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Bleibende Menschen mitnehmen bzw. Kontakte knüpfen

banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #1
Hallo zusammen,

folgender Beitrag hat mich zu diesem Thread motiviert:
Was mir spontan auffällt ist, dass du scheinbar aus allen ausprobierten Aktivitäten keine „bleibenden" Menschen mitgenommen hast. Das spricht für mich (ist jetzt aber reine Interpretation, die auf persönlichen Erfahrungen basiert) für einen etwas zu starken Fokus auf Frauen kennenlernen. [...] Mein Vorschlag wäre, dass du den Fokus mehr auf neue Menschen und neue Aktivitäten kennenlernen legst. Das geht beispielsweise auch in Boulderhallen, bei offen trainierenden Wassersportgruppen, Freizeitausflügen oder geführten Gruppentouren. Ich persönlich würde Hostels als Ort zum unverbindlich Menschen kennenlernen empfehlen. Dort sind alle unterwegs, haben meistens Zeit und Lust auf Gespräche und wenn nicht gibt es immer noch andere Personen.

Als ich das gelesen habe, wurde mir bewusst, wie schlecht meine Bilanz in Sachen "bleibende Menschen mitnehmen", bzw. Kontakte aus dem Kontext lösen und "mitnehmen" ist, obwohl ich in meinem Erwachsenenleben viele Gelegenheiten dazu habe, bzw. hatte: Studium, Berufsleben, langjährige Aktivität in drei Vereinen, Trainerlehrgänge, ca. 10 Gruppenreisen, Stammgast in zwei Boulderhallen, usw.
Überall gab oder gibt es genügend nette Leute, mit denen ich mich gut verstehe. Aber mit all den netten Leuten habe ich eben nur im jeweiligen Kontext Kontakt: Bei der Reise, im Vereinsleben, wenn man sich zufällig in der Boulderhalle über den Weg läuft, o.Ä.
Selten unternimmt man auch mal etwas anderes in der Gruppe (Geburtstagsfeier, zu der die Vereinskameraden eingeladen werden, Grillen mit ein paar Kollegen nach Feierabend, o.Ä.) Aber spätestens, wenn es den jeweiligen Kontext nicht mehr gibt (Ende des Studiums, Ender der Aktivität im Verein, Ende der Reise, o.Ä.) sind auch die Kontakte weg. Und selbst solange es den Kontext gibt, sind Treffen unabhängig davon oder Unternehmungen und Verabredungen mit einzelnen Personen davon extrem selten.

Rühmliche Ausnahme sind zwei Freundschaften, die in der ganzen Zeit entstanden sind und die auch länger und über den Kennenlern-Kontext hinaus bestahd hatten, bzw. haben. In 17 Jahren mit so vielen Aktivitäten ist das aber schon sehr wenig.
(Darüber hinaus habe ich noch zwei Freundschaften, die in der Kindheit oder Jugend entstanden sind und bis heute Bestand haben.)

Ich habe einfach keine Ahnung, was ich tun könnte, um den Kontakt mit den netten Leuten aus dem jeweiligen Kontext zu lösen, mich mit den Leuten zu verabreden, o.Ä.
Wenn ich etwas derartiges versuche (Leute einladen, fragen, ob wir mal etwas gemeinsam unternehmen wollen, Geburtstagsfeier veranstalten, o.Ä.), scheitert es fast immer.
Ich glaube, ich bräuchte mal einen Kurs in Sachen "Kontakte knüpfen für Dummies".

Deshalb meine Frage:
Wie geht ihr vor, wenn ihr irgendwo nette Leute kennenlernt und den Kontakt intensivieren und "mitnehmen" wollt?
 
T
Benutzer201056  (60) Ist noch neu hier
  • #2
Ich bin ein eher zurückhaltender Mensch, rede nicht so viel wie manche andere, bin manchmal etwas gehemmt. Somit fällt es mir auch schwerer neue Freundschaften zu schließen. Außerdem lebe ich in einer Ehe, wenn ich ausgehe dann oft mit meiner Frau oder zu viert mit Freunden. Mit Freunden läuft es meiner Erfahrung nach gut wenn man gleiche Interessen oder Hobbies hat, dann gibt es gemeinsame Themen und man trifft sich immer wieder mal. Wenn wir sympatische Leute kennenlernen dann laden wir die mal zu uns nach Hause ein zum Grillen zum Beispiel oder zum Kaffee. Da kommt dann auch eine Gegeneinladung. Sehr gut läuft es bei uns auch mit Nachbarn. Wir sehen uns oft am Gartenzaun, auf der Straße etc. dann wird gequatscht und man vereinbart mal was zum Treffen etc.
Ich weiß jetzt nicht ob mein Beitrag für dich sehr hilfreich war, habe halt meine Sicht der Dinge geschildert...
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #3
Off-Topic:
Danke fürs Verlinken ☺️


Ich suche mir bei solchen Aktivitäten immer Menschen, mit denen ich mich gerne unterhalte und irgendwann frage ich, ob die Person nach der Veranstaltung nochmal etwas trinken gehen möchte oder frage nach Kaffee in den nächsten Tagen.
Bei mir ist „Essen“ oft ein Thema, von daher schlage ich gegebenenfalls auch vor, etwas gemeinsam zu probieren, das thematisiert wurde oder frage, ob die andere Person schonmal in Restaurant XY war — falls nicht, schlage ich vor, gemeinsam hinzugehen.

Meine neuste Bekanntschaft habe ich kennengelernt, weil sie in einer Bar jobbt und ich ihr gezeigt habe, wie sie das Tablett sicherer händeln kann. Irgendwann kamen wir an einen anderen Abend ins Gespräch und nachdem ein anderer Gast dazukam und sich irgendwann verzog, fragte sie mich, ob ich demnächst Lust auf Kaffee habe. Daraus wurde bisher nichts, aber heute habe ich sie im Zug getroffen und zu meinem sehr spontan organisierten Geburtstag eingeladen ☺️
Mal schauen, ob sie bleibt.

Ich habe irgendwann mal gelesen, dass Erwachsene eine ähnlich hohe Stundenzahl wie Kinder zur Entwicklung dauerhafter Freundschaften benötigen — das stimmt zumindest bei mir. Neue Freundschaften erfordern bei mir recht viel Zeit, weshalb es in vielen Fällen bei „befreundeten Menschen“ bleibt. Gute Freunde sind wertvoll ☺️

Noch ein Tipp: Nicht alle Menschen eignen sich gleichermaßen. Es gibt z.B. jene, die seit ihrer Kindheit keine neuen Freunde dazugewonnen haben, weil sie es nicht wollen. Nicht alle Menschen sind fähig, eine Freundschaft über lange Distanz zu halten. Für mich ist das aufgrund der Lebensumstände und der verschiedenen Lebensorte „überlebenswichtig“ — es ist aber nichts, das mir in die Wiege gelegt wurde. Die Kommunikation zu halten ist mittlerweile mit WhatsApp und Co und der sozial erhöhten Akzeptanz gegenüber virtuellen Treffen leichter geworden.
Bei mir gibt’s zum Beispiel demnächst ein Biertasting, das online abläuft, damit Menschen aus verschiedenen Gebieten teilnehmen können. Es führt ansonsten dazu, dass ich mehrere Geburtstage feiere 🙃
Und generell ging es im letzten Jahr los mit einem Tag der offenen Tür, bei dem von 11 bis 24 Uhr jeder kommen durfte, der wollte ☺️ wir haben Freunde, bekannte und Familie eingeladen, die hier in der Gegend wohnen. In diesem Jahr würde ich es gerne auf „alle“ ausweiten ☺️

Wenn du magst, können wir uns beim Sommercamp darüber unterhalten ☺️ Wäre das etwas?
(siehst du, so geht das auch 😉)
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #4
Noch ein Tipp: Nicht alle Menschen eignen sich gleichermaßen. Es gibt z.B. jene, die seit ihrer Kindheit keine neuen Freunde dazugewonnen haben, weil sie es nicht wollen. Nicht alle Menschen sind fähig, eine Freundschaft über lange Distanz zu halten.
Du nimmst mir die Worte aus dem Mund. Es gab dazu glaube ich auch immer mal wieder Beiträge oder auch Threads (vielleicht war einer von vry en gelukkig ?), dass es mit zunehmendem Alter nicht mehr so leicht fällt und gut klappt Freundschaften zu knüpfen und zu erhalten. Vielleicht ist es gar nicht DEIN Problem banane0815 banane0815 sondern das der Gegenparts.
Das Paradoxe, mir geht es ähnlich, also mit dem Wunsch nach ein paar mehr bleibenden Menschen. Umgekehrt sehe ich aber sehr genau, dass MIR SELBST genau diese Kapazitäten fehlen bleibende Menschen zu finden und halten.
 
S
Benutzer196575  Öfter im Forum
  • #5
Ich glaube, dass ist ab einem bestimmten Alter einfach normal ist, wenn der Kontakt nicht ins persönliche geht (in den Alltag), weil jeder schon so seinen Freundes- und Familienkreis hat. Man benötigt für Freundschaften (besonders zu Beginn!) relativ viele Ressourcen, vor allem zeitlich, damit der Kontakt tiefer wird. Wenn man schon seinen Zirkel hat, eventuell auch schon eigene Familie, Job und Hobbys... dann wird es schwierig diese Zeit aufzubringen bzw. der Bedarf ist auch eventuell einfach nicht da, um diese aufbringen zu wollen.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #6
Man muss in irgendeiner Form mit den Leuten connecten, und diese Connection muss auf beiden Seiten da sein, ansonsten will sich ein beschäftigter Mensch zumindest nicht treffen. Nett sein alleine reicht zumeist nicht.

Ich habe in der Vergangenheit auch schon aus Einsamkeit versucht Kontakte zu knüpfen, aber das hat bei mir langfristig nie so recht funktioniert. Wenn es keinen Draht zu den Leuten gibt, fällt mir die Interaktion schwer und ich hab ehrlicherweise keine Lust drauf (und die anderen auch nicht).

Freunde findet man halt nicht an jeder Straßenecke. Aber findet man welche, dann findet man auch schnell noch mehr (denn nette Freunde haben meist auch nette Freunde, die wiederum nette Freunde haben usw.)
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #7
Geht mir wie Lotusknospe Lotusknospe , ich habe Leute bisher immer „mitgenommen“, wenn es sofort zwischen uns gefunkt hat. Passiert bei mir nicht sooo oft, aber wenn, dann beruht es immer auf Gegenseitigkeit und dann bleibe ich meist dran, frage nach der Nummer und dann verabredet man sich mal zu zweit, etc. Oft musste ich anfangs mehr die Initiative ergreifen und nach Treffen fragen, aber wenn sich die Freundschaft etabliert hat, hält sich das irgendwann die Waage.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #8
Danke für eure Antworten!

Ich bin ein eher zurückhaltender Mensch, rede nicht so viel wie manche andere, bin manchmal etwas gehemmt. Somit fällt es mir auch schwerer neue Freundschaften zu schließen. Außerdem lebe ich in einer Ehe, wenn ich ausgehe dann oft mit meiner Frau oder zu viert mit Freunden. Mit Freunden läuft es meiner Erfahrung nach gut wenn man gleiche Interessen oder Hobbies hat, dann gibt es gemeinsame Themen und man trifft sich immer wieder mal. Wenn wir sympatische Leute kennenlernen dann laden wir die mal zu uns nach Hause ein zum Grillen zum Beispiel oder zum Kaffee. Da kommt dann auch eine Gegeneinladung. Sehr gut läuft es bei uns auch mit Nachbarn. Wir sehen uns oft am Gartenzaun, auf der Straße etc. dann wird gequatscht und man vereinbart mal was zum Treffen etc.
Ich weiß jetzt nicht ob mein Beitrag für dich sehr hilfreich war, habe halt meine Sicht der Dinge geschildert...
Ich finde es interessant, dass du eher neue Leute kennenlernst, wenn du mit Freunden unterwegs bist. Bei mir ist eher das Gegenteil der Fall: Wenn ich mit Freunden und bekannten unterwegs bin, lerne ich niemanden kennen.
Deshalb habe ich auch immer wieder gezielt Dinge alleine gemacht: Gruppenreisen, bouldern, usw. Da habe ich auch schon viele nette Leute kennengelernt. Aber wenn es dann z.B. um Unternehmungen außerhalb der Boulderhalle geht, wird es schon schwierig.
Wenn ich etwas vorschlage, haben die anderen Leute oft keine Zeit und wenn ich so was frage, wie "Nehmt ihr mich mit, wenn ihr nächstes mal XYZ macht?", wir das zwar nicht abgelehnt, aber ich werde dann meistens doch nicht gefragt. Ob sie mich nicht dabei haben wollen, oder einfach nur vergessen, weil sie das ja sowieso schon alleine oder mit ihren Leuten machen, weiß ich nicht. Ich vermute aber ganz stark zweiteres.

