünf Minuten vor Ladenschluss anbieten oder reicht es, einfach ein paar schnell zu erwärmende Gerichte bereitzuhalten?
Auch Reste aus Ausgaben ohne Kontakt zur Kundschaft (zum Beispiel in Kantinen) können weiterverarbeitet werden.
Oder auch: Was biete ich an? Welche Speisen, die leicht verderblich sind, möchte ich anbieten und wie viele Einheiten bekomme ich davon auf jeden Fall verkauft?
Aber auch in diesem Fall wird geschultes Personal benötigt und geschultes Personal ist und bleibt ein Knackpunkt.
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #11
Viele Leute wissen nicht, dass man die Sachen noch verwenden kann. Es gibt ja gute Gründe, warum es solche Projekte wie „Zu gut für die Tonne“ gibt, die auch entsprechend gefördert werden. Es fehlt das Wissen darum und auch darüber, wann welche Lebensmittel haltbarer sind als draufsteht. Viele Wissen nicht, was der Unterschied zwischen dem MHD und einem Verbrauchsdatum ist.
Im nächsten Schritt ist es auch das handwerkliche. Ja, Chefkoch und Co. geben Ideen vor, aber es hilft ungemein, zu wissen, nach was gesucht werden soll. Viele ältere Menschen (70+) bekommen die Resteverwertung und die Planung der Einkäufe sehr gut hin, danach gibt es mal mehr, mal weniger Nachholbedarf. Das wäre auch etwas, das in Schulen vermittelt werden sollte (und zum Beispiel im Hauswirtschaftsunterricht oft auch vermittelt wird).

Ein gutes Stichwort. In der Gastro ist es Planung, aber gegebenenfalls auch die Kommunikation mit dem Gast. Möchte ich wirklich jeden Salat bis fünf Minuten vor Ladenschluss anbieten oder reicht es, einfach ein paar schnell zu erwärmende Gerichte bereitzuhalten?
Auch Reste aus Ausgaben ohne Kontakt zur Kundschaft (zum Beispiel in Kantinen) können weiterverarbeitet werden.
Oder auch: Was biete ich an? Welche Speisen, die leicht verderblich sind, möchte ich anbieten und wie viele Einheiten bekomme ich davon auf jeden Fall verkauft?
Aber auch in diesem Fall wird geschultes Personal benötigt und geschultes Personal ist und bleibt ein Knackpunkt.
Ja da werden Wehmüttige Erinnerungen an die guten Zeiten in der Gastro wach. An Zeiten wo wir Eigenhändig einen 45 Minuten vor Küchenschlusskarte angefertigt haben und dafür zuerst zusammengepfiffen wurden alle samt und danach gelobt wurden für die Eigeninitiative und die Idee. Wir waren es nämlich vom Service Leid andauernd unseren Kollegen in der Küche in den Rücken zu fallen also gabs ab 21.15 nur noch die kleine Karte mit schnell zu machenden Gerichten und einem Tageseinleger.
ein Freund von mir hat ein Lokal der gibt immer an einem Tag bekannt was weg muss schriebt es auf die Tafel und wen es nötig wird wird der Preis nach unten gesetzt nur damit er nichts wegwerfen muss.
Ich habe da mal 2 Stunden im Abendbetrieb aus Wehmutt ausgeholfen tolles Altbewährtes System. Und der Kocht auch viel mit ungewöhnlichen Cuts beim Fleisch . Es geht ja nicht gleich um Innerrein. Sondern auch um bestimmte Stücke des Beins beim Rind usw.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #12
Und der Kocht auch viel mit ungewöhnlichen Cuts beim Fleisch . Es geht ja nicht gleich um Innerrein. Sondern auch um bestimmte Stücke des Beins beim Rind usw.
Übrigens, nur als Anstoß: Veggie Gerichte halten oftmals besser. Es kann also sinnvoll sein, dann auch die Anzahl der fleischhaltigen Gerichte und der Gerichte mit rohem Ei zu reduzieren und dafür dann mehr auf pflanzliches zu setzen. Die Gastro kann über diesen Weg auch Menschen dafür begeistern — was auch nachhaltig ist :smile:
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #13
Übrigens, nur als Anstoß: Veggie Gerichte halten oftmals besser. Es kann also sinnvoll sein, dann auch die Anzahl der fleischhaltigen Gerichte und der Gerichte mit rohem Ei zu reduzieren und dafür dann mehr auf pflanzliches zu setzen. Die Gastro kann über diesen Weg auch Menschen dafür begeistern — was auch nachhaltig ist :smile:
Ja das wird ja eh diskutiert und gemacht mir gehts in diesem Thema ja eher darum sich auszutauschen was es noch alles tolles gibt wie man ein totes Tier den noch wirklich verwertet und nicht die Hälfte wegewirft was ja bedeutet man halt ein Leben zu Hälfte unnütz genommen. Für mich hat das seit meiner prägenden Zeit auf dem Schlachthof auch etwas mit Respekt gegenüber dem Toten Tier zu tun dies zu machen.
So das einfachste Beispiel das Suppenhuhn . Brühe draus kochen und dann schön ablösen und zu einem Geflügelsalat machen.
Oder beim Fisch. Fischfonds mache ich immer aus den Resten den unverwertbaren Cuts und Innereien Gräten usw . Was zu klein ist wird bei viel Fisch zu Fischfrikadellen verarbeitet.
Was ich auch erst seit Wochen mache ist Garnelen und Krabben so wie Hummerschlane trocknen und aufbewahren um sie zu einer Suppe oder Soße zu kochen oder du kannst sie weich kochen Suppe daraus machen und dann ist in der Schale noch so viel Geschmack dass du sie getrocknet zu Pulver im Mörser reiben kannst und daraus Krabbenchips usw machen kannst. Gerade Hummer Sau teuer bei uns das ist alleine schon für dne Geldbeutel gut.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #14
Ich mag Läden, die „innovatives“ auf der Speisekarte haben. Eines meiner Lieblingslokale bietet zum Beispiel gegrillten Markknochen an. Finde ich auch eine interessante Idee. Probiert habe ich es nicht, aber die Menschen, die ich kenne und die es probiert haben, fanden es gut.
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #15
Ich mag Läden, die „innovatives“ auf der Speisekarte haben. Eines meiner Lieblingslokale bietet zum Beispiel gegrillten Markknochen an. Finde ich auch eine interessante Idee. Probiert habe ich es nicht, aber die Menschen, die ich kenne und die es probiert haben, fanden es gut.
Gegrillte Markknochen mit geröstetem Brot , geil etwas Petersilie drüber Salz Pfeffer ganz dezent aufs Brot drauf lecker. Dazu reiche ich gern Radischen.
 
