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Affäre; Untreue Vertrauenmissbruch; Fremdgegangen

M
Benutzer227613  Ist noch neu hier
  • #1
1. Eskalation der Krise (ab 6. Juni 2025)
Am 6. Juni kam es zu einem erneuten massiven Vertrauensbruch in meiner Ehe. Meine Frau hat durch einen Blick in mein Handy entdeckt, dass ich wieder versucht habe, über ein Portal Kontakt zu einer Transfrau aufzunehmen. Auch wenn es zu keinem Treffen kam – ich habe die Fahrt dorthin kurz vor dem Ziel abgebrochen – empfand sie dieses Verhalten als erneuten Betrug. Und das zurecht. Es ist das zweite Mal. Bereits 2023 gab es einen ähnlichen Vorfall, bei dem ich nicht offen mit meinen sexuellen Wünschen umgegangen bin.
Zwischenzeitlich hatten wir eine offenere Kommunikation aufgebaut. Wir sprachen über sexuelle Fantasien, schauten sogar gemeinsam Trans-Pornografie, diskutierten vorsichtig über Dreier mit einer Transfrau. Doch praktisch kam es nie zur Umsetzung. Stattdessen blieb vieles auf der theoretischen Ebene – und mein innerer Druck wuchs weiter.

2. Aktueller Beziehungszustand und Dynamik
Unsere sexuelle Beziehung ist seit längerer Zeit sehr eingeschränkt. Wir haben nur selten Sex (maximal 1x pro Woche, oft weniger), selten Oralverkehr, und insbesondere meine devoten oder passiven Bedürfnisse bleiben fast vollständig unerfüllt. Dabei geht es mir nicht um "mehr Sex", sondern um gesehen werden in einer Rolle, die für mich emotional sehr bedeutend ist: verletzlich, empfangend, schwach sein dürfen – ohne Angst vor Ablehnung.
Ich habe das Bedürfnis nach Pegging (Strapon) offen kommuniziert – es kam vereinzelt vor, zuletzt aber vor Monaten. An Wochenenden, an denen ich es mir wünschte und ansprach, wurde ich meist abgewiesen. Das erzeugt in mir ein Gefühl der inneren Leere, des Ungesehen-Werdens und auch der Scham.
Was mich darüber hinaus belastet: Ich bin seit langem der emotional und körperlich aktivere Teil in unserer Beziehung. Ich bin es, der „Ich liebe dich" sagt. Ich suche Nähe, fordere Kuscheln, Zärtlichkeit, küsse sie, plane kleine Ausflüge oder Roadtrips, versuche unser Leben lebendig zu gestalten. In einem Gespräch am 8. Juni habe ich dies thematisiert – und sie bestätigte, dass ich "mehr liebe als sie", dass "mehr von mir kommt", emotional wie körperlich. Diese ehrliche Bestätigung, so ruhig sie auch ausgesprochen wurde, war ein tiefer Einschnitt für mich.

3. Reaktion meiner Frau & aktueller Stand
Nach dem Vorfall am 6. Juni und meiner ausführlichen Sprachnachricht (ca. 15 Minuten), in der ich mein Herz geöffnet habe – unter Tränen, ohne Ausreden – reagierte sie mit nur einem Satz:
„Du hast es auf den Punkt gebracht. Nur leider kommen manche Dinge viel zu spät..."
Dieser Satz hat mich innerlich erschüttert. Es war kein Wutausbruch, kein Drama – sondern eine leise, aber sehr klare Tür, die sich langsam und endgültig schloss.
Sie sprach in den letzten Tagen offen davon, dass sie keine gemeinsame Zukunft mehr sieht, keine Kinder mit mir will und sich emotional so weit verletzt fühlt, dass sie keine Basis für einen neuen Vertrauensaufbau mehr sieht. Ihre Angst ist groß, gerade in einer verletzlichen Lebensphase – etwa einer Schwangerschaft – wieder enttäuscht oder betrogen zu werden. Ich verstehe das. Ich sehe, wie viel Kraft sie bereits aufgebracht hat, um uns noch einmal eine Chance zu geben – und wie diese Kraft nun aufgebraucht ist.

