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Bindungsangst Bindungsangst? Sich Personen zu committen fällt mir unheimlich schwer

L_Muse3
Benutzer193781  (21) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Seit einiger Zeit schon treibt mich ein Thema um, bei dem ich nicht so recht weiter weiß. Mir ist nämlich aufgefallen, dass ich mich extrem schwer damit tue, mich romantisch oder auch nur tiefer freundschaftlich auf Personen einzulassen. Dieses Gefühl tritt aber eben erst während des Kennenlernprozesses ein und ich weiß weder davor noch danach so recht wieso, nur in dieser akuten Situation scheint mir die Ablehnung total plausibel.
Ich liebe es beispielsweise, neue Leute kennenzulernen. Ich bin nicht schüchtern, komme gerne mit Leuten ins Gespräch und suche auch Bewusst immer mal wieder neue Gruppen / Hobbies / Aktivitäten, bei denen ich auf neue Leute treffe. Es ist dabei immer wieder faszinierend, wie Leute einen wahrnehmen, ohne vorher durch gemeinsame Freunde o. ä. beeinflusst zu werden. Diesen Austausch genieße ich total, beispielsweise bin ich zum Studieren bewusst ein Stückchen weiter Weg in eine Stadt gezogen, in der sonst niemand wohnt, den ich kenne. Folglich war ich für alle, die ich hier kennengelernt habe ein unbeschriebenes Blatt. Nicht, dass ich in meiner Heimat in Verruf geraten wäre, aber ich hatte einfach das Gefühl, aus diesem engen Netz mal raus zu müssen.
Irgendwann kam aber bei all den neuen Freundschaften der Punkt, an dem sich alles in mir drin gegen verschieden gemeinsame Aktivitäten etc. sträubte und ich mehr oder weniger nach Ausreden suchte, warum ich keine Zeit habe. (Ich bin ein Meister darin, meine Zeit mit Uni, Nebenjob, Hobbies etc. auszulasten). Gleiches auf romantischer Ebene: Beim Feiern bin ich einer Arbeitskollegin, dich ich wirklich anziehend fand näher gekommen. Diesen Abend habe ich genossen (hab also auch mit körperlicher Nähe an sich kein Problem) bis zu dem Punkt, an dem sie mich frage ob wir mehr draus werden lassen oder es vergessen wollen. Ich hab die Beantwortung der Frage aufgrund des Alkoholpegels (der nicht wirklich hoch war) erst mal auf später verschoben. In mir drin war nämlich eine wahnsinnige Ambivalenz: Ich fühlte mich nach wie vor extrem zu ihr hingezogen, gleichzeitig sträubte sich alles in mir dagegen, mit ihr auf ein Date zu gehen, was für mich einfach keinen Sinn ergeben hat. Mit viel Überwindung habe ich sie dann schließlich nach einem Treffen gefragt, was dann auch wenige Tage später stattfand. Ich war währenddessen aber innerlich so angespannt, dass ich es nicht genießen konnte und sie wohl auch nicht, denn es gab kein weiteres Date mehr.
In der Vergangenheit gab es da schon mehrmals ähnliche Situationen: Ich habe jemanden gedatet, war dann aber so angespannt, dass sie das Interesse verlor.
Allgemein würde ich sagen: Ich bin jemand, der regelmäßige neue Leute kennenlernt, kontaktfreudig ist und ich von anderen auch als relativ sympathisch wahrgenommen werde (ich bin es ja, der sich nicht überwinden kann, sich auf Leute einzulassen, nicht die Leute, die mich nicht dabei haben wollen). Was mache ich da jetzt also? Wie komme ich dagegen an? Ich habe schon versucht, mich über Bindungsangst schlau zu machen, aber viele Ratgeber beziehen sich entweder auf schon existierende Partnerschaften (zu denen es bei mir ja gar nicht kommt) oder versuchen zu verdeutlichen, dass man Verletzungen für Bindungen riskieren muss. Das weiß ich zwar, trotzdem kann ich es ja aber anscheinend nicht umsetzen.
Andere solcher Probleme würde versuchen durch Ausprobieren und Erfahrung zu lösen, beispielsweise hatte ich früher das Problem, oft zu schnell und deutlich (besonders vor Gruppen) zu reden. Ich habe dann in meinem Nebenjob jede Chance ergriffen, genau das zu üben, sodass es mittlerweile kein Problem mehr ist. Dating und Freundschaften kann man ja aber nunmal nicht üben wie Rhetorik oder Sport. Hat da jemand Tipps?
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Wichtig ist erst mal herauszufinden was dich so blockiert? Also wovor hast du Angst? Und wo kommt diese Angst her?
 
L_Muse3
Benutzer193781  (21) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #3
Das ist es ja eben, wo die so richtig herkommt, kann ich mir nicht so wirklich erklären. Rückblickend würde ich nämlich sagen, war die immer schon da. Anfangs habe ich sie nur eben als normale Aufregung vor nem Date interpretiert und erst mit der Zeit gemerkt, dass das nicht so normal ist.
Klar, hier und da gab es Ereignisse, bei denen ich krass verletzt wurde, z.B. ging vor zwei Jahren eine sehr enge Freundschaft unter anderem aufgrund verschiedene Gefühlslagen in die Brüche. Daran habe ich lange geknabbert (und das hat meinen Wunsch, zum Studieren wegzuziehen damals nochmals verstärkt), aber das ist ja jetzt auch schon eben zwei Jahre her und passé.
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Du sagtest ja, dass es nicht nur bei Dates so ist, sondern auch bei Freundschaften. Du sagst ja, dass du nie in die Tiefe gehen kannst. Mit deiner Erfahrung kann es schon zusammen hängen, muss aber nicht. Wichtig ist halt, ob du es verarbeitet hast und dich dadurch nicht beeinflussen lässt. Hast du denn von den Frauen auch die Rückmeldung bekommen, dass es an der Anspannung lag?
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #5
Mensch, du bist jung!

