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Aggressiver Hund-was tun?

Carignan
Benutzer177399  (41) Öfter im Forum
  • #1
Hallo zusammen,
Als ich gestern Morgen im Wald war und über eine Wegkreuzung ging kam von links ein Hund auf mich zugerannt und hat angefangen mich anzubellen, er war sehr nahe bei mir, etwa einen halben Meter neben mir und hat mich ein Stück weit bellend verfolgt, stand immer wieder auf die Hinterbeine, wirkte wie ein scheinangriff, machte einen sehr aggressiven eindruck. Die Besitzer waren relativ weit weg, etwa 40 meter und haben nach ihrem Hund gerufen, Aus, Sitz, komm her, aber er hörte nicht. Nach etwa 15 bis 20 Sekunden ging er dann doch endlich weg. Ich hab mich entschieden ihn einfach zu ignorieren. Das war nicht das erste mal in meinem Leben dass mich ein Hund angebellt hat, aber der wirkte doch überdurchschnittlich aggressiv, richtig Angst hatte ich jetzt auch nicht, aber unwohl war mir dabei schon. Was mich nun interessiert ist :
Wie würdet ihr diese Situation einschätzen, war ich wirklich in einer bedrohlichen Situation und war der Hund kurz davor mich anzugreifen oder hab ich die Lage gefährlicher eingeschätzt als sie war?
War es richtig den Hund einfach zu ignorieren oder wäre eine andere verhaltensweise besser gewesen?
Und falls er mich tatsächlich angegriffen hätte, wie sollte man sich in so einer Situation Verhalten? Zur Rasse kann ich nicht viel sagen, er hatte weisses, etwas längeres Fell und war ziemlich gross, etwas grösser als ein Deutscher Schäfer.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #2
Mmh,

Schwierig und nicht pauschal zu beantworten.

Ich bin selbst sehr groß und hab durch ein paar Kilo erotische Schwungmasse zuviel, ein doch Recht imposantes Äußeres.

Daher gehe ich in so einem Fall dem anderen Hund, laut entgegen. Also selbst in Angriff.

Bisher konnte ich mit dieser Taktik noch jeden Hund verscheuchen.

Aber ich rechne dabei auch damit das er mich beißen könnte und nehme es in Kauf.
 
M
Benutzer186417  (47) dauerhaft gesperrt
  • #3
Wenn der Hund angreift und man noch reagieren kann, Augen und Schnauze angreifen.
Es kann aber gut sein, dass er den Biss trotzdem nicht löst.

Mir ist mal bei einer Bergwanderung etwas Ähnliches passiert, die Besitzerin hat nur beschwichtigt, dass er "nichts macht"
Zurückgerufen (erfolgreich) hat sie ihn erst, als ich ihr gesagt habe, dass sie ihn entweder sofort zurückruft, oder nach Hause wird tragen müssen.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Ohne es gesehen zu haben hat man immer nur eine Seite der Geschichte.
Allerdings WENN wirklich ein Hund mal angreifen will, tut der das auch, üblicherweise.

Was genau da schief lief, kann man ohne wirklichen Blick auf die Situation nicht mit Sicherheit sagen, klingt für mich aber nicht ernstlich gefährlich. Ignorieren ist für "nicht so Tiermenschen" meist die beste Strategie.

Achja, bei einem echten Angriff finde ich es schwer für hundeunerfahrene Menschen eine wirklich gute Strategie zu nennen, weil es immer ein "kommt drauf an" ist, das man aber nicht entscheiden kann, wenn man den Hund nicht lesen kann.
Nicht Rennen und Kopf schützen, wäre es wohl. Wehren ist so eine Sache. Man muss da schon recht überzeugend sein, je nach Hund. Sonst stachelt man nur noch mehr an, wenn man mit wenig glaubhafter Gegenaggression ankommt.

Off-Topic:
ICH wehre mich, aber ich hab auch noch immer gewonnen :zwinker:
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Ich finde Hundebesitzer UNMÖGLICH die andere nicht ausreichend respektieren um ihren Hund fern zu halten.
Und ich bin selbst Hundebesitzerin eines sehr oft ohne Leine laufenden eher größeren Hundes. Aber das MACHT man einfach nicht, einfach zu Fremden lassen weil "der macht ja nichts".
Ist doch egal, ein Hund kann jemandem ja nur nicht dann erst unangenehm sein, wenn er beißt - sowas verdirbt echt den ruf aller Hundebesitzer und ich neige da schon dazu die direkt zur Sau zu machen, wenn es mir unterkommt^^
 
G
Benutzer Gast
  • #6
so lange er Dich nicht attackiert, groß machen und anbrüllen.
Mit deinem Bein kannst du ihn versuchen auf Avdtand zu halten, das schafft einen 1m Sicherheitsradius um dich…
In so einer Situation sind meiner Meinung nach auch Tritte erlaubt, wenn du den Sicherheitsradius für Dich erst herstellen musst.
Ein halber Meter wäre mir da nämlich schon deutlich zu nah.

Wichtig ist wie bei fast allen Wildtieren: NICHT wegrennen…
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Wichtig ist wie bei fast allen Wildtieren: NICHT wegrennen…
Beutegreifern.
Fixed that for you :zwinker:
Ein Hund ist KEIN Wildtier, sondern ein seit vermutlich über 15 000 Jahren domestiziertes Haustier.

Allerdings ein Jäger per Genetik, das heißt, was wegrennt, wird spannender. Die Domestikation hat aber den nächsten Schritt nach "spannender" zu "ich will es essen" ziemlich ausgelöscht.
 
housedrache
Benutzer192233  (49) Öfter im Forum
  • #8
Wir haben hier leider auch einige Hundebesitzer, deren Tiere ziemlich griffig sind und meinen, diese dann frei laufen lassen zu müssen. Wir haben immer ein kleines Döschen Pfefferspray dabei, für den Notfall. Zum Glück musste es keiner von uns anwenden bisher. Ich habe da auch immer Angst.
 
dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #9
Wenn das öfter vorkommt, dann riechen sie vermutlich dass du gestresst und unsicher bist. Vielleicht wäre es sinnvoll, mal in ein Tierheim zu gehen um bei besonders freundlichen Hunden auszuhelfen, und langsam wieder Vertrauen in Hunde zu bekommen, damit dein Selbstbewusstsein steigt. Zudem würdest du auch etwas gutes tun.
 