4. Mein innerer Zustand
Ich bin aktuell innerlich zerrissen:
  • Ich spüre tiefe Reue und Überforderung
  • Ich schäme mich – nicht nur für mein Verhalten, sondern auch für mein zu spätes Verstehen
  • Ich bin enttäuscht von mir selbst – und gleichzeitig voller Sehnsucht nach echter Veränderung
Was mich besonders beschäftigt: Ich fühle mich nicht sexsüchtig oder impulsiv unkontrolliert – aber ich erkenne, dass ich seit Jahren versuche, eine emotionale Leerstelle in mir durch sexuelle Ausweichstrategien zu kompensieren. Diese Leere ist nicht einfach „Lust", sondern ein ungestilltes Bedürfnis nach emotionaler, körperlicher und auch geschlechtlich-räumlicher Akzeptanz:
Ich will auch als verletzlicher, empfangender, nicht dominanter Mann geliebt werden – und nicht nur als funktionierender Partner. Bisher hatte ich nie den Mut, das wirklich zu leben – und habe es heimlich, auf Umwegen gesucht.

5. Ziele und Hoffnungen für mich
Ich sehe mich an einem Wendepunkt. Ich möchte daran arbeiten:
  • Meine sexuelle Identität besser zu verstehen: Woher kommen meine devoten Bedürfnisse? Wie kann ich sie gesund leben – ohne Heimlichkeit, ohne destruktive Flucht?
  • Ablehnung auszuhalten, ohne in kompensatorisches Verhalten zu flüchten
  • Innere Spannungen zwischen Nähewunsch und realer Zurückweisung zu regulieren
  • Verantwortung zu leben, nicht nur zu benennen – vor allem in Beziehung
  • Und langfristig: Ob und wie ich eine Partnerschaft führen kann, in der Nähe, Lust, Eigeninitiative und Verlässlichkeit auf Gegenseitigkeit beruhen – nicht auf stiller Einseitigkeit

Ich weiß, dass meine Frau sich vielleicht von mir trennen wird – für immer. Aber ich will nicht mehr nur aus Angst handeln. Ich will endlich ganz leben, auch in meiner Verletzlichkeit, auch in meiner Sexualität. Und ich will lernen, wie ich mit der Wahrheit leben kann – auch wenn sie wehtut.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #2

Ich weiß, dass meine Frau sich vielleicht von mir trennen wird – für immer.
Lieber spät als nie
Aber ich will nicht mehr nur aus Angst handeln.
Ist sowieso der schlechteste Weg
Ich will endlich ganz leben, auch in meiner Verletzlichkeit, auch in meiner Sexualität.
Ja, völlig ok. Mach das
Und ich will lernen, wie ich mit der Wahrheit leben kann – auch wenn sie wehtut.
Welche Wahrheit?

Das du deine Partnerin so tief verletzt hast?
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #3
Lerne endlich ehrlich zu sein.

Denn die wichtigste Lektion aus dem erzählten sollte sein: mit lügen/schwindeln verletzt du erst Recht alle
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Teilt deine Frau denn überhaupt deine Vorlieben?
Denn ich kann mir gut vorstellen, dass der Sex abgespeckt wurde, weil sie nicht dasselbe mag wie du. Sie hat dich als Mann nicht mehr genauso gesehen. Du warst halt nicht ehrlich und wolltest es dir woanders holen.
Ich finde es gut, dass du zu dir stehen willst. Denn deine Frau wird dir vermutlich nie das geben was du brauchst. Ihr seid nicht kompatibel.
 
M
Benutzer193947  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Katzenauge123
Benutzer202690  (40) Öfter im Forum
  • #6
Was ist es denn genau, was dich reizt/anmacht?

Wäre deiner Frau gegenüber Fair einen Schlussstrich zu ziehen.
Jeder von euch hat das Recht mit jemand "Passenderen" glücklich zu werden.
 
M
Benutzer227613  Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #7
Katzenauge123 Katzenauge123 M MacSunny R Rosi Zauberschnitte Zauberschnitte

Ich lese eure Antworten mit Respekt – auch wenn ich merke, dass viele nur das Ergebnis sehen („erneuter Betrugsversuch") und nicht den inneren Weg, der dahin geführt hat. Ich will keine Ausreden suchen – aber ich wünsche mir, dass man zumindest versucht, meine Handlung im Zusammenhang zu verstehen.