Vor kurzem hat ein Paar aus der Boulderhalle gemeint, sie würden mir bescheid geben, wenn sie das nächste mal in eine etwas weiter entfernte Halle fahren, die ich mir auch gerne mal anschauen würde. Aber meine Hoffnung, dass das tatsächlich klappt, hält sich eher in Grenzen, weil ich das schon oft gehört habe und dann doch fast nie etwas draus wurde.

Off-Topic:
Danke fürs Verlinken ☺️


Ich suche mir bei solchen Aktivitäten immer Menschen, mit denen ich mich gerne unterhalte und irgendwann frage ich, ob die Person nach der Veranstaltung nochmal etwas trinken gehen möchte oder frage nach Kaffee in den nächsten Tagen.
Bei mir ist „Essen" oft ein Thema, von daher schlage ich gegebenenfalls auch vor, etwas gemeinsam zu probieren, das thematisiert wurde oder frage, ob die andere Person schonmal in Restaurant XY war — falls nicht, schlage ich vor, gemeinsam hinzugehen.

Meine neuste Bekanntschaft habe ich kennengelernt, weil sie in einer Bar jobbt und ich ihr gezeigt habe, wie sie das Tablett sicherer händeln kann. Irgendwann kamen wir an einen anderen Abend ins Gespräch und nachdem ein anderer Gast dazukam und sich irgendwann verzog, fragte sie mich, ob ich demnächst Lust auf Kaffee habe. Daraus wurde bisher nichts, aber heute habe ich sie im Zug getroffen und zu meinem sehr spontan organisierten Geburtstag eingeladen ☺️
Mal schauen, ob sie bleibt.
Das hört sich so einfach an. Ich glaube, ich habe da eine völlig unnötige Hemmschwelle, nach so etwas zu fragen - und wenn ich mich dann mal traue, bin ich gleich wieder enttäuscht, wenn nichts draus wird, obwohl es vermutlich ganz normal ist, dass das nur bei einem Teil der Versuche auch klappt.

Ich habe irgendwann mal gelesen, dass Erwachsene eine ähnlich hohe Stundenzahl wie Kinder zur Entwicklung dauerhafter Freundschaften benötigen — das stimmt zumindest bei mir. Neue Freundschaften erfordern bei mir recht viel Zeit, weshalb es in vielen Fällen bei „befreundeten Menschen" bleibt. Gute Freunde sind wertvoll ☺️
Dass richtige Freundschaften ein sehr wertvolles Gut und sehr selten sind, ist klar. Ich wäre auch schon mit mehr Bekannten oder "befreundeten Menschen", mit denen man sich gelgentlich trifft, sehr zufrieden.

Noch ein Tipp: Nicht alle Menschen eignen sich gleichermaßen. Es gibt z.B. jene, die seit ihrer Kindheit keine neuen Freunde dazugewonnen haben, weil sie es nicht wollen. Nicht alle Menschen sind fähig, eine Freundschaft über lange Distanz zu halten.
Freundschaften über größere Distanz zu halten finde ich zumindest schwierig. Ich bin kein Typ, der ständig schreibt oder gerne telefoniert. Von daher gibt es bei mir nur zwei Möglichkeiten:
1. Die Freundschaft läuft auf Sparflamme mit seltenem Kontakt und ein paar Treffen im Jahr.
2. Die Freundschaft verläuft im Sande.

Und ich habe auch den Eindruck, dass viele Menschen einfach keine große Kapazität für neue Leute haben: Sie haben schon ein gutes Umfeld und einen vollen Terminkalender. Wenn ich dann versuche, diese Leute einzuladen oder etwas mit ihnen zu unternehmen, kollidiert das schon mit anderen Aktivitäten oder dem Wunsch, endlich mal wieder etwas Zeit alleine, bzw. zu zweit (mit Partner) zu verbringen.
Diese Leute haben dann nichts dagegen, wenn ich mich mal einer Unternehumg anschließe, die sie sowieso schon in größerer Gruppe machen... aber für mehr fehlt ihnen dann einfach die Kapazität.

So ist es z.B. bei einem Paar aus dem Sportverein: Irgendwann haben wir uns übers grillen unterhalte und sie fand eine etwas aufwändigere Sache, die ich gerne grille, total interessant. Also habe ich die beiden zum grillen eingeladen, worüber sie sich auch gefreut haben. Aber dann hat es über den kompletten letzten Sommer nicht geklappt, weil sie so viele andere Termine hatten.

Für mich ist das aufgrund der Lebensumstände und der verschiedenen Lebensorte „überlebenswichtig" — es ist aber nichts, das mir in die Wiege gelegt wurde. Die Kommunikation zu halten ist mittlerweile mit WhatsApp und Co und der sozial erhöhten Akzeptanz gegenüber virtuellen Treffen leichter geworden.
Bei mir gibt's zum Beispiel demnächst ein Biertasting, das online abläuft, damit Menschen aus verschiedenen Gebieten teilnehmen können. Es führt ansonsten dazu, dass ich mehrere Geburtstage feiere 🙃
Und generell ging es im letzten Jahr los mit einem Tag der offenen Tür, bei dem von 11 bis 24 Uhr jeder kommen durfte, der wollte ☺️ wir haben Freunde, bekannte und Familie eingeladen, die hier in der Gegend wohnen. In diesem Jahr würde ich es gerne auf „alle" ausweiten ☺️
Geburtstagsfeiern sind bei mir auch so eine schwierige Sache.
Ich glaube, die letzte größere Feier war zu meinem 18. Geburtstag.
Danach habe ich es noch einige male versucht, etwas geplant, alle möglichen Leute eingeladen und fast nur Absagen oder maximal noch ein "Ich bin schon bei xyz, aber wenn das nicht zu spät vorbei ist, komm ich später noch bei dir vorbei" bekommen. Meistens habe ich es dann abgeblasen und bin mit meinem besten Freund (von dem die einzige richtige Zusage kam) in unsere Stammkneipe gegangen. Zwei mal habe ich dann auch mit meinem besten Freund und 1-2 weiteren Personen gefeiert. Und immer war es so enttäuschend, dass ich anschließend einige Jahre lang keine Lust hatte, es erneut zu versuchen.
Und auch bei so einem Tag der offenen Tür hätte ich Angst, dass am Ende fast niemand vorbei kommt.

Wenn du magst, können wir uns beim Sommercamp darüber unterhalten ☺️ Wäre das etwas?
(siehst du, so geht das auch 😉)
Hm... Ja. Lange hatte ich beim Sommercamp immer einen Terminkonflikt. Den gibt es inzwischen nicht mehr... aber dafür eine andere Sache, die mich abschreckt. Von daher weiß ich noch nicht, ob ich mich dazu durchringen kann.

Du nimmst mir die Worte aus dem Mund. Es gab dazu glaube ich auch immer mal wieder Beiträge oder auch Threads (vielleicht war einer von vry en gelukkig ?), dass es mit zunehmendem Alter nicht mehr so leicht fällt und gut klappt Freundschaften zu knüpfen und zu erhalten. Vielleicht ist es gar nicht DEIN Problem banane0815 banane0815 sondern das der Gegenparts.
Das Paradoxe, mir geht es ähnlich, also mit dem Wunsch nach ein paar mehr bleibenden Menschen. Umgekehrt sehe ich aber sehr genau, dass MIR SELBST genau diese Kapazitäten fehlen bleibende Menschen zu finden und halten.
Ja... ich glaube, bei vielen Leuten ist es echt auch eine Frage der Kapazität. Die sind mit Beziehung, Familie, Freunden, Bekannten, Verein und was auch immer schon so gut ausgelastet, dass da einfach wenig Platz für weitere Menschen ist, ohne das Bestehende irgendwie zu vernachlässigen.

Freunde findet man halt nicht an jeder Straßenecke. Aber findet man welche, dann findet man auch schnell noch mehr (denn nette Freunde haben meist auch nette Freunde, die wiederum nette Freunde haben usw.)
Ja... Irgendwie muss man da wohl erst mal einen Anfang finden und sich mit jemandem anfreunden, der einem dann auch die Chance gibt, seine Freunde kennenzulernen.

In meinen bestehenden Freundschaften ist das schwierig, weil die teilweise eher etwas eigenbrötlerisch veranlagt sind und kaum etwas mit mehreren Freunden unternehmen, oder weil es mit ihren anderen Freunden bei mir jetzt nicht wirklich funkt. Das sind Leute, die ich gerne mal zusammen mit meinem Freund auf ein paar Bierchen oder zum grillen treffe... aber mehr brauche ich da auch nicht.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #9
Ich finde es gerade sehr spannend, verschiedene Perspektiven zu lesen ☺️
Vor kurzem hat ein Paar aus der Boulderhalle gemeint, sie würden mir bescheid geben, wenn sie das nächste mal in eine etwas weiter entfernte Halle fahren, die ich mir auch gerne mal anschauen würde. Aber meine Hoffnung, dass das tatsächlich klappt, hält sich eher in Grenzen, weil ich das schon oft gehört habe und dann doch fast nie etwas draus wurde.
Bei soetwas würde ich wahrscheinlich nochmal nachhaken und vorschlagen, dass falls es momentan zeitlich nicht für den Ausflug reicht, dass man sich entweder in der heimischen Boulderhalle trifft oder etwas anderes kleineres macht.
Das hört sich so einfach an. Ich glaube, ich habe da eine völlig unnötige Hemmschwelle, nach so etwas zu fragen - und wenn ich mich dann mal traue, bin ich gleich wieder enttäuscht, wenn nichts draus wird, obwohl es vermutlich ganz normal ist, dass das nur bei einem Teil der Versuche auch klappt.
Das ist mit Sicherheit Typsache und gerade mit deinen gemachten Erfahrungen verstehe ich, dass dir das nicht leichtfällt.
Wichtig ist, die Antwort bei Ablehnung nicht auf sich zu beziehen (was leichter gesagt ist als getan).
Von daher gibt es bei mir nur zwei Möglichkeiten:
1. Die Freundschaft läuft auf Sparflamme mit seltenem Kontakt und ein paar Treffen im Jahr.
2. Die Freundschaft verläuft im Sande.
Ja, das gibt es dann auch. Die Freundschaft wird dann mehr geplant, man legt sich dann gemeinsame Veranstaltungen in den Kalender oder besucht einander, hat gegebenenfalls auch mal einen virtuellen Kaffeeklatsch, etc.
Kontinuierliches Schreiben liegt mir auch nicht und reden möchte ich nach einem langen Tag oft nicht mehr (und kann dann auch nicht mehr wirklich zuhören).
Und ich habe auch den Eindruck, dass viele Menschen einfach keine große Kapazität für neue Leute haben: Sie haben schon ein gutes Umfeld und einen vollen Terminkalender. Wenn ich dann versuche, diese Leute einzuladen oder etwas mit ihnen zu unternehmen, kollidiert das schon mit anderen Aktivitäten oder dem Wunsch, endlich mal wieder etwas Zeit alleine, bzw. zu zweit (mit Partner) zu verbringen.
Das ist einer der Gründe, warum ich für soetwas gerne an Abenden unter der Woche auswähle und vorschlage mit dem Vorsatz, dass es dann nicht zu lang geht. Das hält auch die Hürde erstmal klein. Manche Menschen haben auch Angst, dass man außerhalb der Situation nichts zu reden hat.
Aber dann hat es über den kompletten letzten Sommer nicht geklappt, weil sie so viele andere Termine hatten.
Das ist schade, insbesondere weil ihr auch schon ein Thema hattet. Meiner Erfahrung nach ist dein Alter aber eigentlich gar nicht so schlecht, um Menschen kennenzulernen :smile: Viele Menschen haben weniger Kontakt zu ehemaligen engen Freunden, die Kinder bekommen, andere suchen nach neuen Menschen und Aktivitäten, um „rauszukommen“.
Und immer war es so enttäuschend, dass ich anschließend einige Jahre lang keine Lust hatte, es erneut zu versuchen.
Und auch bei so einem Tag der offenen Tür hätte ich Angst, dass am Ende fast niemand vorbei kommt.
Ich verstehe deine Frustration und deine Enttäuschung und wünsche dir, dass du bald bessere Erfahrungen machst.
 
M
Benutzer186417  (47) dauerhaft gesperrt
  • #10
mozillafox
Benutzer69465  Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Sehr interessanter Thread!

Aber mit all den netten Leuten habe ich eben nur im jeweiligen Kontext Kontakt: Bei der Reise, im Vereinsleben, wenn man sich zufällig in der Boulderhalle über den Weg läuft, o.Ä.
Selten unternimmt man auch mal etwas anderes in der Gruppe (Geburtstagsfeier, zu der die Vereinskameraden eingeladen werden, Grillen mit ein paar Kollegen nach Feierabend, o.Ä.) Aber spätestens, wenn es den jeweiligen Kontext nicht mehr gibt (Ende des Studiums, Ender der Aktivität im Verein, Ende der Reise, o.Ä.) sind auch die Kontakte weg. Und selbst solange es den Kontext gibt, sind Treffen unabhängig davon oder Unternehmungen und Verabredungen mit einzelnen Personen davon extrem selten.
Kann ich so unterschreiben. DIe Kontakte hängen oft am Kontext, und sie darüber hinaus "mitzunehmen" ist gar nicht so einfach. Ich habe manchmal das Gefühl, dass das viele Menschen gar nicht möchten (ich auch manchmal nicht).