Warum willst du dich zwingen mehr zu binden?

Ich finde es völlig normal wenn man es in dem Alter nicht tun will.

Ich lese nicht raus das du einen Leidensdruck hast. Außer den künstlich auferlegten
 
L_Muse3
Benutzer193781  (21) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #6
Du sagtest ja, dass es nicht nur bei Dates so ist, sondern auch bei Freundschaften. Du sagst ja, dass du nie in die Tiefe gehen kannst. Mit deiner Erfahrung kann es schon zusammen hängen, muss aber nicht. Wichtig ist halt, ob du es verarbeitet hast und dich dadurch nicht beeinflussen lässt. Hast du denn von den Frauen auch die Rückmeldung bekommen, dass es an der Anspannung lag?
Wenn klar war, dass da kein romantisches Interesse mehr ist, habe ich auch nicht weiter nach Gründen gefragt. Wozu auch? Sie muss sich ja für ihre Entscheidung nicht rechtfertigen oder dergleichen.
Da ich aber mit so gut wie allen von ihnen aber immer noch guten Kontakt habe (man freut und unterhält sich, wenn man sich zufällig irgendwo trifft, schreibt sich nochmal zum Geburtstag etc.), sehe ich das als Indiz, dass ich ihnen nicht unsympathisch bin, es aber hinten raus auf den Dates einfach nicht gereicht hat.
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Wenn klar war, dass da kein romantisches Interesse mehr ist, habe ich auch nicht weiter nach Gründen gefragt. Wozu auch? Sie muss sich ja für ihre Entscheidung nicht rechtfertigen oder dergleichen.
Da ich aber mit so gut wie allen von ihnen aber immer noch guten Kontakt habe (man freut und unterhält sich, wenn man sich zufällig irgendwo trifft, schreibt sich nochmal zum Geburtstag etc.), sehe ich das als Indiz, dass ich ihnen nicht unsympathisch bin, es aber hinten raus auf den Dates einfach nicht gereicht hat.
Das kann aber auch andere Gründe haben. Und ich denke auch nicht, dass du eine Bindungsangst hast, eher noch kein gefestigtes Selbstwertgefühl. Das ist aber in deinem Alter auch voll ok. Versuch aus den Erfahrungen zu lernen, geb den Mut nicht auf und natürlich kannst du bei Dates auch üben. Denn diese Anspannung kommt nicht von der Angst vor Bindung, sondern möglicherweise einfach von deiner Unsicherheit. Ich meine, es kam ja noch gar nicht zu einer Bindung. Und bei Aktivitäten usw gehst du ja locker auf die Menschen zu, mach das bei Dates auch. Einfach locker bleiben und nicht gleich von einer Beziehung ausgehen. Vielleicht hast du auch einfach zu viel Erwartungen von einem Date.
 
L_Muse3
Benutzer193781  (21) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #8
Mensch, du bist jung!

Warum willst du dich zwingen mehr zu binden?

Ich finde es völlig normal wenn man es in dem Alter nicht tun will.

Ich lese nicht raus das du einen Leidensdruck hast. Außer den künstlich auferlegten
Genau die Frage stelle ich mir auch oft: Warum binden, wenn sich manchmal alles in mir dagegen sträubt.. Aber dann gibt es eben die Momente, wo es doch schmerzt: soziale Events, bei denen alle ihre:n Partner:in mitbringen, Paare, die sich in Freundesgruppen bilden und einfach die Tage, an denen es niemanden interessiert, was ich mache oder wie es mir geht. Wenn ich mich Freunden aufzwängen muss, damit ich Leute zum Reden habe.
Und klar, viel davon kann man zurecht als von außen auferlegt ansehen, trotzdem ist der Leidensdruck dann aber doch irgendwie da. Meine Bindungsangst hat halt eben dazu geführt, dass ich noch sehr unerfahren bin. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Leute so tun, als könnte ich Dinge nicht verstehen ("Wenn du mal in einer Beziehung bist, wirst du das verstehen!"). Gleichzeitig werden meine Probleme auch nicht nachempfunden: Als ich mit einer guten Freundin beispielsweise über die Geschichte mit der Arbeitskollegin sprach und wie mich das beschäftigt hat, war eine Antwort "Naja, es wird ja wohl nicht dein erster Kuss gewesen sein." Genau das war es aber, was für die meisten in meinem Alter wohl völlig unverständlich ist.
Ich bin dann immer hin und hergerissen zwischen Verdrängen und Thematisieren: Einerseits will ich nicht verzweifelt oder wehleidig wirken. Andererseits wird das Problem durch verdrängen auch nicht einfacher und mit 30 wird es sich wahrscheinlich schwieriger eine Partnerin finden lassen als jetzt, erst Recht, wenn sie dann viel mehr Erfahrung hat als ich.
 
