Aufgeklärt ! ....aber wie ???

G
Benutzer Gast
  • #1
Ich schweife nochmals in meine beginnende Jugendzeit Anfang der 70er Jahre zurück. Das Thema sexuelle Revolution war damals eigentlich allgegenwärtig und viele gaben sich aufgeklärt, offen und progressiv. Dann stand bei uns in der Schule das Thema der sexuellen Aufklärung auf dem Stundenplan. Wie ich mich erinnere, war dieses Thema allen 'Mitwirkenden' ausgesprochen peinlich. Die Jungens gaben sich so, als ob man ihnen (auch mir) nichts Neues erzählen konnte, die Mädels saßen entweder hörbar kichernd oder mit knall rotem Kopf auf ihren Plätzen und unserer Bio-Lehrerin war das sowieso alles zu viel. Das Thema wurde in 2 Unterrichtsstunden abgehandelt - zunächst lief ein Lehrfilm, danach kamen Schautafeln ins Spiel und zu guter Letzt durften noch Fragen gestellt werden. Diese wurden allerdings nicht offen gestellt, sondern mussten auf einen Zettel geschrieben werden, der dann von der Lehrerin vorgelesen und beantwortet wurden. Alles wirkte irgendwie steril und total verkrampft. Die Aufklärung 'learning by doing' durch die Kumpels oder das Lesen der 'BRAVO' war da doch wesentlich interessanter und nachhaltiger. Aufklärung in der Familie fand schon mal gar nicht statt. Die Eltern nackt sehen, war ein no-go. Sexuelle oder pornografische Druckerzeugnisse waren im Haushalt durchaus vorhanden aber vermeintlich gut versteckt. Selbst im Erwachsenenalter brachte mein Vater es nicht fertig, einen Playboy offen rum liegen zu lassen, wenn ich mal zu Besuch war. Erzählt doch mal, wie es bei Euch war.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (40) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #2
Meine Mutter hat mich mehrfach altersgerecht aufgeklärt, erstmals mit 8, weil ich meine Eltern da beim Sex erwischt habe. Dazu kam Sexualkunde in der 6. Klasse und dann eben die Bravo-Lektüre.

Aber wie gesagt, den Löwenanteil hatte meine Mutter, die ordentliche Aufklärung und offene Kommunikation rund um das Thema Sexualität für wichtig hielt. 🙂
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #3
Meine Mutter hat mich mehrfach altersgerecht aufgeklärt, erstmals mit 8, weil ich meine Eltern da beim Sex erwischt habe. Dazu kam Sexualkunde in der 6. Klasse und dann eben die Bravo-Lektüre.

Aber wie gesagt, den Löwenanteil hatte meine Mutter, die ordentliche Aufklärung und offene Kommunikation rund um das Thema Sexualität für wichtig hielt. 🙂
Du Glückliche !
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #4
Sexualkunde, pro familia und anschließend Bravo. An genaue Jahreszahlen kann ich mich aber nicht mehr erinnern.

Meine Eltern waren keine Hilfe.
 
Spongella
Benutzer187907  (35) Meistens hier zu finden
  • #5
Bei uns lief das auch über Schule und Bravo, meine Eltern haben die Zähne da nicht auseinander bekommen und ich bin dann selbst mit 13 nach den ersten Malen zur Frauenärztin gegangen um mich beraten zu lassen. Hab meiner Mutter das dann mitgeteilt, dass ich gern die Pille nehmen würde und da sagte sie dann nur ihr wäre es lieber gewesen alles wäre später thema gewesen aber is ja nun nicht zu ändern.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #6
Bravo, Gespräche mit der Schwester, Freunden, was man irgendwo aufgeschnappt hat.
 
M
Benutzer181426  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Von meinen Eltern kam überhaupt gar nichts. Ich bekam mit zehn-einhalb die erste Periode und hatte keinen Schimmer was los war. Bis heute habe ich mit meinen Eltern kein einziges Wort über Sexualität gewechselt.

Im Biounterricht kam das Thema so zwei, drei Monate nach der ersten Periode dran.

So etwa mit 12 fing ich dann an, die Bravo zu lesen - die hat eigentlich den Löwenanteil geleistet.

Ach ja, im Rahmen von schwanger werden wollen, Geburtsvorbereitung und Co lernt frau meines Erachtens auch nochmal seeeehr viel über den eigenen Körper, Fruchtbarkeit, usw.
 
Sandrose
Benutzer54458  Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Zu Hause wurde darüber bei uns nicht gesprochen (so Ende der 70er/Anfang der 80er). In der Grundschule gab es dann irgendwann Sexualkunde, da mussten die Eltern vorher schriftlich zustimmen (ist das eig. heute noch so?). Ansonsten habe mich mit Bravo und auch vor allem der damaligen Neuen Revue gebildet. Da war Dr. Ernest Bornemann quasi der Dr. Sommer, sehr lehrreich.
 