Ich denke, man muss sich öfters sehen und dann auch den Mut und das Interesse haben, wie banane0815 banane0815 schon sagt, sich außerhalb des Kontexts, in dem man sich kennen gelernt hat, auch mal „privater" zu treffen.

Der Trick zum Entstehen einer Freundschaft, so wie es in Schule und Uni passiert ist, ist ja meiner Erfahrung nach, dass man 1) erstmal ganz natürlich, niedrigschwellig und ohne Erwartungen quasi "zufällig" aufeinandertrifft im Alltag (aufgrund der Schule, des Studiums etc.), man 2) regelmäßig miteinander kommuniziert und 3) Gemeinsamkeiten entdeckt, aufgrund derer man 4) sich mal ganz privat trifft. Erstmal außerhalb des üblichen Kontexts zu einer komplett anderen Veranstaltung / Anlass und dann irgendwann auch zuhause. Spätestens wenn man sich beieinander zuhause trifft und den anderen so in sein sehr privates Umfeld reinlässt, ist die Freundschaft quasi gebongt, so meine Erfahrung :smile:

Ich bin ja auch sehr froh darüber, dass ich so einen freundschaftlichen Kontakt mit der Frau aufrechterhalte, mit der ich letztes Jahr meinen ersten Kuss und auch einiges Drama hatte. Nur weil es halt für eine Partnerschaft nicht gepasst hat und ich die dann sehr (!) reale Gelegenheit auf mein erstes Mal Sex etwas versemmelt habe (oder auch nicht, es kam halt nicht dazu), heißt das ja nicht, dass wir uns nicht mögen können und freundschaftlich etwas unternehmen können. Und wenn öfters mal eine hübsche Frau bei mir zuhause abhängt oder ich bei ihr, wird so eine Situation mit meiner zukünftigen Partnerin hoffentlich auch etwas geschmeidiger von der Hand gehen :grin:

Generell haben ja viele Leute im Erwachsenenalter Probleme, Freunde zu finden. Liegt denke ich daran, dass eben bei vielen Leuten in dem Alter schon das Netzwerk geschlossen ist, man kaum noch Zeit hat und sich alles um Arbeit und Familie dreht. Alle eben Verpflichtungen noch und nöcher haben und kaum Luft zum Atmen im Alltag. Freunde zu finden ist als Teenager für das Finden der eigenen Identität wichtig, danach wird den meisten Menschen eher Job und Kohle, Partnerschaft und Sex, Familie, Haus und Hof wichtig. Freunde büßen an Stellenwert ein (leider). Ich denke, das Zitat hier bestätigt das z.B. ein wenig:

Du nimmst mir die Worte aus dem Mund. Es gab dazu glaube ich auch immer mal wieder Beiträge oder auch Threads (vielleicht war einer von vry en gelukkig ?), dass es mit zunehmendem Alter nicht mehr so leicht fällt und gut klappt Freundschaften zu knüpfen und zu erhalten. Vielleicht ist es gar nicht DEIN Problem banane0815 banane0815 sondern das der Gegenparts.
Das Paradoxe, mir geht es ähnlich, also mit dem Wunsch nach ein paar mehr bleibenden Menschen. Umgekehrt sehe ich aber sehr genau, dass MIR SELBST genau diese Kapazitäten fehlen bleibende Menschen zu finden und halten.

Generell ist für mich in meinen besten Freundschaften wichtig, dass man sagen kann „weißt du noch, damals vor 15 Jahren, wie abgefahren es auf dem Festival war, als du unser Zelt angefackelt hast :grin:" Oder „erinnerst du dich noch an den Lateinunterricht mit dem alten Knacker von Lehrer? Der war schon ein Original…" Oder auch sehr schön: Mit meinem besten Freund habe ich z.B. 2005 Resident Evil 4 zusammen durchgezockt auf der Nintendo Gamceube, wir hatten einen Heidenspaß. Hatten das Spiel extra aus den USA importiert, da es dort viel früher erschien als in Deutschland. Sowas war damals schon eher was für Freaks. Diesen Freitag kommt das Remake von Resident Evil 4 raus in modernisierter Grafik und aufgefrischtem Gameplay. Wir werden das Spiel genauso wie 2005 zusammen durchspielen und uns daran erinnern, wie es damals war und was sich alles verändert hat :smile: Sowas pflegt Freundschaften finde ich.


Geburtstagsfeiern sind bei mir auch so eine schwierige Sache.
Ich glaube, die letzte größere Feier war zu meinem 18. Geburtstag.
Danach habe ich es noch einige male versucht, etwas geplant, alle möglichen Leute eingeladen und fast nur Absagen oder maximal noch ein "Ich bin schon bei xyz, aber wenn das nicht zu spät vorbei ist, komm ich später noch bei dir vorbei" bekommen. Meistens habe ich es dann abgeblasen und bin mit meinem besten Freund (von dem die einzige richtige Zusage kam) in unsere Stammkneipe gegangen. Zwei mal habe ich dann auch mit meinem besten Freund und 1-2 weiteren Personen gefeiert. Und immer war es so enttäuschend, dass ich anschließend einige Jahre lang keine Lust hatte, es erneut zu versuchen.
Und auch bei so einem Tag der offenen Tür hätte ich Angst, dass am Ende fast niemand vorbei kommt.
Ich feiere meinen Geburtstag eigentlich nie. Als ich mal eine Einweihungsparty in meiner neuen Wohnung gemacht habe, kamen auch nur mein bester Freund und seine Frau sowie sein einer Cousin. Die restlichen 3-4 Gäste (eher "Bekannte" / entferntere Freunde) kamen nicht, obwohl ich sogar vorher bei ihnen auf Einweihungsfeiern war. Mein Kumpel hat einem von Ihnen dann ins Gewissen geredet, dass er doch gefälligst seinen Arsch zu mir schwingen soll und er kam dann noch. War dann auch etwas weird für mich, aber ein cooler Abend. Trotzdem hat es nicht dazu geführt, dass ich es jetzt einfach finde, Parties bei mir zu veranstalten. Was auch einfach daran liegt, dass ich eben alles alleine organisieren muss. Wenn man einen Partner hat und Leute in die gemeinsame Wohnung einlädt, fühlt man sich da auch bestimmt sicherer bei der Sache.
 
Zuletzt bearbeitet:
efeu
Benutzer122533  (35) Sehr bekannt hier
  • #12
Ich finde es gar nicht sooo schwer, Bekannte "mitzunehmen", habe aber, wie schon mehrfach hier erwähnt, einfach keine Kapazitäten übrig.
Ein paar wenige enge Freunde mehr könnte ich vielleicht gebrauchen, allerdings braucht der Weg dorthin mehr Zeit, als ich aufzubringen bereit bin.
Ich könnte am Samstag bei einem Freund ein paar neue Leute kennen lernen, habe aber schon meinem Freund gesagt: Ich brauche keine neuen Bekannten. Das Konzept liegt mir nicht, ist die Zeit nicht wert. Ich kriege schon meine Freunde viel seltener unter, als ich das eigentlich möchte.
Also ja, das ist sicher bei vielen der Grund, warum sowas im Sande verläuft.
Wie bei Daylight Daylight gibt es bei mir aber auch Menschen, mit denen es sofort passt. Die werden dann eben noch irgendwie reingequetscht. Das ist allerdings eher selten.
 
Federeule
Benutzer180541  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Ich bin da auch nicht gut drin. Meine Freunde nennen mich auch gerne sozial inkompetent 🙈😅
Ich habe auf meiner Arbeit einige sehr enge Freundschaften geknüpft, da hatte ich aber auch Jahre Zeit. Dennoch glaube ich die bleiben auch nur so gut bestehen weil ich sie täglich sehe.
Ich bin nicht gut in smalltalk, weis überhaupt nicht was ich da sagen soll. Ich bezeichne aber auch nicht jeden direkt als Freund, da bedarf es einen langen Weg und dann tue ich für denjenigen alles. Reden kann ich dann auch wie ein Weltmeister wenn das Thema passt.
Aber privat treffe ich Freunde eher seltener, dafür habe ich Zuviel mit meinem Privatleben zu tun und bin froh wenn ich mit der Familie was unternehmen kann.
Verbindungen die ich habe sind stark und überdauern.
Ich habe mich damit arrangiert, so bin ich eben und die Freunde die ich habe finden das ok und mögen mich so wie ich mit.
Verdammt ehrlich und immer für sie da.
 
K
Benutzer187255  (52) dauerhaft gesperrt
  • #14
Erstmal muss man sich selbst klar machen, wann oder ab wann man überhaupt von "Freunden" sprechen kann. Nur weil man mit jemand seine Freizeit verbringt, auf Partys geht, zusammen isst oder trinkt (einen Saufen geht), durch die Nacht zieht usw sind es noch lange keine Freunde.
Ob es Freunde sind, stellt sich dann heraus, wenn das Leben aus welchen Umständen auch immer mal nicht so gut läuft und die dann trotzdem da sind, mitfühlen und versuchen einen aufzumuntern oder mitzuziehen. Und da scheitert es meist, nach meiner Erfahrung. Und das sind dann im Endeffekt auch keine bleibenden Menschen.
Ich hatte aus der Jugendzeit heraus einige gute Freunde, dachte ich. Bis es dann gewisse Situationen in meinem Leben gab, in denen gute Freunde gut getan hätten. Dann war auf einmal keiner da. Daraus habe ich gelernt und natürlich auch die Konsequenzen gezogen. Danach wird man skeptisch, wenn jemand anderes versucht mit einem Kontakte zu knüpfen. Ich selbst habe lieber keine Freunde als falsche.
 
Zuletzt bearbeitet:
ProximaCentauri
Benutzer32843  (36) Sehr bekannt hier
  • #15
Bei mir ist es zumindest so, dass ich nie Gruppen von Leuten mitnehme, sondern immer Einzelpersonen. Da muss man dann während den gemeinsamen Aktivitäten jeweils gemeinsame Themen finden (sonst wirds eh nix), und sich dann explizit zu zweit verabreden, um XY zu machen, oder zusammen etwas trinken/essen zu gehen. Oft ist es auch nicht so sinnvoll auf "wir machen das Mal" zu gehen, sondern halt dann gleich vor Ort etwas auszumachen, sonst verläufts eh im Sand.
Und dann: dranbleiben. Bei manchen Freundschaften ist es schon so, dass es etwas einseitig ist mit dem Vereinbaren von Terminen, aber solange es nicht mühsam ist, und die Leute sich dann auch aufrichtig freuen wenn man sich sieht, ignoriere ich das einfach. Ich bin auch je nach dem grad nicht so motiviert Termine auszumachen, und wenn sich dann jemand kümmert, ist es gut. Aber man braucht halt schon gemeinsame Themen und schon eine vernünftige Zweierbeziehung wenn man anfängt, solche Dinge zu vereinbaren.
Und das, was Kugalu auch anspricht: ich habe keine Beziehungen, mit denen ich "nur" Dinge tun kann. Freundschaften sind für mich im Prinzip Beziehungen, wo wir gegenseitig auch vulnerabel sein können - dann klappts nämlich auch mit dem "da sein", wenn es einem schlecht geht. Diese tiefere Gesprächsebene ist für mich wichtig, und wenn ich mit jemandem da gar nicht hinkomme, dann lasse ich das Ganze bleiben.
 
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ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #17
Ich schlage oft konkrete, aber niederschwellige Unternehmungen vor. Wie "lass uns eine Stunde auf die Demo gehen". Oder "lass uns zu Zeitpunkt X zusammen hinfahren".
Ich schreibe Menschen auch schnell mal, wenn ich bei irgendwas an sie denke. Dafür frag ich natürlich nach ihrer Nummer und ich merke mir ein paar ihrer grundlegenden Interessen.
Es gibt genug Menschen, die Bock auf neue Kontakte haben. Die meisten wollen sich gesehen und gewertschätzt fühlen.

