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Gefühlschaos Beziehung beenden trotz Liebe - wie geht das?

C
Benutzer175831  (29) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Liebe Forumsmitglieder,

ich habe lang überlegt ob ich mich hier anmelden soll oder nicht. Ich hab folgendes Problem:

Seit 3,5 Jahren bin ich mit meinem Freund zusammen, der sehr schwierig ist (schwere Kindheit, komplexe PTBS). Er kommt aus einer anderen Kultur die meiner sehr fern ist. Da wir immer die gleichen Werte & Prinzipien verfolgt haben, war das kein Problem. Wir sind beide nicht religiös, wollten keine Kinder & auch nicht heiraten (das ist in seiner Kultur aber üblich, jeder muss heiraten). Seine Mutter hat ihm ab und an "Heiratskandidatinnen" geschickt, die er immer abgelehnt hat.

Ich liebe ihn wirklich sehr. Wir haben viel durchgemacht, er hat eine unglaubliche Entwicklung hinter sich gebracht, ich habe ihn quasi "von der Straße geholt".
Wie Eingangs erwähnt ist er schwierig. hab isst er nur in Ausnahmefällen von meinem Essen (er ist der Meinung ich kann nicht kochen), wenn er Hungrig ist wird er sehr aggressiv, wenn er einen schlechten Tag hat und ich rede ihn an, kann's schon sein, dass er ziemlich abgeht (er wird nicht gewalttätig, schmeißt aber gerne Mal Dinge durch die Luft und verletzt sich oft selbst). Wenn er so kurze "Auszucker" hat gibt er oft mir die Schuld (ich hätte ihn zuvor provoziert oder beleidigt und mache ihm das Leben zur Hölle). Er ist sehr eifersüchtig.

Ich bin letztes Jahr mit meinem Studium fertig geworden und habe ihm August einen Job bekommen. In meiner Arbeit gibt es einen Arbeitskollegen, mit dem ich mich hervorragend verstehe. Er wohnt auch bei mir um die Ecke, so dass wir sehr oft zusammen in die Arbeit fahren bzw zusammen nach Hause. Jeder geht dann seine getrennten Wege. In Februar sind wir dann nach der Arbeit was trinken gegangen und haben das 2x wiederholt. Da ich wusste, dass mein Freund komplett eifersüchtig war, haben ich ihm nicht gesagt, dass nur >ein< Arbeitskollege dabei ist, sondern mehrere.
Irgendwann sind wir fort gegangen und ich habe 2 meiner Mädels dazu eingeladen, mit mir und dem Kollegen fortzugehen. Am ausgemachten Treffpunkt war dann aber auch ihr Freund und seine Freunde dabei und ich schrieb meinen Kollegen, dass wir wohl mehrere sein werden. Darauf hin schrieb er: "Spiele gerade am Klavier und weiß eh nicht, wann ich fertig werde bzw ob ich komm wenn so viele da sind..." Ich hab mich aber ganz ehrlich, wochenlang darauf gefreut, mit ihm die ganze Nacht durchfeiern zu können und hab ihm angeboten, das wir im kleineren Rahmen das machen können. Gesagt getan, bin mit einer Freundin gegangen. Da mein Freund sich gut mit dem Freund meiner Freundin vertrug und er genauso eifersüchtig war, meinte ich: "mein Freund schreibt, wir gehen nach Hause". Gleichzeitig schrieb mein Freund, wo ich hin und nannte eben das Lokal, wo ich zuerst auch war - bis ich es verlassen habe. Lange Rede, kurzer Sinn: es ist schief gegangen. Mein Freund war in dem Lokal, ich war nicht da, danach 30 Anrufe in Abwesenheit. Hab ihn dann getroffen, war natürlich wie angekündigt sturzbetrunken. Er wollte ins Lokal und ich habe ihn mit allen Mitteln versucht, abzuwimmeln. Keine Ahnung was ich alles sagte, aber er ging. Ich versprach ihn, dass ich in einer Stunde Zuhause sei. Ich war erst in der Dämmerung Zuhause.
Daraufhin folgte natürlich seiner Seite drohen, dass die Beziehung beendet wird, dass ich das nicht mehr machen soll, das ich fremd gehen würde, wie schlecht mein Kollege sei etc. Ich meinte, ich würde versprechen nichts mehr mit ihm zu machen. Das meinte ich ernst.
Am Montag, dann wieder ein Tamtam. Er bringt mich in die Arbeit. Auf dem Weg dorthin schrieb ich meinen Kollegen das er bitte irgendwie hin kam, denn ich kann ihn nicht mitnehmen. Mein Freund dreht durch, weil ich mit ihm fahren wollte.
Er war sehr verletzt das ich ihn mehrfach anlog.
In dieser Nacht nahm er mein Handy und durchforste alle Chats sämtlicher Social Media Kanäle, SMS, WhatsApp. Meines Kollegen, meiner Freundinnen, alle.
Da ich es beinahe ahnte, hab ich zeitweise die Chats gelöscht - nicht wegen dem Inhalt sondern damit es den Anschein macht, das ich nicht so viel schreibe. Mit meiner Freundinnen habe ich mich darüber ausgetauscht was ich machen soll.
Er hat erkannt das ich Dinge gelöscht habe. Er hat mir wieder 2 Tage die Hölle heiß gemacht.
Ich habe den Kontakt zum Kollegen abgebrochen.
Mein Freund glaubte natürlich ich bin fremdgegangen. Meinem Kollegen habe ich nur mehr das erzählt und das ich nicht weiß, wie es weitergeht und was passiert - kurzzeitig hatte ich Angst, mir oder ihm passiert etwas.
Mein Arbeitskollege machte sich Sorgen und da ich ihn blockiert hab, begann er, mich mehr und mehr zu hassen. Da wir direkt miteinander arbeiten, spürte ich das, er war mir gegenüber zwar noch immer loyal, aber extrem verachtend.

