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Beziehungsaus oder offenes Ende? Unerfahrenheit des (Ex-)Partners

R
Benutzer192305  Öfter im Forum
  • #1
Hallo zusammen,

mein Freund hat vor 1 Monat für mich völlig unerwartet unsere Beziehung beendet. Nach dem ersten Schock stellen sich mir 1 - 2 Fragen, die ich gleich mit Euch teilen möchte, vorab ein paar Hintergrundinfos:

Wir sind Beide über 30 und waren ca. 2 Jahre ein Paar.
Wenige Monate, nachdem wir damals zusammengekommen sind, trennte er sich aus heiterem Himmel von mir, da er, so sagte er, nicht so intensiv für mich fühle, und dann die Beziehung keinen Sinn mache in seinen Augen. Sein Verständnis von Nähe und Distanz wäre nicht so wie meines und daher passe es nicht, Punkt. Nach nur wenigen Tagen kehrte er reumütig und unter Tränen zu mir zurück mit dem Bekenntnis, er habe den größten Fehler seines Lebens gemacht, mich ziehen zu lassen, da ihm erst jetzt klar geworden sei, wie sehr er mich vermisse und er mit mir zusammen sein wolle. Ich brauchte ein bisschen und verzieh ihm dann aber, verbuchte es als "Anfängerfehler", denn... bis dato hatte er nur wenige, kurze Beziehungen und war insgesamt recht unerfahren und unsicher, was ich z.B. auch beim Sex deutlich spürte.
Insgesamt ist es ihm oft nicht möglich, seine Gefühle zu ergründen, sein Verhalten zu reflektieren oder Zusammenhänge, die ihn (auch) betreffen, wirklich zu verstehen. Da mangelt es ihm an Kompetenz und - vielleicht - Erfahrung. Es war mir nicht wichtig, ich habe ihn so geliebt, wie er war, jederzeit offen und bereit für ein Gespräch mit ihm. Und wir haben viel gesprochen, diskutiert, gestritten und ... uns vertragen. Ich kenne keinen Menschen, der mir so oft versicherte, er habe "das schon wieder vergessen", es sei "alles gut, Schwamm drüber" und er sei "nicht nachtragend", wenn ich mich mal übertrieben aufgeregt oder einen Fehler gemacht habe und mich anschließend entschuldigte. Regelmäßig habe ich ihn ermuntert, mir zu sagen, wenn er etwas auf dem Herzen hätte, ihn etwas bedrücke etc.... es fiel ihm nie leicht über seine Probleme oder Gefühle zu sprechen, sie überhaupt nur (für sich) zu benennen. Vor ca. 1/2 Jahr hat er von sich aus gesagt, er überlege, deswegen mal einen Profi (psychologischer Art) aufzusuchen, was ich ganz toll fand und ihm dabei helfen wollte. Kurze Zeit später jedoch hatte er das Ganze schon wieder vergessen und abgehakt, kein Bedarf, alles in Ordnung.
Er verschloss sich immer mehr, was mir jetzt, nach einiger Zeit "Funkstille" schlüssig erscheint, in dieser Zeit der Beziehung hatte ich jedoch keinen blassen Schimmer. Ich spürte wohl etwas nicht Greifbares und - im Nachhinein - das ein oder andere tatsächlich etwas lieb- oder achtlose Verhalten von ihm. Da er mir nie was sagte, tat ich es als Hysterie meinerseits ab, mit ihm und uns war ja schließlich alles im Lot *haha*...