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Nikki.B
Benutzer174698  (23) Öfter im Forum
  • #16
Ist es nicht so, dass überall das ganze Tier verwertet wird. Man kann ja ebenso wie Filet auch Innereien kaufen. Es wird halt nur immer so sein, dass nicht eine Person das ganze Tier verwertet, wer von uns hat schon die Möglichkeit zu schlachten. Und wer mag wirklich jedes Stück?
Bei meinen Großeltern wurde noch geschlachtet und so viel ich weiß wurde da alles verwertet. Ich mag vieles von dem, wo die meisten die Zähne heben, weil es das bei meinen Eltern oft gab. Da wird auch jeder anders geprägt sein.

Ich mache hin und wieder geschmorte Hähnchemägen, das ist ziemliche Arbeit, aber es ist reines mageres Muskelfleisch und absolut lecker. Billig ist es noch dazu.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #17
Ist es nicht so, dass überall das ganze Tier verwertet wird. Man kann ja ebenso wie Filet auch Innereien kaufen. Es wird halt nur immer so sein, dass nicht eine Person das ganze Tier verwertet, wer von uns hat schon die Möglichkeit zu schlachten.
Nur dann, wenn du Export - auch über sehr weite Strecken - mitzählst.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #18
Nur dann, wenn du Export - auch über sehr weite Strecken - mitzählst.
Und da gibt es leider viele Probleme. Tierteile hier sind deutlich günstiger, können also lokale Märkte in anderen Ländern kaputtmachen. Problematisch ist, dass in vielen dieser Länder die Kühlkette nicht eingehalten werden kann. Früher hat man Lebendvieh verkauft. Das war zwar für die Tiere nicht optimal, aber zumindest ein geringeres hygienisches Problem. Außerdem gibt es auch Teile, die aus guten Gründen nicht zu Viehfutter oder Nahrung verwertet werden dürfen. Diese Teile können aber entsprechend verarbeitet weiter genutzt werden.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #19
Ich muss da leider differenzieren zwischen "wie ich aufgewachsen bin und es für richtig halte" und "wie ich heute handle".

Richtig war, dass - bei normaler Vermehrung fallen nunmal zu viele Männchen an für Gruppen - die überzähligen Böcke letztlich verwertet wurden. Das bedeutet, sie hatten ein schönes Ziegenleben, so lange bei der Ziegenmutter wie es alle wollten, je nach Jahreszeit großer Stall mit Stroh in der Gruppe oder halt draussen auf der Wiese, ab Geschlechtsreife in Jungsgruppen. Einige Wochen vor dem Zeitpunkt wurden sie daran gewöhnt, einzeln in einen abgelegenen Schuppen zu gehen, dort eine Schüssel Hafer (besonderer Leckerbissen!) zu genießen und dann wieder zur Gruppe zu gehen. Wenns soweit war und sie die Nase grade im Hafer hatten, Bolzenschussgerät, Kehlenschnitt - ein schneller, schmerzloser Tod ohne jede Angst. Verwertet wurde dann tatsächlich das komplette Tier inklusive "Felle zum Gerben geben" - und wir haben alle Tage geackert, bis alles verwertet, eingelagert usw. war, davon wurde dann auch ein Jahr gegessen, Fleisch war also eine absolut rare Kostbarkeit (dafür gab es relativ viel ultimativ geilen selbstgemachten Ziegenkäse).