Roja
Benutzer183300  (54) Öfter im Forum
  • #10
In so einer Situation sind meiner Meinung nach auch Tritte erlaubt, wenn du den Sicherheitsradius für Dich erst herstellen musst.
Entschuldige, aber gerade diesen Ratschlag finde ich in dieser Situation sogar gefährlich.
Wenn der Hund womöglich nicht gewillt war, anzugreifen, tut er es damit vielleicht erst recht.
Jemandem einen Ratschlag zu geben, der sich mit Hunden so gar nicht auskennt, die Mimik und Körpersprache gar nicht lesen kann, ist nicht einfach.

Ignoranz ist da in den meisten Fällen meiner Ansicht nach hilfreicher.
Zudem die Halter in die Pflicht nehmen. Die sollten zumindest sich kümmern.

Wenn man weiß, was man tut, sieht das anders aus.
Ich habe auch schon oft Hunde in die Flucht geschlagen, ich halte aber auch seit mehr als 30 Jahren Hunde und habe zudem mehrere Seminare bezüglich Körpersprache absolviert.
 
Papalapap
Benutzer138994  (42) Meistens hier zu finden
  • #11
Mir ist mal Nachts um 4 Uhr, als ich zu Fuß zur Arbeit ging, ein großer Hund völlig allein über den Weg gelaufen. Als er mich sah, ist er sofort stehen geblieben und hat mich aggressiv angeknurrt. Dann ging er vor mir her in die Richtung in die ich auch musste. Ist immerwieder stehengeblieben und hat nach mir geschaut. Ich hatte echt richtige Angst. Bin aber ruhig geblieben und hab Abstand gehalten. Irgendwann ist er dann in eine andere Richtung gelaufen und ich konnte aufatmen. Aber ich war danach hell wach. :grin:
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
Wir haben hier leider auch einige Hundebesitzer, deren Tiere ziemlich griffig sind und meinen, diese dann frei laufen lassen zu müssen. Wir haben immer ein kleines Döschen Pfefferspray dabei, für den Notfall. Zum Glück musste es keiner von uns anwenden bisher. Ich habe da auch immer Angst.
Kannst du SICHER einschätzen, ob er dich wirklich verletzten will??
Ich finde solche "Maßnahmen" echt grenzwertig und nicht viel respektvoller als die Idioten, die die Hunde einfach frei laufen lassen.

Weil "Gefahr" ist immer eine subjektive Einschätzung. Und wenn ein Spaziergänger meinen Hund pfeffersprayen würde, weil er sich bedroht GEFÜHLT hat, würde ich mir direkt die anzeige wegen Körperverletzung abholen.

Ja, wenn es einen echten, realen Angriff gibt, klar, alle Mittel die man hat zur Verteidigung. Ich lag auch schon einem auf dem Hals.
Aber wenn man keine Erfahrung hat, Situationen einzuschätzen und schon "der Hund bellt von weitem" als gefährlich fühlt, dann sollte man vielleicht zuerst den Besitzer kontaktieren, bevor man dem Tier aktiv Schaden zufügt.
 
Roja
Benutzer183300  (54) Öfter im Forum
  • #13
Papalapap Papalapap in der beschriebenen Situation hätte ich eher den Verdacht, dass der Hund mehr Angst hatte, als du selbst. :zwinker:
 
Roja
Benutzer183300  (54) Öfter im Forum
  • #14
Ich finde solche "Maßnahmen" echt grenzwertig und nicht viel respektvoller als die Idioten, die die Hunde einfach frei laufen lassen.
Dem schließe ich mich uneingeschränkt an.
Hier lief auch mal einer rum, der hatte ein Messer am Bein festgeschnallt.
Mein Hund hat niemanden anzugreifen und ich sorge auch dafür, dass er möglichst niemanden belästigt, aber bei solchen Maßnahmen, wie Pfefferspray oder gar Schlimmeren, ist mein Hund ganz sicher das kleinste Problem.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
aber bei solchen Maßnahmen, wie Pfefferspray oder gar Schlimmeren, ist mein Hund ganz sicher das kleinste Problem.
Off-Topic:
Ich denke mir, ich muss mich eh andauernd schon immer im Zaum halten, in so einer Situation würde ich aller Aggression kanalisiert die Zügel schießen lassen. Dann ist WIRKLICH nicht der Hund das gefährlich aggressive Wesen in der Situation.
 
