• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Behandlung gegen Schwere Depressionen?

Hawker
Benutzer128555  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hi zusammen,
ich wollte gerne mal fragen wie so eine Therapie gegen schwere Depressionen ist. Ich leide schon seit mehreren jahren an Depressionen die auch nie besser wurden sondern eigentlich immer schlimmer werden.
Ich habe in 2 Wochen ein Termin bei einem Psychologen, jedoch ist das erstmal zum feststellen wie schlimm die Depressionen sind danach wird erst überlegt wie genau das behandelt werden soll. Also ich vermute aber schon das ich auf jedenfall eine Therapie machen muss, mein Hausarzt vermutet auch das ich sehr wahrscheinlich Antidepressiva nehmen muss.

Ich möchte gerne wissen wie so eine Therapie aussieht und wie genau Antidepressiva wirken oder wie sonst noch Depressionen behandelt werden.
Ich habe wirklich starke zweifel (aber dennoch etwas hoffnung) das mir auch nur eine von den Behandlungen wirklich hilft, darum wollte ich das mal fragen.

Bei der Therapie glaub ich halt nicht das über meine Probleme zu reden wirklich hilft und bei den Antidepressiva wurde mir mal gesagt das die erst nach paar Wochen wirken und man sich dadurch etwas besser fühlen soll.

Meine Depression sind mittlerweile so schlimm, dass ich mein Haus gar nicht verlasse außer ich habe ein Arzttermin oder sonst irgendein wichtigen Termin, mit Freunden unternehme ich auch nicht besonders viel, ich habe zu absolut gar nichts lust selbst was mir früher mal spaß gemacht hat, ich habe immer öffter Selbstmordgedanken (war auch schon mehrmals kurz davor eine dummheit anzustellen) und wenn ich an die Zukunft denke, denk ich mir das einfach alles schlimmer wird. Ich kann auch nie zur ruhe kommen, ständig denk ich über irgendwas nach oder mache mir vorwürfe, also ich kann einfach nie abschalten, schlafen kann ich auch gar nicht, bin meiste zeit wach und bin auch den ganzen Tag über müde, Schlaftableten wirken auch nicht.

Die einziegen momente wo ich mich wirklich mal etwas wohlfühlen und vielleicht auch mich etwas ablenken kann ist, wenn ich mit meiner besten Freundin zusammen was mache.
 
Fire0261
Benutzer125974  Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Hey Hawker,
leider kann ich nichts über Therapien in der Richtung berichten. Doch niemand will endlos Tabletten schlucken.. Hast du schon mal daran gedacht, deinen Alltag ein kleinen wenig zu 'modifizieren'? Es könnte ein Hobby oder so zu sein. Damals erging es mir nicht besser wie bei dir im Moment und die Motivation war auch im Eimer - Bis ich mit Taekwondo und Gungfu angefangen hab und das lenkt sehr ab. Zudem ist es sogar noch nützlich^^ Wenn du dich wirklich da reinsteigerst lernst du mit deinen Alltag umzugehen, klingt nach alten chinesischen Märchen, doch es wirkt. Besser wäre es, wenn deine beste Freundin mitmacht, dann fühlst du dich besser. Ich würde dir das als erstes Empfehlen, bevor du irgentwelche Medikamente schluckst.

Viel Erfolg.
Fire0261
 
Mina
Benutzer113220  Sehr bekannt hier
  • #3
ich wollte gerne mal fragen wie so eine Therapie gegen schwere Depressionen ist. Ich leide schon seit mehreren jahren an Depressionen die auch nie besser wurden sondern eigentlich immer schlimmer werden.
Ich kann natürlich nur berichten, wie das bei mir war... ob das wirklich deine Fragen klärt, weiß ich allerdings nicht.
Mein erster Schritt war es, mit verschiedenen Psychotherapeuten zu sprechen. Dabei habe ich erst mal aussortiert, mit wem ich mich wirklich über meine Probleme und vor allen Dingen über meine Gedanken sprechen kann. Das ist/war für mich immer schon schwierig. Ich hatte ungefähr 7 Vorstellungsgespräche, bis ich jemanden gefunden habe, den ich mir dafür vorstellen konnte.
Ob es jetzt so klug ist, bei dir verschiedene Therapeuten auszuprobieren, weiß ich nicht. Oft haben ja nur sehr sehr wenige überhaupt freie Plätze und es Glück, einen Platz zu bekommen. Wenn es bei dir wirklich so akut ist, würde ich sonst zusehen, dass du vielleicht danach noch irgendwann wechseln kannst, wenn du dir bei dem Therapeuten nicht so ganz sicher bist. Nämlich ein Jahr auf einen anderen Platz zu warten ist oft einfach zu lange, gerade bei schweren Depressionen. Jemanden als Therapeuten zu haben, bei dem man sich nicht zu 100% wohlfühlt ist allerdings auch alles andere als optimal. Dann kann man nicht wirklich tief miteinander arbeiten und diskutieren.

Ich möchte gerne wissen wie so eine Therapie aussieht und wie genau Antidepressiva wirken oder wie sonst noch Depressionen behandelt werden.
Mir hat diese Seite geholfen, einen besseren Überblick über das Ganze zu bekommen:
http://www.depressionen-depression.net/
Da sind wirklich sehr viele Themen zu Depressionen ganz gut erklärt.

Ich habe wirklich starke zweifel (aber dennoch etwas hoffnung) das mir auch nur eine von den Behandlungen wirklich hilft, darum wollte ich das mal fragen.
Mir hat die Therapie bisher sehr gut geholfen. Meine akuten Beschwerden sind zumindest kaum noch vorhanden. Wenn erst mal so Sachen, wie selbstverletzendes Verhalten oder schlimme Selbstmordgedanken, weniger werden fühlt man sich wirklich viel viel freier.

und bei den Antidepressiva wurde mir mal gesagt das die erst nach paar Wochen wirken und man sich dadurch etwas besser fühlen soll.
Bei mir hat das ungefähr 3 Wochen gedauert. Allerdings habe ich auch erst langsam die Dosierung erhöht, dadurch dauerte das wahrscheinlich auch etwas länger.
Hey Hawker,
leider kann ich nichts über Therapien in der Richtung berichten. Doch niemand will endlos Tabletten schlucken.. Hast du schon mal daran gedacht, deinen Alltag ein kleinen wenig zu 'modifizieren'? Es könnte ein Hobby oder so zu sein. Damals erging es mir nicht besser wie bei dir im Moment und die Motivation war auch im Eimer - Bis ich mit Taekwondo und Gungfu angefangen hab und das lenkt sehr ab. Zudem ist es sogar noch nützlich^^ Wenn du dich wirklich da reinsteigerst lernst du mit deinen Alltag umzugehen, klingt nach alten chinesischen Märchen, doch es wirkt. Besser wäre es, wenn deine beste Freundin mitmacht, dann fühlst du dich besser. Ich würde dir das als erstes Empfehlen, bevor du irgentwelche Medikamente schluckst.