Meine Frau wusste zu Beginn unserer Beziehung nicht einmal, was „Transfrauen" überhaupt sind. Erst als sie mich 2023 beim ersten Vorfall erwischt hat, begann sie sich damit zu befassen. Nicht, weil sie selbst diesen Wunsch hatte – sondern um meinetwillen. Und ja: Sie hat später sogar selbst Transen-Pornos angeschaut, auch alleine. Sie sagte, sie findet das teilweise selbst erotisch – genau wie Pegging. In solchen Momenten dachte ich: Es gibt Hoffnung. Wir schaffen das vielleicht gemeinsam.

Sie hat es versucht. Aber ich merke heute: Offenheit und Toleranz sind nicht das Gleiche wie wirkliches Wollen. Sie hat sich bemüht, so offen zu sein wie ich – aber sie ist es schlicht nicht. Das ist kein Vorwurf. Es ist eine Erkenntnis.

Ich habe ihr mehrfach gesagt, wie leer ich mich fühle, wenn ich mich beim „normalen" Sex zwingen muss, weil ich nicht wirklich gespürt werde. Für sie ist Sex eher ein "nice to have" – für mich ist es ein tiefes Bedürfnis nach emotionaler Verbindung. Und wenn sie seit Monaten überhaupt kein Interesse zeigt, mich aktiv meidet – wie soll ich damit umgehen?

Ja, ich hatte Kontakt zu einer Transfrau gesucht – aber ich bin umgekehrt. Weil ich mich nicht für den einen Kick und gegen die Beziehung entscheiden wollte. Ich habe versucht zu kämpfen – auch wenn das niemand hier so sieht. Aber Mann ist nicht nur Mann, wenn er „geht", sondern manchmal auch, wenn er bleiben und ringen will – mit sich und dem, was da ist.

Und ja: Wir sind mütterlicherseits Cousin und Cousine – das hat unsere Bindung nochmal komplexer gemacht. Es war eben nicht einfach „eine Ehe", die man kündigt wie ein Vertrag. Wir sind auf so vielen Ebenen verwoben – und genau deshalb fällt es mir schwer, einfach nur „zu akzeptieren", dass es vorbei ist.

Ich akzeptiere ihre Entscheidung, sich trennen zu wollen. Ich trage keinen Groll. Aber ich gebe mir selbst das Versprechen, mich besser zu verstehen, eine Therapie zu machen – nicht, um etwas zu reparieren, was zerbrochen ist, sondern um das nächste Mal von Anfang an anders zu leben. Ehrlicher. Klarer. Und nicht auf Umwegen.
 
M
Benutzer193947  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Alles sehr ehrenwerte Vorsätze. Und ich glaube dir auch, dass dich das Sexleben nicht erfüllt hat usw. Die Trennung ist sicher für euch beide der richtige Weg. So könnt ihr beide jemanden finden, der wirklich zu euch passt.

Aber jemand der angeblich seine Partner so doll geliebt hat, wie du es sagst - sucht der mehrmals solchen Kontakt außerhalb der Beziehung? Du bist umgekehrt, ja wie schön, aber wo beginnt für dich ein Betrug? Nur wenn es zum Sex kommt? Du hast bewusst nach trans Frauen online gesucht. Du hast bewusst Kontakt aufgenommen. Du hast bewusst ein Treffen vereinbart. Du bist bewusst losgefahren. Und das soll dann die große Liebe zu deiner Frau gewesen sein? Sie war für dich in diesen Momenten offenbar zumindest zweitrangig und du redest dir das schön.

Und was nun deine devote Seite mit deinem Fetisch für trans Frauen zu tun hat, war von mir eine ernstgemeinte Frage. Für mich klingt das nach zwei verschiedenen "Baustellen" in deinem Sexualleben.
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #9
Sie hat sich bemüht, so offen zu sein wie ich – aber sie ist es schlicht nicht.
Schließt Du das nur daraus, dass sie das mit Dir nicht praktizieren möchte?
Offen sein bedeutet doch nicht, dann auch alles zu wollen?