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Carignan
Benutzer177399  (41) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #23
Wenn der Hund angreift und man noch reagieren kann, Augen und Schnauze angreifen.
Ich habe überlegt was ich tun soll falls er angreifen würde. Ein Schlag mit der flachen Hand auf die Nase fiel mir auch ein, da eine Hundenase glaub ziemlich empfindlich ist. Ich dachte auch daran ob ein Tritt in den Brustkorb hilft, dachte auch daran wenns geht die Jacke auszuziehen und sie ihm irgendwie um den Kopf zu wickeln, oder um meinen Arm um mich weiteren Bissen zu schützen, wenn es so weit gekommen wäre. Nur, wenn er wirklich angefangen hätte zu beissen, wer weiss ob ihn Gegenwehr wie auf die Nase schlagen oder treten vertrieben oder nur noch aggressiver gemacht hätte?
Nicht Rennen und Kopf schützen, wäre es wohl.
Dachte ich auch. Ich weiss dass ich ziemlich sicher seinen Jagdinstinkt geweckt hätte wenn ich versuchen würde wegzulaufen. Und ich weiss dass ein Hund deutlich schneller ist als ein Mensch.
Wenn das öfter vorkommt, dann riechen sie vermutlich dass du gestresst und unsicher bist.
Ich mag Hunde sehr und habe eigentlich einen sehr guten Draht zu ihnen, einmal hat mich ein fremder Hund begrüsst, wollte dass ich ihn streichle und die Besitzerin war völlig überrascht, sie meinte das macht er sonst nie bei fremden Menschen. Und auch nach dem gestrigen Vorfall hab ich keine Angst vor Hunden, ich mach mir aber schon Gedanken wie ich reagieren soll falls so was wieder passiert oder falls der Hund sgar tatsächlich beisst. Ich denke es ist wichtig im voraus Strategien zu entwickeln damit man im Ernstfall schnellstmöglich reagieren kann. Auch wenn er mich beissen würde hätte ich Skrupel ihm auf die Nase zu schlagen oder ihn zu treten, denn ich will ein Tier nicht verletzten, andererseits will ich mich auch nicht wehrlos zerfleischen lassen. Was mir erst jetzt einfällt : Ich hatte meinen Rucksack dabei. Sollte also ein Hund angreifen und mich beissen (wollen) könnte ich natürlich auch versuchen den Rucksack als Schutzschild zu benutzen und hoffen dass der Besitzer sein Tier schnell wieder unter Kontrolle bringt.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #25
Ein schöner Thread, der aufzeigt, wie sinnvoll es wäre, dass jeder Mensch, der einen oder mehrere Hunde halten möchte, eine Eignungsprüfung bestehen muss.
Dann würden solche Fälle seltener vorkommen — und womöglich würden auch weniger Tiere im Tierheim landen, weil die Halter seltener überfordert wären und die Hürden höher wären.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #26
Off-Topic:
axis mundi axis mundi an sich ein schöner Gedanke in der Theorie - aber ich habe genug gesehen, dass ich sicher bin, es lässt sich in der Praxis nicht umsetzen. Führerscheine für Autos verhindern ja auch nicht die Unfälle.
So lange Lebewesen beteiligt sind, glaube ich nicht, dass man Gefahren ausschließen kann. Man muss einfach lernen, wie man für sich selbst damit umgeht, idealerweise ohne anderen Wesen aus subjektivem Bedrohungsgefühl aktiv Schaden zuzufügen....
 
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K
Benutzer187255  (52) dauerhaft gesperrt
  • #28
Weil "Gefahr" ist immer eine subjektive Einschätzung. Und wenn ein Spaziergänger meinen Hund pfeffersprayen würde, weil er sich bedroht GEFÜHLT hat, würde ich mir direkt die anzeige wegen Körperverletzung abholen.
Dann dürftest du mir nicht begegnen, denn mit ziemlicher Sicherheit hättest du dann ebenfalls eine Körperverletzung. Wenn dein Hund Spaziergänger anläuft, hast du deinen Hund nicht im Griff.

Ich habe beim Laufen auch immer Pfefferspray dabei, weil auch hier einige Hundebesitzer meinen ihr Tier frei rumlaufen zu lassen und freuen sich auch noch, wenn er um andere rumschwänzelt und beschnuppert. "Der tut nichts" ist die übliche, dämliche Aussage. Sorry, aber diese Leute haben ihren Hund nicht richtig erzogen, vielleicht sind sie es selbst auch nicht. Ich möchte selbst entscheiden, wenn ich mit einem mir fremden Hund Kontakt haben will und diese Egoisten sollen ihn gefälligst zurückpfeifen, oder noch besser anleinen.
Ich hatte erst vor wenigen Wochen eine heftige Auseinandersetzung mit jemand, dessen Hund auf dem Feldweg auf mich zugerannt ist. Das war nur ein etwa kniehoher Hund. Dem Besitzer sagte ich, er möge das Tier sofort an sich nehmen, sonst würde es einem von beiden gleich sehr schlecht gehen. Er lachte mich aus und beleidigte mich ein Hundehasser zu sein usw. Dass es diese Leute nicht verstehen wollen, dass es andere gibt, die es nicht so toll finden.
ich bin auch dafür, dass jeder, der sich einen Hund zulegt, einen Kurs belegen muss "wie erziehe ich meine Hund". Nicht unbedingt sind die Hunde das Problem, sondern die Besitzer, die nicht damit umgehen können.
 
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caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #32
Dann dürftest du mir nicht begegnen, denn mit ziemlicher Sicherheit hättest du dann ebenfalls eine Körperverletzung.
Off-Topic:
Oh bei SOLCHEN Leuten mit DIESER Einstellung würde es mir am meisten Spaß machen, das schießen lassen meiner Zügel :grin:
Aber ich finde auch Tiere sehr viel angenehmer, berechenbarer und freundlicher als die meisten Menschen, und verteidige sie sehr viel eher und vehementer. Solche Beiträge zeigen mir immer wieder, warum das so ist.
Übrigens MEIN Hund läuft zu niemanden hin - weil er erstens immer mit der Stimme lenkbar ist, und ihn zweitens Fremde, unfreundliche Menschen kein Stück interessieren UND dazu vielleicht sogar weil das Frauli Leute, die unaufgefordert ihren Weg kreuzen und ihr Leben kommentieren nicht leiden kann, wer weiß :grin:


Dass man sich um JEDES TIER kümmern muss und Verantwortung trägt steht außer Frage. Aber sollte man sich auch um Kinder kümmern und trägt Verantwortung und man schaue sich einfach mal in Restaurants um.
Darum bin ich sicher, auch ein "Führerschein" würde nichts ändern. Wird dann ein lästiges Pflichtding zu absolvieren und man tut trotzdem nur, was man a) leisten KANN oder b) leisten WILL
Bei den wenigstens ist es Unwissen, bei den meisten einfach Desinteresse. Interesse am Mühe geben kann man nie erzwingen.
 
Zuletzt bearbeitet:
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #36
Vielleicht weil "HINRENNEN" nicht agressiv ist?
Man kann ja auch nicht ein Kind wegtreten, dass zu laut neben einem schreit??

Wie gesagt, grundsätzlich finde ich es auch nervig, wie viele Leute keine Ahnung von dem haben, wofür sie die Verantwortung tragen, aber wahllos Verletzungen zufügen weil ein subjektiv gefühlter Mindestabstand unterschritten wird ist einfach elends asozial. Man ist nicht allein auf der Welt und nicht das Maß der Dinge, und ein Kompromiss zum angenehmen Zusammenleben kann nicht so aussehen, dass man andern seine eigenen Regeln mit Gewalt aufdrückt.
Es ist ein Unterschied, ob man selbst etwas unangenehm berührt ist, weil ih da ist ein Tier so nahe oder ob ein Lebewesen VERLETZT wird. Vor Gericht heißt sowas Unverältnismäßigkeit und macht Selbstverteidigung aus gutem Grund zu einer Straftat.