Viel Erfolg.
Fire0261
Dein Beitrag ist natürlich lieb gemeint. :smile: Allerdings befürchte ich, dass das bei vielen Menschen auch einfach zu wenig ist. Und die Motivation dafür zu bekommen ist auch wirklich recht schwer, wenn man einmal in dem Kreislauf "Depressionen" steckt. Das ist erst ein Schritt, der nachher kommt und das Leben um einiges bereichern kann. :smile:
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #4
Puh. Ich bin eine große Freundin davon, bei psychischen Erkrankungen die eine sinnvolle Alltagsbewältigung verhindern einen Klinikaufenthalt anzustreben.
Mina hat schon einiges zur Therapeutensuche gesagt - grade einen Platz zu finden ist natürlich schwierig, und ob du die wirklich anstrengende Suche gut bewältigen kannst ist die andere Frage.

Weshalb ich für Klinik plädiere? (Abgesehen davon, dass Suizidgedanken für mich ein Indikator sein können!)
Dort hast du erstmal wieder einen Alltag. Wie sieht der denn bei dir momentan aus? Schaffst du es, dein Leben zu strukturieren?
In der Klinik stehst du z.B. um 7.30h auf, gehst um 8h frühstücken, anschließend wirst du zum Morgensport rausgetrieben, dann gibt es irgendwelche Therapien (Kognitionstraining, Ergo, Korbflechten, kreative Therapien, Sport...), dann ist Mittagessen und Ruhezeit, dann sind wieder Therapien, Tee, Ausklang, Abendessen, 22h Nachtruhe.
Das ist ein Beispiel!
Eine stationäre Behandlung hat für mich wirkliche Vorteile bei schweren Depressionen:
  • Hilfe bei der Strukturierung des Alltags
  • Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben
  • Durch die vorgegebene Tagesstruktur wird wieder ein Rhythmus gefunden, man wird dazu angetrieben nicht mehr bis ultimo im Bett zu liegen
  • Kreative Therapien, Korbflechten usw. verschaffen Erfolgserlebnisse
  • Eine Weiterbehandlung nach der Klinik wird sichergestellt
  • Die Einstellung der Antidepressiva kann überwacht und ggf. angepasst werden
Ich will da nicht auf dich einreden, aber vielleicht kannst du es als Option in Betracht ziehen. Wie gesagt, wenn dein Alltag nicht oder kaum mehr zu bewältigen ist und sich Suizidgedanken aufdrängen, dann finde ich dass eine Klinik angeraten ist, allgemein finde ich Kliniken als Einstieg und Akutbehandlung gut geeignet.

Im Übrigen: ja, Antidepressiva helfen nicht nach der ersten Einnahme, dafür können sie aber tatsächlich unterstützend bei der Genesung wirken!

Noch ein abschließender Rat: sieh deine Depressionen als Krankheit an, nicht als Schwäche, als Laune, als komischen Zustand. Du bist krank und dir kann dank unserer heutigen Medizin und fachlich kompetenter Psychologen hoffentlich geholfen werden. Aber du solltest auch annehmen, dass du krank bist und dich nicht zusätzlich fertig machen, weil du es eben nicht aus dem Haus schaffst oder Ähnliches. Weiß nicht, wie es dir da geht, aber das wolte ich loswerden.
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #5
Ich denke, da gibt es verschiedene Wege und je nach Arzt verschiedene Herangehensweisen.
Ich habe es so mitbekommen, dass es solange ein einigermaßen geregelter und selbstständiger Alltag möglich ist, Medikamente mit einer ambulanten Therapie kombiniert werden.

Sobald Selbstmordgedanken, selbstverletzendes Verhalten etc. dazukommen, wird dringend eine stationäre Aufnahme ans Herz gelegt. So kann man schnell und zeitnah reagieren, denn bis man ambulant einen Termin beim Therapeuten bekommt, dauert es locker auch mal ein halbes Jahr und Medikamente allein zur Überbrückung sind auch... blöd.[DOUBLEPOST=1377628254,1377626311][/DOUBLEPOST]
Ich habe wirklich starke zweifel (aber dennoch etwas hoffnung) das mir auch nur eine von den Behandlungen wirklich hilft,

Das ist normal :zwinker: Es ist ja nunmal auch eine Charakteristik von Depressionen, dass men keine Hoffnung auf Heilung hat.

Mach Dir keine Sorge wegen der Medikamente. Die helfen wirklich gut. Man muss nur wissen, dass es eine ganze Weile dauert, bis sie anschlagen (4 bis locker auch 6 Wochen). Ach stimmt - haste ja selbst geschrieben...
Medikamente allein helfen, Therapie allein hilft - zusammen gehts aber besser, schneller und nachhaltiger.
Denk Dir: "in meinem Kopf läuft die Chemie nicht so, wie sie soll und durch die Medis wirds wieder geradegerückt. Ich kann nix dafür."
 
U
Benutzer96466  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Eine Bekannte von mir hat gesagt, das sie durch die Antidepressiva sehr sehr viel Lebensqualität wiedergewonnen hat. Es geht zwar auch ohne, aber mit ist ihr Leben soviel einfacher geworden - sie hat jetzt auch nach 2 Jahren wieder abgesetzt, bisher gehts ganz gut auch ohne. Halt mit weiter begleitender Gesprächstherapie.

Wie Gunian schon sagte: die Medikamente richten die Botenstoffe in deinem Hirn wieder so wie es sein soll. Bei Bluthochdruck nimmt man ja auch Medikamente.
 
Hawker
Benutzer128555  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Ich bedanke mich mal an allen die bereits geantwortet haben.


...
Hast du schon mal daran gedacht, deinen Alltag ein kleinen wenig zu 'modifizieren'? Es könnte ein Hobby oder so zu sein.
...

