B
Benutzer193002
Ist noch neu hier
- #1
Hallo ihr Lieben,
ich (w, 32) bin neu hier im Forum und brauche mal einen Rat.
Ich habe vor zwei Monaten einen Mann kennengelernt. Leider wohnt er 6 Stunden von mir entfernt und ist auch 14 Jahre älter als ich, sodass ich hin und her gerissen bin, ob das was festes werden kann und ob ich das überhaupt versuchen möchte. Eine Fernbeziehung hatte ich noch nie und kann ich mir auch nur schwer vorstellen.
Mittlerweile verbringen wir teilweise über 10 Stunden täglich am Telefon, auch wenn das nicht so geplant war. Wir können irgendwie nicht ohne einander. Er geht abends früher von Freunden nach Hause, um mit mir zu telefonieren oder zu videochatten oder sagt Treffen ab - mir gehts genauso. Nicht gut, das wissen wir selbst.
Im Laufe der Wochen habe ich - manchmal zufällig und manchmal weil er etwas erzählt hat - natürlich auch immer mehr von ihm erfahren. Und hier geht das Dilemma weiter (oder erst los?). Mir ist klar, dass jeder seine Vergangenheit hat und an einem gewissen Punkt im Leben steht, das habe ich ja auch.
Aber seine Situation kann ich nicht greifen und ich habe ehrlich gesagt irgendwie Schwierigkeiten, da blind zu vertrauen.
Er sagt: Er hat ein minderjähriges Kind, ist seit 15 Jahren verheiratet aber seit 4 Jahren getrennt. Er versteht sich nach wie vor gut mit seiner Frau, sie lieben sich aber nicht mehr und haben sich auseinandergelebt. Sie sind kein Paar mehr, sind aber noch gute Freunde.
Sie ist nach der Trennung vor 4 Jahren in eine kleine Einliegerwohnung in der Nachbarschaft bei ihren Eltern eingezogen. Sie ist aber immer noch in der gemeinsamen ehelichen Wohnung gemeldet und hält sich auch phasenweise täglich dort auf (weil das Kind dort wohnt, weil die Wohnung viel größer ist, weil es dort einen Garten gibt, weil sie nicht ständig bei ihren Eltern sein will, etc.). Sie putzt dort dann manchmal, macht die Wäsche, kocht öfter für alle... sie frühstücken am Wochenende gemeinsam, gehen gemeinsam in den Urlaub (haben ein Ferienhaus mit angeblich getrennten Betten) und gehen gemeinsam auf Freunde- und Familienfeste. Nur schlafen tun sie wohl getrennt und verbringen den Tag nicht mehr gemeinsam, außer manchmal eben zum Essen oder wenn sich eine spontane Unternehmung ergibt. An Scheidung haben beide noch nicht gedacht, sind sich aber sicher, dass sie getrennt sind und auch nicht wieder als Liebespaar zusammenfinden.
Das alles habe ich nach und nach erfahren und es kommt mir ehrlich gesagt sehr komisch vor. Nicht, weil er damit nicht gleich rausgerückt ist (ich hätte wohl auch nicht einer "Neuen" gleich alles so erzählt) sondern ich kann das alles einfach überhaupt nicht nachvollziehen. Für mich wäre klar, dass eine Trennung auch räumlich stattfinden muss.
Für ihn ist es ok so wie es ist, auch wegen dem Kind, und er findet es gut, dass sie sich gut verstehen und sich auch gegenseitig noch unterstützen. Er kauft für sie auch Getränkekisten ein, sie macht ihm mal einen Salat etc. Er sagt, manchmal ist es auch ihm zu viel Nähe in seiner Wohnung aber phasenweise würde sie auch tagelang gar nicht bei ihm in der Wohnung auftauchen, das Kind schläft auch phasenweise bei ihr (habe ich beides aber noch nicht mitbekommen, das Kind ist, seit wir uns kennen, täglich bei ihm).
Er verbringt momentan die meiste Zeit des Tages mit mir am Telefon, entweder in seinem Büro im ausgebauten Keller, tagsüber (wenn sie nicht da ist) auch mal in seiner Wohnung oder eben irgendwo im Freien. Das Kind ist 12 und hört auch manchmal mit, wenn wir telefonieren (zB wenn er Auto fährt und über Freisprechen telefoniert).
Angeblich weiss die Frau von mir. Er hat ihr erzählt, dass wir uns kennengelernt haben und dass es schwierig ist wegen der Distanz.
Er erzählt das schon alles schlüssig, keine Frage. Ich würde ja gerne alles glauben, was er sagt, aber ich habe Angst, belogen zu werden. Ich kann mein Herz nicht richtig öffnen, da ich das Gefühl habe, ich sehe die Verletzung doch mit Warnfackeln schon kommen.