Irgendwann habe ich mich darum bemüht, wieder ein normales Verhältnis zu ihm herzustellen. Das war in einer schwierigrn Zeit (für ihn) und dementsprechend hat er nicht wirklich nett auf meine Versuche, das wieder geradezubiegen, reagiert.

Irgendwann bin ich dann heimgekommen unter Tränen und habe meinem Freund gebeten, uns zu 3 zusammen zu sitzen und alle Frieden zu schließen, denn ich leide darunter das sie sich nicht vertragen.
Mein Freund ist komplett ausgetickt.

Das war vor 3 Monaten.
Das Verhältnis zwischen mir und dem Kollegen hat sich normalisiert und wurdr sogar besser als zuvor.

Ich habe vor 2,5 Wochen mit meinem Freund Schluss gemacht, da ich seine Wutanfälle nicht mehr erdulden muss. Immer wenn der Name des Kollegen fällt, zuckt er aus und wirft mir vor, fremd gegangen zu sein. Wir haben wieder angefangen, zusammen in die Arbeit zu fahren. Mein Freund ist nicht ausgezogen, da er erst ab 1.11. seine Wohnung haben kann. Für ihn ist alles i. O.
Ich kümmere mich auch weiter um ihn, zB wenn er Kopfweh oder Hunger hat oder Umarmungen braucht.

Ich bringe es nicht übers Herz, ihn rauszuschmejßen. Ich liebe ihn. Aber ich fühle mich wie in einem Käfig und ich kann nichts machen ohne verurteilt zu werden. Der Kultur Unterschied wird immer mehr und ich möchte ihn nicht heiraten und Kinder bekommen und für immer seine Frau sein.

Ich weiß ich habe ihm sehr wehgetan. Ich weiß, in seiner Kultur können Frauen und Männer keine Freundschaft haben. Seit ich denken kann, hatte ich immer nur Männer als beste Freunde.

Bitte sagt mir, was ich machen soll.
Ich fühle mich so schuldig ihm gegenüber. Gleichzeitig möchte ich mich selber nicht verraten. Was soll ich machen ?
Wie geht es, jemanden zu lieben aber Schluss zu machen?
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #2
Ok, viel verstehe ich nicht von dem, was Du schreibst, ist reichlich wirr und es sind zu viele Personen, die als "Freund" bezeichnet werden.

Aber wo ist denn jetzt das Problem? Du hast eine Beziehung beendet, die Dich ganz offensichtlich (und nachvollziehbar) nicht mehr glücklich gemacht hat. Er zieht nächsten Monat aus, Du darfst also sogar die Wohnung behalten.
Ja, man kann auch mal als der Schluss-Machende traurig sein, sich fragen, ob der Schritt richtig war usw. Einfach nochmal zweifeln. Ist völlig normal. Auch, dass man sich subjektiv schuldig fühlt. Finde ich auch normal. Auch als derjenige, der eine Beziehung beendet, muss man u.U. Trauerarbeit leisten, die Beziehung und deren Ende verarbeiten.
Ich glaube, Du machst Dir da unnötig Gedanken. Objektiv hast Du keine Schuld und - ganz ehrlich - viel Liebe ist da doch auch nicht mehr, oder? Ist das nicht viel mehr ein Verantwortungsgefühl, das Du in Dir trägst?
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #3
Das hat mit Liebe ja nicht viel zu tun. Ihr hattet von Anfang an ein Gefälle in eurer Beziehung. Du hast ihm viel geholfen, du hast reingebuttert. Darauf kann man aber nix aufbauen, wenn er seine Vergangenheit nicht selbst und aktiv angeht und aufarbeitet.