Ja ich habe es schon versucht, war in einem Schwimmverein, aber naja, ich habe es eigentlich immer gemocht schwimmen zu gehen aber, im Schwimmverein war ich grade mal ein monat bis ich wieder raus ging.
Jetzt vor einem Jahr hab ich mich bei einem Fitnessstudio angemeldet bin da auch wirklich 4 monate regelmäßig hin gegangen dann jedoch immer seltener nun war ich dort seit ca einem halben Jahr nicht mehr. Hab aber jedoch alles immer alleine gemacht.



...
Dort hast du erstmal wieder einen Alltag. Wie sieht der denn bei dir momentan aus? Schaffst du es, dein Leben zu strukturieren?
...

Naja, mein Alltag sieht jeden Tag fast gleich aus. ich stehe zwischen 11-13 Uhr auf Koche was (wobei ich selten richtig koche, meistens fertig zeug...) dann setzt ich meistens am PC Chate mit meiner besten freundin oder spiele iwas oder ich schaue fernsehn so gegen 18 Uhr dann Abendbrod naja und dann wieder PC/TV bis 2 manchmal auch 4 uhr morgens, da ich eh die ganze Nacht größtenteils wachliege und je früher ich schlafen gehe umso schlechter kann ich schlafen, hab bereits probiert mehrere tage ganz früh, schon um 22-23 uhr schlafen zu gehen aber es wurde nicht besser.

Frühstücken tu ich puh seit jahren nicht mehr, auch wenn ich wegen irgendwelchen Terminen sehr früh aufstehen muss, mehr als ein Glas Wasser nehm ich morgens nicht zu mir, da ich morgens überhaupt gar kein appetit habe, meistens ist es sogar so wenn ich doch frühstücke ist mir meistens nachmittags bischen übel.

Bevor die frage kommt was ich Beruflich oder so mache. Ich bin im moment Arbeitslos und wohne noch bei meinen Eltern, suche aber einen Ausbildungsplatz (am liebsten zum Bauszeichner) jedoch werde ich sehr schnell Krank da ich eigentlich fast jedes Jahr immer eine neue schwere Krankeheit bekomme und mittlerweile rechne ich sogar schon damit das jedes Jahr was dazu kommt...

2008 hatte ich einen Tumor unterm rechten Arm der operativ entfernt werden musste.
2009 bekamm ich einen selten unbekanten und für gewöhnlich tödlichen Virus (10% Überlebenschance) der bei mir alle Organe angriff, das hat auch eine Herzmuskelentzündung verursacht, es gab auch keine Medizin dagegen. Ärzte haben meinen Eltern damals keine hoffnungen mehr gemacht das ich das überleben werde, jedoch hab ich überlebt, auch wenn ich mir manchmal wirklich wünschte ich hätte es nicht, seit dem habe ich ein sehr schwaches Immunsystem und eine sehr schlechte Ausdauer. 3 Jahre durfte ich auf keinen fall mich körperlich anstrengen und ich soll mir auch für die zukunft keinen Beruf aussuchen der körperlich anstrengend ist, was ich zum glück sowieso nicht vor hatte.
2011 hatte ich so stark entzündete Mandeln das diese sehr schnell rausoperiert werden mussten.
2012 hatte ich eine Trombose im Bein und in der Lunge gleichzeitig, da musste ich für ein halbes Jahr ein blut verdünner nehmen, Marcumar.
2013, also dieses Jahr dann wieder eine Lungenembolye also eine Trombose in der Lunge, rechte Lunge ist zur hälfte wohl fast abgestorben oder sowas bzw hat nicht mehr gearbeitet, nun muss ich ein lebenlang Marcumar nehmen.

Jedesmal wenn ich etwas anfangen wollte musste ich es abbrechen. Ich habe zwar die 10te Klasse Realschule abgeschlossen, musste aber 2 jahre aufgrund der Krankheiten wiederholen, wollte dann Berufschule machen die musste ich nach einem halben Jahr abbrechen da ich wieder ständig krank wurde (Migräne, übelkeit, müdigkeit). Wurde auch schon in der Schule ständig so krank. Wollte letztes Jahr ein Praktikum als technischer Zeichner machen, hab ich schon nach einer Woche abgebrochen da ich mich da ziemlich unwohl fühlte, sollte eigentlich 6 Wochen machen. Jetzt wollte ich mich bei einem Berufsbildungswerke anmelden habe aber noch keine antwort bekommen.


Zu den selbstmordgedanken, hm das ist schwer für mich zu sagen wie es wirklich ist also ob es nun sicher ist oder nicht, ich würde schon sagen das es sicher ist, da ich nicht denke das ich so weit gehen würde es wirklich zu tun, zumal ich, falls ich doch mal wieder über sowas nachdenke, gleich auch immer wieder an meine beste Freundin denke da sie mir sehr wichtig ist und viel bedeutet und das sie auch so meine Hoffnung ist, das es in Zukunft doch besser werden kann.


Tut mir leid wenn das ein etwas langer post ist, aber ich denke das erklärt vielleicht auch einiges.
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #8
Hallo Hawker,

danke für die ausführliche Schilderung!
Ich finde es nicht grade verwunderlich, dass du mit Depressionen zu kämpfen hast, da war ja schon ziemlich viel los in deinem Leben, natürlich insbesondere deine Krankengeschichte.

Bist du dir denn sicher, dass ein Berufsbildungswerk die richtige Adresse für dich ist? Ich würde meinen Arzt da auf jeden Fall auch mal auf berufliche "Reha"-Maßnahmen ansprechen, denn du musst ja schon wissen was du arbeiten kannst und brauchst ja auch ein Umfeld, das z.B. mit Einschränkungen auch umgehen kann.

Gerade nach dem Lesen deines Textes und insb. deines Tagesablaufs würde ich dir gern nochmal den Gedanken mit der Klinik ans Herz legen. Es ist schon recht "typisch", dass eine normale Tagesstruktur einfach nicht aufrecht erhalten werden kann und dass du dich auch nicht so um dich kümmerst (siehe z.B. die Sache mit dem Frühstück). Ich würde das in zwei Wochen bei der Psychologin auf jeden Fall auch ansprechen. Nimm evtl. einen Ausdruck von dem mit, was du hier geschrieben hast, das könnte für sie aufschlussreich sein.

Ich wünsch dir erstmal eine gute Nacht.
 
Hawker
Benutzer128555  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Hi zusammen,
ich hatte Gestern, also Montag, meinen Termin bei dem Psychologen und ich bin trotzdem nicht so 100% sicher was ich jetzt so genau tun soll und wie ich das "Ergebniss" finden soll.

