Chaos der Emotionen?

[Benutzer162572]

Hallo Menschen,

ich möchte hier hauptsächlich schildern, wie es mir zur Zeit geht. Vielleicht wart ihr ja schon an einem ähnlichem Punkt in eurem Leben, und teilt hier wie ihr gehandelt habt, es würdet, oder wie es auf euch wirkt.

Ich bin 17 Jahre alt und besuche ein Gymnasium. Ich habe relativ gute Noten und so gut wie keine Probleme in der Schule, bzw. generell in meinem Leben. Allerdings geht es bei mir jetzt langsam (fühlt sich eher verdammt schnell an) auf das Abitur zu. Damit kommen auch viele Entscheidungen, die die Zukunft und mein künftiges Leben betreffen. In Kombination mit einem konfusen Hormonhaushalt und mehr oder weniger typischen Problemchen des Erwachsenwerdens bemerke ich in letzter Zeit, dass ich mich häufig in den unterschiedlichsten Gefühlslagen wiederfinde. An einem Tag bin ich total zufrieden mit mir und der Welt, am nächsten denke ich eher melancholisch über Liebe, meine Zukunft, und alles mögliche nach. Die einzige Konstante an jedem Tag ist für mich mein Hobby (ich sehe es eher als Lebenseinstellung), durch das ich bereits viele faszinierende Menschen kennengelernt, Erfahrungen gemacht, und gute Zeiten erlebt habe. Die Rede ist von Skateboarding.
Genauso konstant ist allerdings mein Wunsch, eine Freundin bzw. Partnerin zu finden, mit der ich mein Leben teilen kann. Ich hatte noch nie eine Freundin, und habe generell wenig Erfahrung (auf einer körperlichen/sexuellen Ebene - z.B. Küssen, Sex) mit Frauen/Mädchen. Ich sehne mich sehr nach einer Beziehung, und dem Gefühl des Verliebtseins. Das letzte mal, dass ich wirklich verliebt war, ist ungefähr 1,5-2 Jahre her. Damals hatte ich Gefühle für meine jetzt beste Freundin. Gefühle für sie habe ich natürlich immernoch, allerdings auf eine andere Art. Ich sehe es sogar so, dass es gut für uns beide war, dass sich zwischen uns eine besondere Freundschaft entwickelt hat, da mir diese Freundschaft bereits enorm viel gegeben hat, und wahrscheinlich andauernder ist als eine Beziehung. Seit dieser Zeit habe ich mich zwar schon zu einigen Frauen / Mädchen hingezogen gefühlt, allerdings nie auf eine "ganz besondere" Art. Mir selbst fällt auch auf, dass ich derartige Gefühle nicht wirklich nach außen hin zeige(n kann).

So blöd es klingen mag, ich habe vergessen was ich mir von diesem Eintrag erhoffe.
Ich würde mich trotzdem freuen, wenn ihr eure Gedanken mit mir teilt.

Grüße, VersatileGuy.

 

[Benutzer35148]

Das mag dich jetzt vielleicht überraschen, aber das was du geschrieben hast kann einem in jeder Lebenslage passieren, manchmal aus "heiterem Himmel", so wie es mir z.B. heute gegangen ist.
Es ist Wochenende, ich kann ausspannen und machen was ich will, auch auf der Arbeit hat sich vergangene Woche einiges geklärt und auf nächsten Monat verschoben. Also ist derzeit alles relativ stressfrei.
Und trotzdem kamen mir während der Fahrt zu einem Konzert in meinem Lieblingslokal traurige Gedanken ähnlich zu den deinigen.
Eigentlich hätte ich fröhlich sein müssen, aber ich hatte sogar die Musik ausgeschaltet. Es fing an zu regnen.
Das Konzert später war wundervoll.
Großartig unterhalten konnte ich mich irgendwie nicht, auch mit den Leuten die ich schon kannte. Es gab zwar zwischendurch mal Blickkontakt zur einen oder anderen Frau, aber so richtig flirten kann ich irgendwie nicht. Später saß ich noch eine Weile alleine mit meinem Getränk und lauschte der dann noch aufgelegten Barmusik.
Also dachte ich mir auf der Heimfahrt wie schon so oft... "und wieder mal nix in Sachen Frauen".
Vermutlich bin ich zu wählerisch und gleichzeitig kein Typ der einer Frau auf Anhieb so gefallen tut dass sie Interesse an einem Gespräch, geschweige denn zu mehr hätte.
Damit eine Beziehung entsteht, muss so vieles zusammen passen dass es eigentlich ein Wunder ist, dass es überhaupt für viele funktioniert.
Im Gegensatz zu Dir gibt es bei mir keine "beste Freundin". Ich könnte mir gut vorstellen dass du dir insgeheim doch noch mehr erhoffst, oder sie so toll für dich ist, dass du doch alle anderen mit ihr vergleichst und keine "bessere" als sie findest.
Und vielleicht ist es auch so dass du sie nicht verletzen willst.
Denn wenn du eine neue feste Freundin hättest, wäre es vermutlich aus mit der "besten Freundin", zumindest wäre es nicht mehr so unbeschwert wie bis heute.
Und das mag auch ein Grund sein.

