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Benutzer154014
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Liebe Community
Ich habe gerade einen schwierigen Abend und hoffe mit diesem Post auf ... ja, auf was eigentlich? Ein paar ehrliche Meinungen von neutralen Aussenstehenden wahrscheinlich, vielleicht ein paar Tipps und vor allem, mir das ganze von der Seele schreiben zu können. Aber von Anfang an.
Eckdaten: Ich bin 32, mein Freund ist 39, wir sind seit 3 Jahren zusammen, leben seit einem halben Jahr zusammen und haben eine drei Monate alte Tochter (die Schwangerschaft war keine riesige Überraschung, aber auch nicht wirklich geplant). Er ist ein toller Vater und ein guter Partner (er gibt mir Sicherheit, er ist ein Ruhepol, er unterstützt mich mit der Kleinen und im Haushalt und bei der Arbeit, er ist treu und zärtlich und gibt mir auch mal Kontra, damit es nicht langweilig wird, und ich bin immer noch verliebt.
Ich wusste schon immer, dass er gerne trinkt. Rotwein und Bier vor allen. Für mich war er immer ein regelmässiger Genusstrinker. Betrunken habe ich ihn erst nach 2,5 Jahren zum ersten Mal gesehen, als wir letzte Weihnachten seinen Bruder besuchten (der noch viel mehr trinkt). Wenn er angetrunken ist (oder betrunken), wird er nicht gross anders (er ist immer noch ruhig und lieb, er wird nie aggressiv oder so. Er nuschelt und schläft auf dem Sofa ein und ich bekomme ihn dann kaum mehr wach).
Seit wir zusammen leben, merke ich erst, wie viel er wirklich trinkt (vorher haben wir das Wochenende zusammen verbracht und uns unter der Woche zweimal gesehen). An guten Abenden sind es 2, 3 Bier (manchmal auch eines davon Alkoholfrei). An einem "schlechten" Wochenende sind es gerne auch mal 3 Liter Wein in 48 Stunden und noch ein paar Bier. Vor der Geburt habe ich öfters mit ihm darüber geredet, erst nur im Scherz, dass ich wolle, dass er mich selbst in die Klinik fährt und wir nicht mit dem Taxi gehen müssen. Er meinte, jaja, er will sich eh einschränken und gesünder leben (er ist zudem ziemlich starker Raucher). Ich rauche nicht und trinke wenig (aktuell eh nicht, da ich voll stille). Am entscheidenden Abend (Geburt) war er dann nüchtern, aber wir wussten auch, wann wir gehen mussten, da ich eine Einleitung hatte.
Geändert hat sich an einem Lebenswandel nichts, nachdem unsere Tochter geboren ist. Mein Problem sind vor allem die Wochenenden. Dann greift er gerne schon um die Mittagszeit zum ersten Bier oder zum ersten Glas Weisswein und trinkt dann über den ganzen Nachmittag und Abend weiter. Heute nun ein Tiefpunkt. Wir waren am Nachmittag spazieren - unterwegs haben wir zweimal Kaffee getrunken (er zwei Bier). Zuhause dann wieder Bier und Weisswein (wie viel weiss ich nicht). Er hat wie immer die Kleine gewickelt und Babymassage gemacht und für uns gegrillt. Er war sehr ruhig. Irgendwann als sie schon im Bett war, schwankte er ein wenig vor dem Kühlschrank und ich meinte, "das war wohl ein wenig viel Weisswein". Er meinte nur: "Papa ist hinüber."
Später ging er ins Bad und plötzlich höre ich ihn erbrechen. Bin dann hin und fragte: "ist dir übel?" (schlaue Frage...) Er meinte nur "ja, irgendwie schon". Hab ihm dann den Rücken gestreichelt und gewartet bis es vorüber war. Vorwürfe wollte ich ihm in diesem Moment keine machen, bringt ja auch nix. Ich meinte nur, "ich hoffe, du hast nichts Schlechtes gegessen, aber wir hatten ja eigentlich dasselbe." Als er aus dem Bad kam, hatte er Tränen in den Augen (weiss nicht, ob wegen der Übelkeit oder ob er sich doch irgendwie geschämt hat). Man muss dazu sagen, dass er schlecht über seine Gefühle reden kann. Ich auch nicht über meine, aber etwas besser als er. Weil er so ruhig ist, weiss ich auch nach drei Jahren manchmal noch nicht, was genau in ihm vorgeht.
Er hat dann noch ein wenig an seinem Handy rumgedrückt, putzte sich zweimal die Zähne, kam zu mir und meinte: "ich gehe ins Bett." Ich: "Ja, gute Besserung." Das war kurz vor 21 Uhr. Jetzt höre ich ihn über das Babyphone schnarchen und schreibe diesen Post.
Ist er schon Alkoholiker oder nur auf dem Weg dazu? Man muss dazu noch sagen, dass er jeden Tag zur Arbeit fährt, seinen Job gut macht, in seinem Umfeld beliebt ist, viel Sport treibt und sein Leben sonst im Griff hat (er kann zum Beispiel viel besser mit Geld umgehen als ich). Meine Eltern, die mir sehr nahestehen, und meine Freunde sind grosse Fans von ihm. Ich getraue mich aber deshalb auch nicht, mit ihnen über meine Schwierigkeiten mit seinem Alkoholkonsum zu reden, ich will das gute Bild, das sie von ihm haben, nicht zerstören. Meine Eltern trinken keine Tropfen Akohol. Meine Freunde trinken gerne, aber wenig (wie ich).
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Was soll ich tun? Ich finde, er muss jetzt irgendwie die Notrbremse ziehen, ich mache mir ernsthaft Sorgen um ihn, und ich möchte eigentlich keinen Partner, der 50 Prozent der Zeit, die wir zusammen verbringen, nicht ganz nüchtern ist.
Ich habe gerade einen schwierigen Abend und hoffe mit diesem Post auf ... ja, auf was eigentlich? Ein paar ehrliche Meinungen von neutralen Aussenstehenden wahrscheinlich, vielleicht ein paar Tipps und vor allem, mir das ganze von der Seele schreiben zu können. Aber von Anfang an.
Eckdaten: Ich bin 32, mein Freund ist 39, wir sind seit 3 Jahren zusammen, leben seit einem halben Jahr zusammen und haben eine drei Monate alte Tochter (die Schwangerschaft war keine riesige Überraschung, aber auch nicht wirklich geplant). Er ist ein toller Vater und ein guter Partner (er gibt mir Sicherheit, er ist ein Ruhepol, er unterstützt mich mit der Kleinen und im Haushalt und bei der Arbeit, er ist treu und zärtlich und gibt mir auch mal Kontra, damit es nicht langweilig wird, und ich bin immer noch verliebt.
Ich wusste schon immer, dass er gerne trinkt. Rotwein und Bier vor allen. Für mich war er immer ein regelmässiger Genusstrinker. Betrunken habe ich ihn erst nach 2,5 Jahren zum ersten Mal gesehen, als wir letzte Weihnachten seinen Bruder besuchten (der noch viel mehr trinkt). Wenn er angetrunken ist (oder betrunken), wird er nicht gross anders (er ist immer noch ruhig und lieb, er wird nie aggressiv oder so. Er nuschelt und schläft auf dem Sofa ein und ich bekomme ihn dann kaum mehr wach).