Man kann auch jemanden der einen anrempelt nicht aus Selbstverteidigung bewusstlos prügeln.
Ich finde diese "ich ich ich bin hier das wichtigste" Haltung echt derartig abstoßend, egal von welcher Seite sie kommt.
 
Carignan
Benutzer177399  (41) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #41
Ein Erlebnis ist mir noch eingefallen : In meiner Jugend, ich war zwischen 15 und 17 Jahre alt, so genau weiss ich es nicht mehr, durfte ich mir einem Freund und dessen Eltern in den Urlaub mitfahren, sie hatten ein Haus in einem kleinen Dorf im Tessin. Wir waren oft im Wald und um dort hinzugelangen musste man eine Brücke überqueren, einen andern Weg gabs nicht. Eine Familie die nahe bei der Brücke wohnte hatte einen aggressiven Hund der leider nicht bloss bellte sondern auch zuschnappte. Wir hatten richtig Angst vor dem und wenn er uns wieder mal Angriff machten wir das was man nicht tun sollte und versuchten wegzulaufen, damals wussten wir es nicht besser. Er hat uns aber nicht ewig verfolgt sondern nur etwa 20, 30 Meter ums Haus. Leider hat er den öffentlichen Weg ebenfalls als sein Revier betrachtet. Einmal hatte er mich dann erwischt, und die Besitzerin die gerade vor dem Haus im Garten am arbeiten war sah dem ganzen treiben Seelenruhig zu, dachte nicht mal daran ihren Hund zu rufen oder zu holen, und sagte bloss : fare niente, fare niente! Mein Italienisch ist zwar nicht gut aber ich weiss dass "fare niente" tut nichts heisst. Nur, in meinem fall hiess fare niente dass ich am Oberschenkel wo er mich erwischt hatte einen grossen blau/violetten Fleck hatte. Seit dem hatte ich aber bis am Sonntag nie wieder negative Begegnungen mit Hunden, ausser dass ich selten mal angebellt werde. Und das vom Sonntag habe ich zwar als unangenehm und auch ein wenig bedrohlich empfunden, aber ich würde es nicht Angriff nenne da er mir schlussendlich nichts getan. Ein Angriff wäre es für mich erst dann wenn er beisst.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #44
Carignan Carignan
Neben dem schlichten Ignorieren, welches dir schon geraten wurde (und was du ja auch instinktiv getan hast), fände ich noch wichtig: nicht anstarren. Entweder ganz wegsehen oder immer wieder den Blick brechen mit zur Seite schauen u.ä. Nicht frontal auf das Tier zugehen (sollte man übrigens auch dringend beherzigen, wenn man den Fehler macht auf fremde Weiden zu gehen). Nicht fuchteln o.ä. sondern eher die Arme vor dem Bauch verkreuzen.
Bezieht sich natürlich alles auf die Situation, dass der Hund tatsächlich nicht angreift, sondern z.B. bellend vor einem steht.
 
Rocket_Scientist
Benutzer199502  (44) Öfter im Forum
  • #47
Hunde, die wirklich gerade aggressiv sind, haben einen sehr festen Stand, bewegen sich kaum.
Hallo zusammen,
Als ich gestern Morgen im Wald war und über eine Wegkreuzung ging kam von links ein Hund auf mich zugerannt und hat angefangen mich anzubellen, er war sehr nahe bei mir, etwa einen halben Meter neben mir und hat mich ein Stück weit bellend verfolgt, stand immer wieder auf die Hinterbeine, wirkte wie ein scheinangriff, machte einen sehr aggressiven eindruck. Die Besitzer waren relativ weit weg, etwa 40 meter und haben nach ihrem Hund gerufen, Aus, Sitz, komm her, aber er hörte nicht. Nach etwa 15 bis 20 Sekunden ging er dann doch endlich weg. Ich hab mich entschieden ihn einfach zu ignorieren. Das war nicht das erste mal in meinem Leben dass mich ein Hund angebellt hat, aber der wirkte doch überdurchschnittlich aggressiv, richtig Angst hatte ich jetzt auch nicht, aber unwohl war mir dabei schon. Was mich nun interessiert ist :
Wie würdet ihr diese Situation einschätzen, war ich wirklich in einer bedrohlichen Situation und war der Hund kurz davor mich anzugreifen oder hab ich die Lage gefährlicher eingeschätzt als sie war?
Klingt für mich nicht nach Aggressivität.
Ein Hund, der gerade aggressiv ist, steht normalerweise relativ fest da, der Kopf ist aufrecht, die Ohren angelegt und der Schwanz nach oben gestreckt.
Wenn sie rumspringen, unruhig sind, mit dem Schwanz wedeln, dann wollen sie Aufmerksamkeit, sind unsicher oder ängstlich.