Bei dem Gespräch kamm raus das ich eher unter einer Depressiven Umgebung leide.
Als Beispiel meinte er meine ganzen Krankheiten, diese hätte ich nicht vermeiden können und die haben mir die Schule um einiges erschwert, was natürlich es leicht macht eine Depression langsam zu entwickeln.
Und auch ein anderes Beispiel war auch mit dem Berufsbildungswerk, das kann ich auch nicht beeinflussen und das verstärkt auch wieder das Gefühl einer Depression, vor allem weil ja die Schulen und Ausbildungen schon vor einiger Zeit wieder anfingen.
Was er auch meinte, warum ich eher unter einer Depressiven Umgebung leide, statt einer Depression ist, dass trotz der ganzen Hürden die immer wieder dazu kammen, hab ich schon vieles erledigt, Realschulabschluss, wenigstens mit einem Praktikum angefangen, Fahrschule angefangen und auch geschafft und das ich mich für das Berufbildungswerke angemeldet habe und trotzdem ab und zu noch nach einem Ausbildungsplatz als Bauzeichner suche (auch wenn da sich noch nichts ergeben hat).

Er meinte jemand mit wirklichen Depressionen hätte spätestens nach der Schule nichts mehr machen können da ihn die Depression zu sehr dran gehindert hätte. Er fand es auch ziemlich beeindruckend, meinte er jedenfalls, das ich halt trotzdem so viel geschafft habe und nicht einfach sozusagen mein Leben aufgegeben habe.
Naja das er beeindruckt ist, vermute ich mal hat er nur zur aufmunterung gesagt, wobei ich sagen muss das mir schonmal jemand sowas gesagt hat. Ich selber empfinde das aber nicht als eine beeindruckende Leistung, ich meine ich hätte mehr machen können oder zumindest das selbe in kürzerer Zeit.


Ich selber bin mir nicht sicher ob es wirklich eine Depressive Umgebung bei mir sein soll. Ich meine glücklich und zufrieden war ich noch nie wirklich, auch wenn ich etwas geschaft habe wie z.B. Schulabschluss und Führerschein. Auch wenn ich vielleicht mit einer Ausbildung anfange und auch zuende mache und vielleicht auch ein Job am ende irgendwo bekomme, wäre ich vermutlich trotzdem nicht glücklich. Also kurz gesagt ich selber vermute das die Depression oder Depressiven Gefühle, was auch immer, eher davon kommen das ich nun mal einsam bin. Ich muss aber auch sagen das habe ich jetzt so nicht dem Psychologen gesagt, zumal wir schon die Sprechstunde schon etwas über 20 min überzogen haben und naja für gewöhnlich ziemlich schüchtern und zurückhaltend bin.

Darum ist so mein nächster Schritt noch einmal einen weiteren Termin mit dem Psychologen zu machen und ihn auch nochmal genau zu fragen was ich am besten jetzt tun sollte.

Was meint ihr so dazu und was sollte ich vielleicht noch machen?
 
M
Benutzer Gast
  • #10
Ich selber empfinde das aber nicht als eine beeindruckende Leistung, ich meine ich hätte mehr machen können oder zumindest das selbe in kürzerer Zeit.

Spinnst du??? Wenn DAS nicht beeindruckend ist, dann weiß ich aber auch nicht!
Du warst die letzten Jahre permanent schwer krank und musstest dich bereits in jungem Alter mit dem eigenen Tod beschäftigen. Dein Immunsystem ist angeschlagen, du fühlst dich nie richtig fit und TROTZDEM (!) hast du einiges erreicht. Das schafft nicht jeder!

Was du tun solltest: deinem Psychologen gegenüber absolut offen sein und nichts aus falscher Scham verschweigen. Der Therapieerfolg hängt meiner Meinung nach auch davon ab, wie ehrlich der Patient ist.
Erzähle unbedingt, dass du dich einsam fühlst, Schlafstörungen hast und teils Selbstmordgedanken hast. Vor allem letzteres könnte Einfluss auf die Diagnose haben und ist eine sehr wichtige Information!
Eventuell kannst du dir ja Stichpunkte machen, um in der nächsten Sitzung nichts Relevantes zu vergessen.

Kannst du dich denn irgendwie überwinden, mal spazieren zu gehen? Vielleicht mit deiner besten Freundin zusammen? Dein Tagesablauf ist wahrscheinlich zum einen ein Resultat deiner Depression, zum anderen verschlimmert er sie aber. Kommt jetzt vermutlich ganz drauf an, wie tief du schon drin steckst, aber vielleicht könntest du dir jeden Tag ein kleines, erreichbares Ziel setzen. Montag eine kleine Runde mit dem Fahrrad drehen, Dienstag den Kleiderschrank ausmisten, Mittwoch mit deiner besten Freundin an die frische Luft, Donnerstag ein einfaches Rezept ausprobieren, Freitag mit deiner Mutter ein Eis essen, Samstag kaufst du Lebensmittel ein etc.
Das bringt zwar keine übertriebene Struktur in deinen Tagesablauf, aber wenn du jeden Tag ein kleines Ziel verfolgst, hast du am Abend trotzdem was erreicht und dein Tag hatte einen Sinn.

Wie ist jetzt eigentlich der Stand bezüglich medikamentöser Behandlung? Bekommst du Antidepressiva?

Und wie sieht's mit dem Rückhalt deiner Eltern aus? Wie ist euer Verhältnis? Bekommst du von ihnen Unterstützung?

Ich wünsch dir von ganzem Herzen alles Gute!
 
BigDigger
Benutzer76250  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Naja das er beeindruckt ist, vermute ich mal hat er nur zur aufmunterung gesagt, wobei ich sagen muss das mir schonmal jemand sowas gesagt hat.
Ich würde sagen, er war beeindruckt, und zur Aufmunterung hat er es auch ausgesprochen.

Ich selber empfinde das aber nicht als eine beeindruckende Leistung, ich meine ich hätte mehr machen können oder zumindest das selbe in kürzerer Zeit.
Aus Deiner Perspektive mag das Geschaffte nicht nach viel aussehen. Aber Dein Psychologe hat häufiger mit Depressiven und Menschen in depressiver Umgebung zu tun und hat also auch die Vergleichsmöglichkeit zwischen Deiner und der Mehrheit der gleichen Symptomatiken. Insofern kann er das durchaus beurteilen, ob das viel ist, was Du, gemessen am Grad Deiner depressiven Stimmung, bisher erreicht hast.

