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Gast
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Ich schweife nochmals in meine beginnende Jugendzeit Anfang der 70er Jahre zurück. Das Thema sexuelle Revolution war damals eigentlich allgegenwärtig und viele gaben sich aufgeklärt, offen und progressiv. Dann stand bei uns in der Schule das Thema der sexuellen Aufklärung auf dem Stundenplan. Wie ich mich erinnere, war dieses Thema allen 'Mitwirkenden' ausgesprochen peinlich. Die Jungens gaben sich so, als ob man ihnen (auch mir) nichts Neues erzählen konnte, die Mädels saßen entweder hörbar kichernd oder mit knall rotem Kopf auf ihren Plätzen und unserer Bio-Lehrerin war das sowieso alles zu viel. Das Thema wurde in 2 Unterrichtsstunden abgehandelt - zunächst lief ein Lehrfilm, danach kamen Schautafeln ins Spiel und zu guter Letzt durften noch Fragen gestellt werden. Diese wurden allerdings nicht offen gestellt, sondern mussten auf einen Zettel geschrieben werden, der dann von der Lehrerin vorgelesen und beantwortet wurden. Alles wirkte irgendwie steril und total verkrampft. Die Aufklärung 'learning by doing' durch die Kumpels oder das Lesen der 'BRAVO' war da doch wesentlich interessanter und nachhaltiger. Aufklärung in der Familie fand schon mal gar nicht statt. Die Eltern nackt sehen, war ein no-go. Sexuelle oder pornografische Druckerzeugnisse waren im Haushalt durchaus vorhanden aber vermeintlich gut versteckt. Selbst im Erwachsenenalter brachte mein Vater es nicht fertig, einen Playboy offen rum liegen zu lassen, wenn ich mal zu Besuch war. Erzählt doch mal, wie es bei Euch war.