Deeskalation bei Hunden: Stehen bleiben. Die Seite zeigen, am Hund vorbei blicken. Nicht anschreien, nicht herumfuchteln, nicht groß machen. Stehen bleiben, bis der Hund sich abwendet.
Wenn man wirklich Bedenken hat, dass er zubeißt, kann man sich schon mal was suchen, was man dem Vieh anbietet zum reinbeißen. Tasche, Rucksack, Jacke....alles besser als der eigene Arm.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #56
Übrigens, klar wehrt man sich gegen ein WIRKLICH angreifendes Tier.
Aber was ein Angriff ist, entscheidet halt einfach nicht das "subjektive Bedrohtheitsgefühl" - wenn man das zur Grundlage macht, ist man keinen Deut besser als der Besitzer, der das Tier nicht im gewünschten Sicherheitsabstand zu einem selbst hält. Im Gegenteil, man beweist sehr deutlich die eigene Verachtung für andere Lebewesen sobald sie die eigene Komfortzone einzuschränken drohen.
Ich liebe Hunde. So ziemlich alle und der einzige wirkliche Grund, warum ich keinen Hund halte, ist der, dass ich zu wenig Platz und Auslaufmöglichkeit und Zeit habe.
Hunde mögen mich in 99% der Fälle, spielen mit mir, riechen mich scheinbar gerne.
In den meisten Fällen ignoriere ich fremde Hunde einfach (es sind fremde Tiere, aus meiner Sicht ist es höflich, nicht mit ihnen in Interaktion zu treten) und freue mich, dass sie rumlaufen.
Ich kann aber auch nachvollziehen, dass das nicht allen Menschen so geht und vor allem: ich kann auch mit meiner Einschätzung, dass der Hund freundlich ist, danebenliegen.
So ist es meiner Mutter zum Beispiel ergangen. Schlecht erzogenes Wauzi, schrottige Besitzerin, „der tut nichts“. Hund kam und schnupperte (meine Mutter tat nichts, fühlte sich jedoch auch nicht wohl) und entschied sich, meine Mutter in den Oberschenkel zu beißen. Kurz: Nichts tun ist manchmal auch nicht optional und nein, ich finde nicht, dass Menschen, die keine Hunde halten, wissen müssen, wie man mit Hunden (nicht mit irgendwelchen Wildtieren) umgeht oder Hunde einschätzen können muss. Hier hat die Person, die den Hund besitzt, die Verantwortung über den Hund zu übernehmen und damit den Hund und andere zu schützen.
Vielleicht würde hier auch ein anderer Anreiz ziehen, nachdem einigen die Verantwortung nicht bewusst ist. Anstatt den Hund zu bestrafen bei einem Angriff, könnte man z.B. auch den Mensch wegen einer Art „fahrlässige Gefährdung anderer“ oder Körperverletzung anzeigen, immerhin muss man in Deutschland auch stets die Kontrolle über sein Fahrzeug, seine Kutsche und ich glaube sogar über die Schafsherde haben — also warum nicht auch über den eigenen Hund?
Außerdem sollte eine Auflage ein x-stündiges Hundetraining sein, wenn der Hund negativ auffällt und angezeigt wird.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #58
Ein bekannter hat nach so einer Erfahrung immer ein Pfefferspray beim Laufen dabei...
Was ich positiv und negativ finde.. wenn er sich bedroht fühlt, ist es okay sich zu verteidigen, aber Pfefferspray finde ich schon etwas hart...
Off-Topic:
Meiner Ansicht nach ist es maximal ok, wenn er bedroht WIRD. Real, nicht "gefühlt".
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #59
Ich habe auch überhaupt kein Problem damit den BESITZER mit Pfefferspray einzusprühen, fände ich einen sinnvollen Ansatz.
Die Besitzer die problematisch sind lassen ihren Hund aber meistens ziemlich weit vor sich her laufen.
 
K
Benutzer187255  (52) dauerhaft gesperrt
  • #60
Ich habe auch überhaupt kein Problem damit den BESITZER mit Pfefferspray einzusprühen, fände ich einen sinnvollen Ansatz.
Aber halt... verhältnismäßig.
Es sind genauso alle Hunde nett, wie alle Menschen. Und niemand verlangt, dass man das sicher einschätzen können muss.
Aber die Vorstellungen einiger von 10 m Sicherheitsabstand und "bloß nicht in meine Nähe kommen" sind halt sehr egozentrisch und kann ich auch nicht ernst nehmen.

Off-Topic:
Es wechseln auch Leute die Straßenseite, wenn der Hund ANGELEINT vorbei geht. Joa, wenn sie meinen. Und wenn SIE wechseln sollen sie machen. Aber zu erwarten dass ICH ihnen aus dem Weg gehe, weil ich riechen soll wer sich wie irrational bedroht fühlt, nö
Du gehörst offensichtlich zu genau den Hundebesitzern, die sich bei jedem Wort gegen ihr Hundilein angepisst fühlen. Genau die verstehen auch nicht, dass sie verantwortungsvoll nicht nur mit ihrem Hund sondern auch mit den Menschen umgehen müssen. Gegen diese Verbohrtheit ist nicht mal ein Kraut gewachsen.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #61
Du gehörst offensichtlich zu genau den Hundebesitzern, die sich bei jedem Wort gegen ihr Hundilein angepisst fühlen.
Nö ich bin einfach angepisst von der superioren "ich bin wichtiger als andere" Haltung. Dass andere Menschen Tiere nicht mögen find ich zwar befremdlich und macht mir diese Menschen hochgradig unsympathisch, ist mir aber schlussendlich egal, muss mich ja nicht mit ihnen umgeben.
Wie gesagt - MEIN Hund interessiert sich überhaupt nicht für fremde und "rennt auch nicht hin". Ich bin aber angepisst, wenn man mich samt Hund grundlos anmotzt, Straßenseite wechselt und sich generell hysterisch anstellt.