Ich selber bin mir nicht sicher ob es wirklich eine Depressive Umgebung bei mir sein soll. Ich meine glücklich und zufrieden war ich noch nie wirklich, auch wenn ich etwas geschaft habe wie z.B. Schulabschluss und Führerschein.
Es spricht vieles dafür. Dadurch, dass Du Dich in Deinem Schneckenhaus abschottest und Aktivitäten außerhalb abbrichst, schaffst Du Dir tatsächlich ideale Bedingungen, um Depressionen zu begünstigen. Damit ziehst Du Dich selbst weiter runter und bestätigst das, was ohnehin schon falsch läuft, noch zusätzlich. Du verstärkst das negative Verhalten und Denken.

Auch wenn ich vielleicht mit einer Ausbildung anfange und auch zuende mache und vielleicht auch ein Job am ende irgendwo bekomme, wäre ich vermutlich trotzdem nicht glücklich. Also kurz gesagt ich selber vermute das die Depression oder Depressiven Gefühle, was auch immer, eher davon kommen das ich nun mal einsam bin.
Ja. Und das wird auch nicht besser dadurch, dass Du Dich einigelst. Das meint Dein Psychologe mit depressiver Umgebung. Woher sollten die Sozialkontakte auch kommen? In Deiner Bude? Vor Deinem PC? Im realen Leben?

Was meint ihr so dazu und was sollte ich vielleicht noch machen?
Eine Therapie. Besprich mit dem Psychologen, was er meint, was Dir helfen kann, aus dieser Grundstimmung herauszukommen. Ich denke da beispielsweise an eine Gruppentherapie, das wäre eine Möglichkeit. Aber das kann er besser beurteilen.

Ich selbst stecke in einer Therapie, seit Anfang November, und aktuell warte ich auf den Start einer neuen Gruppe. In meiner ersten Gruppentherapie habe ich eine Menge gelernt, und ich kann sagen, dass Besserung definitiv eingetreten ist. Zwar geht es bei mir nicht um Depressionen, sondern um soziale Ängste und Selbstwertproblematik, aber das mit den Suizidgedanken war sehr real, sehr drastisch und sehr akut, und darum habe ich auch den Weg in eine psychologische Praxis gesucht.

Ich habe in der Gruppentherapie zu den sozialen Ängsten viel darüber gelernt, was ich falsch mache, warum ich mich falsch verhalte und was ich besser machen kann, um mich positiv zu bestätigen und nicht negativ. Ich habe gelernt, wenn ich panisch versuche, mein Verhalten zu beobachten und zu kontrollieren, dann werde ich irgendwann erst recht auf andere so seltsam wirken, wie ich zu wirken vermeiden will. Ich habe gelernt, über meine Schwächen zu sprechen und auf andere zu scheißen, wenn sie daraus einen Vorteil ziehen wollen. Und ich habe erlebt, was soziale Ängste bei anderen auslösen. Ich hab mich dadurch nicht besser gefühlt, weil es nicht so schlimm gewesen wäre wie bei anderen, sondern dadurch, dass andere ihre eigene Problematik genauso schlimm empfinden wie ich meine eigene. Und ich habe gelernt, dass ich nicht schlechter bin als andere, weil ich Schwächen habe - ich bin genau wie sie, weil alle anderen auch Schwächen haben. Und nicht zuletzt: Ich bin den ganzen Scheiß, der mich belastet hat, losgeworden, vor Menschen, die mich so nicht weiter kennen und die trotzdem dafür Verständnis aufbringen. Nicht, dass ich nicht immer noch irgendwie einsam wäre und im Moment in einem kleinen Loch, aus dem ich nicht von selbst rauskomme, weil mir auch der Antrieb und die Kraft fehlt. Aber auch das liegt wiederum in mir, denn wenn ich mein Loch nicht verlasse, und niemand kommt in mein Loch, wie soll es dann besser werden? Und daran arbeite ich. Bis ich in eine Selbstwertgruppe komme, dann hat das Vorrang.

Und glaube bitte nicht, dass eine Therapie irgendwie leicht wäre. Das ist sie nicht. Da wird Schorf aufgekratzt und werden Narben geöffnet, wo es unten drunter seelisch eitert und wuchert. Das kann hart werden. Am härtesten war eine Einzelstunde, wo meine Therapeutin (es gab mittendrin einen Wechsel) knallhart und unnachgiebig hinterfragt hat, was an den Aussagen meiner Ex bei der Trennung nun so sehr von Bedeutung sei, dass ich es mir so sehr zu Herzen nehmen müsste. Das hat mich so überfordert, ich hab danach im Auto geheult und gezittert und war tagelang ziemlich angeschlagen, so dass ich das in der Woche darauf noch gespürt habe. Aber heute weiß ich: Das war die wichtigste Sitzung der ganzen Therapie. Für mich war das eindeutig ein Wendepunkt, und ich hoffe, so einen erlebe ich künftig wieder, denn ich will nicht so sein, wie ich mich jetzt verhalte. Ich will nicht meinem Ängstl-Ich folgen, sondern meinem Glückl-Ich. (Diese Begriffe stammen von mir. :zwinker:) Ich bin kein Eigenbrötler, kein Einsiedler, kein Verkriecher. Ich brauche soziale Kontakte, ich mag soziale Kontakte und ich bin ein Mensch, mit dem man sich gern umgibt. Ich werd von alten (weiblichen) Bekannten, die ich mal nach 'nem Jahr wiedersehe, zur Begrüßung umarmt, und das freut mich. Ich kann also nicht so scheiße sein, wie es mir mein ganzes Leben bis dahin erfolgreich eingeredet hat. Also: Anpacken!