Du hast dich entwickelt. Er nicht. Ihr habt euch völlig zurecht getrennt.
Er muss lernen, für sich selbst zu sorgen. Du hilfst ihm nicht, wenn du weiter alles für ihn tust.lass ihn ausziehen und beende den Kontakt.
 
G
Benutzer Gast
  • #4
Sowas muss sich keiner antun.
Sein Verhalten ist unter aller Sau.
Mir fehlt da der Respekt und das Vertrauen.
Ob meine Freunde Männlein oder Weiblein sind, muss egal sein.
Und das Handy durchsuchen geht gar nicht.
Ich an deiner Stelle würde ihn rauswerfen und froh sein, dass er weg ist
 
S
Benutzer174591  (41) Öfter im Forum
  • #5
Ich finde alles auch recht verwirrend. Allerdings kann ich deine Gefühlslage durchaus nachvollziehen. Mein Ex zieht bald aus und je näher der Tag rückt, umso mehr denkt man nochmal über alles nach. Es macht traurig, wenn man feststellt, wieviel man getan hat um den anderen glücklich zu machen, es aber nicht ausgereicht hat, bzw man sich selbst verloren hat. Letzteres war bei mir der Fall. Manche Menschen haben ein Händchen dafür, sich selbst ihr Glück zu verbauen und da kann man als Partner noch so viel Nachsicht und Verständnis zeigen, irgendwann kommt dieses .. Entweder du oder ich. Was lässt man los? Sich selbst oder den anderen, weil er einem nicht gut tut? Beides kann man in manchen Beziehungen einfach nicht halten. ob dein Gefühl zu ihm noch Liebe ist, mag ich nicht beurteilen, wenn es aber noch Liebe ist, dann ist sie selbst zerstörerisch. Ein Leben mit Angst und Wut ist alles andere als erstrebenswert. Nimm Abstand von allem und zieh das Mal ein paar Monate durch. Du wirst sehen, dass du das, was dir jetzt als Verlust vorkommt, ein Gewinn ist.

Ich drück dich mal und wünsche dir sehr viel Kraft
 
G
Benutzer Gast
  • #6
...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
D
Benutzer176382  (49) Benutzer gesperrt
  • #7
Ich bringe es nicht übers Herz, ihn rauszuschmejßen. Ich liebe ihn. Aber ich fühle mich wie in einem Käfig und ich kann nichts machen ohne verurteilt zu werden. Der Kultur Unterschied wird immer mehr und ich möchte ihn nicht heiraten und Kinder bekommen und für immer seine Frau sein.

Bitte sagt mir, was ich machen soll.
Ich fühle mich so schuldig ihm gegenüber. Gleichzeitig möchte ich mich selber nicht verraten. Was soll ich machen ?
Wie geht es, jemanden zu lieben aber Schluss zu machen?

Manchmal muss man so etwas auch beenden, weil man den anderen liebt. Nämlich wenn man merkt, dass man einander nicht mehr gut tut, dass es für einen oder beide eine Belastung ist, die Beziehung fortzuführen.

Das ist für den, der sich weiter an die Beziehung klammert, im ersten Moment schwer verständlich. Ich war vor vielen Jahren mal in einer ähnlichen Situation, meine damalige Freundin hat die Beziehung beendet, weil sie gespürt hat, dass wir uns nicht mehr gut tun und dann ein Festhalten an der Beziehung einen von uns oder uns beide auf Dauer verletzen würde. Und darum hat sie gesagt "Ich möchte das beenden, weil ich Dich immer noch liebe und nicht will, dass wir uns weh tun."
Ich war wie vor den Kopf gestoßen, total verzweifelt und habe sehr lange gebraucht, bis ich verstanden hatte, was sie damit meinte. Heute weiß ich, sie war, obwohl sie damals erst 23 war, schon eine sehr weise Frau.
 
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