Hallo zusammen,
jetzt muss ich mich auch einmal mit einem Thread an euch wenden, denn ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich mein Leben in Zukunft organisieren soll und brauche hier ein paar Tipps. Das Forum habe ich als ehrlich und hilfsbereit kennen gelernt, nun denn... los gehts.
Ein klein wenig zur Vorgeschichte: Ich war von Herbst 2013 bis Herbst 2016 Single. Die Beziehung davor war ziemlich mental auslaugend, und die Frau hatte einige sehr unschöne Dinge getan, an denen ich zu knabbern hatte - ich war also erst einmal wieder gerne alleine.
In der Single-Zeit hatte ich einige Dates, und auch einige Beziehungen hätten sich angebahnt. Ich habe die Anbahnung dann aber immer beendet, weil ich jedes Mal aufs neue das Gefühl hatte, das was nicht passt. Im Nachhinein hab ich mich dann aber oft geärgert, dass ich mich da zurückgezogen habe.
2016 dann habe ich eine Frau online kennen gerlent. Sie hatte schon ein kleines Kind (1.5 Jahre), der Kindsvater lebte aber im Ausland und wollte keinen Kontakt mehr. Wir haben uns bei einem Date getroffen, und ich hatte wieder dieses "meh"-Gefühl wie bei den anderen Dates. Da ich aber mich immer schon nach einer Familie gesehent habe und auch das Kind supersüß war und gleich mit mir angebandelt hat, habe ich mich diesmal bewusst nicht zurückgezogen.
Die Frau (nennen wir sie G, damit es nicht so distanziert klingt) hat mir irgendwan geschrieben, dass sie sich in mich verschaut hatte. Und auch wenn ich immer noch so ein "hm"-Gefühl hatte, dachte ich dass ich endlich aus meiner Komfortzone raus muss um das zu erreichen, was ich mir immer gewünscht habe. Zumal G wirklich anständig, gutaussehend, schlau und selbständig ist.
Allerdings hatte sie mir bei der Anbahnung der Beziehung schon einige Rahmenlinien abgesteckt, die ihr im Leben sehr wichtig waren. Man muss dazu sagen dass sie durch einen Schicksalsschlag viel verloren hatte davor (materiell gesehen, außerdem war sie noch Studentin zu der Zeit) und eine Zukunft für sich und ihr Kind aufbauen wollte.
- Sie wollte irgendwann ganz weit aufs Land ziehen
- Sie wollte viele Tiere haben
- Keinesfalls wollte sie in eine Stadt gehen, auch keine Kleinstadt
- Urlaub, Reisen und Müßiggang sind nicht ihr Ding
Das sind alles Punkte, die sie mir von vorne herein offen kommuniziert hat, und ich war immer noch so auf meiner "Geh raus aus der Komfortzone, das wird schon"-Schiene, dass ich alles jetzt nicht kategorisch verneint habe. Obwohl ich durchaus meine eigenen Vorstellungen und Wünsche habe. So habe ich z.B. von meinen Eltern schon mein Elternhaus (Kleinstadtlage, großes Grundstück) überschrieben bekommen, und hatte immer davon geträumt irgendwann dort alt zu werden. Ich liebe Reisen und mag es auch mal ruhig.
Nun gut, ich habe halt versucht mich mit allen Punkten zu arrangieren, und wir sind zusammengekommen. G war sehr glücklich, und ich war es auch wieder eine Beziehung zu haben. Sie und das Kind kamen auch bei meinen Eltern gut an. Allerdings haben sich schnell ungute Gefühle eingeschlichen bei mir.
- Wir passen beim Thema Wohnen und Leben wenig zusammen
- Sie hat fast keine Lust auf Sex, bei mir ist hier viel vorhanden (Wobei ich da vollstes Verständnis habe mit Kind und Studium, da stecke ich gerne zurück - trotzdem ist halt ein Teil des Lebens nicht ausgefüllt)
- Sie mag keine Nähe, keine Zärtlichkeiten und zeigt ihre Liebe vielmehr über materielle Geschenke und Aufmerksamkeiten.
Außerdem ist der Ort, an dem sie zur Miete wohnte (und ich jetzt auch) sehr weit weg von meinem sozialen Umfeld und meiner Familie. Ihre Mutter, mit der ich mich gut verstehe, ist hier in der Nähe.