Du hast schon mal den ersten Schritt gemacht: Du bist selbst zum Psychologen hin. Das ist ein Riesenschritt! Allein der Seelenstriptease beim Ausfüllen des Aufnahmebogens hat mich einiges an Nerven und Überwindung gekostet. Und dann die Angst vor dem Unerwartbaren... Den Schritt hast Du schon mal hinter Dir. Das ist ein sehr guter Anfang! :anbeten:
 
Stonic
Benutzer13901  (48) Grillkünstler
  • #12
Erstmal kommt es ja drauf an ob du tatsächlich unter einer echten Depresssion leidest denn damit ist nun wirklcih nicht zu spaßen oder aber unter einer depressiven Verstimmung was eher die Vorstufe dazu ist. Höchstwahrscheinlich wirst du dann Citalopram als Antidepresivum o.ä. und ein "rescue" Medi wie Tavor bekommen und dann halt erstmal eine Gesprächstherapie. Geh vor allem Vorurteilsfrei in das Gespräch und wenn dun icht mit dem Therapeutenauf einer Wellenlänge liegst duch dir ganz schnell nen anderen
 
Hawker
Benutzer128555  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
Erstmal kommt es ja drauf an ob du tatsächlich unter einer echten Depresssion leidest denn damit ist nun wirklcih nicht zu spaßen oder aber unter einer depressiven Verstimmung was eher die Vorstufe dazu ist.
Naja ich bezweifle schon sehr das es nur eine depressive Verstimmung ist. Ich habe die Depression schon mehrere Jahre, besser wurde es nie, sondern immer schlechter. Selbstmordgedanken sind ja auch da und ich war schon einige male kurz davor es auch umzusetzen.

Geh vor allem Vorurteilsfrei in das Gespräch und wenn dun icht mit dem Therapeutenauf einer Wellenlänge liegst duch dir ganz schnell nen anderen
Also ich fand den Psychologen eigentlich gut und nett, nur haben wir die Zeit für das Gespräch schon ziemlich überzogen weswegen ich dann nicht noch mehr erzählen wollte.

Kannst du dich denn irgendwie überwinden, mal spazieren zu gehen? Vielleicht mit deiner besten Freundin zusammen?
Das ist auch so ein Problem, einfach mal raus gehen was zu unternehmen ist auch schwer für mich. Mir macht sowas nie spaß, vorallem weil ich das dann eher alleine machen müsste.
Meine beste Freundin seh ich meistens nur am Wochenende, da sie zum einen etwas weit weg wohnt und zum anderen hat sie mitte der Woche ziemlich lange Schule. Wir chatten dafür aber ziemlich viel, also jeden Tag eigentlich.

Ja. Und das wird auch nicht besser dadurch, dass Du Dich einigelst. Das meint Dein Psychologe mit depressiver Umgebung. Woher sollten die Sozialkontakte auch kommen? In Deiner Bude? Vor Deinem PC? Im realen Leben?
Was soll ich denn machen um Leute kennen lernen, im grunde bin ich fast noch nie wirklich so ausgegangen und das alleine zu machen, da komme ich mir irgendwie ziemlich dumm vor.
Und dann noch die frage wo? In Bars oder Discos würde ich mit sicherheit nur die falschen Leute kennenlernen... oder wo anders, würde ich nicht welche so in meinem Alter finden.
Ein Verein? Erstmal würde mir auf anhieb nichts einfallen worauf ich auch wirklich lust hätte. Dann auch wieder das Problem das die wahrscheinlich alle nicht in meinem Alter sein würden, glaube ich zumindest. Muss aber sagen das ich schon länger an einen Verein denke aber mir wie gesagt nix einfällt.

Eine Frage hab ich aber jetzt noch wegen Gruppentherapie. Ich habe schonmal überlegt sowas zu machen, kann man das auch wirklich für mich so empfehlen oder sollte ich es erstmal anders versuchen? Muss man lange drauf warten damit anfangen zu können? Ich stell mir das halt auch etwas gut vor mit Leuten zu reden die das selbe Problem haben wie man selber. Ich werde auf jedenfall den Psychologen darauf auch mal ansprechen.

Eine Therapie, also einzelgespräche würde ich zwar auch gerne machen aber überall wo ich angerufen habe dauert es über ein Jahr. Der Psychologe wo ich jetzt war ist leider ein Kinder und Jugend Psychologe und darf nur Personen bis zum 21 Lebensjahr behandeln. Er meinte auch das es nichts bringen würde eine Therapie jetzt mit ihm anzufangen da ich im Dezember 21 werde.
 
BigDigger
Benutzer76250  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #14
Also ich fand den Psychologen eigentlich gut und nett, nur haben wir die Zeit für das Gespräch schon ziemlich überzogen weswegen ich dann nicht noch mehr erzählen wollte.
Und wie seid Ihr da verblieben?

Das ist auch so ein Problem, einfach mal raus gehen was zu unternehmen ist auch schwer für mich. Mir macht sowas nie spaß, vorallem weil ich das dann eher alleine machen müsste.
Das kenne ich sehr gut. Hat aber auch immer was mit dem inneren Schweinehund zu tun, der einem in die Waden beißt.

Was soll ich denn machen um Leute kennen lernen, im grunde bin ich fast noch nie wirklich so ausgegangen und das alleine zu machen, da komme ich mir irgendwie ziemlich dumm vor.
Auch das ist mir nicht fremd. Ich hab vor drei Wochen oder so hier mal einen Status gepostet: "Ich. bin. unglücklich."
Das war die Erkenntnis eines Dombummels solo. Keinen zum Reden, allein in der Dombude am Tisch beim Essen, beim Trinken, beim Beobachten von Fahrgeschäften, auf der Rückfahrt mit der U-Bahn... Nein, das hat wehgetan.

Aber es war wieder die Bestätigung, dass ich soziale Kontakte brauche und auch will. Und dass ich daran arbeiten muss.

Und dann noch die frage wo? In Bars oder Discos würde ich mit sicherheit nur die falschen Leute kennenlernen... oder wo anders, würde ich nicht welche so in meinem Alter finden.
Aber wäre bloßes Kennenlernen nicht schon ein Schritt voran? Selbst wenn Du mit keinem derer, mit denen Du da in ein nettes Gespräch kommst, nach diesem Abend jemals ein Wort wechselst, wäre es dann nicht trotzdem ein schöner Abend gewesen? Das wäre doch schon mal ausbaubar, oder nicht?

Ein Verein? Erstmal würde mir auf anhieb nichts einfallen worauf ich auch wirklich lust hätte.
Was hast Du denn überhaupt so generell für Interessen? Setz' doch mal da an. Was interessiert Dich? Wie kannst Du dabei mit anderen Menschen in direkten Kontakt kommen?
Das sind so die Dinge, die ich mit meinem Therapeuten erörtere. Und vor allem: Kleinteiligeres Denken. Kleine Schritte sind auch Schritte.