L_Muse3
Benutzer193781  (21) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #9
Das kann aber auch andere Gründe haben. Und ich denke auch nicht, dass du eine Bindungsangst hast, eher noch kein gefestigtes Selbstwertgefühl. Das ist aber in deinem Alter auch voll ok. Versuch aus den Erfahrungen zu lernen, geb den Mut nicht auf und natürlich kannst du bei Dates auch üben. Denn diese Anspannung kommt nicht von der Angst vor Bindung, sondern möglicherweise einfach von deiner Unsicherheit. Ich meine, es kam ja noch gar nicht zu einer Bindung. Und bei Aktivitäten usw gehst du ja locker auf die Menschen zu, mach das bei Dates auch. Einfach locker bleiben und nicht gleich von einer Beziehung ausgehen. Vielleicht hast du auch einfach zu viel Erwartungen von einem Date.
Als so unsicher würde ich mich gar nicht betiteln: Ich spreche gerne vor Menschengruppen (habe beispielsweise zur Faschingszeit mehrmals vor 200+ Leuten eine kleine Polit-Kabarett-Nummer vorgetragen und da beispielsweise auch halbernstgemeint gesungen) und übernehme in mehreren Ehrenämtern auch gerne Führungsrollen. Treffe ich Leute in Gruppen, ist das alles kein Thema, erst wenn daraus wirklich was zu zweit wird, schlägt die Situation in meinem Kopf um.
Trotzdem kann ich Daten ja eben nicht so üben wie ich z.B. Lampenfieber durch Schocktherapie bekämpfen kann: Ich will ja nicht die nächstbeste Person, sondern eine Frau Daten, die ich wirklich sympathisch finde. Solche Begegnungen kommen würde ich sagen so einmal pro Jahr vor, wenn ich dabei immer scheitere, sieht es nunmal erstmal schwierig aus.
 
halbleiter
Benutzer70365  Meistens hier zu finden
  • #10
Dating und Freundschaften kann man ja aber nunmal nicht üben wie Rhetorik oder Sport. Hat da jemand Tipps?
Doch, kann man auch üben. Geh mit 20 Frauen auf ein Date und bei der 20. bist du schon deutlich lockerer. Ich würde aber mit offenen Karten spielen, dazu stehen dass du ein Problem hast. ist ein Zeichen von Stärke, Schwäche zeigen zu können. Durchaus möglich, dass das jemanden abschreckt und wie du selbst erfahren hast, versteht das nicht jeder gleich. Die richtige wird es verstehen.
Trotzdem kann ich Daten ja eben nicht so üben wie ich z.B. Lampenfieber durch Schocktherapie bekämpfen kann: Ich will ja nicht die nächstbeste Person, sondern eine Frau Daten, die ich wirklich sympathisch finde. Solche Begegnungen kommen würde ich sagen so einmal pro Jahr vor, wenn ich dabei immer scheitere, sieht es nunmal erstmal schwierig aus.
Es gibt viele Möglichkeiten Leute kennen zu lernen und zu mehr Dates zu kommen.

Interessant ist die Frage wie groß der Leidensdruck tatsächlich ist. Momentan klingt es so, als ob du dir da nicht wirklich Druck machst. Die Gründe die du nennst, wären für mich zweitrangig. Ich gehe auch manchmal alleine zu Veranstaltungen und muss mir jemanden zum Reden suchen.
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Als so unsicher würde ich mich gar nicht betiteln: Ich spreche gerne vor Menschengruppen (habe beispielsweise zur Faschingszeit mehrmals vor 200+ Leuten eine kleine Polit-Kabarett-Nummer vorgetragen und da beispielsweise auch halbernstgemeint gesungen) und übernehme in mehreren Ehrenämtern auch gerne Führungsrollen. Treffe ich Leute in Gruppen, ist das alles kein Thema, erst wenn daraus wirklich was zu zweit wird, schlägt die Situation in meinem Kopf um.
Trotzdem kann ich Daten ja eben nicht so üben wie ich z.B. Lampenfieber durch Schocktherapie bekämpfen kann: Ich will ja nicht die nächstbeste Person, sondern eine Frau Daten, die ich wirklich sympathisch finde. Solche Begegnungen kommen würde ich sagen so einmal pro Jahr vor, wenn ich dabei immer scheitere, sieht es nunmal erstmal schwierig aus.
Ich meine ja auch einfach dann unsicher mit Frauen, weil du zu viel von dem Ganzen erwartest. Warum nicht erst mal als normale neue Bekanntschaft sehen und sich einfach kennenlernen. Was ich auch herauslese, dass du auch Angst hast andere zu belasten. Dafür sind aber Freundschaften da. Natürlich kann man sich nicht jedem gleich öffnen und auch von jedem erwarten, dass er auf dich so reagiert wie du es möchtest, dann schau einfach ob du Menschen findest, denen du wichtig bist. Rückschläge gehören zum Leben 😉.
 
L_Muse3
Benutzer193781  (21) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #12
Doch, kann man auch üben. Geh mit 20 Frauen auf ein Date und bei der 20. bist du schon deutlich lockerer. Ich würde aber mit offenen Karten spielen, dazu stehen dass du ein Problem hast. ist ein Zeichen von Stärke, Schwäche zeigen zu können. Durchaus möglich, dass das jemanden abschreckt und wie du selbst erfahren hast, versteht das nicht jeder gleich. Die richtige wird es verstehen.Es gibt viele Möglichkeiten Leute kennen zu lernen und zu mehr Dates zu kommen.

Interessant ist die Frage wie groß der Leidensdruck tatsächlich ist. Momentan klingt es so, als ob du dir da nicht wirklich Druck machst. Die Gründe die du nennst, wären für mich zweitrangig. Ich gehe auch manchmal alleine zu Veranstaltungen und muss mir jemanden zum Reden suchen.
Klar, ich tindere mich durchs leben und gehe mit jeder auf ein Date, die nicht bei drei auf dem Baum ist. Das klingt vernünftig und wird die anderen 19, bei denen ich mich nur mal ausprobieren wollte bestimmte nicht verletzen. Nein, das ist nicht meine Vorstellung von Dating, wenn ich von vornherein eigentlich kein Interesse habe und es nur "zum Üben" mache.
 