Letztendlich habe ich nach etwa einem halben Jahr gemerkt dass es nicht passt und habe mich drauf vorbereitet, die Beziehung zu beenden (sie hatte nichts davon bemerkt). Allerdings passierte dann was Klischeehaftes - es kam ein Kind dazwischen. Trotz Verhütung - das berühmte Restrisiko (Kommentar des Frauenarztes: "Was machen Sie denn für Sachen?"). Das ist eine ganz andere Verantwortung, also habe ich die Pläne verworfen und bin zu dem Zeitpunkt zu ihr gezogen.
Immer wieder kamen wir an den Punkten, die nicht kompatibel sind, aneinander (außer das mit dem Sex, das hab ich ihr nie vorgehalten oder zum Vorwurf gemacht). Ich fühlte (und fühle) mich in dem Haus nicht wohl. Allerdings hat G anders reagiert, als man das erwarten würde. Sie hat immer sofort versucht, alles so zu machen, wie ich es wollte, wurde dabei aber selbst unzufriedener, weil sie auch gerne mal so leben würde wie sie sich das vorstellt und sie ja von Anfang an alles klar kommuniziert hat wie sie gerne Leben möchte und ich schließlich ja gesagt habe.
Also habe ich begonnen, bei vielen Punkten die ihr wichtig sind, und die bei mir nicht sofort das Gefühl von Enge und Atemlosigkeit hervorrufen, nichts mehr zu sagen.
Schließlich kam mein leibliches Kind zur Welt, und ich habe das erste Mal im Leben überhaupt krass intensiv echte Liebe empfunden. Das Stiefkind habe ich natürlich auch lieb, aber ich merke einen deutlichen Unterschied in meiner inneren Gefühlswelt den beiden Gegenüber.
So geht das jetzt einige Jahre - alles in allem sehr holprig, wie alles gelaufen ist. Letztendlich stehe ich jetzt hier und hab die folgende Situation:
- Ich habe eine Frau, die eigentlich nicht zu mir passt, die aber alles tut sobald ich nur irgendwas anmerke was mich unglücklich macht (was ich nicht mehr mache seitdem ich gesehen hab seit sie das selbst unglücklich macht) und die mit mir und der Situation jetzt sehr glücklich ist.
- Es gibt ein Stiefkind welches mich als Vater sieht und welches ich ins Herz geschlossen hab (ich behandele es wie mein eigenes Kind)
- Es gibt ein leibliches Kind das ich über alles liebe
- Ich lebe in einem Haus das mir nicht gefällt und in dem ich mich unwohl fühle
- Ich lebe mit für mich zu vielen Tieren, auch wenn ich sie mag
- Ich lebe zu weit weg von meinem sozialen Umfeld
Kurz gesagt, ich habe weitgehend das Leben, das ich mir immer gewünscht habe, bin von tollen Menschen umgeben, aber mir wird das Leben so schwer dass ich nicht weiß, wie ich es den Rest meines Lebens tragen soll. Mir geht immer mehr die Kraft aus, ich bin teilweise so überwältigt traurig oder auch wütend (ich kompensier das dann immer mit langen Spaziergängen mit dem Hund), mir gefällt es hier nicht aber ich will meine Frau nicht enttäuschen, denn die hat alles so gut gemacht, wie man es nur machen kann.
Auch ist meine Frau durchaus meine beste Freundin, wir können so viel lachen und haben auch viel schöne Stunden miteinander, auch wenn sie, wie sie halt ist, immer sehr distanziert wirkt.
Wir hatten immer wieder über die Punkte gesprochen, und sie versucht mir entgegenzukommen, aber ich sage ihr halt auch nie, dass mir dieses Leben so grundsätzlich nicht passt - das hätte ich doch 2016 machen müssen. Und wenn ich das getan hätte, wäre keine Beziehung zustande gekommen.
Erschrocken bin ich, als mich letztens auf der Autobahn ein LKW übersehen hatte und fast in die Leitplanke geschoben hätte - ich konnte noch bremsen und ausweichen, alles gut, aber ganz leise kam ein "och Schade"-Gedanke in meinen Kopf, der mich ehrlich gesagt ziemlich erschüttert hat.