wenn ich mich beim „normalen" Sex zwingen muss, weil ich nicht wirklich gespürt werde.
Und wenn ihr das umgekehrt mit Deinen Wünschen auch so geht?
Mir ginge es so, in dem Setting käme bei mir keine Erregung auf und ich würde mich auch nicht gesehen und gespürt fühlen.
sondern manchmal auch, wenn er bleiben und ringen will
Doch, auf jeden Fall. Aber nicht im Status der Unehrlichkeit und der Heimlichkeiten.
Das hat dann nämlich nichts damit zu tun, um die Beziehung zu kämpfen.
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Ich finde nicht, dass wir hier nicht die ganze Sache sehen. Aber wir versetzen uns vor allem in deine Frau. Du warst von Anfang an unehrlich, erst als sie dich erwischt hat. Ich weiß nicht ob du beim ersten Erlebnis "nur" Kontakt hattest oder auch sexuelle Handlungen dabei waren. Deine Frau hat sich dir zu liebe darauf eingelassen, aber wie du gemerkt hast eben nicht aus eigener Lust heraus. Vielleicht ist eben Sex nicht dasselbe für sie wie für dich, das ist nicht ungewöhnlich.
Und Transfrauen sind theoretisch ja schon abgeschlossen in ihrer Angleichung. Ist es da eher für dich nicht so, dass du bisexuell bist und die Transfrauen mitten in ihrer Angleichung ausnutzt, denn die meisten Transfrauen mögen ihren Penis gar nicht. Sie sind Frauen im falschen Körper geboren.
Oder ist es sogar möglich, dass du homosexuell bist und es dir nicht eingestehen möchtest? Ich kenne das von einigen Männern, die erst mal Shemales ausprobieren, weil sie sich schämen dafür auch an Männern interessiert zu sein. Du lädst da jede Menge auf deine Frau. Zudem warst du auch nicht klar zu ihr, wie soll sie dich dann klar sehen? Du möchtest Dinge von ihr, aber erkennst nicht wie sehr sie schon auf dich zugekommen ist. Man sollte sich halt auch nie zu sehr verbiegen.
 
M
Benutzer227613  Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #11
R Rosi M MacSunny Katzenauge123 Katzenauge123 Zauberschnitte Zauberschnitte

Danke, dass ihr euch die Zeit nehmt, mir ehrlich zu antworten. Ich weiß das sehr zu schätzen – auch wenn ich merke, dass ich mich vielleicht nicht immer klar genug ausgedrückt habe.

Zuerst zur Klarstellung: Es ging in meinem Fall nie um „Transfrauen", sondern um sogenannte Shemales. Das ist ein wichtiger Unterschied, auch wenn ich weiß, dass der Begriff umstritten ist. Und ja – die Person, die ich zuletzt kontaktiert habe, war eine Prostituierte. Ich mache das nicht schöner, als es ist. Ich will ehrlich sein – weil ich verstanden werden möchte, nicht entschuldigt.

Meine Frau hat mich damals (2023) beim Sexchatten mit einer Shemale erwischt – ja. Es ging dabei nicht um Gefühle oder Nähe, sondern um eine Art von Selbstbefriedigung in einem extrem belastenden Moment, wo ich mich leer und unerfüllt gefühlt habe. Dass ich das heimlich getan habe, war falsch. Ich war in dem Moment nicht aufrichtig – auch mir selbst gegenüber nicht.

Aber was mich verletzt: Viele sagen sofort „Trennung!", als wäre der Fall ganz einfach. Als hätte ich das alles gemacht, weil mir die Beziehung egal ist. Doch das Gegenteil ist der Fall: Ich habe versucht, sie lebendig zu halten – mit neuen Impulsen, Offenheit, Gesprächen, Ideen. Ich war bereit für einen Dreier, mit einer Frau oder einem Mann – obwohl ich nicht bisexuell bin. Ich habe ihr Spielzeuge gekauft, ich war es, der Nähe suchte, der das Gespräch suchte, der neue Wege suchte. Ich wollte nicht einfach „weg" – ich wollte gemeinsam weiter.

Und ja, ich habe dabei Fehler gemacht. Ich war nicht ehrlich genug – vor allem aus Angst, nicht verstanden zu werden. Ich habe ihr angeboten, sich sexuell auch selbst zu entdecken – etwa mit einer Frau, was sie sich selbst gut vorstellen konnte. Auch beim Thema Pegging war sie nicht abgeneigt. Sie hat sogar manchmal bei Shemale-Pornos solo masturbiert und dabei gesquirtet – ich dachte, das sei ein echtes Zeichen von Lust. Offenbar haben wir vieles unterschiedlich wahrgenommen.