Er rief mich an (wir haben getrennte Wohnungen) und teilte mir unvermittelt mit, dass er die Beziehung überdenken und sich eine Beziehungs- und absolute Kontaktpause erbete, keine Ahnung wie lang. Seine Gefühle reichen für eine Beziehung nicht aus, was ihm schon länger klar sei, er es aber nicht wahr haben wollte und hoffte, es käme wieder anders.
Das war wie ein Schlag in die Weichteile, ohne Vorankündigung, und eine Unterhaltung (persönlich/was können wir tun/...) war nicht möglich, er wirkte sehr klar.
Wenige Tage später dann wieder ein Anruf, dieses Mal mit der Ansage, dass es vorbei sei. Er liebe mich nicht (mehr? das blieb offen) und wolle nicht mehr lügen, er habe sich auch selbst belogen, über einen längeren Zeitraum schon.
War es das? Nehme ich es an oder deute ich es anders, weil mich die Erfahrung gelehrt hat, dass dieser Mensch nur wenig Ahnung von seinen Gefühlen hat und schon mal eine Kurzschlusshandlung brachte, die er später bitter bereute?
Aus ist aus und wenn er sagt, dass es vorbei ist, sollte ich das so hinnehmen. So fühlt es sich richtig an. Wegrennen, so schnell ich kann. Meine Wunden lecken, um mich dann irgendwann vom Richtigen lieben zu lassen.
Doch ich weiß auch, das Menschen, denen es schlecht geht und die unter Druck stehen, aus Überforderung heraus zu Kurzschlusshandlungen neigen und eigentlich Hilfe brauchen - stattdessen verbeißen sie die ihnen nahe Stehenden. Akzeptiere ich sein "Aus"? Es ist ja nicht so, dass er mich um Hilfe bat oder mir sagte, er sei unsicher, ob die Gefühle noch ausreichen, sondern dass sie eben n i c h t ausreichen. Er hat zugesehen, wie alles den Bach runterging und hat n i c h t s unternommen, um etwas daran zu ändern. Es macht mich unfassbar wütend und traurig zugleich. Aber auch ein Stück weit ratlos.
Wie soll (wenn ich mich denn dazu entscheiden sollte) ich jemandem helfen, der vielleicht keine Hilfe will? Zumal es mir selbst nicht gut geht.

Wie sind Eure Gedanken hierzu?
Danke Euch schon mal!

Lieben Gruß, Rissa
 
G
Benutzer Gast
  • #2
Seine Worte waren doch mehr als deutlich, wie soll es denn aussehen, wenn du sein Aus nicht akzeptierst? :hmm: Und um Hilfe hat er nie gebeten, ich finde es etwas befremdlich, dass du ihm „helfen“ willst, wo er doch unmissverständlich die Beziehung beendet hat.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #3
Aus ist aus und du bist nicht seine Therapeutin.
Also deine Hilfsgedanken kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Ich wäre an deiner Stelle stinksauer und verletzt und würde den Mann aus meinem Leben streichen und ihn nicht auch noch bemitleiden.

Wenn er Hilfe möchte, dann kann er sie sich holen. Aber nicht von dir.
 
Gizmoo
Benutzer192122  (29) Klickt sich gerne rein
  • #4
Naja also das Aus der Beziehung musst du ja akzeptieren, was anderes bleibt dir nicht übrig.

Von der Art wie du ihn beschrieben hast wirkt es auf mich so dass er allgemein nicht weiß was er möchte (ist lediglich meine Einschätzung).

Ich verstehe zwar dass du ihm helfen möchtest, aber das ist auch nicht deine Aufgabe. Gerade im Kombination mit der Trennung machst du dir noch mehr Kopfschmerzen über das Ganze als nötig.

Es ist vollkommen normal dass man nach einer gewissen Zeit Beziehung merkt dass es nicht passt und man sich dann trennt.
 
R
Benutzer192305  Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #5
Seine Worte waren doch mehr als deutlich, wie soll es denn aussehen, wenn du sein Aus nicht akzeptierst? :hmm: Und um Hilfe hat er nie gebeten, ich finde es etwas befremdlich, dass du ihm „helfen“ willst, wo er doch unmissverständlich die Beziehung beendet hat.
Es geht eher um meine innere Haltung zum Thema als darum, etwas konkret zu "machen" .... hake ich es für mich ab oder stelle ich mich darauf ein, dass vielleicht noch was kommt (da es eben nicht das 1. Mal wäre). Oder biete eventuell ein Gespräch an.
 
R
Benutzer192305  Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #6
Aus ist aus und du bist nicht seine Therapeutin.
Also deine Hilfsgedanken kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Ich wäre an deiner Stelle stinksauer und verletzt und würde den Mann aus meinem Leben streichen und ihn nicht auch noch bemitleiden.

Wenn er Hilfe möchte, dann kann er sie sich holen. Aber nicht von dir.
Ich bin stinksauer.

Naja also das Aus der Beziehung musst du ja akzeptieren, was anderes bleibt dir nicht übrig.

Von der Art wie du ihn beschrieben hast wirkt es auf mich so dass er allgemein nicht weiß was er möchte (ist lediglich meine Einschätzung).

Ich verstehe zwar dass du ihm helfen möchtest, aber das ist auch nicht deine Aufgabe. Gerade im Kombination mit der Trennung machst du dir noch mehr Kopfschmerzen über das Ganze als nötig.