Fessler
Benutzer147556  Meistens hier zu finden
  • #9
Meine Mutter hat mir ein Buch gekauft und gesagt, ich soll es lesen und falls ich Fragen habe soll ich zu ihr kommen, damit wir darüber reden können. Ich war damals ca. 12 oder 13. Das Buch hat sie zuunterst im Wohnzimmerschrank verstaut, damit es ja keiner findet Somit ging das Buch vergessen. Jahre später, so mit ca. 18, habe ich es zufällig beim Aufräumen wieder gefunden und gegrinst weil ich alles was drin stand auf anderem Weg herausgefunden hatte und einige Ansichten in dem Buch bereits veraltet waren :grin:
 
V
Benutzer163532  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Meine Eltern haben mich gar nicht aufgeklärt :grin:.
Sexualkundeunterricht war bei uns sehr kurz und oberflächlich und letztlich für die Katz', die Lehrerin hatte da auch sehr offensichtlich keine Lust drauf.
Zwischen 11 und 13 hab ich die Bravo und ähnliche Zeitschriften gelesen, da kam vielleicht 50 % meiner Aufklärung her. Den Rest erledigten Freundinnen, die einfach reifer waren als ich.
Und ab 20 Jahren hier das Forum, das war auch nötig 😬.
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #11
Schon frühzeitig haben wir - Nachbarsjungen und -mädchen - uns bei "Spielchen" gegenseitig aufgeklärt. Auch am FKK-Strand war so einiges zu beobachten. Später dann die Bravo. In Biologie (6. Klasse?) hatten wir wohl nur 1 Unterrichtsstunde dazu und da gab es nicht viel neues. Als mein Vater mich "aufklärte", wusste ich fast alles schon, das kam zu spät. Konkreteres dann in einem Aufklärungs-Sex-Buch, welches mir meine Eltern schenkten, und ab 17 hatte ich mit dem Internet massenhaft Infos. :link:
 
Carignan
Benutzer177399  (42) Meistens hier zu finden
  • #12
Ich hatte Ende der Grundschule, mit 10 Jahren etwa, das erste mal Sexualkunde, allerdings nahm es niemand ernst, es reichte wenn die Lehrerin "Penis" oder "Vagina" sagte und schon lachte und kicherte die ganze Klasse. Von älteren Schülern kannten die meisten zwar schon Worte wie Sex oder vulgäre Synonyme dafür, aber ich zumindest wusste damals gar nicht was diese Worte genau bedeuten. Zu hause hingegen wurde nie über dieses Thema gesprochen. Mit meinem Vater überhaupt nicht und Mutter verteufelte dieses Thema. Mit 14 schenkte mir ein Schulfreund ein Penthouse Magazin dass meine Mutter beim "aufräumen" fand, sie hat mich richtig zusammengeschissen deswegen, blätterte wütend darin herum schüttelte immer wieder den Kopf und schimpfte auf Italienisch (das tat sie nur wenn sie wirklich sauer war) hielt es mir hin und fragte was mir daran so gefällt, das sei so primitiv und dumm, ich hab mich damals in Grund und Boden geschämt! Das Penthouse hab ich nie wieder gesehen:frown:.
 
ligneus_mortis
Benutzer209146  (49) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #13
Gab glaub ich in der Schule in der 7ten oder 8ten Klasse mal kurz eine Erklärung, wobei alle schon irgendwie wussten wie es geht. Kurz danach kam dann auch bei uns mit der Wende die Bravo auf, die mir aber meine Eltern nie gekauft haben, durfte ich nur heimlich vom eigenen Taschengeld. Bei mein Eltern gab's noch im Bücherschrank ein Aufklärungsbuch aus den 60ern was sie zur Hochzeit bekommen hatten, das hab ich paarmal studiert, war aber ziemlich trocken/medizinisch geschrieben. Dann wurden in der Klasse noch unter uns Jungs so Zeitschriften wie Coupe getauscht, da hat man auch viel rausgelesen. Mit 18 hat dann meine Mutter bei mir mal nachgefragt ob mir alles klar wäre oder ob ich noch Fragen hätte, wenn die damals gewusst hätte das mein Erstes Mal schon 5 Jahre her ist...
 
D
Benutzer192799  (51) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #14
1980er, DDR

Meine Eltern hatten sich extra ein kleines gelbes Buch gekauft. "Eltern als Sexualerzieher". Haben aber bei der Umsetzung versagt, weil es für alle peinlich berührt endete. Stattdessen hatten sie das Buch irgendwo "versteckt", dass wir selber lesen könnten.

Meine Bio-Lehrerin war schon ü70 und kerngesund. Eine Woche im Jahr war sie krank. Da kam vertretungsweise die Chemielehrerinund sagte: "Fräulein xxx ist krank, das bedeutet: wir haben Sexualkunde."
Aber da hatte sie nix neues für uns. Die Bücher waren sehr zurückhaltend mit Bildern, nur ein Längsschnitt durch die Beckengegend. Wie die Sexualorrgane des Menschen im Angesicht aussahen, blieb uns also unbekannt...