Ich habe mich einfach nicht begehrt gefühlt. Emotional wie sexuell. Ich war der, der zuerst „Ich liebe dich" sagt. Der, der Zärtlichkeit sucht. Der, der plant, fragt, anbietet. Und ich habe oft nichts zurückbekommen. Das war zermürbend. Ich glaube, wir haben beide versucht, miteinander zu wachsen – aber vielleicht aneinander vorbei.

Ich mache eine Therapie – nicht für sie, nicht für uns, sondern für mich. Um künftig klarer zu leben, ehrlicher zu kommunizieren – ohne Heimlichkeit, ohne Scham.
Ich will nicht mehr in die Leere flüchten, sondern lernen, mit ihr umzugehen. Auch wenn das bedeutet, jemanden zu verlieren, den ich sehr geliebt habe.

Ich habe vieles falsch gemacht, ja. Aber ich wollte gesehen werden. Nicht nur verurteilt werden.
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #12
Also ist ja schon der Penis der dich dann reizt. Oder warum ausgerechnet Shemales?
 
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #14
Innere Spannungen zwischen Nähewunsch und realer Zurückweisung zu regulieren
Was meinst du konkret damit? Denn das Spannungsfeld in Beziehung findet zwischen Autonomie/Freiheit und Bindung/Zugehörigkeit statt.

So anhand dessen, was du geschrieben hast, würde ich sagen, dass du selbst stark von äusseren Erwartungen geleitet zu sein scheinst und Frauen gegenüber die Rolle des "starken Mannes" spielst.

Also geht es weniger darum, dass andere dich in den Anteilen annehmen, die du dir nicht erlauben willst, sondern vielmehr darum, dass du dich dahingehend lernst anzunehmen, um "ganzer" zu werden und damit ein glückliches und erfülltes Leben führen zu können.

Die Trennung ist ein gutes Zeichen, auch wenn du es gerade nicht als ein solches sehen kannst.

Du solltest dich in einer Beziehung nicht zwischen dir und einer Rolle entscheiden müssen, die deine Partnerin von dir sehen möchte. Das macht Beziehungen starr und hemmt alle Beteiligten in ihrer eigenen Entwicklung, was auf kurz oder lang zum Tod der Beziehung führt. Wie deine Geschichte ja auch sehr anschaulich macht, weil irgendwann will mindestens einer aus dem Korsett ausbrechen.

Vielleicht symbolisiert eine Transfrau für dich genau das: die Vereinbarkeit und Balance zwischen weiblich und männlich bzw. das was du damit assoziierst.

Und was den Betrug betrifft: naja, dem geht ja im Vorfeld immer ein Selbstbetrug voraus, auf beiden Seiten. Und wenn Loyalität gleichgesetzt ist mit Selbstverleugnung, dann steckst du einfach in der falschen Beziehung.

Du könntest das auch systematisch betrachten lassen z.B. in Form einer Aufstellung.
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Aber ich wollte gesehen werden.
Denkst Du denn, dass Deine Frau sich in der Zeit gesehen gefühlt hat?

Wir haben ja hier nur den Eindruck dessen, was Du schreibst, vielleicht war es real anders- aber ich kann mir da ganz viel “ich will..“ vorstellen, das gar nicht dem entspricht, was sie wollte.
Wollte sie Toys und Dreier? War das ihre Sexualität? Oder das, was Du dir unter einer lebendigeren Sexualität vorstellst?
Wieviel davon war sie?
Wenn es da eine Diskrepanz gäbe, dann könnte auch deine Frau sich nicht gesehen und nicht so begehrt gefühlt haben, wie sie ist, oder?

Dass Dir die Beziehung egal gewesen wäre, glauben hier sicher nicht alle.
Sie war aber nicht zu jedem Zeitpunkt Deine Priorität- nicht, während Du betrogen hast oder im Begriff warst, es zu tun.
Und kämpfst Du um die Beziehung, wie sie ist? Wie deine Frau ist?
Oder willst Du die Beziehung plus die Erfüllung deiner sexuellen Wünsche? Denn während man betrügt, kann es natürlich sein, dass man die Beziehung nicht verlieren will. Man will aber auch nicht innerhalb der Grenzen der Beziehung bleiben, man will alles, quasi das beste aus zwei Welten- und das geht dann nur heimlich. Womit man dem anderen die Möglichkeit nimmt, für sich selbst zu entscheiden.
 