Eine Frage hab ich aber jetzt noch wegen Gruppentherapie. Ich habe schonmal überlegt sowas zu machen, kann man das auch wirklich für mich so empfehlen oder sollte ich es erstmal anders versuchen?
Das weiß ich nicht. Das musst Du mit Deinem Psychologen besprechen, was für Dich eine geeignete Therapieform ist. Und ob Du Dir sowas überhaupt vorstellen kannst. Im Zentrum einer Therapie stehst Du selbst, das heißt, es kann von vornherein nichts sein, was Dich so abschreckt, dass Du abbrichst. Es kommt auch darauf an, ob Du denkst, dass Du Dich in einer kleinen Gruppe wohlfühlen kannst. Ich habe damals diesen Vorschlag von der Erstgesprächspsychologin bekommen. Mein erster Gedanke: "Eine Gruppe? Ohgottohgott..." Zweiter Gedanke: "Hilft ja nix, ich will meine Probleme loswerden, also vertraue ich ihrer Einschätzung..."

Muss man lange drauf warten damit anfangen zu können?
(Das war schon die zweite Frage... :zwinker:)
Kommt drauf an. Bei mir dauerte es ein knappes halbes Jahr, und das war schnell. Aber für die Zwischenzeit hätte ich auch noch Alternativen haben können, um die Wartezeit zu überbrücken, zum Beispiel mit Gesprächsgruppen, die von angehenden Psychologen geleitet werden etc., das wollte ich aber nicht. Es hängt davon ab, wie groß der Andrang ist und wie die Kapazitäten liegen. Ich hatte mich damals bewusst für ein großes Zentrum entschieden, weil da auch alles zusammensitzt, also auch Ärzte, die notfalls auch Medikamente verschreiben, und wo unter einem Dach Einzel- und Gruppentermine laufen. In meinem Fall passte das auch: 15 Gruppendoppelstunden und 10 Einzelstunden begleitend
 
Hawker
Benutzer128555  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
Und wie seid Ihr da verblieben?

Im moment ist es so das, wenn ich es denn möchte gerne ein weiteres Gespräch, bzw termin mit ihm machen kann. Außerdem meinte er so, das ich vielleicht beim Arbeitsamt wegen dem Berufsbildungswerk bisschen Druck machen soll, also jede Woche mal anrufen und fragen, damit ich das Gefühl bekomme doch etwas zu tun und das vielleicht schneller vorran zu treiben.


Aber wäre bloßes Kennenlernen nicht schon ein Schritt voran? Selbst wenn Du mit keinem derer, mit denen Du da in ein nettes Gespräch kommst, nach diesem Abend jemals ein Wort wechselst, wäre es dann nicht trotzdem ein schöner Abend gewesen? Das wäre doch schon mal ausbaubar, oder nicht?

Hm, ja doch ich schätze schon.


Was hast Du denn überhaupt so generell für Interessen? Setz' doch mal da an. Was interessiert Dich? Wie kannst Du dabei mit anderen Menschen in direkten Kontakt kommen?

Das eine schwere Frage für mich. Ich habe schon immer Tiere gemocht, vorallem Hunde da ich selber seit ich 2 Jahre alt war einen Hund hatte.
Ich mag auch Computerspiele, vorallem wo man mit Leuten zusammenspielt, aber naja ich denke, dass das eher blöd ist als Hobby/Interesse zu haben.
Ich mochte es eigentlich auch Schwimmen zu gehen nur das es mir mittlerweile viel zu unangenehm ist das zu tun, da ich Übergewicht habe. Ich war schon mehrere Jahre nicht mehr in einem Schwimmbad. Und so Sätze wie "Ist doch egal was andere Leute denken" oder "Es gibt viele dicke Leute beim Schwimmbad" helfen mir gar nicht, das wird mir wohl immer unangenehm sein.
Ich hab auch früher Tennis und Badminton gemocht aber das würde jetzt aufgrund meiner Gesundheit wohl nicht mehr gehen.
Naja Schießsport könnte mir denke ich auch gefallen, wobei ich sowas bis jetzt nur auf so Stadtfesten, in Schießbuden gemacht habe und ich war auch eigentlich gar nicht mal so schlecht darin. Aber ich weiß nicht ob ein Schützenverein wirklich so das richtige wäre.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
BigDigger
Benutzer76250  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #16
Im moment ist es so das, wenn ich es denn möchte gerne ein weiteres Gespräch, bzw termin mit ihm machen kann.
Hast Du ihn mal gefragt, ob er nicht einen Kontakt herstellen kann und Du darüber vielleicht etwas schneller den Übergang schaffen kannst? Wäre mal 'ne Idee. Immerhin bist Du ja schon in gewisser Weise in psychologischer Betreuung.

Das eine schwere Frage für mich. Ich habe schon immer Tiere gemocht, vorallem Hunde da ich selber seit ich 2 Jahre alt war einen Hund hatte.
Und jetzt hast Du, lese ich heraus, keinen mehr? Ja, seh ich ein, dass das schwierig ist. Einerseits ist ein Hund ein prima Kontakthersteller, der Dich zudem dazu zwingt, regelmäßig rauszugehen, andererseits wird das wahrscheinlich problematisch, wenn Du das mit einem Ausbildungsplatz oder anderweitiger beruflicher Verwendung hinkriegst. Oder wären Deine Eltern da bereit, sich um das Tier zu kümmern, während Du in der Berufsschule und im Betrieb bist?

Ich mag auch Computerspiele, vorallem wo man mit Leuten zusammenspielt, aber naja ich denke, dass das eher blöd ist als Hobby/Interesse zu haben.
Mal bei 'ner LAN-Party gewesen? :zwinker:

Ich mochte es eigentlich auch Schwimmen zu gehen nur das es mir mittlerweile viel zu unangenehm ist das zu tun, da ich Übergewicht habe.
:grin: Kenn ich. 169 cm, ca. 120 kg. Noch Fragen? :zwinker:
Und trotzdem: Das ist genau die eine Aktivität, die ich abends nach der Arbeit mal hinkriegen sollen müsste - was ich auch mit meinem Therapeuten besprochen habe. Vor vier Wochen. Ich konnte mich nur irgendwie nicht dazu aufraffen, die Badehose rauszuholen und einfach mal 'ne Runde schwimmen zu gehen. Das hat aber mehr mit abendlicher Müdigkeit, Erschöpfung und Lust zu tun als mit meinen Proportionen. Da denk ich mir: Scheiß drauf, andere sehen auch nicht schöner aus, und von denen lass ich mir den Spaß am Schwimmen nicht verderben, nur weil ich den Wasserstand um einen halben Meter erhöhe und aussehe wie ein Bär auf Lachsjagd... :whistle:

Ich hab auch früher Tennis und Badminton gemocht aber das würde jetzt aufgrund meiner Gesundheit wohl nicht mehr gehen.
Auch das kommt mir bekannt vor ... wobei das bei mir andere Hintergründe hat. Bei mir machen Knie und Knöchel nicht mit (hab ich mir ausreichend mit Fußball versaut), sonst würde ich gern wieder Tennis spielen. Immerhin war ich '95 Jugendmeister meines Clubs. Aber da gibt's noch ein paar andere Hürden. Angefangen bei der körperlichen Verfassung, die bestimmt nicht dadurch besser wird, dass ich nicht zum Schwimmen gehe... :rolleyes: Schweinehund, AUS! Lass mein Bein los!