Ich bin dabei aber schon selektiv. Wenn ich das Gefühl hab, die Alleinunterhalterin zu machen oder dass es schnell nur um schwere Themen geht, hab ich dann auch nicht mehr so viel Lust. Ich hab ja selbst schwere Themen und verstehe den Wunsch nach Austausch darüber, aber ich finds wichtig, dass es nicht nur darum geht. Das Leben hat so viel mehr zu bieten.
Unsere Nachbarn sind zB super lieb und hilfsbereit. Sie kennen hier in der Stadt auch noch nicht so viele Menschen, weil ihr Job hauptsächlich im Homeoffice stattfindet und sie mitten in Lockdownzeiten mit Kind hergezogen sind. Jetzt geht das Kind bald in den Kindergarten und ich hoffe für sie, dass sie darüber neue Kontakte knüpfen.
Uns laden sie regelmäßig ein, aber wir haben bis auf DIY-Projekte oft nicht so viel zu reden. Auch hat sie mir bei einem der ersten Treffen direkt von ihrer schweren Kindheit erzählt und wie schwer es ihr fällt Kontakte zu knüpfen. Ich hab mich umgekehrt über meine schwere Kindheit bedeckt gehalten, weil das für mich ein belastendes Thema ist und hätte ich mich detailliert "geoutet", würden wir nun vielleicht ständig drüber reden. Außerdem hätte es dem frühen Stadium unserer Bekanntschaft besser getan, wenn wir uns über ein bestimmtes, unverfängliches Thema unterhalten hätten (zB welche Kaffeesorten magst du, hast du schon von der und der Baustellenplanung gehört, ich hab letztens eine Doku über Schmetterlinge gesehen, mein Kind ist total begeistert von diesem Buch, ...).
Ich war mal genau wie sie und drifte auch manchmal immer noch in die dunklen Gesprächsthemen ab. Ist ja auch ein Teil meines Lebens. Ich merke dann aber relativ bald, ob mein Gegenüber im Moment offen dafür ist und, da ich vielseitig interessiert und belesen bin, wechsle dann das Thema.

Gern stelle ich auch eine Frage zur Person und greife etwas auf, was ich über sie weiß. Wie "hej, wie war es letztens auf deiner Wanderung/ in Paris/ auf dem Flohmarkt?".

Am Anfang im Kennenlernen sind solche dunklen Themen oft nicht gut. Und wenn jemand begeistert drauf einsteigt hab ich schon ein paar mal die Erfahrung gemacht, dass es dann im Miteinander nur noch um diese dunklen Themen geht. Das mag ich für mich persönlich auch nicht.
Am Anfang vom Kennenlernen will man doch erstmal Spaß miteinander haben und locker Zeit miteinander verbringen. Und ich hab auch kein Problem damit, wenn etwas erstmal oberflächlich bleibt, aber ich zB eine Begleitung für bestimmte Aktivitäten habe. Ich bin allerdings auch extrovertiert.
Ob es eine richtige Freundschaft auch für Krisenzeiten ist zeigt sich meines Erachtens oft erst nach 1-2 Jahren.

Da ich schon unzählige Male umgezogen bin, musste ich schon oft Kontakte und neue Freundschaften knüpfen. Im Erwachsenenalter. Es braucht einfach Geduld, Eigeninitiative und ehrliches Interesse am Gegenüber. Ich freue mich über jede Einladung und spreche sie auch aus. Aus vielen kleinen Verabredungen wird dann mit der Zeit was Festeres.

Bei Fernfreundschaften, von denen ich einige habe, melde ich mich regelmäßig. Sei es nun mit einem Foto aus meinem Alltag, einem Video oder Artikel zu gemeinsamen Interessen, der Frage "naaa, was geht?" oder mit meinem heutigen Wordle-Ergebnis :grin:
Ein langjähriger Freund hasst telefonieren und Sprachnachrichten, wir sehen uns also einmal im Jahr und schreiben uns sonst. Ein anderer Freund schickt lange Sprachnachrichten und telefoniert auch gern. Ich bin da recht flexibel und das hilft auch, die Freundschaft am Leben zu erhalten.
 
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maplan
Benutzer22359  (40) Beiträge füllen Bücher
  • #26
Ich bin sicherlich der falsche wenn es darum geht möglichst viele Freundschaften anzuhäufen, aber nur weil man es selbst nicht hinbekommt verliert man ja nicht die Sicht von aussen. Generell ist es wie bei allen zwischenmenschlichen Dingen: Kommunikation ist alles. Und ja, so schwer es fällt, selbst aktiv werden ist da wohl der Weg der die meisten Türen öffnet. Und Kommunikation bedarf halt auch Gelegenheit, sei es man trifft sich regelmässig immer am gleichen Ort (also Beispiel Bouldergeschichte/Vereine) oder man tauscht halt andere Kommunikationswege aus (email, Nummer etc.). Das Problem ist wie immer von einer Kommunikationsform in eine andere zu wechseln (ähnlich wenn aus einer Nah-Beziehung eine Fernbeziehung wird oder umgekehrt). Heisst wenn man sich bisher immer spontan getroffen hat aber dann auf eine andere Form wie "Verabreden" wechseln will/soll.
Eine Möglichkeit ist es eben nicht auf eine Person zu fokussieren, sondern auf eine Gruppe. Wenn dann WA-Gruppen oder ähnliches Starten ergibt sich halt einfacher was. Auch gibt es in solcherlei Gruppen eben häufig dann auch aktivere Kommunikatoren, denen muss man dann manchmal auch einfach die Arbeit überlassen (und eben Ja-Sagen wenn es was zum Ja-sagen gibt). Bei Einzelkommunikation ist es eben wichtig einen Weg zu finden der die Kommunikation ungezwungen macht. Wie beim spontanen Treffen zuvor, ist das dann eben schwer einfach so in eine "Verabredungs"-Situation zu übertragen. Ein Weg ist halt Regelmässigkeit. Gerade wenn etwas von Nah-Distanz auf Fern-Distanz wechselt (wie nach Wohnortswechseln), sind es halt das Hallo zum Geburtstag oder der "Jahresbericht" am Jahresende (früher nannte man sowas ja Weihnachtskarte) eben ein weg die Kommunikation aufrecht zu erhalten. Antworten alle? Nein und vor allem nicht sofort. Aber so manche person Antwortet eben Monate später, weil es eben für sie gerade passt. Sowas ist halt Arbeit, aber sie kann sich halt lohnen. Und ansonsten heisst es halt offen sein wenn man selbst der Meinung ist nicht derjenige sein zu können der die ersten Schritte geht. Einige mag das abschrecken wenn man deutlich sagt, das man mit sowas Probleme hat, andere sind Dankbar um den Hinweis. Letztendlich ist es ja so, dass Leute sich nicht doof vorkommen wollen. Sie wollen nicht immer diejenigen sein, die die Tür öffnen, auch weil sie Einseitigkeit oder Desinteresse befürchten. Wenn man offen ist, dass man trotz wollen nicht kann oder weiss wie es geht, helfen manche auch mal. Aber gut, dafür muss man eben soweit sein das man im Gespräch ist und quasi solche Informationen austauschen kann. Ist halt nicht so einfach für jeden.
 
Glaedr
Benutzer162074  Sehr bekannt hier
  • #41
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Freundschaften vs Bekanntschaften schließen viel Ähnlichkeit hat mit einer Beziehungssuche vs Unverbindliches. Wenn man halt etwas unverfängliches sucht, dann hat man auch meist nur ONS oder eine Affäre, die halt aber zwischenmenschlich nur oberflächlich bleibt. bei F+ oder einer romantischen Beziehung gehts halt viel tiefer und steht das zwischenmenschliche mehr oder vor allem im Vordergrund. Da ist es daher auch viel wichtiger, ob man auch menschlich zusammenpasst und dann muss man (vor allem am Anfang) auch mehr Zeit und Energie reinstecken.

So ist es mit Freundschaften bzw. Bekanntschaften auch. Umso mehr Verbindlichkeit man will, desto mehr Zeit und Aufwand muss man reinstecken und desto wichtiger ist es, dass man zwischenmenschlich zusammenpasst.
banane0815 banane0815 bei dir finde ich es nicht deutlich was du willst, bzw. frage ich mich, ob du dein Ziel wirklich deutlich vor Augen hast? (Gar nicht böse gemeint). Wenn du nur nach Bekanntschaften suchst, dann bleibt sowas meist mehr Kontext gebunden. Denn man ist unverfänglicher. Natürlich kann man versuchen Bekanntschaften aus einem bestimmten Kontext zu ziehen, aber dann ist man ja schon damit beschäftigt den Kontakt zu intensivieren. Verfolgt man dann noch das Ziel „nur“ Bekannte zu bleiben? Beispiel: man kennt sich vom Bowl- Verein, trifft sich dort, findet sich nett, hat gute Gespräche. Man geht auch mal was danach essen oder trinken. Wenn man dies nun aus den Kontext ziehen will und ausbreiten in das Private, dann muss es einen Grund geben. Für mich gäbe es nur den Grund, dass ich die Person so sympathisch finde, dass ich schauen will, ob unser Kontakt sich nicht intensivieren könnte. Ich versuche das dann jedoch nicht erst auf einer pragmatischen Art zu machen indem ich direkt ein Treffen außerhalb vorschlage, sondern erst zwischenmenschlich. Ich zeige Interesse, mache eventuelle Komplimente, lache mit der Person mehr zusammen… Zeige meine Wertschätzung. Bekomme ich das zurück und habe ich das Gefühl, der Klick beruht Aufgegenseitigkeit, dann erst versuche ich es aus den Kontext zu ziehen. Erst mit Nummerntausch und dann mit einem Vorschlag was außerhalb des Bowlings zu machen.

Ich denke, dass man sich bestimmte Dinge erst klar sein muss um eine Bekanntschaft bzw. Freundschaft auszubreiten:
1. Was ist das Ziel von einem selbst? Und wieso?
2. Wie will man die Bekanntschaft ausbreiten, in welchem Kontext und zu welchen Bedingungen, sodass man sich selbst wohl fühlt. Ich zum Beispiele lade nie Leute schnell zu mir ein, dass mache ich vieeeeel später, wenn ich die Person wirklich gut kenne. Das ist ein Vertrauensbeweis und ich fühle mich einfach als Gastgeberin nicht wohl, sodass ich mich am Anfang auch nicht in eine Situation begeben will, die mir nochmal extra was abverlangt. Immerhin ist es schon aufregend genug jemanden neues kennenzulernen und sich zu öffnen. Da kommen wir zum nächsten Punkt.
3. In wieweit ist man bereit sich der Person zu öffnen und sich Mühe zu geben. Wenn ich nur eine oberflächliche Bekanntschaft will, dann werde ich weniger häufig nachfragen, ob man sich trifft als wenn ich mir vorstellen könnte, dass sich daraus eine Freundschaft entwickeln kann. Natürlich kann man das auch nicht immer am Anfang schon wissen, daher wird sich der Aufwand am Anfang wahrscheinlich eher in Grenzen halten. Manchmal habe ich aber auch direkt ein Klick mit jemanden und dann gebe ich mir auch direkt mehr Mühe den Kontakt auszubreiten. Wenn ich jedoch wirklich mein Umfeld ausbreiten will, da ich neu in der Stadt bin oder wie du banane0815 banane0815 einfach das Bedürfnis habe mehr Leute kennenzulernen, dann muss ich mir bewusst machen, dass ich eventuell am Anfang erst mehr geben muss als der andere, der diesen Kontakt im Moment weniger braucht/will als ich. Ich würde dann auch öfter nachhaken, dennoch würde ich natürlich schauen, ob man mich nicht nur an der langen Leine hält.

Ich denke nicht, dass man eine Bekanntschaft intensivieren kann, wenn nicht wirklich auch direktes Interesse an der Person vorliegt. Daher ist nur das Ziel zu verfolgen, sein Bekanntenkreis zu vergrößern, zu wenig, zumindest wenn man die Bekanntschaften aus dem vorliegenden Kontext ziehen will. Denn der Gegenüber muss ja dann auch mehr Mühen und Zeit reinstecken. Die allermeisten Leute finden es sehr wichtig, dass der andere auch wirklich authentisches Interesse an einen hat, zumindest wenn sich der Kontakt mehr ins Private verlagert.
 
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banane0815
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  • #42
Danke für deine Antwort, Glaedr Glaedr !

banane0815 banane0815 bei dir finde ich es nicht deutlich was du willst, bzw. frage ich mich, ob du dein Ziel wirklich deutlich vor Augen hast?
Mein Ziel ist weniger Einsamkeit.
Mein Ziel ist ein Sozialleben, das nicht nur aus drei alten Freundschaften (zwei davon mit spärlichem Kontakt) und "zufälligen" (also nicht explizit und individuell vereinbarten) Begegnungen in der Boulderhalle oder im Verein besteht. - Ein Leben mit mehr Menschen, mit denen ich mich zu Treffen und gemeinsamen Aktivitäten verabreden kann, die ich im Sommer zum grillen einladen kann, usw.

Das müssen nicht alles total intensive Freundschaften sein, die in allen Lebenslagen füreinander da sind. Wenn so etwas entsteht, ist es super. Aber ich wäre auch mit mehr Menschen zufrieden, mit denen ich mich gelegentlich zu Treffen und Unternehmungen verabreden kann.
Ich hätte auch nichts dagegen, in eine Art Freundeskreis oder Clique reinzukommen. (Solche Cliquen gab und gibt es durchaus unter meinen Vereinskameraden und ich hatte immer das Gefühl, da nicht so richtig rein zu kommen. Selten war ich mal bei irgendwelchen Unternehmungen dieser Leute mit dabei - oft, weil ich mitbekommen habe, dass sie etwas planen und ich dann nachgefragt habe, ob ich auch mitkommen kann. Aber es ist mir nie gelungen, da richtig eingebunden zu sein.)