L_Muse3
Benutzer193781  (21) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #13
Ich meine ja auch einfach dann unsicher mit Frauen, weil du zu viel von dem Ganzen erwartest. Warum nicht erst mal als normale neue Bekanntschaft sehen und sich einfach kennenlernen. Was ich auch herauslese, dass du auch Angst hast andere zu belasten. Dafür sind aber Freundschaften da. Natürlich kann man sich nicht jedem gleich öffnen und auch von jedem erwarten, dass er auf dich so reagiert wie du es möchtest, dann schau einfach ob du Menschen findest, denen du wichtig bist. Rückschläge gehören zum Leben 😉.
Die engsten Leute in meinem Freundeskreis sind tatsächlich größtenteils weiblich! Es ist nicht so, als wäre ich unsicher, was Frauen angeht, solange alles sehr paltonisch ist, ist das überhaupt kein Problem. Nur bei allem, was im weitesten Sinne Richtung Zweisamkeit geht, wird halt schwierig. Eine enge Freundin hat mich beispielsweise gefragt, ob ich mit ihr auf ein Festival gehe (rein freundschaftlich ohne irgendwelche Hintergedanken). Obwohl ich mit ihr super auskomme und genau dieses Festival sowieso gerne einmal besuchen wollte, hat es mich viel Kraft gekostet, da zuzustimmen.
Das Problem ist ja nicht, dass niemand da wäre, dem ich mich öffnen könnte. Ich kann die ausgestreckte Hand einfach nur nicht annehmen und das ist es, was mich so beschäftigt.
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Und du sollst nicht wahllos rumtindern, sondern einfach ein Date noch nicht so ernst nehmen. Eine Beziehung wächst ja erst, Bindung muss sich aufbauen. Und zu dem Festival, anscheinend macht es dir auch Angst dich zu zeigen wie du bist. Ein Festival ist halt was anderes als sich nur mal zu treffen.
 
L_Muse3
Benutzer193781  (21) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #15
Und du sollst nicht wahllos rumtindern, sondern einfach ein Date noch nicht so ernst nehmen. Eine Beziehung wächst ja erst, Bindung muss sich aufbauen. Und zu dem Festival, anscheinend macht es dir auch Angst dich zu zeigen wie du bist. Ein Festival ist halt was anderes als sich nur mal zu treffen.
Hm, so habe ich das noch nicht gesehen mit dem "zeigen wie ich bin". Ich dachte vielmehr, dass das Unbehagen eben aus dem Fakt, dass wir nur zu zweit das Festival besuchen gewachsen ist, aber das kann vielleicht auch sein.
 
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L_Muse3
Benutzer193781  (21) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #21
Genau das ist es ja, was ich am Anfang meinte: Ich persönlich betrachte Dating nicht als die Fähigkeit, die ich trainieren kann. Einfach aus dem Grund, weil da andere Menschen mit dran hängen. Wenn ich unbedingt Klavier spielen möchte, kann ich Tag und Nacht üben, ohne dass andere irgendwas dafür tun müssen oder davon beeinträchtigt werden. Wenn ich genau so ans Dating rangehen würde, wäre das anders: Da wären sehr wohl Menschen zurecht zutiefst verletzt, wenn ich sie nur "zum Üben" ausnutzen würde. Außerdem wäre das Setting ja auch ein ganz anderes: Wenn ich eigentlich keine Beziehung eingehen, sondern nur ausprobieren will, geht es ja nur um Nähe und das ist eine Bindungsangst ja erstmal egal. Wenn ich mich an Bindung gewöhnen will, reicht es dann eben nicht, irgendeine zu nehmen, an die ich mich gar nicht binden will. Das ist doch klar, oder?
 
Glaedr
Benutzer162074  Sehr bekannt hier
  • #25
L_Muse3 L_Muse3 ich finde deine Einstellung gut und auch dass du dich in deinem Alter schon so gut reflektierst! Ich denke auch, dass es wichtig ist deinem Gefühl nachzugehen, dass du dir selbst im Weg stehst und enge Bindungen nicht eingehen kannst. Was die User/innen dir hier denke ich mitgeben wollen ist, dass eine gewisse Unsicherheit normal ist. Die Frage ist halt, ist es nur Unsicherheit oder ist es eine tieferliegende Angst. „Bindungsangst“ ist ein Wort, die sehr viele Leute benutzen, obwohl es eigentlich ein Wort ist, dass verbunden ist mit tieferliegenden und strukturellen Problemen. Viele die dieses Wort benutzen müssen diese Probleme jedoch gar nicht haben. Ich habe zum Beispiel wirklich „Bindungsangst“, die ich jedoch auch nun im Griff habe und sie weniger stark eine Rolle spielt. Jedoch ist Bindungsangst nur ein Symptom. An wirklicher Bindungsangst sind andere Probleme gekoppelt Die in der Vergangenheit liegen. Zum Beispiel ein schwieriges oder ungesundes Verhältnis zu den Eltern. Tieferliegende emotionale Verletzungen vor allem in der Kinderzeit oder Jugend. Keiner hier kann dir sagen, ob du nun wirklich Bindungsangst hast oder nur Unsicherheiten.