An deiner Stelle würde ich mich jetzt aber erst einmal um dein Abi und die Weichenstellungen für deine direkte Zukunft kümmern, und die Gedanken an Frauengeschichten zur Seite schieben.
Im Nachhinein war es gar nicht so schwer, und ich könnte mich in den Hintern beissen dass ich mich damals nicht doch mehr angestrengt hatte - auch ohne Freundin ;-)

 

[Benutzer162572]

Hey, danke für deine Antwort!

Das mit meiner besten Freundin habe ich mir auch schon überlegt. Also dass ich mir eventuell mehr von ihr erhoffe. Deine Sichtweise mit dem vergleichen trifft glaube ich genau zu! Das habe ich mir noch gar nicht wirklich bewusst gemacht. Denn wenn ich mal darüber nachdenke, suche ich vom Charakter her wirklich jemanden, der ihr ähnlich ist. Allerdings ist mir auch noch aufgefallen, dass wenn ich ein Mädchen wirklich attraktiv und auch vom Charakter her als sehr interessant und ansprechend finde, ich es nicht gebacken kriege, irgendeine Aktion zu starten. Das wird für die nähere Zukunft mal mein Ansatz werden, einfach mal etwas ungezwungener auf Frauen zuzugehen, und zwar aus eigener Initiative heraus.

 

[Benutzer35148]

Dein Plan klingt gut

 

[Benutzer162572]

Dann werde ich daran arbeiten, ihn umzusetzen

 

[Benutzer106548]

Ok, und noch eine Antwort von einem alten Mann...

Es mag vielleicht in Deinen Ohren jetzt überheblich und klugscheißerisch anhören, ich sag's aber trotzdem: Alles, wirklich Alles, was Du beschreibst, hat wahrscheinlich so ziemlich jeder Mensch in seiner Jugend durch gemacht. Der Eine mehr, der Andere weniger. Dem Einen ist das Alles viel bewußter gewesen, der Andere hat es kaum an sich bemerkt.
Diese völlig verschiedenen, völlig gegensätzlichen und oft nicht erklärbaren Stimmungsphasen hatte ich damals auch. Habe ich auch heute noch hin und wieder (gerade heute z.B., wo klar ist, dass der Sommer nun vorbei ist und die lange, dunkle, kalte Jahreszeit beginnt). Ich habe damals als Jugendlicher Gedichte geschrieben. Wenn ich mir die heute nochmal anschaue, frage ich mich, wie ich bei den damaligen Gedanken und Stimmungen eigentlich bis heute überleben konnte...
Aber ich will Deine Gedanken gar nicht ins Lächerliche ziehen. Ich habe das später so für mich erklärt, dass man in dem Alter eben stark auf der Suche nach seinem Weg durch das Leben ist. Und das, aus den verschiedensten Gründen und Sachzwängen, oft einfach nicht klappt oder man es selber gar nicht so genau definieren kann, was man denn nun wirklich und ganz ehrlich und unbedingt möchte und was nicht. Das schafft Frust, Traurigkeit & Co. Und dann auf einmal wieder unheimliche Freude oder Stolz, etwas geschafft zu haben. Eben dieses schonmal fast gleichzeitge "himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt".

Das mit der Freundin: ja, klar, irgendwann kommt dieser Wunsch. Aber ich bin mir sicher, so, wie Du Dich hier darstellst, kommt auch bald "die Freundin". Schau, dass Du weiter unter Menschen bist (wie z.B. Deine Skater-Kumpel), dass Du mit offenen Sinnen durch Dein Leben gehst und Dich anderen Menschen durchaus hier und da so offen, freundlich und intelligent entgegen trittst, wie Du das hier in diesem Thread machst.
Der Rest kommt dann von ganz alleine, da mache ich mir bei Dir keine Sorgen!

 

[Benutzer162572]

Du mit offenen Sinnen durch Dein Leben gehst und Dich anderen Menschen durchaus hier und da so offen, freundlich und intelligent entgegen trittst, wie Du das hier in diesem Thread machst.
Der Rest kommt dann von ganz alleine, da mache ich mir bei Dir keine Sorgen!

Vorweg: Danke für das Kompliment

Hat mir gerade noch einmal Mut gemacht, der Thread ist gestern Abend eben auch in so einem Anflug der Nachdenklichkeit entstanden, der schon wieder vorbei ist... Ich sehe mich generell auch als relativ gut "Lebenstauglich" an, da ich bereits relativ früh bei uns im Haushalt Pflichten übernehmen musste oder in anderer Weise die Verantwortung für Dinge übernommen habe.

Genau wie du gesagt hast: ich konzentriere mich jetzt einfach auf das, was im Moment wichtig ist, und halte Ausschau nach allem möglichen.

Und mit Tipps von älteren habe ich überhaupt kein Problem