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Bitte um Hilfe und Einschätzung meiner Lage ( 1 Trennung, 1 "zu kurzes" Single-Leben, 1 neue Beziehung, viel Verzweiflung)...!

N
Benutzer178241  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Liebe Community

es ist für mich das erste Mal, dass ich mich mit einer Problemlage an euch wende. Dabei bevorzuge ich lieber lange ausdifferenzierte Aussagen als rein intuitive Einschätzungen, wobei ich auch für diese dankbar bin. Ich verstehe, dass das was ich gleich beshreibe kein "neues Phänomen" ist, doch weiß ich einfach nicht mehr weiter und vertraue nicht mehr meinen eigenen EInschätzungen und auch nicht die jener die mich kennen.

Ich bin 25 Jahre alt und bin mit 17 Jahren mit meinem damaligen Freund (2 Jahre älter) zusammen gekommen. Es war für uns beide die erste Beziehung überhaupt (erster Kuss, erstes mal etc.).Diese Beziehung hielt 8 Jahre lang. Innerhalb dieser Zeit haben wir uns die Basis geschaffen von dem was ich heute von dem Verständnis von Liebe und Beziehung in mir trage. Sie war auf eine gewisse Art und Weise sehr kitschig. Wir schrieben Briefe, zeichneten einander, hielten 2 Jahre lang eine Fernbeziehung, diverse Eifersüchte mit besten andersgeschlechtlichen Freunden und auch einen 7 Monatigen Work&Travel-Trip nach Neuselland aus (24h/7Tage die Woche Beziehung in einem Auto lebend). Wir durchstanden gemeinsames Zusammenleben und viele persönliche und familiäre Krisen. Wir unterschieden uns immer. Er war immer sehr bodenständig, trug jedoch immer eine Orientierungslosigkeit in sich. Ich trug immer eine große Orientierunglosigkeit und eine Entdeckerneuger in mir, die uns beide in unserer Beziehung immer wieder an neue Orte und Zustände geführt hat. Er brachte Stabilität. Diese Rastenlosigkeit führte allerdings auch dazu, dass ich mich schwer tat mich "niederzulassen", ein Haus, ein geregelten Job, der Familienplanung nachzugehen. Tief in mir wusste ich aber, dass ich mir eine Familie und einen geregeltes und bodenständiges Leben wünschen- nur nie dann wann er dazu bereit gewesen wäre. Unsere Beziehung basierte immer auf vielen Kompromissen, bei dem immer der eine oder der andere bereit war "einen Teil von sich zu leugnen", damit das WIR weiterhin bestehen konnte (Karriereentscheidungen, Wohnort etc.). Dies ging so lange gut, bis beide in eine Krise verfallen ist. Jeder für sich selbst. Beides recht existenzielle Krisen, bei denen beide so sehr damit beschäftigt waren "sich selbst zu retten", dass man übersehen hat, wie sehr die Beziehung drunter leidet. Meine Krise war sexueller und persönlicher Art, in anderen Lebensbereichen fühlte ich mich angeommen und gefestigt. Ich befand mich deshalb auch in psychologischer Begleitung und suchte mir Hilfe in Kreisen, in denen man offen über sexuelle identitätskrsen sprechen konnte. Auch entschieden wir uns die Beziehung zu öffnen, damit ich meiner Identitätskrise nachgehen konnte und im anderen zu mir selbst finden konnte. Das hat funktioniert größtenteils, hat die Beziehung aber mehr in Mitleidenschaft genommen als erhofft. Seine Krise drückte sich dadurch aus, dass er nicht mehr zufrieden war mit seiner Studienwahl und sich schwer tat (coronabedingt) einen Job zu finden. Er hatte eine Verletzung durch den Kampfsport, den wir beide leidenschaftlich gerne betrieben haben, was ihn in ein Loch fallen ließ. Er verfiel in eine Depression und ließ sich von mir nicht mehr helfen. Egal wie viel ich verscuhte seine Last mitzutragen. Seine Verzweiflung ging dann so weit, dass er mich abstieß und mich für seine Umstände und sein Unglück verantwortlich machte und nicht ertragen konnte zu sehen, wie es mir gelingt an meiner Identitätskrise zu wachsen. Wir trennten uns. Wir brauchten Freunde von außen, die uns darauf hinwiesen, dass wir einander nur noch wehtun. Ich habe ihn mit meiner sexuellen Selbstfindung verletzt und eine Regel gebrochen und damit sein vertrauen verletzt. Das macht es mir teils schwer mir selbst zu vergeben. Die Trennungszeit hat sich lange gezogen, da es schwer war zur coronazeit gleich eine leistbare WG zu finden. Von da an fiel auch ich wieder in eine Krise. Mein geliebter Job war am wanken, gemeinsame Freunde wandten sich von mir ab, weil sie meinen Hilfeschrei der sexuellen Identitätskrise nicht verstanden, meine Familie lebt weit weg und ich saß gefühlt alleine in einem Land in das ich nur zog, weil mir die Liebe und die Beziehung über allem stand.
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In dieser Zeit des emotionalen Hin und Hers und der Destabilisation schrieb mich ein Studienkolle (7 Jahre älter) an, ich seit über 3 Jahren kenne. Wir hatten als wir uns kennenlernen eine sehr intensive Begegnung und tiefe philosophische Gespräche, die uns beide sehr ehrfürchtig werden ließen an dem einen Tag. Nach diesem intesven Kontakt bat er mich, den Kontakt zu ihm nicht mehr zu pflegen, da er in einer Bezeihung sei und merke, dass er eine Anziehung verspüre würde, die er so noch nicht kannte. Da ich auch meine Beziehung nicht gefährden wollte akzeptierte ich seine Entscheidung. Wir sahen uns immer wieder aus der Ferne in der Uni, führten höchstens Smalltalk im Gruppenkontext und mussten zufällig an einem gemeinsamen Projekt von der Arbeit ausgehend mitwirken.
In der Zeit meiner Trennung hatte er auch seine Trennung von der Beziehung die 4 Jahre ging. Wir standen aber nie im Kontakt, hatten nicht mal die Nummer des anderen. Nur die offizelle Studienmailadresse. Sein erster Gedanke nach der Trennung war mir zu schreiben. Er tat es sehr subtil, sehr vorsichtig und ließ sich keinesfalls anmerken, dass er mich nicht nur aus beruflichen- karrierebezogenen Anliegen anschrieb. Nach einer Weile des Schreibens über Arbeitsthemen wurde es immer lockerer und persönlicher. Wir entschieden uns einander zu treffen, da es nun keinen Grund mehr gab, warum es uns nicht erlaubt sei einander zu treffen. Vom ersten Treffen (rückblickend verstand ich, dass es ein Date war) an, gab es ein intesives Vertrauen, eine intesive und ehliche Gesprächsbasis und eine radikale Form der Ehrlichkeit. Beide waren durch ihre frischen und schmerzhaften Trennungen zu müde und ehrlich zu sich selbst, als das man die Energie aufbringen wollen würde "jemanden darzustellen, der man nicht ist". Ich erzählte ihm alles! Von meinen Schönheiten, Stärken, Errungenschaften, von meinen Hässlichkeiten, Schwächen und Verlusten. Er nahm sich meiner gänzlich an und verstand mich wie es bisher kein anderer Tat. Andersrum auch! Er verstand mein Päckchen, dass ich mit mir trug, weil ihn seine eigene Vergangenheit so viel Lektionen des Lebens gelehrt haben, dass er diesen tiefen Schmerz und die tiefe Sehnsucht nach Liebe kenne. Liebe zu sich selbst gleichermaßen wie in seine Partnerschaft.
Schon ab dem 3. Date wurde uns klar wie gut wir einander verstehen, wie tief wir in der Lage sind zu fühlen und was für eine große Chance wir im jeweilis anderen sehen, etwas über sich selbst und die eigene Vergangenheit zu lernen. So nannten wir uns ein Paar, weil es uns das Gefühl so offensichtlich sagte auch wenn ich es nicht gleich wahrhaben wollte, da die Trennung noch zu frisch war. Wir sind erst seit 3 Monaten zusammen und bin verliebt wie eine 3 jährige auf Zucker und habe den Eindruck meine Sexuelle Krise erst im Rahmen der Bezeiehug überwunden und verarbeitet zu haben. Es ist, als hätte jede Form von sexuller Intimität die vorher stattfand keine Gültigkeit mehr und auch negative schmerzliche Erinnerungen der Vergangenheit wurden zum erstenmal im Kontext einer Bezeihung ernszaft angegangen. Ich kann mich bei ihm so fallenlassen und vertrauen wie noch nie einem Mann zuvor. Meist basiert der Sex auf der grundlage eines langen tiefen Gespräches über unsere Ängste und Sehnsüchte. Und es gab keine Sorge für die er nicht bereit war sie mit mir zu begleiten. Andersrum auch!