.... und ICH will selbst meine Ruhe vor anderen, dementsprechend mache ICH schon einen Bogen um Leute :grin: ich habe keine Verantwortung für andere, nur für meins. Sollen ihre Verantwortung für sich mal schön selbst tragen und mit mir so rücksichtsvoll umgehen, wie ich mit ihnen, das reicht mir schon.
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #62
Das Problematische ist: Gegen unvernünftige Menschen kann man kaum etwas tun. Habe voriges Jahr an einem vollen Badestrand (mit vielen Kindern) gesehen, wie ein junges Paar ihren Hund einfach rumlaufen ließ, ohne Leine. Irgendwann hat dann ein Mann zu den beiden gesagt, sie sollen bitte zum Hundestrand gehen (ca. 200 m entfernt). Antwort: "Wir machen hier, was WIR wollen. Der Hund tut keinem was." :mad:
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #63
Ich habe auch überhaupt kein Problem damit den BESITZER mit Pfefferspray einzusprühen, fände ich einen sinnvollen Ansatz.
Aber halt... verhältnismäßig.
Wie soll man es einschätzen, wenn man Hunde generell nicht einschätzen kann? Klar, beim kleinen Kläffer kann man gegebenenfalls das Kind hochheben und dann sollte die größte Gefahr gebannt sein (was kein Grund ist, den Hund nicht zu erziehen) - aber bei größeren Hunden ist die Einschätzung schwieriger, insbesondere wenn Angst da ist/man sich erschreckt/man Kinder dabeihat und der Hund darauf reagiert oder die Person anspringt. Spätestens ab da kann ich nachvollziehen, dass eine Person mit Angst Panik bekommt und sich dann gegen den Hund auch aktiv zur Wehr setzt. Was blöd ist, weil eigentlich die Abwehr gegen den Besitzer erfolgen sollte und der Hund nichts für den Fehler seines Besitzers kann.
Es sind genauso alle Hunde nett, wie alle Menschen. Und niemand verlangt, dass man das sicher einschätzen können muss.
Und woher soll ich dann wissen, dass ein Hund, der vor mir steht, mich eventuell anbellt oder anknurrt mir nichts tut? Alternativ wenn er mich anspringt? Ja, die meisten Hunde werden nichts tun, aber dieser steht vor mir und bedroht mich also würde ich eher davon ausgehen, dass dieser mir gegenüber aggressiv ist (außer wir spielen natürlich) und die Wahrscheinlichkeit, dass er angreift, deutlich höher ist als bei einem Hund, der einfach im Park rumrennt oder in der Gegend herumschnüffelt.
Aber die Vorstellungen einiger von 10 m Sicherheitsabstand und "bloß nicht in meine Nähe kommen" sind halt sehr egozentrisch und kann ich auch nicht ernst nehmen.
Ich erwarte, dass man sein Tier entweder so im Griff hat, dass es jederzeit abgerufen werden kann (und es bei Menschen, bei denen man nicht weiß, wie sie reagieren, das Tier abruft bevor es zu der Person rennt, falls es das tun würde. Was bereits der erste Fehler ist) oder dass man es alternativ an der Leine führt und näher bei sich behält (falls man weiß, dass es nicht mehr reagiert oder man es ohne physischen Einfluss nicht kontrollieren kann). Du hast gut erzogene Hunde und kannst mit ihnen umgehen. Damit bist du nicht unbedingt betroffen von dem Szenario. Ich wechsle z.B. die Straßenseite wenn ich einen Hund dabeihabe und nicht weiß, wie der andere Hund reagiert (und ich ihn nicht kenne) oder auch, wenn der Mensch auf der anderen Seite nicht so wirkt, als hätte er sein Tier im Griff. Falls mir jemand entgegenkommt, der Angstanzeichen zeigt. bleibe ich stehen, lasse den Hund an der von der Straße abgewandten Seite Sitz machen und warte bis die Person an mir vorbeigelaufen ist. Nicht, weil ich das der anderen Person nicht 'zumuten' würde, sondern weil ich es meistens nicht eilig habe und der Person in dieser Situation als eine Art 'vertrauensbildende Maßnahme' ein gutes, bzw. sicheres Gefühl geben möchte.
Wie gesagt - MEIN Hund interessiert sich überhaupt nicht für fremde und "rennt auch nicht hin". Ich bin aber angepisst, wenn man mich samt Hund grundlos anmotzt, Straßenseite wechselt und sich generell hysterisch anstellt.
Mit deinem Hund hätten wahrscheinlich die wenigsten Menschen in diesem Thread ein Problem :zwinker:
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #64
DANKE! :anbeten:
Du sprichst mir aus der Seele! Leider ist mein Eindruck jedoch so, dass ein nicht unerheblicher Teil der Hundebesitzer in der Hinsicht genau NULL Einsicht zeigt.

Sondern eher genau Folgendes passiert (der Übersicht halber hebe ich die entsprechende Passage zusätzlich fett hervor):



Und dafür fehlt mir wirklich JEDES Verständnis.

Ich habe grundsätzlich absolut nichts gegen Hunde, wirklich nicht (auch wenn dieser Post jetzt vielleicht eine etwas schiefe Optik in der Hinsicht verursachen könnte, aber das muss ich mir jetzt einfach mal von der Seele schreiben, ist längst überfällig...)
Aufgrund traumatischer Ereignisse in der Vergangenheit hab ich jedenfalls einen mords Respekt vor diesen Tieren. Das ist auch der Grund, wieso ich wann immer es möglich ist, einen maximal großen Bogen mache, was sich bei der Masse an Hunden, die heutzutage so unterwegs sind, schon aufwändig genug gestaltet, aber never mind, das wäre ja noch nicht das Problem an der Sache.
Wie K Kugalu jedoch schon völlig zurecht angemerkt hat, sind viele schwarze Schafe unter den Hundehaltern, und überschreiten in meinen Augen mit oben zitierten Verhaltensweisen eindeutig eine Grenze.

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie verbal ausfällig ich geworden bin, als mich eines schönen Tages ein Hund in meinem eigenen Garten(!!!!) verfolgt hat. Die Besitzerin stand in aller Seelenruhe auf der Straße, kam nicht mal auf die Idee, das Tier zu sich zu rufen, sondern pampte mich an, dass ich mich gefälligst mal nicht so künstlich(!) aufregen sollte. Boah ich krieg heut noch so nen fucking Hals wenn ich nur dran denke. Mein Privatgrundstück kann doch verdammt nochmal nicht von einer x-beliebigen fremden Person einfach mal so zum Hundespielplatz erklärt werden. Einer unserer Nachbarn(!) hat sich auf seinen Gassirunden exakt genauso verhalten, als ich noch ein Kind war, und sich köstlichst amüsiert und gelacht, als ich in größter Panik versuchte, das Weite zu suchen, während mir der ach so liebe Vierbeiner regelmäßig hinterhergerannt kam und nicht mehr von mir abließ. Wie man nur so egoistisch und ignorant sein kann, ist mir unbegreiflich. Unnötig zu erwähnen, dass hier im Ortsgebiet natürlich Leinenzwang herrscht, aber wen interessiert das schon? 🤷‍♀️


Ich werds einfach nie verstehen. Es wäre doch sooo leicht, die Tiere einfach an die Leine zu nehmen, zu unbeteiligten Dritten wenn möglich ein bisschen Abstand zu wahren, und allen wäre geholfen. Was ist denn bloß so schwer dran, es ist wirklich zum Mäuse melken mit manchen unbelehrbaren Hundebesitzern, das kann man drehen und wenden wie man will.