Der Punkt ist - wie bei mir: Mach was, was Dir Spaß macht, was Du regelmäßig machen kannst und wo Du aus Deiner Bude rauskommst und unter Leute. Such Dir was, was keine große Einstiegshürde hat. Etwas, das Du leicht machen kannst.
 
Hawker
Benutzer128555  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #17
Hast Du ihn mal gefragt, ob er nicht einen Kontakt herstellen kann und Du darüber vielleicht etwas schneller den Übergang schaffen kannst? Wäre mal 'ne Idee. Immerhin bist Du ja schon in gewisser Weise in psychologischer Betreuung.
Ich werd ihn mal beim nächsten mal fragen.

Und jetzt hast Du, lese ich heraus, keinen mehr? Ja, seh ich ein, dass das schwierig ist. Einerseits ist ein Hund ein prima Kontakthersteller, der Dich zudem dazu zwingt, regelmäßig rauszugehen, andererseits wird das wahrscheinlich problematisch, wenn Du das mit einem Ausbildungsplatz oder anderweitiger beruflicher Verwendung hinkriegst. Oder wären Deine Eltern da bereit, sich um das Tier zu kümmern, während Du in der Berufsschule und im Betrieb bist?
Ja, also ich hatte ein Hund, war ein Mischling aus Dackel und einer großen Hunderasse (Weiß jetzt leider nicht genau welche). Leider ist sie vor 2 Jahren an ihrem alter gestorben, sie wurde 17 Jahre alt. War auch eine ziemlich schlechte zeit nachdem sie weg war, da hab ich auch komplett die lust am spazieren gehen verloren. Bis heute gibts noch momente wo ich nachhause komme und richtig merke wie sie fehlt, weil sie da dann ständig angerannt kamm. Also ich bin schon am überlegen ein neuen Hund zu holen, meine Eltern würden sich denk ich schon um ihn kümmern wenn ich mal nicht kann.

Mal bei 'ner LAN-Party gewesen? :zwinker:
Ne, ich wüsste auch gar nicht wo es sowas gibt und mit wem und so. Oder wo ich nach sowas schauen soll. Hab über sowas eigentlich noch nie nachgedacht. Jetzt wo ich drüber nachdenke wäre es vielleicht doch mal intressant bei sowas dabei zu sein.

:grin: Kenn ich. 169 cm, ca. 120 kg. Noch Fragen? :zwinker:
Wir sind ja fast gleich groß (165 cm) und wiegen auch fast gleich viel (110 kg) :grin:
 
Hawker
Benutzer128555  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #18
Hi zusammen,
der Thread ist zwar schon etwas älter, aber es hat sich etwas getan und ich dachte ich schreib es mal hier rein.
Ich mache jetzt nochmal eine richtige psychologische Diagnostik.
Da hab ich mehrere Termine jetzt und hatte heute mein ersten Termin gehabt. Haben bisschen geredet und musste dann einen recht langen Fragebogen ausfüllen.
Ich weiß aber noch nicht genau was am Ende der Diagnostik dann auf mich zu kommen wird.
 
S
Benutzer Gast
  • #19
Das klingt doch schonmal ganz positiv :smile: Wünsche Dir von Herzen gute Besserung! Mir hat damals das Buch "Feeling Good" von David Burns richtig gut geholfen.
 
Stonic
Benutzer13901  (48) Grillkünstler
  • #20
Gut das du dran bleibst
 
Hawker
Benutzer128555  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #21
Hi zusammen,
die Diagnostik ist jetzt fertig und habe auch über das Ergebnis mit dem Psychologen geredet.
Es wurde dabei auch ein Charakterprofil (oder so) erstellt und hab mich wirklich gewundert, wie genau das mich wiedergespiegelt hat, hab ja erwartet das es bei mindestens einem Punkt, meiner Meinung nach, ganz falsch sein wird, dass war aber am Ende nicht der Fall.

Das größte Problem, weswegen ich auch meine Depression habe, ist das ich einsam bin, was ich mir auch schon gedacht habe.
Er meinte auch das ich durch meine ganzen Krankheiten die ich hatte, wohl eher weniger die Depressionen habe, er meinte sogar das er eher beeindruckt ist, dass die mich kaum bis gar nicht psychisch beeinflusst haben, sprich das ich mir nicht viele Sorgen mache, dass ich früher sterben könnte oder wieder eine weitere schwere Krankheit haben könnte oder sonst irgendwelcher solcher Gedanken.
Da meine "Liste" von Krankeheiten schon recht lang ist, hätte ihn das jedenfalls nicht gewundert wenn mich das sehr beeinflusst. (Mich wundert es eigentlich immer noch. Ich empfinde das nicht wirklich als eine besondere Leistung, davon nicht beeinflusst worden zu sein, also Psychisch, ich sehe das eher als normal.)

Er findet, dass eine Therapie hilfreich wäre aber wahrscheinlich nicht zwingend notwendig ist. Er meint meine Depression könnte sehr wahrscheinlich sich fast von alleine erledigen, wenn ich eine Ausbildung oder sonst irgendwas anfange, da ich ja da wieder mit gleichaltrigen Kontakt hätte. (Suche ja im moment eine Ausbildung, sonst mach ich im moment nichts.)
Ich habe aber so meine zweifel ob das sich dann "von alleine erledigt". Darum denke ich, werde ich lieber nebenbei auch eine Therapie machen, wenn ich jemand finde.
Ich kann leider keine Therapie mit dem Psychologen anfangen, da es sich immer noch um den Kinder und Jugend Psychologen handelt, er darf halt nur Personen bis zum 21 Lebensjahr therpieren. Er findet das selber schade, da er findet das ich eine recht interessante Person bin.
 
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren