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Benutzer67580 (39)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hallo alle zusammen,
lange habe ich mich hier nicht mehr beteiligt, bis heute eine Erinnerungsmail vom Planet-Liebe Team hereinflatterte (Danke dafür). Fast als hättet ihr gewusst, dass ich aktuell unter einem Problem mit meinem Freund, mit dem ich jetzt vier Monate lang zusammen bin, leide.
Wobei - EIN problem wäre falsch ausgedrückt, denn es ist nicht so, dass es sichhier um einen plötzlich auftretenden Konflikt handeln würde der leicht zu beseitigen ist Vielmehr ist die Beziehung selbst ein Problem. Das klingt härter als es gemeint ist.
Vielleicht fange ich ganz von vorne an:
Ich bin psychisch krank, habe eine sogenannte bipolare Störung, die sich dadurch auszeichnet, dass man abwechselnd Phasen von "Manie" und "Depressionen" hat. Bei mir wechselt das etwa 3mal die Woche, stärker gen Depression als gen Manie. In dieser Zeit denke ich sehr negativ, habe einen Tunnelblick, "Fatalisiere" (beispiel: eine Freundin ist einmal unfreundlich zu mir, dann springt sofort in mein Hirn "sie mag mich nicht mehr"). Seit der Diagnose bin ich dabei, dagegen akzukämpfen, es ist nicht leicht. Ich lerne nach und nach mit in solchen Situationen vor Augen zu führen, dass es Denkfehler sind etc
Mein Freund ist mir dabei eine Hilfe. Ich habe seitdem wir zusammen sind weniger Ausraster als Anfangs, lasse mich von ihm auch überzeugen, wenn ich mal wieder in der Negativ-Denk-Spirale gefangen bin.
Er selbst hat Depressionen, ich stelle bisher jedoch nicht fest, dass wir die gleichen Symptome haben.
Alle meine Beziehungen litten an meiner Krankheit, in keiner einzigen waren die Symptome weg, es gab oft Streit und Missverständnisse. Kurz gesagt: ich bin echt nicht einfach
Trotzdem will ich es gern versuchen...mit der Beziehung. Ich bin mir sicher, dass die Probleme, die ich hier schildern werde, für viele sofort nur einen Schluss zu lassen: beenden.
Nun..mein level in Beziehungen ist da ein wenig höher was die Schmerzgrenze betrifft, da ich leider durch meine Krankheit eine Beziehung ohne Probleme gar nicht führen kann. Aber es wirklich versuchen will und auch bereit bin, sehr daran zu arbeiten. Früher war ich das nicht - vor der Diagnose. Ich ließ mich ganz von meinen Gefühlen leiten, die an einem Tag sagten. er liebt dich doch gar nicht. Am anderen. er ist der tollste Mann der Welt. am dritten: eigentlich mag ich ihn gar nicht mehr.
Nach der kleinen Vorgeschichte jetzt zu meinem, nein, zu unserem Problem: Sobald ich anfange ihm zu sagen was mich stört oder versuche, meine Gefühle mitzuteilen, wird er aggressiv.
Ich verdeutliche das an einem Beispiel der letzten Tage. Am Tag vorher war ich depressiv, er war da. Als ich anfing zu weinen stand er daneben und nahm mich nichtmal in den Arm. Er war Wortkarg ich hatte fast das Gefühl ich nerve ihn mit meiner Laune. Dabei hätte ich mir grade in dem Moment gewünscht einfach nur in den Arm genommen zu werden. Ich empfand Schuld und Wut gleichermaßen. Er ließ sich dann auf ne kurze Diskussion ein Zu einem anderen Thema), in der ich für meine Verhältnisse sehr sachlich war (ein großer Fortschritt, den auch er bemerkte). Später am Abend ging es mir wieder besser, sicherlich war die Tatsache, dass er da war, nicht unerheblich.
Am nächsten Tag schlug die Depression wieder mit voller Wucht zu. Ich konnte kaum aufstehen, schleppte mich zu meinem Psychiater, verrichtete mühsam meine Arbeit. Abends meldete er sich kurz, nur um zu fragen, ob er seine Brille bei mir liegen hat lassen.
Kein "Wie gehts" nichts. (Sein akku war auch schwach).
Es stimmte mich sehr nachdenklich. Ich fragte mich, warum er nicht nachgefragt hat, wie es mir geht, wo er doch wusste, dass ich wieder depressiv bin.
Deshalb schrieb ich ihm eine SMS. In der stand "Hallo, ich bin gerade sehr nachdenklich. Ich frage mich, warum du nichtmal gefragt hast wies mir geht (wg depression) und nur anrufst wegen deiner Brile"
Zurück kam: "Wie soll ich riechen dass es dir nicht gut geht? mir gehts auch nicht gut, hatte Stress"
Ich versuchte in meiner Antwort trotz seines aggressiven Tonfalls freundlich zu bleiben (was mich viel Beherrschung kostete): "ich dachte du wüsstest, dass so eine phase länger dauert und gestern war ich ja auch schon traurig. warum gehts dir schlecht? ist was passiert? kann ich irgendwie helfen? du, was mich ziemlich beschäftigt: warum hast du mich gestern, als ich geweint hab, eigentlich nicht in den arm genommen, sondern einfach nur danebengestanden?"