Ich bin wegen eines Hundes mal bei einem Osterbrunch rausgeworfen worden. Als wir im Wohnzimmer saßen, kreiselte ein großer Hund die ganze Zeit um den Essenstisch und staubte mal dort ein Schmeckie oder dort ein Leckerli ab. Ich kannte diesen Hund nicht und empfand dies als wahnsinnig unangenehm, dass ich er mich immer wieder mit der Schnauze anstubte. Ich wollte weder mit ihm spielen noch Kontakt, fühlte mich sogar unwohl. Die Frage, ob der Hund nicht in den Küchenteil der Wohnküche gesperrt werden könnte, bis ich gegangen bin, sorgte für den Eklat. Der Hund sei ein Familienmitglied und das süße kleine Hundilein würde doch nichts machen, wenn ich das so schlimm fände, wäre es denen recht, wenn ich ginge.

Wenn ich aus dem Haus gehe, bin ich in drei Minuten auf einem ausgebauten Feldweg, dieser wird auch von Joggern oder Radfahrern benutzt. Er ist gut zwei Kilometer lang und führt quasi wieder zurück zur Haustür. Seit einigen Jahren ist dieser Weg ein Eldorado Hunde möglichst ohne Leine und maximalen Abstand laufen zu lassen. Im besten Fall ruft aus der Ferne noch jemand. "Der macht nichts, der will nur spielen". Ich gehe dort nicht mehr laufen, es ist einfach zu unbehaglich, wenn selbst beim Pinkeln hinter einer Hecke ein Hund plötzlich auftaucht, alleine und mich anbellt.

Ich kenne solche Hunde auch, ein Nachbar meiner Großeltern machte sich einen Spaß daraus, dass der Hund Kinder, ich war damals neun vor sich herlaufen ließ, weil ein junges Kind nicht rational reagiert. Nach 30 oder 40 Metern pfiff er das Tier zurück und beömmelte sich.
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #65
Klar kann erstmal ein Hund nichts dafür wenn die Besitzer:in gar nicht oder beschissen erzogen hat.
Aber ja, wenn mich ein Tier angeht, wehre ich mich gegen das Tier, nicht gegen die Besitzer:in. Kann man scheisse finde aber ja, mir ist mein körperliches Wohl wichtiger als das eines aggressiven Wesens - egal ob Hund, Schildkröte oder Mensch.
 
girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • #66
Nö ich bin einfach angepisst von der superioren "ich bin wichtiger als andere" Haltung. Dass andere Menschen Tiere nicht mögen find ich zwar befremdlich und macht mir diese Menschen hochgradig unsympathisch, ist mir aber schlussendlich egal, muss mich ja nicht mit ihnen umgeben.
Wie gesagt - MEIN Hund interessiert sich überhaupt nicht für fremde und "rennt auch nicht hin". Ich bin aber angepisst, wenn man mich samt Hund grundlos anmotzt, Straßenseite wechselt und sich generell hysterisch anstellt.

.... und ICH will selbst meine Ruhe vor anderen, dementsprechend mache ICH schon einen Bogen um Leute :grin: ich habe keine Verantwortung für andere, nur für meins. Sollen ihre Verantwortung für sich mal schön selbst tragen und mit mir so rücksichtsvoll umgehen, wie ich mit ihnen, das reicht mir schon.

Umgekehrt wird ein Schuh drauß, denn diese Einstellung könnte man jedem komplett verantwortungslosen Hundebesitzer mindestens genauso gut an die Fahne heften.
Außerdem versteh ich immer noch nicht, was konkret mich z.B. zu einem schlechten bzw. "hochgradig unsympathischen" Menschen degradiert, wenn ich aus driftigen Gründen einfach Angst habe, einem fremden Hund allzu nahe zu kommen?
Nenn das ruhig hysterisch, ich bin trotzdem so frei, dafür zu sorgen, zu vermeiden, dass ich erneut in die Verlegenheit komme, um ein Haar von einem Hund attackiert und gebissen zu werden und ich glaube, das ist auch mein gutes Recht.
Das hat mit "mögen" oder nicht mögen rein gar nix zu tun. Ich habe früher zB. selbst den Nachbarshund Gassi geführt, und habe dies auch wirklich gern getan, er war so ein braves und liebes Tier, aber den kannte ich gut und konnte seine Reaktionen halt auch einschätzen. Ganz im Gegensatz zu den frei laufenden Hunden auf den Straßen samt überforderten und komplett sorglosen Besitzern, die bei uns hier täglich ihre Kreise ziehen. Ich sehe nicht ein, hier unnötige Risiken aufgrund der Verantwortungslosigkeit Anderer eingehen zu müssen und das sicher nicht deshalb, weil ich mich persönlich als den Nabel der Welt ansehe wie du in deinem Post unterstelltest.
Mit deinem abschließenden Satz zwecks "so rücksichtsvoll umgehen, wie ich mit ihnen" geh ich sogar d'accord, damit wäre allen Seiten geholfen.
Ein klein wenig Rücksicht aufeinander zu nehmen würde die Welt sicher zu einem besseren Ort machen, und da bricht denke ich auch keinem ein Zacken aus der Krone, denn wie heißt es so schön? Die eigene Freiheit endet da, wo die Freiheit des anderen beginnt.
 
S
Benutzer23225  (50) Verbringt hier viel Zeit
  • #67
Hunde entwickeln sich, daß merke ich bei meinem gerade.
Als Welpe mit 11 Wochen kam er, musste viel er - leben, Zeit die er bekam. Da saß man dann schonmal 15 Minuten in der Kälte auf einem Kreisverkehr, damit er die Umwelt kennen lernt. Oder geht dahin, wo Pferde sind um die Neugier zu nehmen. Auch musste er sich an seine Familie gewöhnen. Er kannte zu Anfang garnichts.

Zur ersten Sicherheit kam auch das erste Training. Der Abruf saß bombenfest. Der kleine brachte auf Ruf gleich das ganze Rudel mit, mit dem er spielte.

Dann wuchsen die Eierchen und aus einem gelehrigen Hund wurde aus dem Hirn Glitzerknete.... Er kam 3 Monate konsequent an die Leine, Auslauf wenn wir eingezäunt und alleine waren. Wo strenge ist, ist auch Liebe.