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Katzenauge123
Benutzer202690  (40) Öfter im Forum
  • #16
Ich verstehe immer noch nicht, was dich genau reizt, dir Lust bringt - das hast du nicht beantwortet.
Leider kann man nicht von sich auf andere Menschen schließen - deine Frau hat klar ihre eigene Sichtweise auf alle Dinge.
Auch andere Bedürfnisse als du.
 
K
Benutzer196691  (27) Öfter im Forum
  • #17
Sie hat später sogar selbst Transen-Pornos angeschaut, auch alleine.
Die Begriffe "Transe" und "shemale" sind - sofern nicht selbst gewählt - eine abwertende Bezeichnung für trans Frauen.

Ich finde es uncool, wie die auf trans Frauen zu blicken scheinst. Bist du dir darüber im Klaren, dass das Menschen sind - und nicht nur Werkzeuge, um dich zu befriedigen?
 
Probius
Benutzer227155  (30) Ist noch neu hier
  • #18
Ich verstehe immer noch nicht, was dich genau reizt, dir Lust bringt - das hast du nicht beantwortet.
Leider kann man nicht von sich auf andere Menschen schließen - deine Frau hat klar ihre eigene Sichtweise auf alle Dinge.
Auch andere Bedürfnisse als du.
Vermutlich beim Sex passiv zu sein (=penetriert zu werden). Pegging ist ja auch als Schlagwort gefallen. Und da der Threadstarter offenbar nicht auf Männer steht, bleiben trans Frauen bzw. Frauen mit Penis.
 
A
Benutzer218895  (43) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #19
Irgendwie komme ich mit dem Ablauf nicht klar. Mag zwar gerade Nebensache sein, aber
1. Eskalation der Krise (ab 6. Juni 2025)
Am 6. Juni kam es zu einem erneuten massiven Vertrauensbruch in meiner Ehe.
Hä? Der war doch erst gestern. Also wieso schreibst du das so protokollartig?
Meine Frau hat durch einen Blick in mein Handy entdeckt, dass ich wieder versucht habe, über ein Portal Kontakt zu einer Transfrau aufzunehmen. Auch wenn es zu keinem Treffen kam – ich habe die Fahrt dorthin kurz vor dem Ziel abgebrochen – empfand sie dieses Verhalten als erneuten Betrug. Und das zurecht. Es ist das zweite Mal. Bereits 2023 gab es einen ähnlichen Vorfall, bei dem ich nicht offen mit meinen sexuellen Wünschen umgegangen bin.
Zwischenzeitlich hatten wir eine offenere Kommunikation aufgebaut. Wir sprachen über sexuelle Fantasien, schauten sogar gemeinsam Trans-Pornografie, diskutierten vorsichtig über Dreier mit einer Transfrau. Doch praktisch kam es nie zur Umsetzung. Stattdessen blieb vieles auf der theoretischen Ebene – und mein innerer Druck wuchs weiter.

2. Aktueller Beziehungszustand und Dynamik
Unsere sexuelle Beziehung ist seit längerer Zeit sehr eingeschränkt. Wir haben nur selten Sex (maximal 1x pro Woche, oft weniger), selten Oralverkehr, und insbesondere meine devoten oder passiven Bedürfnisse bleiben fast vollständig unerfüllt. Dabei geht es mir nicht um "mehr Sex", sondern um gesehen werden in einer Rolle, die für mich emotional sehr bedeutend ist: verletzlich, empfangend, schwach sein dürfen – ohne Angst vor Ablehnung.
Ich habe das Bedürfnis nach Pegging (Strapon) offen kommuniziert – es kam vereinzelt vor, zuletzt aber vor Monaten. An Wochenenden, an denen ich es mir wünschte und ansprach, wurde ich meist abgewiesen.
Sie hat einfach keine Lust darauf, sie kann offenbar mit deiner Sexualität nichts anfangen. Daher die Abweisung.
Das erzeugt in mir ein Gefühl der inneren Leere, des Ungesehen-Werdens und auch der Scham.
Ja, sie fühlt sich vermutlich auch „nicht gesehen“ und hat ganz andere Wünsche. Aber vielleicht geht es auch immer nur um deine Wünsche, davon hat sie möglicherweise die Faxen dicke. 🤷‍♀️
Was mich darüber hinaus belastet: Ich bin seit langem der emotional und körperlich aktivere Teil in unserer Beziehung. Ich bin es, der „Ich liebe dich" sagt. Ich suche Nähe, fordere Kuscheln, Zärtlichkeit, küsse sie, plane kleine Ausflüge oder Roadtrips, versuche unser Leben lebendig zu gestalten.
Vermutlich hat sie schon eine ganze Weile keine Lust mehr auf Beziehung mit dir und hat sich aus ähnlichen Gründen wie du bisher gescheut, das entgültig zu beenden.
In einem Gespräch am 8. Juni
Nochmal HÄ? Der 8. Juni ist doch erst morgen? Bin ich grade falsch? Hast du dich im Jahr geirrt? Macht ja einen Unterschied, ob das Ganze schon 1 Jahr her ist, oder eben erst gestern war.
habe ich dies thematisiert – und sie bestätigte, dass ich "mehr liebe als sie", dass "mehr von mir kommt", emotional wie körperlich. Diese ehrliche Bestätigung, so ruhig sie auch ausgesprochen wurde, war ein tiefer Einschnitt für mich.