Es ist vollkommen normal dass man nach einer gewissen Zeit Beziehung merkt dass es nicht passt und man sich dann trennt.
Wenn man weiß, was man will, schon. Es stimmt, er weiß sehr oft nicht, was er will, und es machte mich oft schier verrückt.
 
R
Benutzer192305  Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #7
(Sorry, versehentlich doppelt gepostet)
 
Zuletzt bearbeitet:
R
Benutzer192305  Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #8
(Sorry, versehentlich doppelt gepostet)
 
Zuletzt bearbeitet:
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #9
dann sei froh, dass das Hickhack vorbei ist und schau nach vorne.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #10
Drehe den Gedanken doch mal um: Ihr bekommt wieder Kontakt, er kommt ein zweites Mal mit der "Wie konnte ich so blöd sein und Dich ziehen lassen"-Nummer. Dann seid Ihr wieder zusammen. Aber wirst Du damit glücklich sein? Mit einem Mann, der Dich 2 Mal innerhalb von 2 Jahren weg gestossen hat, weil er Dich nicht lieben würde? Wirst Du nicht jeden Tag darauf bangen, dass er es ein drittes Mal macht? Und dann? Wirst Du dann wieder Dir Alles nett zurecht reden, damit Du vermeidest zu akzeptieren, dass Du mit diesem Mann niemals glücklich werden wirst und jeder Tag mit ihm im Grunde ein vergebener Tag war?

M.Mn. nach sollten immer v.A. Taten zählen. Und da steht zu Buche, dass er Dich zwei Mal massiv verletzt und Dich weg gestossen hat. Alleine dafür sollte ihm ewige Kontaktsperre treffen. Aber er hat auch gleich zwei Mal gesagt, dass er Dich nicht wirklich liebt. An der Stelle solltest Du Dich fragen, warum Du so darauf drängst, dass das ja gar nicht wahr wäre. Dass er nur der verwirrte kleine Junge sei, bei dem Du viel besser weißt, wie er fühlt als er selbst.

Mache Dir klar, was Du bekommst, sollte er sich doch noch einmal umentscheiden. Wenn Du da objektiv bist, kommst Du alleine darauf, dass es besser ist, so wie es jetzt ist.
 
Metallfuß
Benutzer177659  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Off-Topic:
Ich habe keinen Rat, will Dich nur virtuell drücken!
 
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Benutzer192305  Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #12
Drehe den Gedanken doch mal um: Ihr bekommt wieder Kontakt, er kommt ein zweites Mal mit der "Wie konnte ich so blöd sein und Dich ziehen lassen"-Nummer. Dann seid Ihr wieder zusammen. Aber wirst Du damit glücklich sein? Mit einem Mann, der Dich 2 Mal innerhalb von 2 Jahren weg gestossen hat, weil er Dich nicht lieben würde? Wirst Du nicht jeden Tag darauf bangen, dass er es ein drittes Mal macht? Und dann? Wirst Du dann wieder Dir Alles nett zurecht reden, damit Du vermeidest zu akzeptieren, dass Du mit diesem Mann niemals glücklich werden wirst und jeder Tag mit ihm im Grunde ein vergebener Tag war?

M.Mn. nach sollten immer v.A. Taten zählen. Und da steht zu Buche, dass er Dich zwei Mal massiv verletzt und Dich weg gestossen hat. Alleine dafür sollte ihm ewige Kontaktsperre treffen. Aber er hat auch gleich zwei Mal gesagt, dass er Dich nicht wirklich liebt. An der Stelle solltest Du Dich fragen, warum Du so darauf drängst, dass das ja gar nicht wahr wäre. Dass er nur der verwirrte kleine Junge sei, bei dem Du viel besser weißt, wie er fühlt als er selbst.

Mache Dir klar, was Du bekommst, sollte er sich doch noch einmal umentscheiden. Wenn Du da objektiv bist, kommst Du alleine darauf, dass es besser ist, so wie es jetzt ist.
Das ist es eben. Wer das einmal mit sich machen lässt - okay, kann vielleicht passieren. Nach dem 2. Mal sollte dann Schluss sein.... klingt logisch und ich folge dir da total, würde ich einem Freund / einer Freundin vermutlich auch so sagen.
Warum fühlt es sich mies an? Warum halte ich es für möglich, dass seine Worte nicht wahr wären? Da ist vermutlich noch ein Funken Hoffnung, dass es sich wieder einrenkt. Und tatsächlich empfinde ich noch etwas für ihn. Oder der Gedanke, dass gekränkter Stolz oder Ängste nicht das Ruder übernehmen sollten im Leben, wenn es sich lohnt, für etwas zu kämpfen. Tatsächlich war eben nicht jeder Tag mit ihm ein vergebener Tag, wir hatten Beide auch sehr gute Zeiten und Momente miteinander.