Leider gibt es auch viele - zumindest für mich - Tatsachen, die zwar keine Lüge aufdecken aber mir zumindest komisch vorkommen.
1. Unter der Woche telefonieren wir zB täglich morgens im Bett (sie arbeitet im Büro, wird also vermutlich morgens früh das Haus verlassen. Er arbeitet halbtags ab dem späten Vormittag und kann deutlich länger schlafen) = Können wir da vom Bett aus telefonieren, weil die Frau dann schon bei der Arbeit ist?
2. Am Wochenende telefonieren wir NICHT morgens im Bett. Er schläft dann angeblich immer bis um 11 oder 12 und geht dann entweder zum Sport, "muss erst wach werden" oder die Frau kommt vorbei zum Familienfrühstück etc. Telefonieren tun wir am Wochenende prinzipiell nur, sobald er aus dem Haus ist oder im Keller-Büro sitzt = Ich frage mich, ob er am Wochenende nicht im Bett telefonieren kann, weil die Frau da morgens das Haus nicht zur Arbeit verlässt und im Bett neben ihm liegt.
3. Abends telefonieren wir nicht mehr, wenn er in seiner Wohnung ist, sondern er bleibt dann bis spät nachts in seinem Büro bis wir auflegen = ...weil die Frau oben ist und schläft?
Seine Geschichte mag stimmen - aber es fällt mir unglaublich schwer, sie zu glauben (auch weil ich keine "Beweise" habe, die seine Geschichte belegen und mich beruhigen). Ich weiss auch nicht, ob ich vielleicht krampfhaft oder krankhaft (?) nach einer Lüge suche anstatt ihm zu vertrauen und ob das Misstrauen überhaupt angebracht ist. Eine gute Grundlage ist das so nicht, das ist mir bewusst.
Ich habe einfach große Unsicherheiten bei diesem Thema und durch die räumliche Distanz wird das ja auch nicht besser.... ich werde von dem meisten Gesagten ja keine Bestätigung bekommen, weil ich nicht vor Ort bin. Ich muss ihm also blind vertrauen.
Ich selbst habe weder Kinder noch war ich verheiratet - mir fehlt da vielleicht einfach auch der Bezug.
Habt ihr mir einen Rat oder selbst schonmal sowas erlebt?
Sara
ich (w, 32) bin neu hier im Forum und brauche mal einen Rat.
Ich habe vor zwei Monaten einen Mann kennengelernt. Leider wohnt er 6 Stunden von mir entfernt und ist auch 14 Jahre älter als ich, sodass ich hin und her gerissen bin, ob das was festes werden kann und ob ich das überhaupt versuchen möchte. Eine Fernbeziehung hatte ich noch nie und kann ich mir auch nur schwer vorstellen.
Mittlerweile verbringen wir teilweise über 10 Stunden täglich am Telefon, auch wenn das nicht so geplant war. Wir können irgendwie nicht ohne einander. Er geht abends früher von Freunden nach Hause, um mit mir zu telefonieren oder zu videochatten oder sagt Treffen ab - mir gehts genauso. Nicht gut, das wissen wir selbst.
Im Laufe der Wochen habe ich - manchmal zufällig und manchmal weil er etwas erzählt hat - natürlich auch immer mehr von ihm erfahren. Und hier geht das Dilemma weiter (oder erst los?). Mir ist klar, dass jeder seine Vergangenheit hat und an einem gewissen Punkt im Leben steht, das habe ich ja auch.
Aber seine Situation kann ich nicht greifen und ich habe ehrlich gesagt irgendwie Schwierigkeiten, da blind zu vertrauen.
Er sagt: Er hat ein minderjähriges Kind, ist seit 15 Jahren verheiratet aber seit 4 Jahren getrennt. Er versteht sich nach wie vor gut mit seiner Frau, sie lieben sich aber nicht mehr und haben sich auseinandergelebt. Sie sind kein Paar mehr, sind aber noch gute Freunde.
Sie ist nach der Trennung vor 4 Jahren in eine kleine Einliegerwohnung in der Nachbarschaft bei ihren Eltern eingezogen. Sie ist aber immer noch in der gemeinsamen ehelichen Wohnung gemeldet und hält sich auch phasenweise täglich dort auf (weil das Kind dort wohnt, weil die Wohnung viel größer ist, weil es dort einen Garten gibt, weil sie nicht ständig bei ihren Eltern sein will, etc.). Sie putzt dort dann manchmal, macht die Wäsche, kocht öfter für alle... sie frühstücken am Wochenende gemeinsam, gehen gemeinsam in den Urlaub (haben ein Ferienhaus mit angeblich getrennten Betten) und gehen gemeinsam auf Freunde- und Familienfeste. Nur schlafen tun sie wohl getrennt und verbringen den Tag nicht mehr gemeinsam, außer manchmal eben zum Essen oder wenn sich eine spontane Unternehmung ergibt. An Scheidung haben beide noch nicht gedacht, sind sich aber sicher, dass sie getrennt sind und auch nicht wieder als Liebespaar zusammenfinden.