Seit wir zusammen leben, merke ich erst, wie viel er wirklich trinkt (vorher haben wir das Wochenende zusammen verbracht und uns unter der Woche zweimal gesehen). An guten Abenden sind es 2, 3 Bier (manchmal auch eines davon Alkoholfrei). An einem "schlechten" Wochenende sind es gerne auch mal 3 Liter Wein in 48 Stunden und noch ein paar Bier. Vor der Geburt habe ich öfters mit ihm darüber geredet, erst nur im Scherz, dass ich wolle, dass er mich selbst in die Klinik fährt und wir nicht mit dem Taxi gehen müssen. Er meinte, jaja, er will sich eh einschränken und gesünder leben (er ist zudem ziemlich starker Raucher). Ich rauche nicht und trinke wenig (aktuell eh nicht, da ich voll stille). Am entscheidenden Abend (Geburt) war er dann nüchtern, aber wir wussten auch, wann wir gehen mussten, da ich eine Einleitung hatte.
Geändert hat sich an einem Lebenswandel nichts, nachdem unsere Tochter geboren ist. Mein Problem sind vor allem die Wochenenden. Dann greift er gerne schon um die Mittagszeit zum ersten Bier oder zum ersten Glas Weisswein und trinkt dann über den ganzen Nachmittag und Abend weiter. Heute nun ein Tiefpunkt. Wir waren am Nachmittag spazieren - unterwegs haben wir zweimal Kaffee getrunken (er zwei Bier). Zuhause dann wieder Bier und Weisswein (wie viel weiss ich nicht). Er hat wie immer die Kleine gewickelt und Babymassage gemacht und für uns gegrillt. Er war sehr ruhig. Irgendwann als sie schon im Bett war, schwankte er ein wenig vor dem Kühlschrank und ich meinte, "das war wohl ein wenig viel Weisswein". Er meinte nur: "Papa ist hinüber."
Später ging er ins Bad und plötzlich höre ich ihn erbrechen. Bin dann hin und fragte: "ist dir übel?" (schlaue Frage...) Er meinte nur "ja, irgendwie schon". Hab ihm dann den Rücken gestreichelt und gewartet bis es vorüber war. Vorwürfe wollte ich ihm in diesem Moment keine machen, bringt ja auch nix. Ich meinte nur, "ich hoffe, du hast nichts Schlechtes gegessen, aber wir hatten ja eigentlich dasselbe." Als er aus dem Bad kam, hatte er Tränen in den Augen (weiss nicht, ob wegen der Übelkeit oder ob er sich doch irgendwie geschämt hat). Man muss dazu sagen, dass er schlecht über seine Gefühle reden kann. Ich auch nicht über meine, aber etwas besser als er. Weil er so ruhig ist, weiss ich auch nach drei Jahren manchmal noch nicht, was genau in ihm vorgeht.
Er hat dann noch ein wenig an seinem Handy rumgedrückt, putzte sich zweimal die Zähne, kam zu mir und meinte: "ich gehe ins Bett." Ich: "Ja, gute Besserung." Das war kurz vor 21 Uhr. Jetzt höre ich ihn über das Babyphone schnarchen und schreibe diesen Post.
Ist er schon Alkoholiker oder nur auf dem Weg dazu? Man muss dazu noch sagen, dass er jeden Tag zur Arbeit fährt, seinen Job gut macht, in seinem Umfeld beliebt ist, viel Sport treibt und sein Leben sonst im Griff hat (er kann zum Beispiel viel besser mit Geld umgehen als ich). Meine Eltern, die mir sehr nahestehen, und meine Freunde sind grosse Fans von ihm. Ich getraue mich aber deshalb auch nicht, mit ihnen über meine Schwierigkeiten mit seinem Alkoholkonsum zu reden, ich will das gute Bild, das sie von ihm haben, nicht zerstören. Meine Eltern trinken keine Tropfen Akohol. Meine Freunde trinken gerne, aber wenig (wie ich).
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Was soll ich tun? Ich finde, er muss jetzt irgendwie die Notrbremse ziehen, ich mache mir ernsthaft Sorgen um ihn, und ich möchte eigentlich keinen Partner, der 50 Prozent der Zeit, die wir zusammen verbringen, nicht ganz nüchtern ist.
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