Diese Art der Hingabe und Gesprächsbasis bin ich nicht mehr gewohnt gewesen. Diese Fürsorge, diese Mitverantwortung, dieses schöne Gefühl wieder verliebt zu sein ist etwas was mir so lange fehlte.
Meine erste Bezeihung war sehr respektvoll, liebevoll und ehrenvoll und hielt lange trotz der ein oder anderen Schwierigkeit. Das Motto lautete "Wir gegen den Rest der Welt", doch am Ende lebte jeder für sich. Auch jetzt nach der Trennung behandelt er mich mit Respekt und ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass er nun an einem Punkt ist, an dem ihm erst bewusst wird, was er gehen hat lassen und verloren hat. Und mir geht es ähnlich, doch ich weigere mich diese Gedanken zu sehr zuzulassen, weil ich nicht möchte, dass ich dieses Bewusstsein mit in die neue Beziehung nehme. Auch wenn wir wussten, dass sich unsere Ziele unterschieden und wir einander nicht mehr guttaten, weil man sich selbst verloren hat. Unsere Familien, in die wir jeweils immer extrem eingebunden waren, können den jeweiligen Verlust nur schmerzhaft ertragen. Sie verstanden, dass wir einander derzeit nicht gut taten, wünschten sich aber insgeheim immer, dass wir wieder zusammen kommen. Das macht den Schritt in die neue Beziehung nicht leichter.