Das alles habe ich nach und nach erfahren und es kommt mir ehrlich gesagt sehr komisch vor. Nicht, weil er damit nicht gleich rausgerückt ist (ich hätte wohl auch nicht einer "Neuen" gleich alles so erzählt) sondern ich kann das alles einfach überhaupt nicht nachvollziehen. Für mich wäre klar, dass eine Trennung auch räumlich stattfinden muss.
Für ihn ist es ok so wie es ist, auch wegen dem Kind, und er findet es gut, dass sie sich gut verstehen und sich auch gegenseitig noch unterstützen. Er kauft für sie auch Getränkekisten ein, sie macht ihm mal einen Salat etc. Er sagt, manchmal ist es auch ihm zu viel Nähe in seiner Wohnung aber phasenweise würde sie auch tagelang gar nicht bei ihm in der Wohnung auftauchen, das Kind schläft auch phasenweise bei ihr (habe ich beides aber noch nicht mitbekommen, das Kind ist, seit wir uns kennen, täglich bei ihm).
Er verbringt momentan die meiste Zeit des Tages mit mir am Telefon, entweder in seinem Büro im ausgebauten Keller, tagsüber (wenn sie nicht da ist) auch mal in seiner Wohnung oder eben irgendwo im Freien. Das Kind ist 12 und hört auch manchmal mit, wenn wir telefonieren (zB wenn er Auto fährt und über Freisprechen telefoniert).
Angeblich weiss die Frau von mir. Er hat ihr erzählt, dass wir uns kennengelernt haben und dass es schwierig ist wegen der Distanz.
Er erzählt das schon alles schlüssig, keine Frage. Ich würde ja gerne alles glauben, was er sagt, aber ich habe Angst, belogen zu werden. Ich kann mein Herz nicht richtig öffnen, da ich das Gefühl habe, ich sehe die Verletzung doch mit Warnfackeln schon kommen.
Leider gibt es auch viele - zumindest für mich - Tatsachen, die zwar keine Lüge aufdecken aber mir zumindest komisch vorkommen.
1. Unter der Woche telefonieren wir zB täglich morgens im Bett (sie arbeitet im Büro, wird also vermutlich morgens früh das Haus verlassen. Er arbeitet halbtags ab dem späten Vormittag und kann deutlich länger schlafen) = Können wir da vom Bett aus telefonieren, weil die Frau dann schon bei der Arbeit ist?
2. Am Wochenende telefonieren wir NICHT morgens im Bett. Er schläft dann angeblich immer bis um 11 oder 12 und geht dann entweder zum Sport, "muss erst wach werden" oder die Frau kommt vorbei zum Familienfrühstück etc. Telefonieren tun wir am Wochenende prinzipiell nur, sobald er aus dem Haus ist oder im Keller-Büro sitzt = Ich frage mich, ob er am Wochenende nicht im Bett telefonieren kann, weil die Frau da morgens das Haus nicht zur Arbeit verlässt und im Bett neben ihm liegt.
3. Abends telefonieren wir nicht mehr, wenn er in seiner Wohnung ist, sondern er bleibt dann bis spät nachts in seinem Büro bis wir auflegen = ...weil die Frau oben ist und schläft?
Seine Geschichte mag stimmen - aber es fällt mir unglaublich schwer, sie zu glauben (auch weil ich keine "Beweise" habe, die seine Geschichte belegen und mich beruhigen). Ich weiss auch nicht, ob ich vielleicht krampfhaft oder krankhaft (?) nach einer Lüge suche anstatt ihm zu vertrauen und ob das Misstrauen überhaupt angebracht ist. Eine gute Grundlage ist das so nicht, das ist mir bewusst.
Ich habe einfach große Unsicherheiten bei diesem Thema und durch die räumliche Distanz wird das ja auch nicht besser.... ich werde von dem meisten Gesagten ja keine Bestätigung bekommen, weil ich nicht vor Ort bin. Ich muss ihm also blind vertrauen.
Ich selbst habe weder Kinder noch war ich verheiratet - mir fehlt da vielleicht einfach auch der Bezug.
Habt ihr mir einen Rat oder selbst schonmal sowas erlebt?
Sara
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