Was ich noch vergaß: Er meinte noch, für eine Partnerschaft reiche es nicht aus, aber ich sei seine allerbeste Freundin. Toll, dass in genau dem Moment zu hören, da er mich abschoss. Somit malt er sich noch Chancen für eine - platonische - Freundschaft aus. Ich frage mich, welchen Freund man über einen längeren Zeitraum so belügt und dann so eiskalt abschießt.

Es ist ein Auf und Ab und ich schwanke zwischen der radikalen Akzeptanz dessen, was ist, und totalem Unglauben, dass er das ernst meint. Ich dachte, ihn zu kennen...

Ich danke euch allen für Eure Ideen!
 
Z
Benutzer Gast
  • #13
Klingt nach Borderline, Bindungsangst, mangelnde Impulskontrolle….. oder einfach nur irgendwas dazwischen. Sei froh dass es vorbei ist. Du bist kein Spielzeug. Auch wenn’s weh tut. Drück dich 🤗
 
R
Benutzer192305  Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #14
Hallo nochmal,

ich sehe gerade auch keine Hoffnung mehr für uns als Paar.
Es geht mir immer wieder durch den Kopf, was hier angestoßen wurde: ...Was, wenn er mich zurück wollte? ....

Ich hätte und habe schon jetzt ein ganz massives Vertrauensproblem bei ihm. Auch wenn es "nur" um eine Freundschaft ginge, so wüsste ich, es mit einem Egoisten zu tun zu haben, der mich lieber belügt hat als mich freizugeben und damit vermeiden wollte, mich zu verlieren. Manipulativ!?
Und für eine Beziehung fänd ich auch Sexualität wichtig, welche sehr zu kurz gekommen ist in letzter Zeit. Also auch schwierig. Er hat sich sehr gehen lassen und interessierte sich wenig für mich.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #15
Dann ist es jetzt an dir, ihn ziehen zu lassen.
Wahrscheinlich wird er früher oder später wieder ankommen — spätestens dann, wenn er merkt, dass es mehr Aufwand ist, sich jemand neues zu suchen, anstatt die Sache mit dir wieder aufzunehmen.

Von daher: Bereite dich auch darauf innerlich vor. Mache dir klar, warum diese Beziehung mit ihm nicht funktioniert hat, warum ein weiterer Anlauf nicht funktionieren würde und schließe mit der Beziehung ab. Trauere der Beziehung hinterher, verarbeite das ganze — und vor allem lasse dich beim nächsten Mal nicht wieder einwickeln, insbesondere wenn dann kein Plan vorliegt, um diesen Ablauf zu verhindern.
 
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Sibelius
Benutzer171365  Öfter im Forum
  • #16
Zum Thema des nicht Passens.
Wenn man weiß, was man will, schon. Es stimmt, er weiß sehr oft nicht, was er will, und es machte mich oft schier verrückt.
Doch, du kannst erkennen, dass es nicht passt.

Wenn eine weiss, was sie will und der andere es nicht weiss, oder schwankt ist das genau so ein nicht Passen, wie das entschiedene Wollen mit unterschiedlichen Zielen.

Du brauchst für deine Erkenntnis nicht seine Zustimmung. Es ist dein gutes Recht, nach deiner Erkenntnis zu handeln. Tu das auch, sonst machst du dich in fataler Weise von seinen schwankenden Illusionen abhängig.
 
R
Benutzer192305  Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #17
Ich finde sehr hilfreich und konstruktiv, was ihr schreibt.
Das Beziehungs-Aus wird schmerzliche Gewissheit für mich, die mich schier zerreißt. In einigen Momenten bin ich unfassbar sauer und enttäuscht von ihm. Manchmal auch von mir - Wie konnte ich die Vorzeichen beiseite wischen und zulassen, dass es so weit kommt. Ich war so voller Zuversicht und Großzügigkeit, über manches komische Verhalten von ihm hinwegsehen. Oder einfach nur blind.
Dann überwiegt die Traurigkeit wieder, der Schmerz über den Verlust, der sich anfühlt, als würde ich nie mehr glücklich werden... Mit diesem Menschen war ich so glücklich, wie schon lange nicht, ein Gefühl wie zu Hause zu sein und es erscheint mir nicht erträglich, all dies hinter mir zu lassen.
Es war nicht meine Entscheidung.
 
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