Insbesondere in Corona-Zeiten habe ich erlebt, wie fragil so ein großteils aus diesen "zufälligen" Kontakten bestehendes Sozialleben ist. Da wurde die Boulderhalle dicht gemacht und das Vereinsleben verboten und bei mir ist fast das gesamte Sozialleben weggebrochen, während andere Menschen nach wie vor Sozialkontakte im kleinen Kreis mit Freunden und Bekannten hatten, die ihnen dabei geholfen haben, diese Zeit psychisch zu überstehen.
Und auch wenn ich nur verletzungsbedingt eine Weile nicht bouldern kann, habe ich in dieser Zeit so gut wie kein Sozialleben, was ziemlich frustrierend ist.

Und ich fand es auch schon ein paar mal ziemlich schade, wenn nette Menschen aus meinem Leben verschwunden sind, nachdem wir im Vereinsleben oder in der Boulderhalle ein Verhältnis entwickelt haben, das durchaus über das Niveau einer unverbindlichen Zufallsbekanntschaft hinausgegangen ist.
So gab es z.B. mal eine nette Frau in der Boulderhalle, mit der sich ganz schnell ein richtig gutes, vertrautes Verhältnis entwickelt hat - inklusive Gesprächen über persönliche Dinge, die man nicht mit jedem bespricht. Aber wir haben keine Kontaktdaten getauscht und nach Lockdowns ist sie nicht mehr in der Boulderhalle aufgetaucht.

2. Wie will man die Bekanntschaft ausbreiten, in welchem Kontext und zu welchen Bedingungen, sodass man sich selbst wohl fühlt. Ich zum Beispiele lade nie Leute schnell zu mir ein, dass mache ich vieeeeel später, wenn ich die Person wirklich gut kenne. Das ist ein Vertrauensbeweis und ich fühle mich einfach als Gastgeberin nicht wohl, sodass ich mich am Anfang auch nicht in eine Situation begeben will, die mir nochmal extra was abverlangt. Immerhin ist es schon aufregend genug jemanden neues kennenzulernen und sich zu öffnen. Da kommen wir zum nächsten Punkt.
Ich weiß nicht, ob ich ein guter Gastgeber bin, weil mir einfach die entsprechende Erfahrung fehlt. Am ehesten würde ich die Leute wohl im Sommer zum grillen einladen, weil ich das ganz gut kann und gerne mache.

3. In wieweit ist man bereit sich der Person zu öffnen und sich Mühe zu geben. Wenn ich nur eine oberflächliche Bekanntschaft will, dann werde ich weniger häufig nachfragen, ob man sich trifft als wenn ich mir vorstellen könnte, dass sich daraus eine Freundschaft entwickeln kann. Natürlich kann man das auch nicht immer am Anfang schon wissen, daher wird sich der Aufwand am Anfang wahrscheinlich eher in Grenzen halten. Manchmal habe ich aber auch direkt ein Klick mit jemanden und dann gebe ich mir auch direkt mehr Mühe den Kontakt auszubreiten. Wenn ich jedoch wirklich mein Umfeld ausbreiten will, da ich neu in der Stadt bin oder wie du banane0815 banane0815 einfach das Bedürfnis habe mehr Leute kennenzulernen, dann muss ich mir bewusst machen, dass ich eventuell am Anfang erst mehr geben muss als der andere, der diesen Kontakt im Moment weniger braucht/will als ich. Ich würde dann auch öfter nachhaken, dennoch würde ich natürlich schauen, ob man mich nicht nur an der langen Leine hält.
Ich finde es nicht sonderlich schwer, mich anderen Personen zu öffnen, wenn eine grundlegende Sympathie vorhanden ist. Aber ich finde es irgendwie ziemlich schwer, nach einem Treffen zu fragen. Und ich weiß nich nicht mal, warum es da so eine hohe Hemmschwelle für mich gibt.

Ich denke nicht, dass man eine Bekanntschaft intensivieren kann, wenn nicht wirklich auch direktes Interesse an der Person vorliegt. Daher ist nur das Ziel zu verfolgen, sein Bekanntenkreis zu vergrößern, zu wenig, zumindest wenn man die Bekanntschaften aus dem vorliegenden Kontext ziehen will. Denn der Gegenüber muss ja dann auch mehr Mühen und Zeit reinstecken. Die allermeisten Leute finden es sehr wichtig, dass der andere auch wirklich authentisches Interesse an einen hat, zumindest wenn sich der Kontakt mehr ins Private verlagert.
Dieses Interesse zeigen finde ich auch ziemlich schwer, weil ich schnell befürchte, zu aufdringlich zu sein, obwohl ich vermutlich nach wie vor eher zurückhaltend bin.
Vor einigen Jahren hat ein Vereinskamerad seine neue Freundin mitgebracht. Sie hat dann ziemlich viele Fragen gestellt, um uns besser kennenzulernen und ich hatte das Gefühl, dass sie wirklich Interesse an mir (und auch anden anderen Vereinskameraden) hat. Aber ich würde mich das selbst wohl eher nicht trauen, weil ich dann ganz schnell das Gefühl hätte, die Leute auszufragen und total aufdringlich zu wirken.
 
banane0815
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  • #44
axis mundi axis mundi
Die Idee hatte ich auch schon. - Insbesondere, nachdem ich mal bei einer Gruppenreise jemanden kennengelernt habe, der in einer anderen Gegend in einer ziemlich coolen Berufstätigen-WG lebt. (Ein großzügiges Haus in guter Lage, in dem drei Personen leben, die dann einen großzügigen Gemeinschaftsbereich und entweder ein großes oder zwei kleine Zimmer für sich haben.)

Aber in meiner Gegend finde ich einfach nichts, was mich anspricht.
Einerseits mag ich die nächste größere Stadt nicht. Ich arbeite zwar am Rand dieser Stadt, aber möchte dort echt nicht wohnen.
Und andererseits findet man dort überwiegend ziemlich kleine WG-Zimmer (~15-20m²) in WGs mit überschaubaren Gemeinschaftsbereichen, die trotzdem ähnlich teuer sind, wie meine 60m²-Wohnung in einem Ort, der mir sympathischer ist, als diese Stadt.

Falls ich mich endlich mal dazu durchringen kann, einen neuen Job in einer anderen Gegend zu suchen, werde ich mich aber auf jeden Fall auch wieder in Richtung Berufstätigen-WG umschauen.
(Ich liebäugle gerade sowieso mit einem Job- und Wohnortswechsel, weil mich mein Job ankotzt und ich das Gefühl habe, hier in einer ziemlich festgefahrenen Situation zu stecken... Aber ich weiß noch nicht wirklich, in welche Richtung ich mich beruflich orientieren will, finde interessante Stellen überwiegend in uninteressanten Gegenden und habe auch Angst davor, nach einem solchen Neuanfang überhaupt keinen Anschluss zu finden und noch einsamer zu sein.)
 
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banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
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  • #50
Danke für eure Antworten!

Update: Wir waren jetzt im Kino. John Wick 4 hat Laune gemacht :tongue:. Nächstes Wochenende geht's dann zum Poetry Slam, da hatte er vor der Pandemie ja auch Spaß dran (O-Ton: "Mozillafox, das war der beste Abend, den ich bisher in dieser Stadt hier hatte!"). Ich werde mal fragen, ob vielleicht noch wer Lust hat, mitzukommen. Vielleicht ein paar neue Leute und gaaanz vielleicht kommt ja mal wieder eine Frau aus der FB-Gruppe mit, die zufällig Bock hat, das ist ja zumindest in der Vergangenheit schonmal passiert :tentakel:
Das hört sich doch schon mal echt gut an.

Ich ertappe mich oft bei dem Gedanken, dass ich mich freue, einfach mit netten Leuten wie z.B. dem Typen zu socializen, was Nettes zu unternehmen und nicht so einsam zu sein. Gleichzeitig bin ich mir aber auch relativ sicher, dass wir nie derart dicke Freunde werden, wie meine zwei besten Freunde und ich. Mit denen gehe ich einfach schon durch 3/4 meines Lebens oder so und da kommt nix ran. Und oft denke ich: Viel mehr als diese schönen, neuen mittel-tiefen Freundschaften, die man mit ü30 eben so knüpft, würde ich mir doch eigentlich endlich mal eine ganz ganz ganz tiefe Freundschaft aka Beziehung mit einer Frau wünschen. Es ist einfach langsam mal Zeit dafür und mir fehlt familiär so viel, was mir einfach kaum eine Freundschaft der Welt geben kann. Am Ende ist Blut eben immernoch dicker als Wasser für die allerallermeisten Menschen.
Ich sehe hier keinen Widerspruch.

Es ist super, dass du so gute Freunde hast, die dich schon so lange in deinem Leben begleiten. Ich habe auch einen solchen Freund, den ich sehr schätze, obwohl er mir manchmal auch auf die Nerven geht, weil er bei manchen Dingen eine träge Trantüte ist. (Aktuell ist mal wieder eine Phase, in der mich seine trantütigkeit nervt.) Aber da wir nicht alle Interessen teilen und da er auch nicht immer Zeit und Lust hat, wenn ich gerade Lust hätte, etwas mit ihm zu unternehmen, wären ein paar Bekannte, mit denen ich mich zu irgendwelchen Aktivitäten verabreden kann, schon eine schöne Ergänzung. - Auch wenn wir uns noch nicht seit drölfzig Jahren kennen und kein so enges freundschaftliches Verhältnis haben.

Und meiner Meinung nach ist es auch nicht der entscheidende Faktor für eine Freundschaft, dass man sich schon ewig kennt.
Natürlich ist es schön, jemanden zu haben, den man gefühlt schon immer kennt. (Mein bester Freund und ich kennen uns seit unserem dritten Lebensjahr.) Aber ich hatte auch schon andere gute Freundschaften, die ziemlich schnell zu guten Freundschaften wurden, weil es menschlich einfach gepasst hat.

Natürlich wünsche ich mir - genau wie du - eine Beziehung. Aber auch hier sehe ich kein Entweder-Oder, sondern habe eher die Hoffnung, dass mehr Sozialkontakte auch in dieser Hinsicht weitere Chancen mit sich bringen.
Vielleicht bekommt man ja auch die Chance, ein paar Freunde und Bekannte der neuen Bekannten kennenzulernen, weil man zu einer Geburtstagsfeier eingeladen wird oder der Bekannte noch jemanden zu einer gemeinsamen Unternehmung mitschleppt. Und vielleicht lernt man auf diesem Weg ja auch mal eine attraktive Frau kennen.

Und ich halte auch nicht viel von dieser "Blut ist dicker als Wasser"-Geschichte.
Ich kenne jedenfalls genügend Menschen, bei denen es kein "dickes Blut" gibt, weil sie einfach keine oder wenige lebenden Verwandte haben, weil sie weit von der Familie entfernt leben oder weil sie sich einfach nicht gut verstehen und deshalb wenig bis überhaupt keinen Kontakt haben.

Wie hast du denn versucht dich einzubinden? Die Geschichte erinnert mich bisschen an zwei aus meiner Klettergruppe, die haben wir paar Mal mitgenommen (zu nicht-Kletteraktivitäten), aber es kommt eigentlich nie was zurück. Er fragt zwar oft, was wir machen und jammert manchmal, dass er 'niiie gefragt wird', aber er lädt nie ein, beteiligt sich nie an der Organisation und kommt auch nur mal vorbei wenn es ihm gerade mal passt.
Wozu soll ich ihn also weiterhin einladen. Ich denke, wenn man irgendwo dazugehören will, muss man sich ein bisschen mehr reinhängen als in eine gefestigte Freundschaft. Man muss eben auch mal hingehen, wenn man keine Lust hat, sonst gerät man in Vergessenheit.
Wenn ihr etwas zusammen unternommen habt, könntest du danach sagen: "Hat Spaß gemacht, sollten wir wiederholen" und das dann aufgreifen bei Gelegenheit, also die Organisation in die Hand nehmen?
Ich muss zugeben, dass ich das schon länger nicht mehr versucht habe, weil ich in letzter Zeit auch sehr wenige Gelegenheiten dazu hatte.
Aber ich habe früher schon manchmal irgendwelche Aktivitäten vorgeschlagen und meistens hatten die Leute dann einfach keine Zeit.

banane0815 banane0815 was hast du denn schon unternommen seit du den Thread erstellt hast? Hast du schon Tipps umsetzen können?
Leider konnte ich noch nichts versuchen oder umsetzen, weil ich gerade gesundheitlich angeschlagen bin. Entweder ich war krank zu Hause oder ich war nach anstrengenden Arbeitstagen (weil gerade auch viele Kollegen krank sind) so fertig, dass ich nichts mehr unternehmen wollte. Und auch aufs bouldern habe ich verzichtet, weil ich mich erst noch richtig auskurieren will.