Die Möglichkeit habe ich nicht mehr und stattdessen habe ich es einige Jahre tatsächlich sehr, sehr genossen, Fleisch in fast beliebigen Mengen essen zu können, das ist für mich das, was für andere Menschen Schokolade oder sonstiger Süß- und Knabberkram ist. Wiederum seit einigen Jahren sehe ich zu, den Fleischkonsum (in erster Linie, aber tierische Produkte generell) stark zu reduzieren und bin nun bei grob geschätzt 30% der Menge, die ich noch 2020 zubereitet (und mit gegessen) habe. Die 500 Gramm Packung Hackfleisch wird nun halt nicht mehr in einer Soße verkocht, sondern gebraten, in drei Portionen aufgeteilt und zwei davon eingefroren - solche Dinge. In erster Linie verzehre ich aber tatsächlich Muskelfleisch, wobei von dem gekauften Fett, Bindegewebe und Knochen schon weiter verwertet werden (Suppengrundlage, ausgekocht).
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #20
Früher hat man Lebendvieh verkauft. Das war zwar für die Tiere nicht optimal, aber zumindest ein geringeres hygienisches Problem.
Off-Topic:
Das ist allerdings trotz hygienischer Probleme keine Option. Dann muss eben die Option: "nicht" sein, ist sowieso besser in vielerlei Hinsicht. (Dass das nur "früher" war kann ich allerdings so nur deinen Zeilen entnehmen, bin da zu unaktuell zum zustimmen, aber auch widersprechen.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #21
Es gibt ja auch so Initiativen wie kaufnekuh.de (auch mit anderen Tieren), deren Firmenphilosophie auch so ist, dass das Tier erst geschlachtet wird, wenn alle Teile verkauft sind. Dafür muss man da halt auch längere Wartezeiten mit einberechnen und kann nicht ganz so wählerisch sein, weil da eben hauptsächlich gemischte Pakete verkauft werden und eben NICHT "nur Filet".

Gerade in Schlachtbetrieben fällt aber auch so wenig Müll an. Alles, was theoretisch noch Müll sein könnte, wird im Zweifelsfall zu Tierfutter verarbeitet. (Und da wir in Deutschland auch VIEL zu viele Hunde und Katzen haben, wird da auch nix schlecht).
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #22
Off-Topic:
Diania Diania , schau‘ mal, hier gehts erstmal um die Märkte:
Hier eine Zusammenfassung, etwas differenzierter: Fazit ist, dass es im Schnitt die Ernährung verbessert bei den Menschen in der Region.
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2468227622001703 Risiken wie falsche Lagerung sind weniger schwerwiegend, solange das Tier lebt und über ein Immunsystem verfügt. Ist es tot und angetaut, ist es ein super Nährboden.
https://www.fao.org/3/i2519e/i2519e.pdf ab S. 101 geht es um Fleisch, auf Seite 108 geht es um verschiedene Faktoren, die die Lagerung in der MENA-Region so schwierig machen.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #23
schau‘ mal, hier gehts erstmal um die Märkte:
Off-Topic:

Sollte ich den Artikel lesen, denn ich hatte dir doch bereits in deinem ersten Beitrag zugestimmt und auch mein Beitrag (und andere im Forum) geht doch dahin, dass mir die Problematik bekannt ist und ich sie aufs Schärfste kritisiere?
Was ich meinte damit, dass ich deine Worte lediglich aufgreifen kann, weder zustimmen, noch widersprechen, das bezieht sich auf "früher" hat man das lebende Tier -langzeit-transportiert, heute das Fleisch. Das impliziert, dass heutzutage KEINE Langzeitlebendtiertransporte mehr stattfinden, dazu bin ich einfach nicht aktuell genug, um diesem widersprechen (oder zustimmen) zu können. Wenn das aber so wäre (und ich das gesichert wüsste), dann müsste ich tatsächlich zum ersten Mal in meinem Leben darüber nachdenken ein sehr großes Fest zu veranstalten.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #24
Off-Topic:
Diania Diania , oh, da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Die Tiere wurden nicht lebendig von Europa nach Afrika geschifft, sondern vor Ort gezüchtet und dann lebendig verkauft. War halt kleiner, teurer und weniger effizient, weshalb der Markt dann auch kaputt gegangen ist. Ganze lebende Tiere werden auch verschiffet, aber nicht unbedingt nach Afrika und auch keine Hühner.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #25
aber nicht unbedingt nach Afrika
Off-Topic:
Wie gesagt, ich bin nicht (mehr) aktuell, aber z.B. Nordafrika war zumindest (und ich wüsste eben nichts von einer Einstellung, also wahrscheinlich auch ist) ein bedeutender Abnahmemarkt von Rindern, inzwischen wachsen natürlich auch dort große Rinderfabriken, von einer Einstellung jeglicher Langzeittodestransporte weiß ich nichts.
 
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