Es ging dann auch in die Hundeschule mit der Ergebnis, dass er nicht nur der Jüngste war, er war auch der Größte bei den ganzen Fußhupen. In der Pubertät ist es wirklich nicht leicht der Sache herr zu werden. Aber unter den älteren Hunden war er trotz der Hormone gelehrig.

Jetzt sind wir im 17. Monat, dass arbeiten macht irre Spaß, er wird viel ruhiger und aufmerksamer. Aber Glitzerknete ist immernoch im Kopf, dass heißt: Verstärkt aufpassen, Balance zwischen Blödsinn und Freiheiten auszuloten.

Da wir hier "Wauzi - Sport" haben, muss er ausgelastet werden. Sowohl körperlich als auch geistig, vergleichbar mit einem Teenager der auslotet aber auch Freiheiten testet.

Bei all den Bemühungen die man reinsteckt, hat er einen "will to please". Eine freundliche Offenheit, die zum Überschwang neigt. An der arbeiten wir gerade, eben das er nicht zu jedem geht und gelassener wird.

Man sieht, es wird auch anders. Er wird gelassener. Aber manche Hunde brauchen da eben auch mehr Zeit sich zu kontrollieren, hier hat es nun angefangen das er mit seinen Spielfreunden wählerisch geworden ist.

Schlussendlich ist das ein Lebewesen mit eigenem Kopf, da steckt man nicht immer drin.

Es ist Arbeit, viel sogar. Die stecke ich gerne rein, kommen tolle Sachen bei raus. Was ich aber nicht will, ist seinen "will to please" brechen. Mir ist ein freundlicher Hund allemal mit eigenem Kopf und starker Prägung lieber, als ein Tier was aggressiv durch Überforderung wird.

Natürlich gibt es Menschen denen das egal ist oder auch unheimlich. Kann es ihnen auch, aber eben für diese Menschen trainieren wir.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #68
Man sieht, es wird auch anders. Er wird gelassener. Aber manche Hunde brauchen da eben auch mehr Zeit sich zu kontrollieren, hier hat es nun angefangen das er mit seinen Spielfreunden wählerisch geworden ist.
Und das ist ja okay, denn du klingst wie ein Halter, der durch vernünftiges Verhalten seinen Hund schützt.
Deswegen auch das hier:
Er kam 3 Monate konsequent an die Leine, Auslauf wenn wir eingezäunt und alleine waren. Wo strenge ist, ist auch Liebe.
Du ast gemerkt, dass er anderes im Kopf hast und hast gesehen, dass du ihn ohne Leine in dem Moment nicht kontrollieren und abrufen kannst. Demnach: Leine und nur eingezäunt laufen lassen.

Wie gesagt: Das ist alles gar kein Problem. Frei laufende Hunde, die beliebig wirklich alles anlaufen und dann auch noch anbellen und anknurren was sich bewegt sind ein Problem, das behoben werden könnte, wenn die Halter genauso viel Verantwortungsbewusstsein dem Tier gegenüber (!) an den Tag legen würden, wie du und auch Caotica das tun.
 
S
Benutzer23225  (50) Verbringt hier viel Zeit
  • #69
Unser Hund hasst die Leine, von klein an. Bis heute ist Geschirr anlegen eine witzige Verfolgung durch die Wohnung.
Nimmt man Halsband und Geschirr in die Hand, geht er aktiv zum Halsband und wählt das für in seinen Augen kleinere Übel.

Er war vor ein paar Monaten noch an der Leine unbändig und wehrte sich wie ein ungezähmter Hengst.

Hilft alles nix, muss er durch, muss er lernen.

Auf der anderen Seite lässt er sich viel leichter ohne Leine im Gelände führen, reagiert schnell, hält den Blickkontakt, nimmt einen Radius von vll 15 Metern in dem er sich regulär bewegt. Wenn' s mit ihm durchgeht werden es auch mal 75 Meter die gerannt werden müssen. Da sind wir dann aber alleine oder HuWi, das finde ich dann auch ok.
Personen werden dann angelaufen, wenn sie ihm positiv begegnen. Hunde wird gerade gelassener.

Er kommt auf Abruf, selbst bei läufigen Hündinnen. Das klappt zu 85 %, am Rest arbeiten wir intensiv.

Was noch nicht geht, da würde ich sagen das ist wegen Ablenkungen noch zu gefährlich: In der Stadt ohne laufen lassen. Er weiß alles, aber die Glitzerknete.... wenn die Hormone streiche spielen.

Das wissen wir, dann provoziert man auch nichts.
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #70
Ich bin wegen eines Hundes mal bei einem Osterbrunch rausgeworfen worden. Als wir im Wohnzimmer saßen, kreiselte ein großer Hund die ganze Zeit um den Essenstisch und staubte mal dort ein Schmeckie oder dort ein Leckerli ab. Ich kannte diesen Hund nicht und empfand dies als wahnsinnig unangenehm, dass ich er mich immer wieder mit der Schnauze anstubte.
Volle Zustimmung. Vor allem weiß man als Gast ja nicht, woran der Hund schon geleckt hat. Das ist nicht nur unhygienisch, davon können manche Menschen krank werden. :hmpf:
 
S
Benutzer23225  (50) Verbringt hier viel Zeit
  • #71
Volle Zustimmung. Vor allem weiß man als Gast ja nicht, woran der Hund schon geleckt hat. Das ist nicht nur unhygienisch, davon können manche Menschen krank werden. :hmpf:
Du hast echt manchmal Probleme 😂 Burner....
Mein Hund ist besser geimpft als manch Querdenker, da wäre meine Sorge größer mit so jemanden am Tisch zu sitzen 🤣
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #72
Volle Zustimmung. Vor allem weiß man als Gast ja nicht, woran der Hund schon geleckt hat. Das ist nicht nur unhygienisch, davon können manche Menschen krank werden. :hmpf:

Das kommt noch dazu, soweit habe ich aber nicht mal gedacht. Wenn jede fünf Minuten etwas nasskaltes meinen Hüftknochen anstuppst, habe ich weder Interesse an Austausch noch an Essen. Zumal ein Hund für mich auch zur Familie gehört, aber dieser Hund war derart vermenschlicht, dass es kaum zu ertragen war.
 
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