Und ansonsten eben die Augen offen halten nach Veranstaltungen, die die Bekannten interessieren könnten. Ich glaube das ist ganz wichtig, um Freundschaften zu pflegen. Metal-Konzert, Poetry Slam, Halli Galli Party was weiß ich. Ein neuer Kinofilm, der rauskommt und dem anderen auch gefallen könnte. Ein neues Game, das man uunbedingt zusammen zocken muss. Und dann den Leuten vorschlagen, dass man zusammen hingehen / Aktivität XY machen / Spiel Z zusammen spielen könnte. "Hey ich hab gesehen, Iron Maiden spielt im Juni bei uns in der Nähe, kommst du mit? Ich würde Karten organisieren". Oder "Hey ich hab ne neue fette Glotze, lass uns das langersehnte Spiel bei mir zocken, das wird der Hammer :eek:". Oder "ich hab mir das neueste VR-Headset gegönnt, ist megakrass, dass müsst ihr am Wochenende bei mir ausprobieren, ist eine komplett neue Erfahrung! Ich stelle Bier, Location und erstklassige Technik bei mir im Wohnzimmer, wird geil". Oder eben die Leute mal als Gruppe zum Grillen einladen :thumbsup: (sowas wäre doch was für dich banane0815 banane0815 oder?) Müssen ja nur 2-3 Hansel sein, wenn man sich nicht gastgeberisch komplett überfordern will.
Ich glaube, ich mache viel zu wenige derartige Dinge, um so etwas überhaupt auf dem Schirm zu haben und dann auch vorschlagen zu können.
Meine Freizeitgestaltung besteht aus bouldern, mit meinem besten Freund in unsere Stammkneipe gehen (manchmal sind noch 1-2 weitere Kumpels von ihm dabei, die zwar schon ganz nett sind, mit denen ich jetzt aber auch nicht viel Potential für mehr Kontakt sehe) und gelegentlichen gemütlichen Abenden in der Therme in der kälteren Jahreshälfte (auch mit meinem besten Freund).
Sonst igbt es nicht viel, was ich mit anderen Leuten teilen könnte.

Konzerte sind mir üblicherweise viel zu laut und ich verstehe einfach nicht, wie man Musik genießen kann, wenn sie einem schmerzhaft in den Ohren dröhnt.
Eine Freundin hat mich auch schon zu ein paar Kulturveranstaltungen mitgeschleppt. Manches fand ich so als gemeinsame Unternehmung mit ihr schon ganz nett... aber ich habe noch wenig entdeckt, was mir wirklich so gut gefällt, dass ich es unbedingt wieder machen will.

Das mit dem Grillen ist auf jeden Fall eine Sache, die ich versuchen werde, wenn es etwas wärmer ist. Und da werde ich mich wengen der Größe meines Balkons und meines Grills sowieso auf maximal 3-4 Gäste beschränken müssen.

Eine andere Idee ist, mich ein paar Leuten aus der Boulderhalle anzuschließen, die an einer Serie von Boulderwettkämpfen teilnehmen und dazu immer wieder in andere Städte fahren. Die Leute wirkten durchaus offen für neue Leute, die sich anschließen... aber ich habe gewisse Bedenken, ob das so gut passt, weil ich mit recht großem Abstand der älteste wäre.
Andererseits ist es mit Leuten in meinem Alter ja auch oft schwierig, weil sie voll im Nestbaumodus sind.
Bis das evtl. möglich ist, dauert es aber noch eine Weile, weil die aktuelle Saison bald vorbei ist und es noch eine Weile dauert, bis die nächste Saison beginnt.
 
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Glaedr
Benutzer162074  Sehr bekannt hier
  • #53
Mein Ziel ist weniger Einsamkeit.
Mein Ziel ist ein Sozialleben, das nicht nur aus drei alten Freundschaften (zwei davon mit spärlichem Kontakt) und "zufälligen" (also nicht explizit und individuell vereinbarten) Begegnungen in der Boulderhalle oder im Verein besteht. - Ein Leben mit mehr Menschen, mit denen ich mich zu Treffen und gemeinsamen Aktivitäten verabreden kann, die ich im Sommer zum grillen einladen kann, usw.
Ich verstehe dein Bedürfnis, was denke ich auch ein ganz normales und menschliches ist. Nur solltest du darauf achten, dass du das nicht ausstrahlst, wenn du neue Kontakte knüpfen willst. Was ich damit meine ist: es gibt das eine extrem: Menschen wo man deutlich merkt, dass sie Kontakt suchen, die sehr an einen kleben, weil sie dazu gehören wollen (dazu rechne ich dich nicht). Dann das andere extrem: Menschen, die den Kontakt nicht wirklich mit einem aufnehmen können, weil sie zu schüchtern sind. Mit denen kann ich eher umgehen als mit denen die zu sehr den Kontakt suchen. Aber das ist denke ich auch personsabhängig. Jedoch ist die Gefahr bei letzteren, dass man schnell das Gefühl bekommen kann, dass derjenige sich nicht für einen interessiert und den Kontakt nicht wirklich will. Ich frage mich, ob das eventuell bei dir so rüberkommen könnte?
Interesse aktiv zeigen und vor allem die Initiative ergreifen können beim Verabreden ist sehr wichtig, wenn man der Part ist, der eher den Kontakt will/ braucht. Natürlich macht man sich dann auch verletzlicher, weil man zurückgewiesen werden kann. Vllt ist es das was dich hemmt? Man muss sich (wie beim Daten) eine härtere Schale zulegen und es nicht zu sehr persönlich nehmen. Das ist einfacher gesagt als getan, vor allem wenn man einsam ist und Kontakt sucht. Jedoch kennen das sicher mehr Menschen als du vllt denkst. Ich denke, dass es dir helfen könnte, erst einmal zu üben, wie du bei Leuten Interesse zeigen kannst und vllt auch Komplimente geben kannst. Erst wird das sicher nicht immer locker, flockig klappen, aber ohne Übung geht sowas nicht. Du wirst schon merken, wie das rüberkommt und ob das angenommen wird. Vllt noch wichtig im Hinterkopf zu behalten: Viele Menschen können nicht gut Komplimente annehmen, bedeutet aber nicht, dass sie sie nicht gerne bekommen, vorausgesetzt sie sind ehrlich und nicht übertrieben. Wenn du das häufiger machst, wirst du auch sehen, dass der Kontakt sich auch automatisch entwickelt, entweder man hat einen Klick oder halt nicht.
Trotzdem solltest du mMn wählerisch bleiben (natürlich in Maßen) beim Kontakte knüpfen. Denn echtes Interesse kannst du ja nur bei Leuten zeigen, die auf deiner Wellenlänge sind und auch nur die sind wirklich geeignet um längerfristig Kontakt zu halten. Ich hoffe, dass du deinen Umfeld erweitern kannst, sodass die Einsamkeit weniger werden kann!

Und ein Sprichwort was mir manchmal hilft (übersetzt ins Deutsche): Ein ‚Nein‘ haste schon, ein ‚Ja‘ kannst du bekommen.
 
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banane0815
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  • #55
Danke für deine Angwort, Glaedr Glaedr !
Da ist auf jeden Fall sehr viel wahres dran.

Ich verstehe dein Bedürfnis, was denke ich auch ein ganz normales und menschliches ist. Nur solltest du darauf achten, dass du das nicht ausstrahlst, wenn du neue Kontakte knüpfen willst. Was ich damit meine ist: es gibt das eine extrem: Menschen wo man deutlich merkt, dass sie Kontakt suchen, die sehr an einen kleben, weil sie dazu gehören wollen (dazu rechne ich dich nicht). Dann das andere extrem: Menschen, die den Kontakt nicht wirklich mit einem aufnehmen können, weil sie zu schüchtern sind. Mit denen kann ich eher umgehen als mit denen die zu sehr den Kontakt suchen. Aber das ist denke ich auch personsabhängig. Jedoch ist die Gefahr bei letzteren, dass man schnell das Gefühl bekommen kann, dass derjenige sich nicht für einen interessiert und den Kontakt nicht wirklich will. Ich frage mich, ob das eventuell bei dir so rüberkommen könnte?
Ich kann natürlich nicht die Gedanken anderer Menschen lesen. Aber ich gehe stark davon aus, dass ich tatsächlich aus lauter Angst, aufdringlich und nervig zu wirken, oder ihnen irgendwie zu nahe zu treten, eher zurückhaltend bis desinteressiert wirke.

Interesse aktiv zeigen und vor allem die Initiative ergreifen können beim Verabreden ist sehr wichtig, wenn man der Part ist, der eher den Kontakt will/ braucht. Natürlich macht man sich dann auch verletzlicher, weil man zurückgewiesen werden kann. Vllt ist es das was dich hemmt? Man muss sich (wie beim Daten) eine härtere Schale zulegen und es nicht zu sehr persönlich nehmen. Das ist einfacher gesagt als getan, vor allem wenn man einsam ist und Kontakt sucht.
Ich finde es tatsächlich schwer, Ablehnung nicht persönlich zu nehmen. - Vermutlich auch, weil ich früher (als Kind und Jugendlicher) tatsächlich viel Ausgrenzung erlebt habe.
Meine gescheiterten Versuche, eine Geburtstagsfeier auf die Beine zu stellen, fand ich schon ziemlich schmerzhaft. Und gerade weil das mehrmals so gleaufen ist, obwohl ich bei den verschiedenen Versuchen Leute aus unterschiedlichen Gruppen eingeladen habe, fällt es mir auch schwer, die Ursache nicht bei mir zu suchen.
Irgendwie finde ich es generell ziemlich schwer, zu akzeptieren, dass bei diesen zwischenmenschlichen Dingen irgendwie das Gesetz der großen Zahl zu gelten scheint und man das alles wohl drölfzig mal versuchen muss, um ein paar mal erfolgreich zu sein.

Jedoch kennen das sicher mehr Menschen als du vllt denkst. Ich denke, dass es dir helfen könnte, erst einmal zu üben, wie du bei Leuten Interesse zeigen kannst und vllt auch Komplimente geben kannst. Erst wird das sicher nicht immer locker, flockig klappen, aber ohne Übung geht sowas nicht. Du wirst schon merken, wie das rüberkommt und ob das angenommen wird. Vllt noch wichtig im Hinterkopf zu behalten: Viele Menschen können nicht gut Komplimente annehmen, bedeutet aber nicht, dass sie sie nicht gerne bekommen, vorausgesetzt sie sind ehrlich und nicht übertrieben. Wenn du das häufiger machst, wirst du auch sehen, dass der Kontakt sich auch automatisch entwickelt, entweder man hat einen Klick oder halt nicht.
Auch da triffst du den Nagel auf den Kopf. Komplimente annehmen kann ich wohl ähnlich schlecht, wie anderen Leuten Komplimente machen. - Auch wenn ich so manches erhaltene Kompliment dann schon insgeheim genieße.
Ein paar mal hatte ich schon den Eindruck, dass mir dieses Honig ums Maul schmieren besser gelingt, wenn ich mit jemandem englisch spreche, während sich das auf deutsch total seltsam anfühlt.

Abgesehen davon habe ich auch schon erlebt, wie andere Menschen einfach nur mit interessiertem fragen Interesse gezeigt haben. Die damals neue Freundin eines Vereinskameraden hat das so gemacht und ich fand das echt angenehm, obwohl es mir selbst echt schwer fällt, solche Fragen zu stellen, weil ich ganz schnell Angst habe, zu aufdringlich zu sein, oder den Eindruck zu erwecken, dass ich die andere Person ausfragen will und ihr mit meinen Fragen zu nahe trete.

Vor einigen Jahren hatte ich Kontakt mit einer Frau, die ich hier im Forum schon als "wunderhübsche (viel zu) junge Frau aus der Boulderhalle" bezeichnet habe. Ich fand diese Frau unglaublich sympathisch und faszinierend und wir haben auch schnell ein sehr gutes Verhältnis zueinander aufgebaut, uns über persönliche Dinge unterhalten, usw. Sie wirkte sehr an mir interessiert und ich glaube, ich konnte auch ein Stück weit Interesse an ihr zeigen - auch wenn ich mich auch bei ihr viel zu oft nicht getaut haben, nachzufragen, Komplimente zu machen, usw. und mir nach unseren Gesprächen oft noch lange das Gehirn zermartert habe und mich gefragt habe, ob es vielleicht doch angemessen gewesen wäre, dies zu sagen oder das zu fragen, was mir mir im Gespräch zu aufdringlich erschien. Leider habe ich sie in der Corona-Zeit aus den Augen verloren und nach den Lockdowns nicht mehr in der Boulderhalle gesehen. (Und natürlich haben wir vorher auch keine Kontaktdaten ausgetauscht.)