Mein neuer Freund ist sich meiner so sicher. Auch hier gibt es Briefe, Gedichte, Bilder, Tiefe. Er habe eine Liebe zu mir noch nie gespürt und noch nie erfahren. Er ist bereit so viel mit mir zu bewältigen und mich zu begleiten, ohne mir Druck zu machen, dass es mir auch so gehen müsste. Und ich fühle mich genau so wie er! Wir reden so klar und so viel miteinander über die gemeinsame Zukunft und sind uns einig, dass wir beide eine Familie wollen und wissen genau, was man sich von einem Partner und der/dem Mutter/ Vater der eigenen Kinder wünscht. Und das sehen wir im jeweilis anderen! Er musste in seinem Leben sehr viel Schmerz tragen (eigene Krebsgeschichte, Gewalt- und Depressionserfahrung seines Ziehvaters, Fehlende Bindung zum leiblichen Vater etc.), dass sie ihm eine solche Lebensklarheit und Stärke gaben, dass er nun sehr stabil und "unverwundbar" wirkt. Gleichzeitig weiß ich, wie verwundbar er sein kann, bzw ich ihn auch machen kann. Ich weiß, wie er in seinen Phasen des Alleinsiens mit sich umgeht und weiß, dass er das nie wieder will. Und auch ich möchte nicht, dass er jemals wieder in diesen Zustand der Verzweiflung gleiten muss! Er liebt es eine Art Ritter-Rolle auszuleben, gibt mir aber immer den Raum meine eigenen "Drachen" selbst zu bekämpfen, wenn ich ihn darum bitte. Wenn er sieht, dass ich ein selbstdestruktives Verhalten an den Tag lege, vermittelt er mir dies sehr ausdrücklich und in einer Form der Liebe, wie ich sie im Rahmen einer Partnerschaft nur wenig kannte. Auch er bringt Stabilität in meine Dynamik. Und es tut mir irrsinnig gut.

Ich stehe vor dem Problem, dass ich das Gefühl habe, dass ich beide Männer auf ganz unterschieldiche Art und Weise schätze, liebe und sehe. Ich möchte keinen unnötigen Schmerz bereiten, keinem. Auch nicht mir selbst. Doch fällt es mir gerade so schwer selbst klar zu sehen. Ich bin so ankerlos, wenn mein neuer Freund nicht in meiner Anwesenheit ist, dass ich mich selbst kaum ertragen kann. Die kurze Single-Zeit von 2 Monaten ist nach einer so langen Beziehung zu kurz, dessen bin ich mir im klaren. Doch nacch welchem Normalitätsverständnis richtet sich eine "angemessene Verarbeitungszeit" schon?! Es gelingt mir eigentlich gut meine Prozesse zu fühlen und zu durchlaufen, wenn ich allein bin oder sie gemeinsam mit meinem Partner zu bewältigen. Ich darf alle Gedanken äußern, auch die die ihn verletzten, da wir einander so viel Vertrauen und Zuverischt ineinander haben, dass diese zwischenmenschliche Verbindung die Wahrheit verträgt. Und wenn nicht, dann muss er mich wohl oder übel gehen lassen, bis ich über die nötige Klarheit verfüge...

Ich habe den Eindruck als könnte ich in meiner neuen Beziehung durch das schmerzhafte Feuer "der Wahrheit", ohne dabei verbrennen zu müssen, wobei meine erste Beziehung eine weiche Wolke der Schwerelosigkeit und Leichtigkeit war, da wir uns immer im Schutze der Familie wiegen konnten und in unserer Bubble der Einfachheiten leben durften. Das Leben mit meinem neuen Freund stelle ich mir sehr lebendig, reibungsvoll und erkenntnisreich vor. Das Leben mit meinem alten Freund harmoniebedürftig, unreflektiert und einfach.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter und traue mir selbst nicht mehr. Ich möchte mich nicht blenden lassen vom Schein des Verliebtseins und auch nicht vom Schein der Unkompliziertheit. Ich weiß dass ich beide auf eine andere Art und Weise sehe und ehre. Ich besitze momentan aber zu wenig Weitsicht und Klarheit, um für mich die "richtige" Abzweigung zu erkennen. Ich möchte und kann in meiner Entwicklung nicht zurücktreten (Entscheidung für die neue Beziehung), kann mich aber auch nicht von der Illusion der Einfachheit (Entscheidung für die alte Beziehung) lösen. Mit der Einfachheit wäre z.B. gemeint, dass man weiß auf wen man sich einlässt und dass die Familie uns in der Familienplanung stützen würde. Aber ich habe den Eindruck die Jahre haben unsere ohnehin schon immer vorhandene Unterscheldichkeit noch größer gemacht und mein jetziger Partner passt besser zu meinem jetzigen "Sein" und "Entwicklungsstand". Allerdings wird die alte Beziehung nie mehr so sein, wie sie mal war, nach all dem was vorgefallen ist.. was eben in eine unschöne Sache ausarten kann.

Ich bin verzweifelt und gestatte euch gerne auch harte Worte der Klarheit zu äußern, wenn ihr meint dass ich sie bräuchte oder verdient hätte.
Ich brauche uninvolvierte Außeneinschätzungen und Feedback, denn ich traue mir selbst nicht.
Ich habe Angst der Wahrheit und der Stärke der neuen Beziehung nicht gewappnet zu sein. Ich habe Angst, das Herz eines Mannes so zu brechen, dass es nachhaltig negativ prägt (worin auch langfristig Erlösung und Heilung liegen kann). Und letztendlich habe ich auch Angst keiner ihrer Lieben verdient zu haben und am Ende alleine dazustehen, weil mir selbst die nötige Klarheit fehlt...