Wenn ich nur wüsste wie ich versuchen kann zu reden ohne dass ich meinen Lieben weh tu. Die sind doch jetzt alle so glücklich.
jetzt muss ich mich auch einmal mit einem Thread an euch wenden, denn ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich mein Leben in Zukunft organisieren soll und brauche hier ein paar Tipps. Das Forum habe ich als ehrlich und hilfsbereit kennen gelernt, nun denn... los gehts.
Ein klein wenig zur Vorgeschichte: Ich war von Herbst 2013 bis Herbst 2016 Single. Die Beziehung davor war ziemlich mental auslaugend, und die Frau hatte einige sehr unschöne Dinge getan, an denen ich zu knabbern hatte - ich war also erst einmal wieder gerne alleine.
In der Single-Zeit hatte ich einige Dates, und auch einige Beziehungen hätten sich angebahnt. Ich habe die Anbahnung dann aber immer beendet, weil ich jedes Mal aufs neue das Gefühl hatte, das was nicht passt. Im Nachhinein hab ich mich dann aber oft geärgert, dass ich mich da zurückgezogen habe.
2016 dann habe ich eine Frau online kennen gerlent. Sie hatte schon ein kleines Kind (1.5 Jahre), der Kindsvater lebte aber im Ausland und wollte keinen Kontakt mehr. Wir haben uns bei einem Date getroffen, und ich hatte wieder dieses "meh"-Gefühl wie bei den anderen Dates. Da ich aber mich immer schon nach einer Familie gesehent habe und auch das Kind supersüß war und gleich mit mir angebandelt hat, habe ich mich diesmal bewusst nicht zurückgezogen.
Die Frau (nennen wir sie G, damit es nicht so distanziert klingt) hat mir irgendwan geschrieben, dass sie sich in mich verschaut hatte. Und auch wenn ich immer noch so ein "hm"-Gefühl hatte, dachte ich dass ich endlich aus meiner Komfortzone raus muss um das zu erreichen, was ich mir immer gewünscht habe. Zumal G wirklich anständig, gutaussehend, schlau und selbständig ist.
Allerdings hatte sie mir bei der Anbahnung der Beziehung schon einige Rahmenlinien abgesteckt, die ihr im Leben sehr wichtig waren. Man muss dazu sagen dass sie durch einen Schicksalsschlag viel verloren hatte davor (materiell gesehen, außerdem war sie noch Studentin zu der Zeit) und eine Zukunft für sich und ihr Kind aufbauen wollte.
- Sie wollte irgendwann ganz weit aufs Land ziehen
- Sie wollte viele Tiere haben
- Keinesfalls wollte sie in eine Stadt gehen, auch keine Kleinstadt
- Urlaub, Reisen und Müßiggang sind nicht ihr Ding
Das sind alles Punkte, die sie mir von vorne herein offen kommuniziert hat, und ich war immer noch so auf meiner "Geh raus aus der Komfortzone, das wird schon"-Schiene, dass ich alles jetzt nicht kategorisch verneint habe. Obwohl ich durchaus meine eigenen Vorstellungen und Wünsche habe. So habe ich z.B. von meinen Eltern schon mein Elternhaus (Kleinstadtlage, großes Grundstück) überschrieben bekommen, und hatte immer davon geträumt irgendwann dort alt zu werden. Ich liebe Reisen und mag es auch mal ruhig.
Nun gut, ich habe halt versucht mich mit allen Punkten zu arrangieren, und wir sind zusammengekommen. G war sehr glücklich, und ich war es auch wieder eine Beziehung zu haben. Sie und das Kind kamen auch bei meinen Eltern gut an. Allerdings haben sich schnell ungute Gefühle eingeschlichen bei mir.
- Wir passen beim Thema Wohnen und Leben wenig zusammen
- Sie hat fast keine Lust auf Sex, bei mir ist hier viel vorhanden (Wobei ich da vollstes Verständnis habe mit Kind und Studium, da stecke ich gerne zurück - trotzdem ist halt ein Teil des Lebens nicht ausgefüllt)
- Sie mag keine Nähe, keine Zärtlichkeiten und zeigt ihre Liebe vielmehr über materielle Geschenke und Aufmerksamkeiten.
Außerdem ist der Ort, an dem sie zur Miete wohnte (und ich jetzt auch) sehr weit weg von meinem sozialen Umfeld und meiner Familie. Ihre Mutter, mit der ich mich gut verstehe, ist hier in der Nähe.