3. Reaktion meiner Frau & aktueller Stand
Nach dem Vorfall am 6. Juni und meiner ausführlichen Sprachnachricht (ca. 15 Minuten), in der ich mein Herz geöffnet habe – unter Tränen, ohne Ausreden – reagierte sie mit nur einem Satz:

Dieser Satz hat mich innerlich erschüttert. Es war kein Wutausbruch, kein Drama – sondern eine leise, aber sehr klare Tür, die sich langsam und endgültig schloss.
Sie sprach in den letzten Tagen offen davon, dass sie keine gemeinsame Zukunft mehr sieht, keine Kinder mit mir will und sich emotional so weit verletzt fühlt, dass sie keine Basis für einen neuen Vertrauensaufbau mehr sieht. Ihre Angst ist groß, gerade in einer verletzlichen Lebensphase – etwa einer Schwangerschaft – wieder enttäuscht oder betrogen zu werden. Ich verstehe das.
Joah, damit ist doch eigentlich alles gesagt.
Ich sehe, wie viel Kraft sie bereits aufgebracht hat, um uns noch einmal eine Chance zu geben – und wie diese Kraft nun aufgebraucht ist.

4. Mein innerer Zustand
Ich bin aktuell innerlich zerrissen:
  • Ich spüre tiefe Reue und Überforderung
  • Ich schäme mich – nicht nur für mein Verhalten, sondern auch für mein zu spätes Verstehen
  • Ich bin enttäuscht von mir selbst – und gleichzeitig voller Sehnsucht nach echter Veränderung
Naja, deine Selbstvorwürfe in allen Ehren, aber für die Beziehung wird es vermutlich zu spät sein. Aber es hat auch was positives: nun bist du frei, dich auszuleben, wann immer es dir beliebt.
Was mich besonders beschäftigt: Ich fühle mich nicht sexsüchtig oder impulsiv unkontrolliert – aber ich erkenne, dass ich seit Jahren versuche, eine emotionale Leerstelle in mir durch sexuelle Ausweichstrategien zu kompensieren. Diese Leere ist nicht einfach „Lust", sondern ein ungestilltes Bedürfnis nach emotionaler, körperlicher und auch geschlechtlich-räumlicher Akzeptanz:
Ich will auch als verletzlicher, empfangender, nicht dominanter Mann geliebt werden – und nicht nur als funktionierender Partner. Bisher hatte ich nie den Mut, das wirklich zu leben – und habe es heimlich, auf Umwegen gesucht.
Dann ist es doch jetzt genau der Zeitpunkt, damit anzufangen.

5. Ziele und Hoffnungen für mich
Ich sehe mich an einem Wendepunkt. Ich möchte daran arbeiten:
  • Meine sexuelle Identität besser zu verstehen: Woher kommen meine devoten Bedürfnisse? Wie kann ich sie gesund leben – ohne Heimlichkeit, ohne destruktive Flucht?
  • Ablehnung auszuhalten, ohne in kompensatorisches Verhalten zu flüchten
  • Innere Spannungen zwischen Nähewunsch und realer Zurückweisung zu regulieren
  • Verantwortung zu leben, nicht nur zu benennen – vor allem in Beziehung
  • Und langfristig: Ob und wie ich eine Partnerschaft führen kann, in der Nähe, Lust, Eigeninitiative und Verlässlichkeit auf Gegenseitigkeit beruhen – nicht auf stiller Einseitigkeit
Naja, das sind doch alles Sachen, die du mal mit nem Therapeuten besprechen kannst. Das hilft dir bestimmt.