Gut. Er rief dann an. Wichtig ist vielleicht zu erwähnen, dass er selbst depressiv war, angeblich. Er war richtig sauer.Ich würde dasselbe Thema immer wieder aufwärmen. Sachen wie "das meinst du doch jetzt n icht ernst". Er stellte mich als total unzurechnungsfähig und bekloppt hin. Er war aggressiv und unfreundlich.
Als ich wirklich freundlich versuchte ihm zu erklären, was ich meinte, wurde das noch schlimmer. Ich wies nochmal auf den vorigen Abend hin, darauf, dass ich depressiv war und dachte er könnte doch wenigstens mal nachfragen wies heute ist. Er so "Versteh ich das richtig dass ich jetzt immer fragen soll ob du depressiv bist?" (Tonfall als wäre ich bekloppt). Und dann "Du bist nicht manchmal depressiv, du bist das ständig".
Wir hörten dann auf und beschlossen lieber morgen (also heute) zu reden. Später kam noch eine nette (Achtung Ironie) SMS von ihm, in der er eigene Diagnose aufstellte. Ichhätte keine bipolare Störung sondern ADS. Anders sei das nicht zu erklären, dass ich mich verhalte, als wäre ich bescheuert, obwohl ich doch intelligent sei.
Ich lasse mich wirklich sehr auf seine Erklärungen für mein Verhalten ein. Sobald irgendetwas ist, das mich stört, schließt er in letzter Zeit immer häufiger auf meine Störung rück. Dass es daran liege, dass ich das denke etc.
Ja, in vielen Fällen hat er sogar recht. wirklich.
ABER: ich habe langsam fast angst zu äußern, was ich denke und fühle. Er geht ja eh nicht sensibel drauf ein.
Ich habe gerade gar keine Lust mit ihm zu reden. Ich darf ja nicht sagen, was ich denke und fühle.
Ich hoffe hier kann mir jemand helfen, vielleicht sogar jemand, der sich mit dem Thema auskennt....
Schonmal Danke fürs Lesen, ist ja wirklich nicht kurz geworden!!
lange habe ich mich hier nicht mehr beteiligt, bis heute eine Erinnerungsmail vom Planet-Liebe Team hereinflatterte (Danke dafür). Fast als hättet ihr gewusst, dass ich aktuell unter einem Problem mit meinem Freund, mit dem ich jetzt vier Monate lang zusammen bin, leide.
Wobei - EIN problem wäre falsch ausgedrückt, denn es ist nicht so, dass es sichhier um einen plötzlich auftretenden Konflikt handeln würde der leicht zu beseitigen ist Vielmehr ist die Beziehung selbst ein Problem. Das klingt härter als es gemeint ist.
Vielleicht fange ich ganz von vorne an:
Ich bin psychisch krank, habe eine sogenannte bipolare Störung, die sich dadurch auszeichnet, dass man abwechselnd Phasen von "Manie" und "Depressionen" hat. Bei mir wechselt das etwa 3mal die Woche, stärker gen Depression als gen Manie. In dieser Zeit denke ich sehr negativ, habe einen Tunnelblick, "Fatalisiere" (beispiel: eine Freundin ist einmal unfreundlich zu mir, dann springt sofort in mein Hirn "sie mag mich nicht mehr"). Seit der Diagnose bin ich dabei, dagegen akzukämpfen, es ist nicht leicht. Ich lerne nach und nach mit in solchen Situationen vor Augen zu führen, dass es Denkfehler sind etc
Mein Freund ist mir dabei eine Hilfe. Ich habe seitdem wir zusammen sind weniger Ausraster als Anfangs, lasse mich von ihm auch überzeugen, wenn ich mal wieder in der Negativ-Denk-Spirale gefangen bin.
Er selbst hat Depressionen, ich stelle bisher jedoch nicht fest, dass wir die gleichen Symptome haben.
Alle meine Beziehungen litten an meiner Krankheit, in keiner einzigen waren die Symptome weg, es gab oft Streit und Missverständnisse. Kurz gesagt: ich bin echt nicht einfach
Trotzdem will ich es gern versuchen...mit der Beziehung. Ich bin mir sicher, dass die Probleme, die ich hier schildern werde, für viele sofort nur einen Schluss zu lassen: beenden.