Was dir helfen könnte dich zu fragen, woher diese Ängste kommen? Wovor hast du genau Angst? Und das muss nicht dein Kopf entscheiden sondern dein Gefühl. Denn natürlich sind diese Ängste nicht rational und auch nicht auf die Situation bezogen, die momentan vorliegt (z.B. mit deiner engen Freundin aufs Festival gehen). Dennoch hast du sie und musst sie ernst nehmen, damit sie weniger werden. Ängste wegschieben macht sie nur schlimmer.
Auch wie hier schon eher genannt, spielt ein geringes Selbstwert oft eine Rolle. Das heißt nicht, dass du nicht vor Gruppen reden kannst, das hast du ja schon überwunden. Mehr tieferliegende Dinge, die erst bei einer Bindung ein Problem werden. Z.B. bin ich gut genug als Partner? Bin ich liebenswert? Auch falsche Überzeugungen spielen hier eine Rolle wie deine, dass du keine Last sein darfst und andere nicht mit deinen Problemen belasten darfst. Denn das ist Quatsch. Du bist jung, wenn jemand in der Vergangenheit mit 18 oder 20 noch nicht deine Probleme auffangen kann, dann ist das auch normal in dem Alter. Das heißt aber nicht, dass das an dir liegt. Wenn du wirklich eine gesunde Bindung auf Augenhöhe hast, dann kann deine Partnerin oder dein guter Freund auch deine Probleme aushalten und sich hier gesund abgrenzen ohne dich abzuweisen. Dabei ist es vor allem auch wichtig, dass du es nicht als Abweisung interpretierst, denn Menschen können auch selbst Probleme haben, wodurch sie andermans Problemen weniger auffangen können. Was aus deinen Texten herausspringt ist, dass du dies jedoch dann auf dich bezogen hast. Und das könnte unteranderem für ein geringeres Selbstwert sprechen.

Ich denke, dass es dir helfen könnte deine falschen Überzeugungen herauszuarbeiten. Ich bin ja großer Fan von den Podcast von Stephanie Stahl.
Ich denke jedoch auch, dass du deine Probleme nicht zu groß machen solltest, sondern dich selbst erst kennenlernen solltest, mit deinen Unsicherheiten und Ängsten. Die hat nämlich jeder und sind in deinem Alter ganz normal. Wenn du dann merkst, dass du noch immer nicht über deine Ängste hinwegkommst, kannst du schauen, ob du mehr Hilfe brauchst.
 
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L_Muse3
Benutzer193781  (21) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #26
Erst einmal vielen Dank für eure Antworten!
Ja, ich weiß, dass Bindungsangst ein hohes Wort ist und oft inflationär gebraucht wird, ich konnte aber leider auch nichts anderes finden, was die Situation beschreibt. Da ich rückblickend eine schöne Kindheit hatte und immer noch ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Eltern glaube ich nicht, dass da irgendwo was liegen könnte, weswegen ich auch den Gang zu professionellen Hilfsangeboten bislang abgelehnt habe, da ich mit nem eingewachsenen Zehnagel ja auch nicht ins Krankenhaus renne. Vielleicht kommt daher auch der Gedanke, anderen nicht zur Last fällen zu wollen. Ich lebe nämlich wirklich in einer sehr sorglosen Situation: Ich kann das studieren, was ich möchte, ohne mir dabei finanzielle Sorgen machen zu müssen, kann mich in Hobbies und Ehrenämtern selbst verwirklichen und und und. Die äußeren Gegebenheiten sind also eigentlich ideal. Podcasts von Stefanie Stahl habe ich mir auch schon angehört - konnte aber außer eine Beschreibung der Symptomatiken da nicht wirklich was mitnehmen.
Bei dem Argument mit den Unsicherheiten und dass das alles normal wäre widerstrebt mir ein bisschen der Fakt, dass es in meinem Umfeld einfach anders aussieht: Der Großteil ist nun einmal mit wirklich engen Freundschaften oder Beziehungen in einer Bindung, während ich dazu nicht fähig bin. Das kann dann meiner Meinung nach nicht für das Alter völlig normal sein.
 
Glaedr
Benutzer162074  Sehr bekannt hier
  • #29
Ja, ich weiß, dass Bindungsangst ein hohes Wort ist und oft inflationär gebraucht wird, ich konnte aber leider auch nichts anderes finden, was die Situation beschreibt. Da ich rückblickend eine schöne Kindheit hatte und immer noch ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Eltern glaube ich nicht, dass da irgendwo was liegen könnte, weswegen ich auch den Gang zu professionellen Hilfsangeboten bislang abgelehnt habe, da ich mit nem eingewachsenen Zehnagel ja auch nicht ins Krankenhaus renne. Vielleicht kommt daher auch der Gedanke, anderen nicht zur Last fällen zu wollen. Ich lebe nämlich wirklich in einer sehr sorglosen Situation: Ich kann das studieren, was ich möchte, ohne mir dabei finanzielle Sorgen machen zu müssen, kann mich in Hobbies und Ehrenämtern selbst verwirklichen und und und. Die äußeren Gegebenheiten sind also eigentlich ideal.
Es ist ja ganz egal wie du es nennst. Ob du nun Unsicherheiten hast oder Ängste, sie kommen irgendwoher. Die Frage ist wovor hast du Angst, was macht dich unsicher? Deine Texte sind sehr rational, so kommst du jedoch nicht weiter, denn es geht um dein Gefühl. Auch wenn du rational und objektiv eine sorgenlose Kinderzeit hast und alles gut war, kann es sein dass es Situationen gab, die dich als Kind oder Jugendlicher unsicher gemacht haben. Ob nun Zuhause oder in der Schule. Es müssen nicht immer traumatische Dinge passieren um als Kind Ängste oder Unsicherheiten zu entwickeln. Meine Kinderzeit und Jugend war auch nicht komplett schlecht und ich hatte wirklich schöne Zeiten. Bindungsangst können bei manchen auch entstehen durch eine zu behütete Kinderzeit, denn dann bekommen die Betroffenen Angst um ihre Autonomie zu verlieren, wenn sie sich auf eine enge Bindung einlassen. Was ich damit sagen will… du hast doch scheinbar eine Leidenslast durch deine Blockade bei Bindung. Dann ist es nun wichtig zu schauen, was die unterliegende Ursache ist und die ist nicht rational zu finden.