Ich weiß, dass meine Frau sich vielleicht von mir trennen wird – für immer. Aber ich will nicht mehr nur aus Angst handeln. Ich will endlich ganz leben, auch in meiner Verletzlichkeit, auch in meiner Sexualität. Und ich will lernen, wie ich mit der Wahrheit leben kann – auch wenn sie wehtut.
Sie hat sich doch nun schon getrennt. Und du hast nun alle Zeit der Welt, an dir zu arbeiten.
 
V
Benutzer163532  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #20
Und kämpfst Du um die Beziehung, wie sie ist? Wie deine Frau ist?
Oder willst Du die Beziehung plus die Erfüllung deiner sexuellen Wünsche?
Danke für deinen Beitrag, finde ich auf den Punkt gebracht und diese Frage zentral in dieser Geschichte.
 
M
Benutzer193947  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #21
Zuerst zur Klarstellung: Es ging in meinem Fall nie um „Transfrauen", sondern um sogenannte Shemales. Das ist ein wichtiger Unterschied
Wenn der Unterschied so wichtig ist, warum schreibst du dann die ganze Zeit von "Transfrauen"? (Ergänzend zum wichtigen Beitrag von K keksmonster123 : trans Frau schreibt man normalerweise auseinander. Denn trans ist nur eine der vielen Eigenschaften dieser Person. Aber dir geht es ja offensichtlich primär um eine Frau mit Penis, Persönlichkeit egal.)
Aber was mich verletzt: Viele sagen sofort „Trennung!", als wäre der Fall ganz einfach
Die Trennung ist doch schon da? Und niemand sagt, dass es einfach ist. Aber das Thema habt ihr in zwei Jahren nicht lösen können und ich sehe nicht, wie man da einen Kompromiss finden kann. Du wirst in der Beziehung immer sexuell unerfüllt bleiben und sie verletzt. Deshalb solltest du die Trennung als Chance sehen.
Als hätte ich das alles gemacht, weil mir die Beziehung egal ist.
Du hast deine Partnerin belogen und hintergangen. Mehrfach.
Ich habe versucht, sie lebendig zu halten – mit neuen Impulsen, Offenheit, Gesprächen, Ideen.
Ja, um deine Fetische durchzusetzen.
Ich war bereit für einen Dreier, mit einer Frau oder einem Mann – obwohl ich nicht bisexuell bin
Und Alice Weidel ist auch nicht queer, sie ist nur mit einer Frau zusammen.
Ich wollte nicht einfach „weg" – ich wollte gemeinsam weiter.
Deine Frau aber offensichtlich nicht.
Sie hat sogar manchmal bei Shemale-Pornos solo masturbiert und dabei gesquirtet – ich dachte, das sei ein echtes Zeichen von Lust. Offenbar haben wir vieles unterschiedlich wahrgenommen.
Pornos und Realität sind zwei paar Schuhe. Man muss nicht jede Fantasie auch im echten Leben ausleben wollen.
Und wie hast du dir das überhaupt praktisch vorgestellt? Deiner Frau wird kein Penis wachsen. Also immer wieder Dreier?
Ich habe mich einfach nicht begehrt gefühlt. Emotional wie sexuell. Ich war der, der zuerst „Ich liebe dich" sagt. Der, der Zärtlichkeit sucht. Der, der plant, fragt, anbietet. Und ich habe oft nichts zurückbekommen. Das war zermürbend. Ich glaube, wir haben beide versucht, miteinander zu wachsen – aber vielleicht aneinander vorbei
Ja und deshalb ist die Trennung unvermeidlich gewesen, wenn ihr beide noch mal glücklich werden wollt.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #22
.

Ich habe vieles falsch gemacht, ja. Aber ich wollte gesehen werden. Nicht nur verurteilt werden.
Sorry.... Aber bei sowas bekomme ich blutdruck.

Das zitierte ist die Essenz deiner vielen vielen Worte.

Es geht nur um dich. Es geht um Rechtfertigung und keinerlei Verantwortung für das eigene handeln.

Du kannst auch völlig egoistisch handeln - wenn du single bist! Aber in einer Partnerschaft ist es ein No-Go
 
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