Danke fürs lesen und eure Antworten! Ich vermute die Richtung der Antworten, weil ich mir während des Schreibens selbst schon klarer wurde, - freue mich aber schon sehr über eure Wahrnehmungen. Es fällt mir schwer mich hier so zu entblößen, doch ich würde es nicht tun, wenn es mir nicht notwendig erscheien würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
N
Benutzer178241  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #2
mhm ich denke mein Anliegen hätte besser zu Libeskummer und trennung gepasst? kann man das noch ändern?
 
ferdl
Benutzer171790  Meistens hier zu finden
  • #3
Ich habe ihn mit meiner sexuellen Selbstfindung verletzt und eine Regel gebrochen und damit sein vertrauen verletzt.
Beziehung 1 würde ich abhaken, er müsste doch immer wieder Angst haben, dass du irgendwann wieder aus der Beziehung ausbrichst und Vereinbarungen brichst, weil du wieder nach etwas in dir suchst. Ihr seid sehr unterschiedlich und habt eure Zeit gehabt und anscheinend genossen, bis es dir zu wenig war, da ist nichts mehr zu zerstören. Man kann trotz allem respektvoll miteinander umgehen.
Ich sehe mich sehr im Partner der 1. Beziehung. Man hat eine Lebenseinstellung, Ziele und Erwartungen, was keinesfalls bedeuten, dass man nicht auch außerhalb davon Erfahrungen machen möchte. Durch neue Erfahrungen kann man seine Standpunkte und Sichtweisen ändern, oder man wird in den Grundeinstellungen bestärkt.
Er liebt es eine Art Ritter-Rolle auszuleben gibt mir aber immer den Raum meine eigenen Drachen selbst zu belämpfen wenn ich ihn darum bitte. wenn er sieht dass ich selbstdestruktives verhalten an den Tag lege vermittelt er mir dies sehr ausdrucklich und in einer Form der Liebe wie ich sie im Rahmen einer Partnerschaft nur wenig kannte. Auch er brigt Stabilität in meine Dynamik.
Wenn die Sexualität zwischen euch auch noch passt, wäre es doch die ideale Beziehung.
Ich würde die 1. Beziehung wie gesagt nicht mehr in meinen Überlegungen einbeziehen. Wenn nach kurzer Trennungszeit ein neuer Partner Platz finden kann, würde ich vermuten, dass der Trennungsschmerz nicht gar so arg war.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #4
Will dein Ex dich denn überhaupt zurück? Ich würde an deiner Stelle weniger im Gedankenstrudel versinken und stattdessen mehr im Hier und Jetzt leben. 2 Monate Trennungszeit sind wenig und ich kann verstehen, dass dich das alles verwirrt, dass du gedanklich noch in der Routine der alten Beziehung steckst, aber nun einen neuen Mann an deiner Seite hast. Ja, das ist schwierig. Aber das alte ist vorbei. Halte es in Ehren, es war deine erste Liebe und du hast die Zeit der Sorglosigkeit mit ihm verbracht. Das ist schön, aber nicht vergleichbar mit dem Alltag der Sesshaftigkeit und Familienplanung. Du hast mit deinem Ex einen Traum gehabt, den du jetzt mit einem neuen Mann leben kannst. Daran muss sich dein Kopf noch gewöhnen. Sei geduldig mit dir und verurteile dich nicht dafür, dass du dafür Zeit brauchst. Jede Beziehung ist ein Risiko, die alte ist es gewesen, die neue ist es auch. Bei der alten hast du es damals vielleicht nicht gemerkt, weil du jung und naiv warst. Jetzt bist du älter und weiser, du hast Pläne und Träume im Leben und kannst dich nicht mehr treiben lassen, wenn du diese Träume in Realität umsetzen willst. Alles das macht natürlich Angst. Aber die Angst ist normal. Versuch im Moment zu leben und plane den nächsten Schritt, aber denke nicht so viel darüber nach, was sein könnte.
 
W
Benutzer180521  Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Liebe N NEA2019 ,
um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, ob ich völlig verstanden habe, was genau deine Frage ist, da du etwas ... ich nenne es mal verschnörkelt... schreibst. Geht es darum, dass du dich für einen Partner entscheiden willst? Oder darum, dich selbst zu finden? Oder willst du wissen, wie du in deiner jetzigen Beziehung mit deinen Problemen umgehen sollst? Vielleicht kannst du ja noch einmal in knappen kurzen Worten zusammenfassen, welche Fragen sich dir in deiner aktuellen Lage stellen.
Mit dem, was ich bis jetzt aus deinen Worten mitgenommen habe, kommen mir folgende Gedanken:

Ob dein früherer Partner überhaupt an einem Neuanfang interessiert wäre, habe ich jetzt nicht herauslesen können. Aber ich halte es auch für richtig, dass eure Zeit zu Ende ist. Du kennst eure Vergangenheit. Willst du, dass auch deine Zukunft von ständigen Kompromissen geprägt ist? Willst du, dass sowohl dein früherer Partner als auch du niemals vollkommen euren eigenen Weg gehen könnt, sondern die Beziehung immer zulasten eures persönlichen Glücks geführt wird? Ich für mich fände das sehr unbefriedigend und eine niederdrückende Perspektive. Du hast aber deine eigenen Stellenwerte und vielleicht ist eine harmonische Beziehung das Wichtigste für dich - das musst du selbst herausfinden.
Die jetzige Beziehung klingt, als hätte sie viel Potential, sich zu entwickeln. Ihr seid ehrlich, du fühlst dich angenommen, ihr unterstützt einander. Und trotzdem bist du nicht glücklich, und in dem Teil konnte ich dir glaube ich nicht ganz folgen. Kannst du das noch mal etwas klarer beschreiben?
Du sprichst von selbstdestruktivem Verhalten. Bist du in psychologischer Behandlung? Oder ist das in einem maßvollen Rahmen? Wenn nicht, dann sollte es nicht nur deinem Partner obliegen, damit umzugehen.
So wie ich es lese, fühlst du dich ohne deinen jetzigen Partner allein:
Ich bin so ankerlos, wenn mein neuer Freund nicht in meiner Anwesenheit ist, dass ich mich selbst kaum ertragen kann
Glaubst du, du kannst das in eurer Beziehung lösen? Oder brauchst du dafür eine Zeit für dich, diejenige, die zu kurz war zwischen den Partnerschaften? So, wie du euch beide beschreibst, kann ich mir vorstellen, dass ihr daran arbeiten könnt, ohne euch vollständig voneinander zu lösen. Vielleicht mit viel viel Abstand, mit vielen Gesprächen und Selbstreflexion und vor allem, ganz wichtig: einem offenen Ende. Wenn ich genauer verstanden habe, was dir in deiner jetzigen Beziehung fehlt, kann ich dazu vielleicht noch mehr sagen.
Du erzählst von beiden deiner Beziehungen sehr liebevoll. Deshalb ist meine Einschätzung: Ganz gleich, wie dein Weg sich entwickelt, du wirst zufrieden sein mit dem, was kommt.
 
N
Benutzer178241  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #6
Beziehung 1 würde ich abhaken, er müsste doch immer wieder Angst haben, dass du irgendwann wieder aus der Beziehung ausbrichst und Vereinbarungen brichst, weil du wieder nach etwas in dir suchst. Ihr seid sehr unterschiedlich und habt eure Zeit gehabt und anscheinend genossen, bis es dir zu wenig war, da ist nichts mehr zu zerstören. Man kann trotz allem respektvoll miteinander umgehen.
Ich sehe mich sehr im Partner der 1. Beziehung. Man hat eine Lebenseinstellung, Ziele und Erwartungen, was keinesfalls bedeuten, dass man nicht auch außerhalb davon Erfahrungen machen möchte. Durch neue Erfahrungen kann man seine Standpunkte und Sichtweisen ändern, oder man wird in den Grundeinstellungen bestärkt.

Wenn die Sexualität zwischen euch auch noch passt, wäre es doch die ideale Beziehung.
Ich würde die 1. Beziehung wie gesagt nicht mehr in meinen Überlegungen einbeziehen. Wenn nach kurzer Trennungszeit ein neuer Partner Platz finden kann, würde ich vermuten, dass der Trennungsschmerz nicht gar so arg war.


danke für deine Einschätzung ferdl. Diese Angst vor der Suche nach mir selbst haben bis zu einem gewissen Grad beide. Der erste tut sich natürlich schwer mir zu vertrauen, auch wenn er weiß, dass ich dies tat, weil ich es für mich als einzig möglichen Weg sah, um aus meiner Krise rauszukommen. Ich war nicht gleich bereit die Maßnahmen zu ziehen, die es benötigen würde, um das Vertrauen in mich "gleich" wieder aufzubauen, da ich noch zu sehr in meinen Prozessen gefangen war und in ihm keine Alternative sah, die mich in meiner Lage hätte stützen können.

Die derzeitige Beziehung ist, so wie sie momentan ist, wirklich mehr als perfekt. Ich denke, dass es lediglich die Angst vor der Ungewissheit ist. Er hat mir erzählt, wie er in Krisen mit sich selbst umgeht und wir haben eine Diskussions- und Freizeitverhaltensbasis, die mir einfach sehr neu ist. Ich denke aber, dass ich mich einfach noch in alten Mustern befinde und es mir dadruch schwer fällt, die jetzigen Gegebenheiten verhältnismäßig einzuordnen.

Danke für deinen Beitrag
 
N
Benutzer178241  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #7
Will dein Ex dich denn überhaupt zurück? Ich würde an deiner Stelle weniger im Gedankenstrudel versinken und stattdessen mehr im Hier und Jetzt leben. 2 Monate Trennungszeit sind wenig und ich kann verstehen, dass dich das alles verwirrt, dass du gedanklich noch in der Routine der alten Beziehung steckst, aber nun einen neuen Mann an deiner Seite hast. Ja, das ist schwierig. Aber das alte ist vorbei. Halte es in Ehren, es war deine erste Liebe und du hast die Zeit der Sorglosigkeit mit ihm verbracht. Das ist schön, aber nicht vergleichbar mit dem Alltag der Sesshaftigkeit und Familienplanung. Du hast mit deinem Ex einen Traum gehabt, den du jetzt mit einem neuen Mann leben kannst. Daran muss sich dein Kopf noch gewöhnen. Sei geduldig mit dir und verurteile dich nicht dafür, dass du dafür Zeit brauchst. Jede Beziehung ist ein Risiko, die alte ist es gewesen, die neue ist es auch. Bei der alten hast du es damals vielleicht nicht gemerkt, weil du jung und naiv warst. Jetzt bist du älter und weiser, du hast Pläne und Träume im Leben und kannst dich nicht mehr treiben lassen, wenn du diese Träume in Realität umsetzen willst. Alles das macht natürlich Angst. Aber die Angst ist normal. Versuch im Moment zu leben und plane den nächsten Schritt, aber denke nicht so viel darüber nach, was sein könnte.

Vielen Dank für deine klare und vorsichtige Wortwahl!

Ja ich weiß, dass er sich nach wie vor Hoffnung macht, dass wir nochmal zusammenkommen (durch Aussagen gemeinsamer Freunde und im Umgang mit mir). Er weiß noch nichts von meinem neuen Freund. Morgen werde ich meine letzten Sachen holen und ihm einen 12 Seitigen Brief geben, in dem unter anderem auch steht, dass ich nun in einer neuen Beziehung bin, dass ich die alte in Ehren halte und ich von nun an den Kontakt abbreche, weil es mir zu viel Schmerz bereitet, immer wieder mit dem Verlust dieser Bezeihung konfrontiert zu sein. Und ich traue mich nicht ihm diesen Brief endgültig zu geben, weil ich lügen würde, wenn es nicht auch einen Teil in mir gibt, der sich nicht auch nach ihm zurück sehnt. Aber wahrscheinlich eher nach einer Version, die wir mal waren. Ich weiß, dass er derzeit in einem Strudel des Selbstmitleids versinkt und das seine Trennungsgefühle zu mir immer ambivalent waren, wie bei mir auch. Ich bin mir aber nicht sicher, ob er sich, so wie ich vermutlich, auch einfach zurück nach dem Bekannten und der Einfachheit sehnt. Ich glaube, dass in beiden von uns noch eine Form der Liebe vorliegt, die sich innigst wünscht, dass es dem anderen gut geht.

Mein jetziger Partner ist sehr energiegeladen und hat seine alte Trennung mit Wut, Distanz und Schmerz gelöst, in der er alles von heute auf morgen gekuttet hat. Ich weiß, dass das für ihn der richtige Weg im Umgang mit seiner Trennung war.... aber bei dem Gedanken ihn zu verlieren und zu wissen, dass dies seine Form der Bewältigung ist wird mir schlecht. Es gibt nicht im Ansatz Anzeichen, dass ich mich um seinen Verlust ängstigen müsste momentan, auch wenn er meine inneren Prozess kennt. Aber ich denke, dass die Verlustangst in mir noch zu frisch gepaart mit der Trennung liegt als dass ich einfach blind vertrauen könnte, dass es einfach funktioniert.. aber vielleicht bin ich auch einfach zu verkopft und tue mich schwer meine Gefühle und meine Ist-Zustand zu akzeptieren und nach vorn zu schauen.
 
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #8
Du hast die alte Beziehung und Trennung ja auch noch gar nicht verarbeitet.
Da jetzt etwas Neues draufzusetzen birgt Risiken und du merkst gerade, dass du genau deswegen aufpassen musst.
 
N
Benutzer178241  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #9
um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, ob ich völlig verstanden habe, was genau deine Frage ist, da du etwas ... ich nenne es mal verschnörkelt... schreibst. Geht es darum, dass du dich für einen Partner entscheiden willst? Oder darum, dich selbst zu finden? Oder willst du wissen, wie du in deiner jetzigen Beziehung mit deinen Problemen umgehen sollst? Vielleicht kannst du ja noch einmal in knappen kurzen Worten zusammenfassen, welche Fragen sich dir in deiner aktuellen Lage stellen.

Danke Windfisch für deine anregenden Fragen, ich denke es fällt mir selbst schwer dies so eindeutig beantworten zu können. Weil letzendlich geht es mir um all die genannten Fragen gleichzeitig und in meiner Gefühlswelt schließen sie sich nicht gegenseitig aus. In der Realität muss ich mich aber gezielt für eine Richtung an Fragen entscheiden und sich denen widmen und dabei tue ich mich schwer.

Ob dein früherer Partner überhaupt an einem Neuanfang interessiert wäre, habe ich jetzt nicht herauslesen können. Aber ich halte es auch für richtig, dass eure Zeit zu Ende ist. Du kennst eure Vergangenheit. Willst du, dass auch deine Zukunft von ständigen Kompromissen geprägt ist? Willst du, dass sowohl dein früherer Partner als auch du niemals vollkommen euren eigenen Weg gehen könnt, sondern die Beziehung immer zulasten eures persönlichen Glücks geführt wird? Ich für mich fände das sehr unbefriedigend und eine niederdrückende Perspektive. Du hast aber deine eigenen Stellenwerte und vielleicht ist eine harmonische Beziehung das Wichtigste für dich - das musst du selbst herausfinden.
wie oben geschrieben, weiß ich, dass er noch Hoffnung hat. Ich weiß aber eben nicht, ob er wirklich MICH will, mit all dem was ich nun (geworden) bin und dem was mit mir als Päckchen aber auch als Entlastung wieder in die Beziehung kommt, oder ob er einfach aus Angst vor der Ungewissheit und aus Sehnsucht nach dem was wir mal waren Hoffnung hat.