An der Schule kursierten ein paar BRAVO. Die Einfuhr von Presseerzeugnissen war strengstens verboten.

Das meiste hab ich so mit 12 bis 14 aus den Erzählungen der etwas älteren mitgenommen.
 
Romeca
Benutzer209637  (34) Öfter im Forum
  • #15
Wir hatten das erste Mal in der 4ten Klasse Sexualkunde. (Gab da so einen Trickfilm mit Spermien und Eizelle etc. und noch weiteren Aufklärungsunterricht)

Als Hausaufgabe hatten wir, mit unseren Eltern darüber zu reden, wie Babys entstehen.

Das wollte ich machen, meine Mutter und mein Stiefvater haben aber nicht sonderlich adäquat reagiert. Eher so, als wäre das ein für mein Alter ungeeignetes Thema und das hat dann wiederum Scham in mir ausgelöst über dieses Thema zu reden. Auf mich bezogen wurde Sex als Tabuthema behandelt, was komisch war, weil bei meiner 4 Jahre älteren Schwester war das nie ein Problem. Wenn sie offen darüber reden wollte, wurde das nicht ins lächerliche gezogen.

Bei mir wurde das Thema selbst als ich 13 war noch so behandelt im Sinne "sag mal worüber redest du denn da :what:"
"Boah habt ihr gehört, was die Kleene gesagt hat" etc.

Dass mir das Thema dann unangenehm war, hing mir bis in meine erste Beziehung noch nach. Ich konnte erst nach ein paar Jahren in dieser Beziehung offener mit meiner Sexualität umgehen und auch langsam offener darüber reden

Erst in der zweiten Beziehung habe ich gelernt wirklich offen damit umzugehen.

Ich hab bis heute noch Probleme damit, mit Leuten die sich selbst bei dem Thema genieren, offen über Sex zu reden.

Wenn mein Gegenüber aber selbst offen mit dem Thema umgeht, kann ich das auch völlig offen.

Ich hab aber alles was Sexualkunde in der Schule anging aufgesogen wie ein Schwamm 🤣 also interessiert hat mich das Thema schon, aber mir wurde lange das Gefühl vermittelt, das Thema sei unangebracht und müsse mir peinlich sein.

Ich hatte Sexualkunde übrigens nochmal in der 6ten Klasse (da ging's aber vorallem um die verschiedenen Stadien eines Kindes im Mutterleib, Embryo, fötus und wann sich was entwickelt) und in der 7 Klasse hatten wir eine Aufklärungswoche über Krankheiten wo betroffene HIV Positive und so Vorlesungen gehalten haben und in der 8ten Klasse hatten wir nochmal klassischen Aufklärungsunterricht, auch mit Kondomen als Anschauungsmaterial und so.
 
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D
Benutzer168381  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • #16
Meine erste sexuelle Berührung war mit 11, als ich einen Porno meiner Eltern gefunden hab. Da hatte ich allerdings noch absolut keinerlei Ahnung, was ich da eigentlich sehe. Auch als daraufhin meine ersten Masturbationsversuche anfingen, war es im Grunde nur ein Nachahmen von Bewegungen.

Aufklärung gab es durch meine Eltern im Grunde nicht, auch wenn meine Eltern nicht pe se prüde o.Ä. waren. Es war einfach nie Thema. Das erste Wissen kam so dann also durch das Internet und in einem gewissen Rahmen auch meine "Sandkastenfreundin". Im Grunde hab ich mir die Aufklärung also nach und nach selbst beigebracht, da weder die Schule noch meine Eltern wirklich das Thema aufgegriffen haben
 
R
Benutzer192942  (44) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #17
Hallo, so mit 10 Jahren wurde in der Grundschule im Sexualkunde Unterricht die Grundlagen gelegt. Alles nur mit irgendwelchen Skizzen, wie Mädchen/Frauen und Jungen/Männer vor und nachder Pubertät aussehen. Da konnte man in Versandhauskatalogen schon mehr sehen.

So mit etwa 12 Jahren habe ich dann in der Bravo richtige Bilder gesehen und wurde auch durch die Bravo gut aufgeklärt.
 
Abby75
Benutzer208422  (49) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #18
Meine Mutter klärte mich rechtzeitig auf, was es mit der monatlichen Blutung auf sich hat. Über Sex sprachen wir nie. Ich versuchte es einige Male, mit großen zeitlichen Abständen. Aber sie blockte immer ab.
Sexuelle Aufklärung lief über Freunde und die Bravo und schließlich mit dem ersten Freund, der schon Erfahrungen hatte. Sexualkunde Unterricht gab es, aber natürlich alles "rein biologisch" erklärt. Fragen durften gestellt werden und wurden beantwortet. Aber wir waren natürlich sehr zurückhaltend damit.
Das abblockende Verhalten meiner Mutter fand ich traurig und schade.
Bei meinen Kindern wollte ich es definitiv anders machen. Und das tat ich. Alle Fragen wurden immer offen beantwortet. Je nach Alter natürlich entsprechend.
 
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