Letztendlich habe ich nach etwa einem halben Jahr gemerkt dass es nicht passt und habe mich drauf vorbereitet, die Beziehung zu beenden (sie hatte nichts davon bemerkt). Allerdings passierte dann was Klischeehaftes - es kam ein Kind dazwischen. Trotz Verhütung - das berühmte Restrisiko (Kommentar des Frauenarztes: "Was machen Sie denn für Sachen?"). Das ist eine ganz andere Verantwortung, also habe ich die Pläne verworfen und bin zu dem Zeitpunkt zu ihr gezogen.
Immer wieder kamen wir an den Punkten, die nicht kompatibel sind, aneinander (außer das mit dem Sex, das hab ich ihr nie vorgehalten oder zum Vorwurf gemacht). Ich fühlte (und fühle) mich in dem Haus nicht wohl. Allerdings hat G anders reagiert, als man das erwarten würde. Sie hat immer sofort versucht, alles so zu machen, wie ich es wollte, wurde dabei aber selbst unzufriedener, weil sie auch gerne mal so leben würde wie sie sich das vorstellt und sie ja von Anfang an alles klar kommuniziert hat wie sie gerne Leben möchte und ich schließlich ja gesagt habe.
Also habe ich begonnen, bei vielen Punkten die ihr wichtig sind, und die bei mir nicht sofort das Gefühl von Enge und Atemlosigkeit hervorrufen, nichts mehr zu sagen.
Schließlich kam mein leibliches Kind zur Welt, und ich habe das erste Mal im Leben überhaupt krass intensiv echte Liebe empfunden. Das Stiefkind habe ich natürlich auch lieb, aber ich merke einen deutlichen Unterschied in meiner inneren Gefühlswelt den beiden Gegenüber.
So geht das jetzt einige Jahre - alles in allem sehr holprig, wie alles gelaufen ist. Letztendlich stehe ich jetzt hier und hab die folgende Situation:
- Ich habe eine Frau, die eigentlich nicht zu mir passt, die aber alles tut sobald ich nur irgendwas anmerke was mich unglücklich macht (was ich nicht mehr mache seitdem ich gesehen hab seit sie das selbst unglücklich macht) und die mit mir und der Situation jetzt sehr glücklich ist.
- Es gibt ein Stiefkind welches mich als Vater sieht und welches ich ins Herz geschlossen hab (ich behandele es wie mein eigenes Kind)
- Es gibt ein leibliches Kind das ich über alles liebe
- Ich lebe in einem Haus das mir nicht gefällt und in dem ich mich unwohl fühle
- Ich lebe mit für mich zu vielen Tieren, auch wenn ich sie mag
- Ich lebe zu weit weg von meinem sozialen Umfeld
Kurz gesagt, ich habe weitgehend das Leben, das ich mir immer gewünscht habe, bin von tollen Menschen umgeben, aber mir wird das Leben so schwer dass ich nicht weiß, wie ich es den Rest meines Lebens tragen soll. Mir geht immer mehr die Kraft aus, ich bin teilweise so überwältigt traurig oder auch wütend (ich kompensier das dann immer mit langen Spaziergängen mit dem Hund), mir gefällt es hier nicht aber ich will meine Frau nicht enttäuschen, denn die hat alles so gut gemacht, wie man es nur machen kann.
Auch ist meine Frau durchaus meine beste Freundin, wir können so viel lachen und haben auch viel schöne Stunden miteinander, auch wenn sie, wie sie halt ist, immer sehr distanziert wirkt.
Wir hatten immer wieder über die Punkte gesprochen, und sie versucht mir entgegenzukommen, aber ich sage ihr halt auch nie, dass mir dieses Leben so grundsätzlich nicht passt - das hätte ich doch 2016 machen müssen. Und wenn ich das getan hätte, wäre keine Beziehung zustande gekommen.
Erschrocken bin ich, als mich letztens auf der Autobahn ein LKW übersehen hatte und fast in die Leitplanke geschoben hätte - ich konnte noch bremsen und ausweichen, alles gut, aber ganz leise kam ein "och Schade"-Gedanke in meinen Kopf, der mich ehrlich gesagt ziemlich erschüttert hat.
Wenn ich nur wüsste wie ich versuchen kann zu reden ohne dass ich meinen Lieben weh tu. Die sind doch jetzt alle so glücklich.