Wir beide haben uns mit den Worten getrennt, dass wir beide daran glauben, dass es WENN ES SEIN SOLL eines Tages auch wieder zusammen finden würden, egal was nun auch folgt in Zukunft .. aber ja. Es ist irgendwie trotzdem die Angst etwas in ihm zu brechen..

Kompromisse sind für mich nicht zwangsläufig negativ behaftet, ich glaube viel mehr, dass unsere Generation deshalb den Titel "beziehungsunfähig" trägt, da sie so kompromisslos sein kann und nur auf seinen eigenen Fortschritt schaut.
Ich habe es mit der Entscheidung die Beziehung zu öffnnen und meine Fehler zu riskieren, um mich zu finden, auch getan.. Ich habe das was ich in mir gesucht habe gefunden, der Preis dafür war sein Vertrauen. Ich habe gefühlt das erste Mal in meinem Leben NUR IN MEINEM SINNE GEHANDELT, ohne darauf zu schauen, welche Konseuquenz mein Handeln für eine mir nahestehende Person hat.
Obwol ich zu mir und meiner Version der Sexualität finden konnte ist dies nicht der Weg, den ich in erster Linie bevorzuge aber ich weiß, dass es wichtig ist nicht in eine SELBSTVERLEUGNUNG zu verfallen. Dies ist übrigens eine Eigenschaft auf die mein neuer Partner und ich versuchen viel wert zu legen! Das bedeutet mir viel.

Die jetzige Beziehung klingt, als hätte sie viel Potential, sich zu entwickeln. Ihr seid ehrlich, du fühlst dich angenommen, ihr unterstützt einander. Und trotzdem bist du nicht glücklich, und in dem Teil konnte ich dir glaube ich nicht ganz folgen. Kannst du das noch mal etwas klarer beschreiben?
Du sprichst von selbstdestruktivem Verhalten. Bist du in psychologischer Behandlung? Oder ist das in einem maßvollen Rahmen? Wenn nicht, dann sollte es nicht nur deinem Partner obliegen, damit umzugehen.

Ich glaube nicht unglücklich zu sein. Es ist teilweise eher so, dass es so perfekt ist, dass ich förmlich nach dem Haken suche. Wir haben glücklicherwiese auch schon in der kurzen Zeit unsere hochs und tiefs gehabt, die uns gezeigt haben, in welchen Extremzuständen der andere sein kann.. doch das hat keinen von beiden abgeschreckt. Es ist eher, dass ich selbst einen Teil in mir trage, der sich nicht eingestehen will diese Form der Liebe verdient zu haben, nachdem ich bereits eine wunderschöne Beziehung in Gefahr brachte, "nur" um sich selbst zu retten und zu finden.. wobei wir beim destruktiven Verhalten wären.
Ich tue mich manchmal schwer für mich und meine Beürfnisse einzustehen und lasse mehr über mich ergehen als mir gut tut. Dies hägt mit meiner Rasten- und Orientierungslosigkeit zusammen. Ich bin mit mir selbst so im reinen, dass mir das Gefühl der Schwerelosigkeit die Möglichkeit gibt, sich immer wieder neu zu entdecken und zu hinterfragen. Alerdings mangelt es dann häufig an Klarheit und Bodenhaftigkeit. Das kann für mein Umfeld dann schon manchmal eine Herausforderung sein. Deswegen bemühe ich mich darin zu "zügeln", um ihnen keine Last zu sein aber auch, weil ich es mir selbst für mich wünsche. Zumindest die Zustände bewusst herbeiführen kann.
Also nein ich befinde mich nicht mehr in psychologischer Behandlung lehne dies jedoch nicht ab. Mein Partner neigt in seiner Ritter-Rolle dazu manchmal diese Rolle einnemen zu wollen, doch ich habe ihm bereits eindrücklich gesagt, dass wir einander Pernter sein sollen und nicht Therapeuten. Er verstand sofort was ich meinte, da er aus seiner alten Beziehung die Erfahrung mitgenommen hast, was es bedeutet, wenn die ganze Last und Verantwortung auf ihm lag. Dieses Muster möchte ich nicht füttern! Das bedeutet ich muss einen Weg finden für mich im klaren zu werden, WEIL ER EINE FRAU VERDIENT HAT, DIE SELBST FÜR SICH EINSTEHEN KANN. Gleichzeitig trotzdem das Gefühl gibt GEBRAUCHT ZU WERDEN.


Glaubst du, du kannst das in eurer Beziehung lösen? Oder brauchst du dafür eine Zeit für dich, diejenige, die zu kurz war zwischen den Partnerschaften? So, wie du euch beide beschreibst, kann ich mir vorstellen, dass ihr daran arbeiten könnt, ohne euch vollständig voneinander zu lösen. Vielleicht mit viel viel Abstand, mit vielen Gesprächen und Selbstreflexion und vor allem, ganz wichtig: einem offenen Ende. Wenn ich genauer verstanden habe, was dir in deiner jetzigen Beziehung fehlt, kann ich dazu vielleicht noch mehr sagen.

Ich habe mal zu ihm gesagt, dass ich von ihm abhängig sein WILL und nicht MUSS. Für mich ist ein gewisses Maß an emotionaler Abhängigket ein Ausdruck von Liebe. Was aber nicht bedeutet, dass ich ohne ihn ein hilfloses Nichts wäre. Allerdings weiß ich, dass ich im Alleinsein gut funktioniere aber nicht blühen kann. Zumindest ist das meine derzeitige Haltung... aber was weiß ich schon wirklich vom Alleinsein!? Am ende der letzten Beziehung haben wir die Beziehung sehr unabhängig voneinader gelebt, da es keine Eigenschaften gab, in denen er mich hätte ernsthaft stützen können außer dem Zusmmensein, der Nähe und der "Sicherheit" von Bezeihung an sich.

Ich denke du hast recht wenn du sagst, ich solle mich mit einem offenen Ende anfreunden und einfach dankbar sen für die wundervolle Basis auf die wir bauen können!

Danke bis hierher und ich hoffe meine Aussagen waren jetzt etwas eindeutiger!
 
W
Benutzer180521  Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Ja, das hat es etwas klarer gemacht für mich :smile:
Kompromisse sind für mich nicht zwangsläufig negativ behaftet, ich glaube viel mehr, dass unsere Generation deshalb den Titel "beziehungsunfähig" trägt, da sie so kompromisslos sein kann und nur auf seinen eigenen Fortschritt schaut.
Das, denke ich, ist extrem abhängig von der Beziehung. Ich verstehe, was du meinst, und bin mit dir auch einer Meinung, dass Kompromisse zu Beziehungen dazugehören. Die Frage ist nur, in welchem Maße. So, wie du hier davon erzählst, klingt es nach keinem gesunden Maß, denn du sprichst von Selbstverleugnung, von Krisen, davon, dass du mit deinen Bedürfnissen immer zurücksteckst. Kompromisse sind wichtig, aber mit einem wirklich gut passenden Partner sind einfach weniger notwendig. Und dein jetziger Freund scheint so jemand zu sein, bei dem viel zu dir passt. Dein früherer Partner hat vielleicht damals gepasst, in deiner Jugend und der "rastlosen" Zeit. Aber eben jetzt nicht mehr.
Ich habe es mit der Entscheidung die Beziehung zu öffnen und meine Fehler zu riskieren, um mich zu finden, auch getan.. Ich habe das was ich in mir gesucht habe gefunden, der Preis dafür war sein Vertrauen. I
Warum ging sein Vertrauen verloren? Da ihr euch ja gemeinsam für die Öffnung entschieden habt. Gab es Absprachen, die du missachtet hast? Kam er weniger klar mit manchen Dingen, als er im Vorhinein dachte? Oder hat er sich vielleicht zu der Entscheidung gedrängt gefühlt?
Es ist eher, dass ich selbst einen Teil in mir trage, der sich nicht eingestehen will diese Form der Liebe verdient zu haben, nachdem ich bereits eine wunderschöne Beziehung in Gefahr brachte, "nur" um sich selbst zu retten und zu finden.. wobei wir beim destruktiven Verhalten wären.
Das ist schade. Bist du dir selbst denn nicht wichtig?
Würdest du jemand anderem nicht zugestehen, sich selbst zu finden? Würdest du einer anderen Person keine liebende Beziehung mehr gönnen, weil sie in der vorherigen aus einer Krise heraus egoistisch gehandelt hat?
Mein Partner neigt in seiner Ritter-Rolle dazu manchmal diese Rolle einnemen zu wollen, doch ich habe ihm bereits eindrücklich gesagt, dass wir einander Pernter sein sollen und nicht Therapeuten.
Das ist sehr gut. Schön, dass ihr beide Erfahrung genug gemacht habt, um das zu erkennen und dem entgegenzuwirken.
was weiß ich schon wirklich vom Alleinsein!?
Da hast du recht. Aber jetzt ist es so wie es ist.

Noch ein paar Worte zu deinem vorherigen Partner:
Es ist nicht deine Aufgabe, ihn glücklich zu machen. Eine endgültiger Abschluss, den man nach dem Schmerz akzeptieren kann, tut den meisten Menschen besser, als sich ewig Hoffnungen zu machen. Kannst du mit ihm abschließen? Möchtest du mit eurer Beziehung abschließen und dich vollkommen auf die neue einlassen? Dann gib ihm auch die Chance dazu.
letzendlich geht es mir um all die genannten Fragen gleichzeitig und in meiner Gefühlswelt schließen sie sich nicht gegenseitig aus. In der Realität muss ich mich aber gezielt für eine Richtung an Fragen entscheiden und sich denen widmen und dabei tue ich mich schwer.
Schreibst du Tagebuch? Falls nicht: Das könnte dir helfen, etwas Ordnung in deine Gedanken zu bringen. Schreib auf ein Blatt alles was dir einfällt und auf dem Herzen liegt, egal wie kreuz und quer. Und dann kannst du dir einen Punkt rauspicken und drauf los schreiben, welche Fragen du zu dem Punkt beantworten willst. Und dann pick den nächsten raus. ich bin mir sicher, es werden sich einige Antworten schon während des Schreibens ergeben, und bei anderen wirst du vielleicht merken, dass sie dir gar nicht so wichtig sind wie gedacht.
 
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