Hast du immer Ängste, wenn es darum geht Dinge zu zweit zu machen? Mir ist das mit deiner engen Freundin aufgefallen die mit dir zum Festival wollte. Denn dann würde es ja intimer werden und mehr um deine Person gehen. Macht es dich unsicher, wenn du über dich reden musst? Findest du dich interessant genug für andere? Kannst du über deine Gefühle mit anderen reden und dich verletzlich zeigen? Und wenn die Antwort „nein“ ist, wieso dann nicht?
 
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L_Muse3
Benutzer193781  (21) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #31
Natürlich gab es in meiner Kindheit Situation, wo ich verunsichert war. Ich und da gab es natürlich mal Ablehnung und in kleinen Zeitfenstern konnte man da auch durchaus von Mobbing reden (ich wurde oft als dick bezeichnet und habe lange gebraucht, um beispielsweise unbeschwert oberkörperfrei am Strand zu sein oder in Gruppenduschen zu duschen, aber auch das ist beides mittlerweile kein Problem mehr). Durch aufmerksame Mitschüler:innen und Lehrkräfte wurde dem aber sehr schnell ein Ende gesetzt.
Ich würde sagen, ich fühle mich oberflächlich interessant genug für andere. Ich liebe es wie gesagt, mit neuen Leuten ins Gespräch zu kommen und weiß, dass beispielsweise mein Nebenjob und Ehrenämter als interessant angesehen und da oft weiter nachgefragt wird, von meinem Studium erzähle ich lieber eher weniger, weil ich dann schnell als langweilig und nerdig gelte.
Über Gefühle reden ist eben so eine Sache: Ich würde da so gut wie nie das Gespräch nach suchen aus den vorher genannten Gründen, gleichzeitig freue ich mich aber, wenn andere gezielt nachfragen und bin dann auch eigentlich immer sehr ehrlich. Im Vordergrund steht da glaube ich wirklich dieses "nicht zur Last fallen". Bei Dingen zu zweit ist es so, dass sie mir immer dann schwer fallen, wenn ein gewisser Punkt an emotionaler Nähe überschritten ist.
 
Glaedr
Benutzer162074  Sehr bekannt hier
  • #34
Natürlich gab es in meiner Kindheit Situation, wo ich verunsichert war. Ich und da gab es natürlich mal Ablehnung und in kleinen Zeitfenstern konnte man da auch durchaus von Mobbing reden (ich wurde oft als dick bezeichnet und habe lange gebraucht, um beispielsweise unbeschwert oberkörperfrei am Strand zu sein oder in Gruppenduschen zu duschen, aber auch das ist beides mittlerweile kein Problem mehr). Durch aufmerksame Mitschüler:innen und Lehrkräfte wurde dem aber sehr schnell ein Ende gesetzt.
Sowas hat Einfluss auf dich und die Frage ist in wiefern. Auch wenn es „schnell“ zu Ende war, können solche Sachen Einfluss haben, wie du dich dir selbst gegenüber und anderen fühlst. Keiner kann dir sagen wie genau, denn dann würde man nur spekulieren. Aber scheinbar, was ich hier rauslese, hast du eine Mauer aufgebaut, denn emotionale Nähe lässt du nicht zu, wahrscheinlich um nicht verletzt zu werden (das ist jedoch nur meine subjektive Wahrnehmung).

Ich würde sagen, ich fühle mich oberflächlich interessant genug für andere. Ich liebe es wie gesagt, mit neuen Leuten ins Gespräch zu kommen und weiß, dass beispielsweise mein Nebenjob und Ehrenämter als interessant angesehen und da oft weiter nachgefragt wird, von meinem Studium erzähle ich lieber eher weniger, weil ich dann schnell als langweilig und nerdig gelte.
Es geht hier aber nicht um oberflächlich. Erst wenn du dich annimmst wie du bist und dich ok findest egal was andere von dir finden, dann bist du selbstsicher. Ist doch egal, ob Leute dich dann langweilig oder nerdig finden. Es gibt andere Leute, die genau das an dir interessant finden. Du musst authentisch anderen gegenüber sein können, ganz egal was sie finden. Das ist in deinem Alter natürlich noch schwieriger, aber das gehört zur Selbstfindung in der du dich gerade befindest.
Über Gefühle reden ist eben so eine Sache: Ich würde da so gut wie nie das Gespräch nach suchen aus den vorher genannten Gründen, gleichzeitig freue ich mich aber, wenn andere gezielt nachfragen und bin dann auch eigentlich immer sehr ehrlich. Im Vordergrund steht da glaube ich wirklich dieses "nicht zur Last fallen". Bei Dingen zu zweit ist es so, dass sie mir immer dann schwer fallen, wenn ein gewisser Punkt an emotionaler Nähe überschritten ist.
Wovor hast du Angst, wenn du dich emotional anderen öffnest? Wieso ist es so schlimm jemanden zur Last zu fallen? Und das ist auch nur deine subjektive Wahrnehmung, denn du weiß ja nicht, ob es wirklich so ist. Natürlich musst du nicht dein komplettes emotionales Innenleben dem nächst besten mitteilen. Aber wenn eine bestimmte Vertrautheit besteht, dann ist das doch normal und nur so entsteht noch mehr Bindung. Teilen sich denn andere dir emotional mit?
 
Zuletzt bearbeitet:
L_Muse3
Benutzer193781  (21) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #35
Natürlich kann es etwas mit mir gemacht haben, aber das ist zehn Jahre her. Ich möchte diese Zeit nicht ewig erneut durchleben sondern bin froh da zu sein, wo ich heute bin.
Ich würde auch nicht sagen, dass ich mich nicht annehme, wie ich bin: Ich persönlich finde mein Studium spannend und stehe auch voll und ganz hinter meinen Hobbies und Ehrenämtern. Aber wieso sollte ich Leuten da als erstes von erzählen, wenn die Reaktionen darauf ein "Ah, ok." und ein Ende der Konversation sind. Dann erzähle ich doch lieber von anderen Dingen, die mehr Gesprächspotential bieten. Letztens habe ich beim Feiern aus Spaß zwei Mädels, die ich flüchtig dort kennengelernt habe, auf Nachfrage ein vollkommen anderes Studienfach genannt - die Reaktionen waren viel interessierter und positiver. Das würde ich natürlich nicht bei ernsthaften Kontakten machen, aber wenn ich die Leute sowieso nicht wiedersehen werde?

Ich glaube, eine große Angst besteht einfach im Verlust der Freundschaft. Vor zwei Jahren sind mir zwei wirklich enge Freundschaften fast zeitgleich kaputtgegangen. Auch, weil ich "zu negative drauf gewesen wäre und andere mit meinen Problemen belaste". Daran habe ich wirklich einige Zeit gelitten und seitdem eben eine große Hemmung, mich anderen so emotional zu öffnen, da es genau so gut eben auch wieder vorbei sein könnte. In meinem Kopf ist Bindung halt eben oft eine Negativrechnung - ich erwarte mehr Schmerz als Positives, wenn ich eine tiefere Bindung eingehe.
 
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R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #48
Mich auf einen hohes Ross zu setzen und zu sagen "Die anderen haben bis jetzt einfach nicht gepasst, der Fehler muss bei denen liegen" löst in meiner Ansicht einfach das Problem nicht.
Es geht nicht um ein hohes Ross, sondern darum wer zu dir als Person passt. Es geht auch nicht um Fehler oder Schuld. Kompatibilität ist hier das Zauberwort. Dazu musst du dir aber erst deiner Selbst sicher sein und wissen was oder wer zu dir passt. Also welche Eigenschaften oder Leidenschaften passen zu dir. Welche Art zu kommunizieren oder auch welches Lebenskonzept. Kompromisse sind wichtig, aber nicht für alles. Man kann einen Kompromiss eingehen bei einer Unternehmung oder an welchem Ort man sich trifft, aber nicht bei Interessen und Werten.
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #53
Naja, natürlich überlege ich mir bei jeder Person, ob ich jetzt mehr oder weniger mit ihr zu tun haben möchte und habe da meine Ansprüche und Werte. Aber wieso sollte ich mir in meiner Fantasie perfekte Menschen ausmalen?
Nicht perfekt, sondern kompatibel 😉.
Und sich zu öffnen, fühlt sich immer erst mal komisch an, man fühlt sich nackig und verletzlich und Ablehnung tut weh. Aber angenommen und akzeptiert werden, ist dafür umso schöner. Und um auf solche Menschen zu treffen, muss man leider immer wieder neu anfangen. Nicht jeder den du magst, wird dich auch mögen. Aber du kannst dadurch herausfinden was dir wichtig ist und was zu dir passt. Das ist eben ein Prozess und klappt nicht mit einem Zauberspruch oder Patentrezept. Aber dich selbst anzuerkennen, kann definitiv helfen.
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #60
Natürlich gibt es keine Betriebsanleitung fürs Leben, aber wenn ich eine Fähigkeit erlernen will, dann schaue ich doch nach guten Ratschlägen, Tipps etc. und arbeite dementsprechend an mir. Ich würde auch sagen, dass ich mittlerweile sehr genau weiß, wer ich bin. Ich stehe voll und ganz hinter meinem Studiengang und Hobbies und brauche diese auch, trotzdem reicht es ja nicht, einfach zu warten bis zufällig irgendjemand mit den genau gleichen Interessen auftaucht
Du bist aber nicht nur dein Studiengang, Nebenjob oder Hobby. Und du hast hier schon soooo viele tolle Tipps und Ratschläge bekommen, nur kannst du sie nicht annehmen. Du kannst auch noch nicht in deine eigene Tiefe gehen. Also du verstehst dich selbst nicht, warum du wie tickst oder handelst. Dafür musst du zurück zur Ursache! Wie beim Auto ja auch, du musst die Ursache finden warum das Auto kaputt ist, nicht wie du dachtest, den Unfallhergang.
 
Katzenauge123
Benutzer202690  (40) Öfter im Forum
  • #164
Bei manchen Frauen setzt auch eine Art Jagdtrieb ein, wenn der Mann eher unnahbar ist - gehöre da wohl auch dazu.

Wobei ich, aus heutiger Sicht, das ganze nicht nochmal mitmachen würde.
 
Katzenauge123
Benutzer202690  (40) Öfter im Forum
  • #166
Hast du schon mal was von den Absoluten Beginnern gehört?
Sie haben auch ein Forum.
Da hatte ich mich wegen meinem Partner damals angemeldet.
Weil er auch unerfahren war und eher bindungsängstlich wirkte.
Vielleicht fühlst du dich da verstanden…
 
L_Muse3
Benutzer193781  (21) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #167
Aber eine Belastung wird es ja erst, wenn du trotz aller Mühe oder Entgegenkommen und Verständnis von ihr, nicht aus der Verkrampfung kommst, lieber flüchtest und vermeidest.
Aber genau das ist es ja. Mit einer anderen Frau hatte ich mal drei Dates, die alle gleich waren und mir ein bisschen Sicherheit gegeben haben. Trotzdem war ich immer Verkrampft und selbst in Situationen, in denen sie es sehr offensichtlich auf einen Kuss angelegt hatte, habe ich abgeblockt und konnte mich nicht drauf einlasse. Zu einem vierten Date kam es dann nicht.
Wir haben auch immer noch Kontakt, aber es wurde dann halt eben nie mehr draus und ich trauere dem immer noch ein bisschen nach.
 
L_Muse3
Benutzer193781  (21) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #169
Katzenauge123
Benutzer202690  (40) Öfter im Forum
  • #170
Da du hier bislang eher beratungsressistent erscheinst, weiß ich nicht, was dir das Ganze hier bringt.
 
L_Muse3
Benutzer193781  (21) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #171
Dem Grund einfach irgendwie näher zu kommen, außerdem schätze ich es, von anderen Denkansätze bestätigt oder hinterfragt zu bekommen. Alleine hätte ich ja nur meine Meinung auf das Geschehen und könnte die auch nicht ändern.
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #172
Aber genau das ist es ja. Mit einer anderen Frau hatte ich mal drei Dates, die alle gleich waren und mir ein bisschen Sicherheit gegeben haben. Trotzdem war ich immer Verkrampft und selbst in Situationen, in denen sie es sehr offensichtlich auf einen Kuss angelegt hatte, habe ich abgeblockt und konnte mich nicht drauf einlasse. Zu einem vierten Date kam es dann nicht.
Wir haben auch immer noch Kontakt, aber es wurde dann halt eben nie mehr draus und ich trauere dem immer noch ein bisschen nach.
Tja, vielleicht hat sie einfach nicht gemerkt, dass du interessiert an ihr bist. Und dann warst du ja noch ungeküsst. Da sie aber nicht wissen kann, dass du noch nie einen Kuss hattest oder das für dich alles neu ist, wirkt Verkrampftheit auch ganz schnell als Desinteresse. Und dann blockst du den Kuss noch ab, klar möchte sie kein weiteres Date, wenn du das nicht aufklärst.
 
L_Muse3
Benutzer193781  (21) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #173
Tja, vielleicht hat sie einfach nicht gemerkt, dass du interessiert an ihr bist. Und dann warst du ja noch ungeküsst. Da sie aber nicht wissen kann, dass du noch nie einen Kuss hattest oder das für dich alles neu ist, wirkt Verkrampftheit auch ganz schnell als Desinteresse. Und dann blockst du den Kuss noch ab, klar möchte sie kein weiteres Date, wenn du das nicht aufklärst.
Ja, natürlich! Wie gesagt, genau das ist das Problem!
 
L_Muse3
Benutzer193781  (21) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #175
Das wäre tatsächlich eine sinnvolle Maßnahme
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #176
Meine erste große Liebe war noch unerfahren und schüchtern, aber er hat damals allen Mut zusammengenommen und hat mich angesprochen, sofort waren wir auf einer Wellenlänge. Bei Missverständnissen konnten wir darüber sprechen und auch beim Körperlichen war ich geduldig und er aber auch neugierig und hat nicht gleich aufgegeben. Und so konnten wir zusammen immer weiter wachsen. Der Unterschied war immer, dass er mir sein Interesse stets gezeigt hat. Ob er einfach meine Hand genommen hat oder mir in die Augen geschaut hat. Ich kann nicht sagen wie es bei dir war, aber flirten oder einfach ein Kompliment oder eine leichte Berührung, ein Lächeln reicht schon aus. Wenn ihr aber bei den Dates eher nur freundschaftliche Dinge gemacht habt und keinerlei Signale von dir kommen, dann bleibt es auch eben nur freundschaftlich.
 
L_Muse3
Benutzer193781  (21) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #177
Ich kann nicht sagen wie es bei dir war, aber flirten oder einfach ein Kompliment oder eine leichte Berührung, ein Lächeln reicht schon aus. Wenn ihr aber bei den Dates eher nur freundschaftliche Dinge gemacht habt und keinerlei Signale von dir kommen, dann bleibt es auch eben nur freundschaftlich.
Genau diese Zurückhaltung ist ja das Problem, in einem Thread vor ein paar Monaten hatte ich schon einmal gefragt, wie man denn solche Situationen und Interessen erkennt. Heute weiß ich: Es ist nicht das Problem, dass ich nicht weiß, in welchen Situationen ich mich Annähern sollte, sondern dass ich es eben genau dann vermeide und mir einrede, es nicht gemerkt zu haben.
Ich würde sagen, das ist über die Jahre schon besser geworden, bei der letzten Annäherung hat sich das auch gar nicht mehr falsch angefühlt (zumindest bis dann die besagte Nachfrage kam), die darauf schließlich folgende Ablehnung hat mich aber auf jeden Fall wieder zurück geworfen. Dieses frustriert sein über mich selber spielt da viel mit rein, denn man ist im Freundeskreis umgeben von so vielen Leuten und Paaren, bei denen das offensichtlich nicht so ein Krampf ist.
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #178
Genau diese Zurückhaltung ist ja das Problem, in einem Thread vor ein paar Monaten hatte ich schon einmal gefragt, wie man denn solche Situationen und Interessen erkennt. Heute weiß ich: Es ist nicht das Problem, dass ich nicht weiß, in welchen Situationen ich mich Annähern sollte, sondern dass ich es eben genau dann vermeide und mir einrede, es nicht gemerkt zu haben.
Ich würde sagen, das ist über die Jahre schon besser geworden, bei der letzten Annäherung hat sich das auch gar nicht mehr falsch angefühlt (zumindest bis dann die besagte Nachfrage kam), die darauf schließlich folgende Ablehnung hat mich aber auf jeden Fall wieder zurück geworfen. Dieses frustriert sein über mich selber spielt da viel mit rein, denn man ist im Freundeskreis umgeben von so vielen Leuten und Paaren, bei denen das offensichtlich nicht so ein Krampf ist.
Wie meinst du das? Also die letzte Frau hat dich geküsst und auf Nachfrage von dir ob sie romantische Gefühle hat, kam ein Nein? Wusste sie, dass es dein erster Kuss war? Wusste sie, dass du Interesse an ihr hast?
 
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