Nun..mein level in Beziehungen ist da ein wenig höher was die Schmerzgrenze betrifft, da ich leider durch meine Krankheit eine Beziehung ohne Probleme gar nicht führen kann. Aber es wirklich versuchen will und auch bereit bin, sehr daran zu arbeiten. Früher war ich das nicht - vor der Diagnose. Ich ließ mich ganz von meinen Gefühlen leiten, die an einem Tag sagten. er liebt dich doch gar nicht. Am anderen. er ist der tollste Mann der Welt. am dritten: eigentlich mag ich ihn gar nicht mehr.
Nach der kleinen Vorgeschichte jetzt zu meinem, nein, zu unserem Problem: Sobald ich anfange ihm zu sagen was mich stört oder versuche, meine Gefühle mitzuteilen, wird er aggressiv.
Ich verdeutliche das an einem Beispiel der letzten Tage. Am Tag vorher war ich depressiv, er war da. Als ich anfing zu weinen stand er daneben und nahm mich nichtmal in den Arm. Er war Wortkarg ich hatte fast das Gefühl ich nerve ihn mit meiner Laune. Dabei hätte ich mir grade in dem Moment gewünscht einfach nur in den Arm genommen zu werden. Ich empfand Schuld und Wut gleichermaßen. Er ließ sich dann auf ne kurze Diskussion ein Zu einem anderen Thema), in der ich für meine Verhältnisse sehr sachlich war (ein großer Fortschritt, den auch er bemerkte). Später am Abend ging es mir wieder besser, sicherlich war die Tatsache, dass er da war, nicht unerheblich.
Am nächsten Tag schlug die Depression wieder mit voller Wucht zu. Ich konnte kaum aufstehen, schleppte mich zu meinem Psychiater, verrichtete mühsam meine Arbeit. Abends meldete er sich kurz, nur um zu fragen, ob er seine Brille bei mir liegen hat lassen.
Kein "Wie gehts" nichts. (Sein akku war auch schwach).
Es stimmte mich sehr nachdenklich. Ich fragte mich, warum er nicht nachgefragt hat, wie es mir geht, wo er doch wusste, dass ich wieder depressiv bin.
Deshalb schrieb ich ihm eine SMS. In der stand "Hallo, ich bin gerade sehr nachdenklich. Ich frage mich, warum du nichtmal gefragt hast wies mir geht (wg depression) und nur anrufst wegen deiner Brile"
Zurück kam: "Wie soll ich riechen dass es dir nicht gut geht? mir gehts auch nicht gut, hatte Stress"
Ich versuchte in meiner Antwort trotz seines aggressiven Tonfalls freundlich zu bleiben (was mich viel Beherrschung kostete): "ich dachte du wüsstest, dass so eine phase länger dauert und gestern war ich ja auch schon traurig. warum gehts dir schlecht? ist was passiert? kann ich irgendwie helfen? du, was mich ziemlich beschäftigt: warum hast du mich gestern, als ich geweint hab, eigentlich nicht in den arm genommen, sondern einfach nur danebengestanden?"
Gut. Er rief dann an. Wichtig ist vielleicht zu erwähnen, dass er selbst depressiv war, angeblich. Er war richtig sauer.Ich würde dasselbe Thema immer wieder aufwärmen. Sachen wie "das meinst du doch jetzt n icht ernst". Er stellte mich als total unzurechnungsfähig und bekloppt hin. Er war aggressiv und unfreundlich.
Als ich wirklich freundlich versuchte ihm zu erklären, was ich meinte, wurde das noch schlimmer. Ich wies nochmal auf den vorigen Abend hin, darauf, dass ich depressiv war und dachte er könnte doch wenigstens mal nachfragen wies heute ist. Er so "Versteh ich das richtig dass ich jetzt immer fragen soll ob du depressiv bist?" (Tonfall als wäre ich bekloppt). Und dann "Du bist nicht manchmal depressiv, du bist das ständig".
Wir hörten dann auf und beschlossen lieber morgen (also heute) zu reden. Später kam noch eine nette (Achtung Ironie) SMS von ihm, in der er eigene Diagnose aufstellte. Ichhätte keine bipolare Störung sondern ADS. Anders sei das nicht zu erklären, dass ich mich verhalte, als wäre ich bescheuert, obwohl ich doch intelligent sei.
Ich lasse mich wirklich sehr auf seine Erklärungen für mein Verhalten ein. Sobald irgendetwas ist, das mich stört, schließt er in letzter Zeit immer häufiger auf meine Störung rück. Dass es daran liege, dass ich das denke etc.
Ja, in vielen Fällen hat er sogar recht. wirklich.
ABER: ich habe langsam fast angst zu äußern, was ich denke und fühle. Er geht ja eh nicht sensibel drauf ein.
Ich habe gerade gar keine Lust mit ihm zu reden. Ich darf ja nicht sagen, was ich denke und fühle.
Ich hoffe hier kann mir jemand helfen, vielleicht sogar jemand, der sich mit dem Thema auskennt....
Schonmal Danke fürs Lesen, ist ja wirklich nicht kurz geworden!!