Trotzdem solltest du mMn wählerisch bleiben (natürlich in Maßen) beim Kontakte knüpfen. Denn echtes Interesse kannst du ja nur bei Leuten zeigen, die auf deiner Wellenlänge sind und auch nur die sind wirklich geeignet um längerfristig Kontakt zu halten. Ich hoffe, dass du deinen Umfeld erweitern kannst, sodass die Einsamkeit weniger werden kann!
Ja. Das ist auch gar nicht so leicht. Es gibt ja schon ziemlich viele Leute, mit denen ich mich oberflächlich gut verstehe... aber darunter diejenigen zu finden, die ich besonders nett und interessant finde, ist gar nicht so leicht.
Und ja... Danke! - Auch für deine echt hilfreichen Beiträge, die mich zum nachdenken anregen.

Hierzu wollte ich noch was schreiben. Erkundige dich doch mal, ob es für deine Stadt ein sogenanntes "Stadtmagazin" gibt. Bei uns gibt es sowas. Erscheint monatlich und da steht fast alles drin, was im Monat so an Veranstaltungen stattfindet. Von Kunstausstellungen über Konzerte bis Poetry Slam. Hab den Tipp von meiner Beraterin bekommen und das gibt echt einen guten Überblick, was man so machen könnte und Leuten vorschlagen könnte, gemeinsam zu tun. :thumbsup: Ich hatte früher auch nie auf dem Schirm, was so los ist an Veranstaltungen. Da muss man eben ein bisschen nachforschen und mit offenen Augen durchs Leben gehen und solche Magazine zu Rate ziehen, dann hat man mehr Gelegenheiten :zwinker: Und vielleicht den Social Media Kanälen der entsprechenden Veranstaltungs-Locations folgen.
Puuh. Dazu müsste ich erst mal wissen, was "meine Stadt" ist oder was ich als "meine Stadt" betrachten will.
In meinem Wohnort, der sich immerhin offiziell Stadt nennen darf, ist das Angebot an Veranstaltungen eher überschaubar und besteht aus großteils mäßig interessanten Dingen, wie Faschingsball, Elfmeterturnier, Feuerwehrfest und Weihnachtsmarkt.
Von daher müsste ich wohl entweder in der der nächsten Großstadt umschauen, mit der ich mich noch nie so richtig anfreunden konnte, oder in der kleineren, aber sympathischeren Universitätsstadt, die auch nicht weit entfernt ist.

Vermutlich wäre das echt einfacher, wenn ich direkt in einer Stadt mit interessanten Veranstaltungen leben würde.
 
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LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #56
Ich habe mit 31 das erste Mal nach über 10 Jahren ein "Rock"-Konzert besucht und mache das seitdem regelmäßig. Ich habe mittlerweile einen Freund, mit dem ich nur auf diese Events (5x in 9 Monaten) gehe und über WhatsApp tauschen wir uns über Musik aus, schicken uns Songs hin und her, etc. Ich habe ganz neue Genres kennen- und liebengelernt. Mit meinem Mann besuche ich auch gerne Musik- oder Comedy-Veranstaltungen, aber mit meinem Kumpel genieße ich es auf einer ganz anderen Ebene. Es ist mehr Freiheit, mehr weg vom Alltag.
Ein anderer Freund hat jetzt eine Jahreskarte für einen eher schlechten Bundesligaverein ergattert, und verbringt jeden zweiten Samstag im Block und hat unter der Woche dazu gehörende Fanclubmeetings.
Andere haben sich in meinem Alter einer Mittelaltertruppe angeschlossen und machen LARP. Ich sage weder, dass du plötzlich zum Hiphop-Fan, noch zum Borussia-Mönchengladbach-Fan oder zum Ork werden musst, aber ich kann sagen, dass man auch mit Mitte 30 noch so ein völlig neues, irgendwie spektakuläres, zeiteinnehmendes und geselliges Hobbie aufmachen kann. Ob das jetzt eher frei und unstrukturiert wie bei mir oder per Verein organisiert ist, wie bei meinem Freund ist, ist ja Typsache. Ich genieße die Stunden, die mich völlig aus dem Alltag beamen und ich mit der Menge gröhle, während die Musik so laut ist, dass ich nichts mehr denken kann. Dabei ist das Gemeinschaftsgefühl einfach mega. Und dieses Gefühl kann man eben nur bei solchen Events aufbauen, das funktioniert nicht im klassischen Konzert und auch nicht beim Tennis oder anderen individuellen Sportarten.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #61
Deshalb nannte ich explizit Vereine, die kein Sport sind. Beim Sport geht es immer auch um den eigenen Erfolg, sie sind also egoistisch motiviert. Bei Amnesty, NABU und THW geht es aber um die Sache, nicht um den Erfolg von einem persönlich, bzw dem Erfolg des Vereins. Daher funktioniert das Miteinander dort auch anders. Man kann auch dort sein, wenn es einem nicht total gut geht und gerade bei Vereinen mit einem sozialen Zweck ist die Wahrscheinlichkeit der persönlichen Beziehungsebene größer.
Das praktische ist, dass man Menschen zwar zweckgebunden, aber eben auch thematisch kennenlernt. Hier bei mir ist zb ein kleiner Park, der einem Verein gehört. Würde man dort Menschen kennen lernen, kann man diese sicherlich Mal zu einem Ausflug in eine Bundesgartenshow einladen. Bei der Freiwilligen Feuerwehr findet man wahrscheinlich Menschen, die Mal mit zu einem Mudrunner gehen und die Nabuleute haben vielleicht Lust auf eine Expedition nach Norddeutschland um Wasservögel zu beobachten oder zur Nachhaltigkeitsmesse nach Köln zu fahren.
Ich selbst bin gerade beruflich in der sehr politischen Ecke der Kirche gelandet. Die Hälfte der Leute mit denen ich zu tun habe sind angestellt, der andere Rest ist ehrenamtlich dabei. Gottesdienste spielen hier quasi gar keine Rolle, aber ich bekomme jeden Tag Mails, dass es hier eine Nachhaltigkeitsmesse gibt, dort eine Ausstellung zum Kolonialismus, eine Lesung hier, ein Konzert dort, ein Musikworkshop am Wochenende, eine Fahrt nach Berlin, der Kirchentag, der Ausschuss XY, eine feministische Stadtführung am Samstag und ein queeres Frühstück am ersten Ferientag, etc pp. Jedes Mal gibt es eine explizite Einladung, ein Treffpunkt und man kann dann gemeinsam dorthin. Beruflich muss ich das jetzt oft eben mitmachen und aus einem Kreis von ca 100 Leute sind dann immer 5-10 Leute plus weitere mit dabei. Solche Strukturen gibt es eben in großen Vereinen oder ähnlichen Strukturen, die (evangelische) Kirche hat in meiner Stadt eben den Vorteil seit vielen hundert Jahren zu existieren, sodass sie ein starkes Netz hat. Aber auch AWO, Welthaus, SPD und DRK sind hier vereinsmäßig groß und breit aufgestellt und auch dort gibt es dann eben diese erweiterten Möglichkeiten.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #62
LULU1234 LULU1234 Erfahrung kann ich bestätigen. Ich bin auch in einem eher sozial orientierten Verein unterwegs und es sind dort alle einfach immer so lieb. Man kann auch einfach offen sagen, wenn es einem nicht so gut geht oder was mit der Familie los ist.
Oder wir trinken einfach Kaffee, musizieren oder quatschen zusammen.
Letztes Mal hat eine von uns über die gesundheitlichen Probleme ihres Alkoholikervaters erzählt, mit dem sie nun nach langer Zeit wieder Kontakt hat.
Solche Dinge sind möglich, weil es ein Safe Space für viele ist.
 
mozillafox
Benutzer69465  Verbringt hier viel Zeit
  • #63
LULU1234 LULU1234 Erfahrung kann ich bestätigen. Ich bin auch in einem eher sozial orientierten Verein unterwegs und es sind dort alle einfach immer so lieb. Man kann auch einfach offen sagen, wenn es einem nicht so gut geht oder was mit der Familie los ist.
Oder wir trinken einfach Kaffee, musizieren oder quatschen zusammen.
Letztes Mal hat eine von uns über die gesundheitlichen Probleme ihres Alkoholikervaters erzählt, mit dem sie nun nach langer Zeit wieder Kontakt hat.
Solche Dinge sind möglich, weil es ein Safe Space für viele ist.
Wie cool!
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #64
LULU1234 LULU1234 und ugga ugga
Es freut mich, dass ihr in der "politischen Ecke der Kirche", bzw. in einem sozial orientierten Verein so ein tolles Umfeld gefunden habt.
Da ich immer in "Spaßvereinen" aktiv war und nicht im ambitionierten Leistungssport, habe ich vieles von dem, was ihr als Vorteile von Nicht-Sportvereinen beschreibt, auch im Sport erlebt.
Im Verein, in dem ich ehrenamtlich aktiv war, gab es überhaupt keinen Leistungsgedanken und keine Teilnahme an Wettkämpfen, sondern es ging einzig und allein darum, anderen Menschen und insbesondere Kindern diesen Sport als Breitensport zu vermitteln, mit dem Sport verbundene Ausflüge und Freizeiten zu veranstalten und gemeinsam Spaß an der Bewegung an der frischen Luft zu haben.
In den anderen Vereinen hat man zwar schon an Wettkämpfen teilgenommen (im Erwachsenenalter überwiegend an Mannschaftswettkämpfen), aber auch da standen immer Spaß am Sport und Fairness im Vordergrund. Da kann man immer einen schlechten Tag haben, bekommt Zuspruch und Unterstützung und auch gegenseitige Hilfe wird ganz groß geschreiben. Nach dem Training und an den Abenden im Vereinsheim findet man auch immer ein offenes Ohr, wenn man irgendwelche Probleme hat. Insbesondere mein zweiter Sportverein, in dem ich heute noch gelegentlich als Helfer aktiv bin, ist in dieser Hinsicht unglaublich gut.
Von daher betachte ich den Breitensport und meine Vereine durchaus als meinen "safe space".

So spontan fällt mir auch kein nicht-Sportverein ein, der mich so sehr anspricht, dass ich mich unbedingt beteiligen will.
Die freiwillige Feuerwehr ist mir mit ihrem sehr hohen Männeranteil infach zu "rustikal" und mit zu hohem Alkoholkonsum verbunden.
An der Jugendarbeit (unabhängig vom Kontext) finde ich keinen Gefallen mehr, weil ich durch den zunehmenden Fokus auf sexuellen Missbrauch und so das Gefühl habe, als potentieller Kinderschänder unter Generalverdacht zu stehen, so dass ich einfach nicht mehr so locker und unbefangen mit Kindern und Jugendlichen umgehen kann, wie ich es früher mal konnte. Das ist auch der Hauptgrund, aus dem ich mein ehrenamtliches Engagement aufgegeben habe.
Glaube und Religion sind nichts für einen religionskritischen Atheisten wie mich und mit den üblichen politischen Parteien kann ich mich auch nicht anfreunden. Da könnte ich höchstens zum Stammtisch der Partei der Humanisten gehen... aber der ist mal wieder am falschen Ende der nächsten Großstadt und damit sehr schlecht für mich erreichbar.
usw.

Und wie schon gesagt: Es geht mir gerade nicht darum, weitere "zweckgebundene" Kontakte zu finden. Davon habe ich genug und ich weiß auch, wo und wie ich bei Bedarf solche Kontakte finden kann: Vereine, Sport, Gruppenreisen, usw.
Es geht mir darum, wie ich Kontakte aus ihrem Kontext lösen kann. Gerade auch im Vereinsleben war ich einfach immer eher der Typ, der "nur" im Verein dabei ist und dort auch anerkannt und geschätzt wird. Aber während einige Vereinskameraden dann auch wirklich Freundschaften mit anderen Leuten aus dem Verein entwickelt haben oder Cliquen gebildet haben, die dann auch viel außerhalb des Versins-Kontext unternommen haben, ist mir etwas derartiges nie gelungen. - Und das würde ich gerne ändern.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #65
Naja banane0815 banane0815 , dann musst du halt über deinen Schatten springen, Interesse an Leuten zeigen, Fragen stellen und auch selbst ein interessanter Mensch sein. Von nichts kommt halt auch nichts.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #66
banane0815 banane0815 ich glaube nicht, dass LULU1234 LULU1234 deine Sportvereine angreifen wollte.
Für mich ist ein Sportverein zum Beispiel aufgrund meiner teils chronischen Erkrankungen keine Option, denn ich falle regelmäßig aus und kann nicht mal bei entspannteren Veranstaltungen sicher teilnehmen. Da könnte ich vermutlich keine Freundschaften mitnehmen, weil ich nicht kontinuierlich genug da wäre. Ist frustrierend, weil ich gerade fürs Rennradfahren gern Partner:innen hätte. Meine sonstigen Freundschaften teilen meine Sportbegeisterung nicht so sehr. Aber man macht halt, was geht.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #67
ugga ugga
Ich habe das auch nicht als Angriff auf meine Sportvereine aufgefasst, sondern als netten Vorschlag, der auf Vorstellungen basiert, die nicht unbedingt auf jeden Sportverein zutreffen und der sich eher auf das bezieht, was ich schon habe und von dem ich auch weiß, wie ich es bekommen kann ("zweckgebundene" Kontakte mit netten Menschen), als auf das, was ich gerne hätte (mehr nicht zweckgebundene Freundschaften und Bekanntschaften, die vielleicht aus diesen zweckgebundenen Kontakten entstehen könnten).
 
mozillafox
Benutzer69465  Verbringt hier viel Zeit
  • #68
Off-Topic:
Uund ich war eben mit Frau KUBS Sushi essen (sie hat mich eingeladen :tongue: ) und am Samstag gehts mit meinem Kumpel zum Poetry Slam. Auch wenn Dating-mäßig gerade mal wieder absolut nix läuft bei mir, bin ich froh, wenigstens gute freundschaftliche Kontakte zu haben. Mal schauen, ob ich morgen noch nen Männerabend mit meinem besten Freund mache. Der Film "Cocaine Bear" will geschaut werden 😅 Ist bestimmt witzig.
 
G
Benutzer201752  (34) Ist noch neu hier
  • #69
Naja banane0815 banane0815 , dann musst du halt über deinen Schatten springen, Interesse an Leuten zeigen, Fragen stellen und auch selbst ein interessanter Mensch sein. Von nichts kommt halt auch nichts.
wie wird man denn "ein interessanter Mensch"?
 
T
Benutzer54465  Meistens hier zu finden
  • #70
wie wird man denn "ein interessanter Mensch"?
In dem man seine voreingenommen negative Haltung gegenüber gewissen Dingen ablegt, sich ins Leben stürzt, sich ausprobiert und Fehler macht. Indem man das Leben genießt ohne den Anspruch zu haben dass es perfekt sein muss und anderen voller Begeisterung darüber berichtet.

Ich glaube banane0815 banane0815 könnte bestimmt ein cooler Typ sein, aber alles was er hier vermittelt empfinde ich teilweise als sooo negativ: Freiwillige Feuerwehr -> nur Besoffene; Ehrenamt mit Kinder -> nur Vergewaltiger; etc. (überspitzt formuliert)
Vielleicht würde ein bisschen mehr Begeisterung und ein bisschen weniger Anspruch an Perfektion gut tun. Einfach mal machen ohne bis ins letzte Detail alles durchkalkuliert zu haben.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #71
Ich glaube banane0815 banane0815 könnte bestimmt ein cooler Typ sein, aber alles was er hier vermittelt empfinde ich teilweise als sooo negativ: Freiwillige Feuerwehr -> nur Besoffene; Ehrenamt mit Kinder -> nur Vergewaltiger; etc. (überspitzt formuliert)
Vielleicht würde ein bisschen mehr Begeisterung und ein bisschen weniger Anspruch an Perfektion gut tun. Einfach mal machen ohne bis ins letzte Detail alles durchkalkuliert zu haben.
Deine Vereinfachungen verzerren meine Aussagen aber schon gewaltig.
Bei der Feuerwehr passt es noch einigermaßen, weil der übermäßige Alkoholkonsum zumindest ein Aspekt unter vielen ist, die dazu führen, dass ich mich in solchen traditionell männlichen und bis heute stark männlich dominierten Gruppen eher unwohl fühle.
Aber beim Ehrenamt liegst du komplett falsch. Das habe ich über 10 Jahre lang mit großer Begeisterung gemacht und mich immer wieder selbst überrascht, wie locker und intuitiv ich mit den mir anvertrauten Kindern umgehen konnte. Mit zunehmendem Generalverdacht gegenüber Männern, die beruflich oder ehrenamtlich Kinder betreuen und damit verbundenen aktionistischen Schutzmaßnahmen (Pflicht, einen "Ehrenkodex" zu unterschreiben, Pflicht zur Vorlage des Führungszeugnis, usw.) konnte ich einfach nicht mehr so locker und intuitiv mit den Kindern umgehen.

Und nur weil manche Aktivitäten und Gemeinschaften nicht oder nicht mehr mein Fall sind und ich begründe, warum das so ist, heißt das noch lange nicht, dass ich generell "sooo negativ" bin.
Das Ehrenamt habe ich über einen langen Zeitraum hinweg mit großer Begeisterung ausgeübt. Im Sportverein, in der Boulderhalle und bei meinen Gruppenreisen fühle ich mich pudelwohl. Und morgen probiere ich (inspiriert durch einen anderen Thread) eine neue Sache aus, bei der ich deutlich mehr Begeisterungspotential sehe, als in der freiwilligen Feuerwehr oder bei der ehrenamtlichen Arbeit mit Kindern unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen.
 
Hryna
Benutzer36171  Beiträge füllen Bücher
  • #72
Mit zunehmendem Generalverdacht gegenüber Männern, die beruflich oder ehrenamtlich Kinder betreuen und damit verbundenen aktionistischen Schutzmaßnahmen (Pflicht, einen "Ehrenkodex" zu unterschreiben, Pflicht zur Vorlage des Führungszeugnis, usw.) konnte ich einfach nicht mehr so locker und intuitiv mit den Kindern umgehen.
Mag ja nervig sein mit dem Führungszeugnis, aber meine Schwägerin musste auch eines vorweisen, um einen Tag lang Kommunionskinder zu betreuen. :zwinker:
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #73
Off-Topic:

Weil ich das so nicht stehen lassen kann: Ich kenne viele Feuerwehrleute, die genannten Saufgelage jedoch gar nicht.
Möchte nicht ausschließen, dass es das geben mag, vielleicht eher auf dem Dorf, wo man 2 Mal im Jahr ausrückt und sich sonst alternative Gemeinschafsbeschäftigungen sucht?
Hier läutet der Alarm jedenfalls mehrmals wöchentlich, oft mehrmals täglich und besoffen geht keiner zum Einsatz, ebenso nicht zu den Übungen.
Es gibt Kameradschaftsabende. Einzelne, nicht jede Woche, das ganze Jahr über. An denen auch übrigens keiner teilnehmen muss. Und zu denen man auch gehen kann, wenn man nicht säuft.



Es ist auch viel Glückssache, ob man solche Freundschaften findet. Ich will z.B. gar nicht mehr so enge neue Bekanntschaften oder Freundschaften knüpfen. Weil ich mich natürlich auch um den Erhalt dieser Verbindungen bemühen muss und ich gar keine Kapazitäten mehr für neue Freundschaften habe und am Ende eigentlich nur alle enttäuschen kann. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass ich das Entstehen einer neuen engeren Verbindung ausbremsen würde. Trotzdem haben sich bei mir in den letzten ~7-8 Jahren ungeplant solche Verbindungen ergeben.
Die letzten engeren Verbindungen, die ich geknüpft habe, kamen
1. durch einen Schicksalsschlag zustande, man war einfach viel für die Person da und irgendwann war man sich dann doch näher als ursprünglich gedacht und
2. durch das Forum hier :zwinker:, man war sich offenbar irgendwie sympathisch und hat den Kontakt zunehmend vom Forum ins Private wegverlagert.

Im normalen Alltag hätte ich nicht unbedingt nach neuen Freunden gesucht. Aber manchmal ergibt es sich dann doch und ich bin auch froh, dass ich sie habe. Aber würde mich z.B. eine Kita-Mama fragen, ob wir mal einen Kaffee trinken gehen sollen, würde ich von mir aus den Kontakt eher "freundlich-zurückhaltend" halten, würde mich auch eher weniger von mir aus melden - weil ich aber auch kein Interesse an neuen engeren Kontakten habe. Auch wenn ich durchaus dafür zu haben bin, mal einen Kaffee zusammen trinken zu gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
wortevollerliebe
Benutzer171344  Verbringt hier viel Zeit
  • #74
Die letzten, engeren Freundschaften habe ich im Studium kennengelernt- eine in der Pandemie und die anderen so um 2016 rum.

Heute hat mich mal wieder der "Vielleicht sind neue Leute gar nicht so schlecht!" Anfall gepackt und ich bin einem Aufruf auf Insta gefolgt für Leute, die neue Leute in der jeweiligen Stadt suchen. Habe dann dort eine Gruppe für 10 Leute erstellt. Mal schauen, was wird (was wird). Die in der Gruppe sind wahrscheinlich alle wesentlich jünger als ich.....und bei solchen Onlinegruppen-Geschichten kann es sein, dass es sich sehr schnell wieder verläuft/über den oberflächlichen Kontakt nicht hinausgeht. Aber gut, dann ist es halt so. 🙃
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #76
Off-Topic:

Mag ja nervig sein mit dem Führungszeugnis, aber meine Schwägerin musste auch eines vorweisen, um einen Tag lang Kommunionskinder zu betreuen. :zwinker:
Ja. Das müssen alle.
Trotzdem führen solche Maßnahmen und das Gefühl, unter Generalverdacht gestellt zu werden, dazu, dass ich nicht mehr so locker mit den mir anvertrauten Kindern umgehen kann. Da steht mir eben wieder mein ständig zweifelnder Kopf im Weg, was früher nicht der Fall war. Und so macht mir dieses Engagement einfach keinen Spaß mehr.
Und obwohl solche Sachen wie die Führungszeugnis-Pflicht Alle betreffen, habe ich trotzdem den Eindruck, dass Männer, die sich beruflich oder ehrenamtlich um Kinder und Jugendliche kümmern, kritischer bäugt werden, als Frauen.
Weil ich das so nicht stehen lassen kann: Ich kenne viele Feuerwehrleute, die genannten Saufgelage jedoch gar nicht.
Möchte nicht ausschließen, dass es das geben mag, vielleicht eher auf dem Dorf, wo man 2 Mal im Jahr ausrückt und sich sonst alternative Gemeinschafsbeschäftigungen sucht?
Hier läutet der Alarm jedenfalls mehrmals wöchentlich, oft mehrmals täglich und besoffen geht keiner zum Einsatz, ebenso nicht zu den Übungen.
Es gibt Kameradschaftsabende. Einzelne, nicht jede Woche, das ganze Jahr über. An denen auch übrigens keiner teilnehmen muss. Und zu denen man auch gehen kann, wenn man nicht säuft.
Ich wollte auch nicht behaupten, dass die immer besoffen zu Einsätzen kommen.
Das kam zwar mal hier im Ort vor, als das Gartenhaus von Bekannten ungünstigerweise am Tag des Feuerwehrfests gebrannt hat, aber ist sicher nicht die Regel. Trotzdem habe ich (auch basierend auf Erfahrungen von freiwilligen Feuerwehrleuten aus meinem Umfeld) den Eindruck, dass die freiwilligen Feuerwehren in meiner Gegend eher rustikale, testosteronlastige Gruppen sind, was mich einfach nicht anspricht.


Es ist auch viel Glückssache, ob man solche Freundschaften findet. Ich will z.B. gar nicht mehr so enge neue Bekanntschaften oder Freundschaften knüpfen. Weil ich mich natürlich auch um den Erhalt dieser Verbindungen bemühen muss und ich gar keine Kapazitäten mehr für neue Freundschaften habe und am Ende eigentlich nur alle enttäuschen kann. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass ich das Entstehen einer neuen engeren Verbindung ausbremsen würde. Trotzdem haben sich bei mir in den letzten ~7-8 Jahren ungeplant solche Verbindungen ergeben.
Die letzten engeren Verbindungen, die ich geknüpft habe, kamen
1. durch einen Schicksalsschlag zustande, man war einfach viel für die Person da und irgendwann war man sich dann doch näher als ursprünglich gedacht und
2. durch das Forum hier :zwinker:, man war sich offenbar irgendwie sympathisch und hat den Kontakt zunehmend vom Forum ins Private wegverlagert.
Ja. Ich habe leider auch den Eindruck, dass viele Menschen ein so ausgefülltes Leben haben, dass wenig Kapazität für weitere Frundschaften oder Bekanntschaften übrig ist.

Heute hat mich mal wieder der "Vielleicht sind neue Leute gar nicht so schlecht!" Anfall gepackt und ich bin einem Aufruf auf Insta gefolgt für Leute, die neue Leute in der jeweiligen Stadt suchen. Habe dann dort eine Gruppe für 10 Leute erstellt. Mal schauen, was wird (was wird). Die in der Gruppe sind wahrscheinlich alle wesentlich jünger als ich.....und bei solchen Onlinegruppen-Geschichten kann es sein, dass es sich sehr schnell wieder verläuft/über den oberflächlichen Kontakt nicht hinausgeht. Aber gut, dann ist es halt so. 🙃
Interessant. Ich wäre überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass an instagram auch für so etwas nutzen kann.
 
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